Über Hönigspitz und Hirzer nach Meran 2000
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Dieser Urlaubstag begann wirklich gar nicht nach Plan. Auf dem Rückweg von Meran zur Ferienwohnung am Abend zuvor machte das Auto plötzlich komische Geräusche. Bei genauerer Betrachtung am heutigen Morgen dann die Gewissheit: ein Nagel im Reifen. Der Tag begann also mit einer aufregenden Autofahrt in die Werkstatt (hält der Nagel, oder bleibe ich liegen?). Nach dem das Auto erstmal abgegeben war ging es dann mit dem Bus schleunigst zur Talstation der Hirzer-Seilbahn in Saltaus. Hier dann die nächste Überraschung: eine Wartechlange von gut 150 Leuten. Der Grund war wohl irgendein Defekt an der 1. Seilbahn-Sektion; diese musste immer wieder langsam fahren, manchmal auch stehen bleiben. Ich hielt durch und nach gut einer Stunde anstehen ging es auch für mich mit der Bahn auf den Berg. Auch hier stoppte die Gondel für gut fünf Minuten, ausgerechnet an der höchsten Stelle. Eine interessante Beobachtung in solchen Situationen: Meist vergehen keine zehn Sekunden, bis in der Gondel das erste mal das Wort "Helikopter" fällt ;-)
Lange Rede, kurzer Sinn: Statt, wie geplant, um 9 Uhr ging es für mich erst gegen 11 Uhr an der Bergstation Klammeben der Hirzer-Seilbahn los. Immerhin: Das Wetter spielte mit. Jetzt aber schnell!
Klammeben - Hönigspitz - Hirzer
Ausgangspunkt der Wanderung ist die Bergstation Klammeben der Hirzer-Seilbahn auf 1976m. Von hier aus geht es auf breitem Wanderweg (Nr. 40) Richtung Staffelalm. Kurz bevor man diese erreicht zweigt der Weg Richtung Hönigspitz (Nr. 7) gut beschildert nach links ab. Dieser steigt zunächst moderat, dann immer steiler werdend über eine Weidefläche an, bis er schließlich auf dem Grat der zur Hönigspitz führt ankommt (zu diesem Punkt könnte man auch direkt von der Bergstation Klammeben über nicht markierte Wege gelangen). Bis hierher alles unschwer, reines Gehgelände. Das soll sich nun ändern. Der Weg führt weiter am Grat entlang, meist etwas rechts unterhalb von diesem. Immer wieder wechselt sich der schmale Pfad mit kurzen Kletterstellen (I) ab. Diese sind meist mit einem Seil gesichert. Über einen kurzen Abstecher erreicht man das weithin sichtbare Kreuz auf einem Vorgipfel der Hönigspitz (2623m). Von hier aus hat man bereits einen wunderbaren Blick auf die Berge der Texelgruppe, die Dolomiten und den Ifinger. Nach kurzer Trinkpause ging es ähnlich weiter zur Hönigspitz. Von nun an sind die Kletterstellen (I-II) meist nicht mehr mit Drahtseilen versichert, auch Wegmarkierungen sind selten, wenngleich die Pfadspur immer deutlich sichtbar bleibt. Nach kurzer Zeit erreicht man den unspektakulären, nahezu plateuartig flachen Gipfel der Hönigspitz (2695m). Von hier aus geht es links über leichtes Auf und Ab in die Obere Scharte (2698m) zwischen Hönigspitz und Hirzer. Hier trifft man auch auf den Weg (Nr. 4), welcher von links unten kommend direkt von der Bergstation Klammeben auf den Hirzer führt. Während man bis hierher nur wenige Wanderer getroffen hat, wird es nun deutlich voller. Kurz nach der Oberen Scharte zweigt rechts der Weg zum Pensertal/Meran 2000 ab, welchen ich gleich nehmen werde. Zunächst geht es aber noch über steinigen Weg als Abstecher auf den Hirzer. Auch hier einige kurze Stellen an denen man die Hände zum weiterkommen braucht, aber wesentlich leichter und weniger exponiert als zur Hönigspitz. Die größere Gefahr geht hier vom Steinschlag anderer Wanderer aus, also dennoch aufmerksam sein!
Angekommen auf dem Hirzer (2781m) bietet sich bei gutem Wetter ein hervorragendes Panorama über die Texelgruppe mit dem angrenzenden Vinschgau, Meran und Passeiertal. Im Osten Blick auf das Pensertal und die in der Ferne liegenden Dolomiten und den weiteren Weg Richtung Meran 2000.
