Abenteuer am Erzbergkopf
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Er, der uns zum Gipfel führt
Immer wieder, über viele Bahnen,
kehrt mein Sinn zu dir zurück.
Glaubt in deinem Bild zu ahnen
seiner Unrast endlich Glück.
Immer wieder suchen wir das Eine,
die das Viele nicht berührt:
Dass er ein Mal uns erschiene,
er, der uns zum Gipfel führt.
Ein mal wollen wir da droben stehen,
wo die Erde in die Sonne rinnt ...
und dann mag die Form, die wir, vergehen,
Dass wir werden, was wir sind.
(Aus: Christian Morgenstern, Zeit und Ewigkeit, Ausgewählte Gedichte)
Mein letztes Berg-Abenteuer am Wilden Gräshorn war geprägt von einem sehr weiten Zustieg - der dafür durch das erstaunlich wenig besuchte Tal landschaftlich punkten konnte- und leider nur einem Teilerfolg, was das eigentliche Ziel anging.
Um diese "Scharte" ein wenig auzuwetzen, ( "oben zu stehen!") suche ich für mein nächstes Abenteuer etwas Geeignetes - gern nun mit kürzerem Zustieg und etwas weniger aufwendigen Alternativen.
In meinem To-Do-Fundus fristet seit Längerem eine Erkundung des 1904! erstbegangenen Erzberggrates nahe des Flexenpasses ihr Dasein, welcher im AVF LQG+Bregenzerwald von 1971 als "lohnend" und "bis auf diese oder jene Passage am Übergang vom Erzbergkopf zur Erzbergspitze (diese dann IV?) mit maximal III bewertet wird.
Nun, trotz meiner Zähigkeit und gewohnt sehr frühem Aufbruch dürfte der ganze Erzberggrat bis zur Großen Grubenspitze (er wird im AVF mit 6-7h angegeben) im Solo für mich inzwischen eine Nummer zu groß sein, da ich einfach zu langsam bin - aber zumindest den "Start" am Erzbergkopf - den möchte ich mir endlich mal ansehen.
Er bietet sich als kraxlig-weglose Rundtour mit einem Anstieg über den Ostgrat und Abstieg über den Südgrat an, welche lt. AVF beide UIAA II-III sein sollen. Leider findet sich im Inet darüber nichts - weder über den Erzberggrat überhaupt, noch über die Routen am Erzbergkopf.
Nun, ich würde mir einfach wie gewohnt vor Ort ein Bild machen^^
Und meine Bilder erzählen Euch wie gewohnt, wie es mir dabei erging.
...
Weitere HINWEISE:
Trotz einiger Lobpreisungen scheint dieser famose Erzberggrat seit Langem einen tiefen Dornröschenschlaf zu führen - was kaum dem moderaten Zustieg, eher der sehr langen, heute unüblichen Art von Kletterei und vermutlich stark wechselnder Felsqualität geschuldet sein mag. Im Unterschied zu vielen anderen Touren dürften hier kaum fixe Sicherungen anzutreffen sein! Wer also "echtes" Abenteuer sucht, der sollte hier mal vorbeischauen.
Die im AVF(1971!) angeführten "zahlreichen Begehungen" des Erzberggrates beziehen sich mutmaßlich sämtliche auf die des seinerzeit weltbekannten Skilehrers, Trainers und Bergführers Franz Harrer aus Lech, der neben diversen Erstbegehungen in den oberen! Graden in den 1930er-Jahren mit seinem Bruder Max die weltbrühmte Nordkante der Roggalspitze (s. z.B. hier) ersterstieg (9.9.1932, CHAPEAU!).
Persönliches FAZIT (erst am Ende lesen, bitte^^)
-via Flexentäli zum Roßkopf, allein so schon eine wunderschöne aussichtige Tour, T2
-Am Erzbergkopf-Ostgrat (soweit ich ihn verfolgte): Keinerlei Spuren, Fels-Schrofenmix mit dürftiger bis schlechter Felsqualität, bis UIAA II
-Durch die Südostwand+Südschlucht zur Südschulter: UIAA I-II, ziemlich splittrig, brüchig und steinschlägig
-Am (oberen) Erzbergkopf-Südgrat: Wegführung für Geübte relativ eindeutig, jedoch keinerlei Spuren!. Fels halbwegs passabel, UIAA II-III.
WARNUNG!: Mangels ersichtlicher vernünftiger Alternative musste ich diesen obersten, durchgehend schwierigen Abschnitt am Südgrat und der oberen Süwand (ca 80hm) bis zur Südschulter auf den Meter genau zurückklettern!! Wenn ich den Ostgrat - wie zunächst geplant - ganz erklommen hätte, dann wäre ich am unscheinbaren "Gipfel" des Erzbergkopfs (kl Steinmann) vermutlich nie auf die Idee gekommen, da runter zu steigen, wo ich dann runter bin/musste!! Adrenalin pur!
-Abstieg ab der Südschulter entlang der Verbauungen mittels Steiglein zum Erzberg und Erzbergsattel, oben T3+, dann T1-2
Immer wieder, über viele Bahnen,
kehrt mein Sinn zu dir zurück.