Hirzer - Kratzberger See - Meran 2000
Nach kurzer Pause auf dem Gipfel des Hirzer ging es zurück Richtung Obere Scharte, kurz vor dieser jetzt linkerhand hinunter Richtung Pensertal und Kratzberger See (Weg Nr. 4,7) - es wird wieder ruhiger. Zunächst geht es ein ganzes Stück bergab (gut 600hm) bis sich der Weg in der Nähe der Anteranalm gabelt. Ich halte mich rechts (Weg Nr.4 - E5). Um mehrere Ecken herum führt der Weg relativ unspektakulär am Hang entlang, jedoch immer mit wunderbarem Blick auf die in der Ferne liegenden Dolomiten. Nach einiger Zeit erreicht man den wunderschönen, blau leuchtenden Kratzberger See (2120m). Obwohl ich eigentlich kein Fan von eiskalten Bädern in Bergseen bin, ärgerte ich mich wegen des kristallklaren Wassers doch ein bisschen, keine Badesachen eingepackt zu haben. Nach einer kurzen Pause ging es weiter über breiten Wanderweg zum Missensteiner Joch (2128m) und anschließend in hartem Kontrast zum wunderschönen Kratzberger See, durch die Großbaustelle Meran 2000 mit Menschenmassen über Fahrwege zur Bergstation der Gondelbahnen. Skigebiete im Sommer...
Ursprünglich hatte ich vor, von der Bergstation Meran 2000 in der Nähe des Pfiffinger Köpfl (2010m) noch durch die Ifinger Scharte (2117m) zur Bergstation der Taser-Seilbahn zu laufen, um mit dieser abzufahren. Ich hatte mir für dieses letzte Teilstück eine reine Gehzeit von genau 2h ausgerechnet. Bis zur letzte Talfahrt der Taser- Seilbahn um 18 Uhr waren es ebenfalls noch genau 2h. Sollte ich diese verpassen würden nochmal rund 700hm Abstieg hinzukommen und ich wäre vermutlich bis 20 Uhr unterwegs gewesen. In Anbetracht leichter Knieschmerzen (zu schnell bergab gerannt - natürlich ohne Stöcke) und dem Zeitdruck unter dem man eine solche Wanderung ohnehin nicht genießen kann, habe ich mich dazu entschlossen, das auf ein anderes mal zu vertagen.
Ich habe also meine Wanderung beendet, bin mit der Großkabinenbahn abgefahren und anschließend weiter mit dem Bus nach Meran. So habe ich es noch geschafft mein inzwischen repariertes Auto aus der Werkstatt zu holen, damit das am nächsten Morgen zur Verfügung steht und ich früher aufbrechen kann als heute.
Schwierigkeiten:
Von Klammeben via Hönigspitz in die Obere Scharte: T3-T4 (da Kletterstellen nicht versichert und Weg nicht durchgehend sichtbar), Kletterstellen: I-II
Von Obere Scharte auf Hirzer: T3, Kletterstellen I
Von Obere Scharte nach Meran 2000: T2
Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und alpine Grunderfahrung notwendig!
Durchgangszeiten (inkl. kurzer Pausen):
Klammeben: 11:00
Staffelalm: 11:15
Hönigspitz: 12:50
Obere Scharte: 13:00
Hirzer: 13:15
Obere Scharte: 13:30
Kratzberger See: 15:00
Bergstation Meran 2000: 16:10
Fazit:
Insgesamt eine sehr schöne, abwechslungsreiche Route auf meist wenig frequentierten Wegen. Vor allem der Aufstieg über die Hönigspitz auf den Hirzer ist eine spannende Alternative zum Standardweg. Vom Hirzer nach Meran 2000 sehr vielfältige neue Ausblicke, da der Weg auf der dem Passeiertal abgewandten Seite verläuft.
Tipps/Sonstiges:
Die Wanderung ist kein günstiges Unterfangen. Da man zwei einfache Fahrten mit unterschiedlichen Bergbahnen machen muss, kann man die oftmals wesentlich günstigeren "Hoch-Runter-Tickets" nicht nutzen. Ich habe insgesamt rund 30€ bezahlt.
Unterwegs keine Einkehrmöglichkeiten.
Eventuell ist eine Talfahrt mit der Umlaufbahn Falzeben und dem Bus ab da Richtung Meran günstiger und schneller statt mit der Großkabinenbahn Meran 2000.
Lange Rede, kurzer Sinn: Statt, wie geplant, um 9 Uhr ging es für mich erst gegen 11 Uhr an der Bergstation Klammeben der Hirzer-Seilbahn los. Immerhin: Das Wetter spielte mit. Jetzt aber schnell!