Glaubt in deinem Bild zu ahnen
seiner Unrast endlich Glück.
Immer wieder suchen wir das Eine,
die das Viele nicht berührt:
Dass er ein Mal uns erschiene,
er, der uns zum Gipfel führt.
Ein mal wollen wir da droben stehen,
wo die Erde in die Sonne rinnt ...
und dann mag die Form, die wir, vergehen,
Dass wir werden, was wir sind.
(Aus: Christian Morgenstern, Zeit und Ewigkeit, Ausgewählte Gedichte)
Mein letztes Berg-Abenteuer am Wilden Gräshorn war geprägt von einem sehr weiten Zustieg - der dafür durch das erstaunlich wenig besuchte Tal landschaftlich punkten konnte- und leider nur einem Teilerfolg, was das eigentliche Ziel anging.
Um diese "Scharte" ein wenig auzuwetzen, ( "oben zu stehen!") suche ich für mein nächstes Abenteuer etwas Geeignetes - gern nun mit kürzerem Zustieg und etwas weniger aufwendigen Alternativen.
In meinem To-Do-Fundus fristet seit Längerem eine Erkundung des 1904! erstbegangenen Erzberggrates nahe des Flexenpasses ihr Dasein, welcher im AVF LQG+Bregenzerwald von 1971 als "lohnend" und "bis auf diese oder jene Passage am Übergang vom Erzbergkopf zur Erzbergspitze (diese dann IV?) mit maximal III bewertet wird.
Nun, trotz meiner Zähigkeit und gewohnt sehr frühem Aufbruch dürfte der ganze Erzberggrat bis zur Großen Grubenspitze (er wird im AVF mit 6-7h angegeben) im Solo für mich inzwischen eine Nummer zu groß sein, da ich einfach zu langsam bin - aber zumindest den "Start" am Erzbergkopf - den möchte ich mir endlich mal ansehen.
Er bietet sich als kraxlig-weglose Rundtour mit einem Anstieg über den Ostgrat und Abstieg über den Südgrat an, welche lt. AVF beide UIAA II-III sein sollen. Leider findet sich im Inet darüber nichts - weder über den Erzberggrat überhaupt, noch über die Routen am Erzbergkopf.
Nun, ich würde mir einfach wie gewohnt vor Ort ein Bild machen^^
Und meine Bilder erzählen Euch wie gewohnt, wie es mir dabei erging.
...
Weitere HINWEISE:
Trotz einiger Lobpreisungen scheint dieser famose Erzberggrat seit Langem einen tiefen Dornröschenschlaf zu führen - was kaum dem moderaten Zustieg, eher der sehr langen, heute unüblichen Art von Kletterei und vermutlich stark wechselnder Felsqualität geschuldet sein mag. Im Unterschied zu vielen anderen Touren dürften hier kaum fixe Sicherungen anzutreffen sein! Wer also "echtes" Abenteuer sucht, der sollte hier mal vorbeischauen.
Die im AVF(1971!) angeführten "zahlreichen Begehungen" des Erzberggrates beziehen sich mutmaßlich sämtliche auf die des seinerzeit weltbekannten Skilehrers, Trainers und Bergführers Franz Harrer aus Lech, der neben diversen Erstbegehungen in den oberen! Graden in den 1930er-Jahren mit seinem Bruder Max die weltbrühmte Nordkante der Roggalspitze (s. z.B. hier) ersterstieg (9.9.1932, CHAPEAU!).
Persönliches FAZIT (erst am Ende lesen, bitte^^)
-via Flexentäli zum Roßkopf, allein so schon eine wunderschöne aussichtige Tour, T2
-Am Erzbergkopf-Ostgrat (soweit ich ihn verfolgte): Keinerlei Spuren, Fels-Schrofenmix mit dürftiger bis schlechter Felsqualität, bis UIAA II
-Durch die Südostwand+Südschlucht zur Südschulter: UIAA I-II, ziemlich splittrig, brüchig und steinschlägig
-Am (oberen) Erzbergkopf-Südgrat: Wegführung für Geübte relativ eindeutig, jedoch keinerlei Spuren!. Fels halbwegs passabel, UIAA II-III.
WARNUNG!: Mangels ersichtlicher vernünftiger Alternative musste ich diesen obersten, durchgehend schwierigen Abschnitt am Südgrat und der oberen Süwand (ca 80hm) bis zur Südschulter auf den Meter genau zurückklettern!! Wenn ich den Ostgrat - wie zunächst geplant - ganz erklommen hätte, dann wäre ich am unscheinbaren "Gipfel" des Erzbergkopfs (kl Steinmann) vermutlich nie auf die Idee gekommen, da runter zu steigen, wo ich dann runter bin/musste!! Adrenalin pur!
-Abstieg ab der Südschulter entlang der Verbauungen mittels Steiglein zum Erzberg und Erzbergsattel, oben T3+, dann T1-2
Tourengänger:
Nyn
Communities: Gipfel im Lechquellengebirge, Bäume und Wurzeln, Botanik, Bergphilosoph(i)en, Kunst am Wegrand, T6, Photographie
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