Klammeben - Hönigspitz - Hirzer
Ausgangspunkt der Wanderung ist die Bergstation Klammeben der Hirzer-Seilbahn auf 1976m. Von hier aus geht es auf breitem Wanderweg (Nr. 40) Richtung Staffelalm. Kurz bevor man diese erreicht zweigt der Weg Richtung Hönigspitz (Nr. 7) gut beschildert nach links ab. Dieser steigt zunächst moderat, dann immer steiler werdend über eine Weidefläche an, bis er schließlich auf dem Grat der zur Hönigspitz führt ankommt (zu diesem Punkt könnte man auch direkt von der Bergstation Klammeben über nicht markierte Wege gelangen). Bis hierher alles unschwer, reines Gehgelände. Das soll sich nun ändern. Der Weg führt weiter am Grat entlang, meist etwas rechts unterhalb von diesem. Immer wieder wechselt sich der schmale Pfad mit kurzen Kletterstellen (I) ab. Diese sind meist mit einem Seil gesichert. Über einen kurzen Abstecher erreicht man das weithin sichtbare Kreuz auf einem Vorgipfel der Hönigspitz (2623m). Von hier aus hat man bereits einen wunderbaren Blick auf die Berge der Texelgruppe, die Dolomiten und den Ifinger. Nach kurzer Trinkpause ging es ähnlich weiter zur Hönigspitz. Von nun an sind die Kletterstellen (I-II) meist nicht mehr mit Drahtseilen versichert, auch Wegmarkierungen sind selten, wenngleich die Pfadspur immer deutlich sichtbar bleibt. Nach kurzer Zeit erreicht man den unspektakulären, nahezu plateuartig flachen Gipfel der Hönigspitz (2695m). Von hier aus geht es links über leichtes Auf und Ab in die Obere Scharte (2698m) zwischen Hönigspitz und Hirzer. Hier trifft man auch auf den Weg (Nr. 4), welcher von links unten kommend direkt von der Bergstation Klammeben auf den Hirzer führt. Während man bis hierher nur wenige Wanderer getroffen hat, wird es nun deutlich voller. Kurz nach der Oberen Scharte zweigt rechts der Weg zum Pensertal/Meran 2000 ab, welchen ich gleich nehmen werde. Zunächst geht es aber noch über steinigen Weg als Abstecher auf den Hirzer. Auch hier einige kurze Stellen an denen man die Hände zum weiterkommen braucht, aber wesentlich leichter und weniger exponiert als zur Hönigspitz. Die größere Gefahr geht hier vom Steinschlag anderer Wanderer aus, also dennoch aufmerksam sein!
Angekommen auf dem Hirzer (2781m) bietet sich bei gutem Wetter ein hervorragendes Panorama über die Texelgruppe mit dem angrenzenden Vinschgau, Meran und Passeiertal. Im Osten Blick auf das Pensertal und die in der Ferne liegenden Dolomiten und den weiteren Weg Richtung Meran 2000.
Hirzer - Kratzberger See - Meran 2000
Nach kurzer Pause auf dem Gipfel des Hirzer ging es zurück Richtung Obere Scharte, kurz vor dieser jetzt linkerhand hinunter Richtung Pensertal und Kratzberger See (Weg Nr. 4,7) - es wird wieder ruhiger. Zunächst geht es ein ganzes Stück bergab (gut 600hm) bis sich der Weg in der Nähe der Anteranalm gabelt. Ich halte mich rechts (Weg Nr.4 - E5). Um mehrere Ecken herum führt der Weg relativ unspektakulär am Hang entlang, jedoch immer mit wunderbarem Blick auf die in der Ferne liegenden Dolomiten. Nach einiger Zeit erreicht man den wunderschönen, blau leuchtenden Kratzberger See (2120m). Obwohl ich eigentlich kein Fan von eiskalten Bädern in Bergseen bin, ärgerte ich mich wegen des kristallklaren Wassers doch ein bisschen, keine Badesachen eingepackt zu haben. Nach einer kurzen Pause ging es weiter über breiten Wanderweg zum Missensteiner Joch (2128m) und anschließend in hartem Kontrast zum wunderschönen Kratzberger See, durch die Großbaustelle Meran 2000 mit Menschenmassen über Fahrwege zur Bergstation der Gondelbahnen. Skigebiete im Sommer...
Ursprünglich hatte ich vor, von der Bergstation Meran 2000 in der Nähe des Pfiffinger Köpfl (2010m) noch durch die Ifinger Scharte (2117m) zur Bergstation der Taser-Seilbahn zu laufen, um mit dieser abzufahren. Ich hatte mir für dieses letzte Teilstück eine reine Gehzeit von genau 2h ausgerechnet. Bis zur letzte Talfahrt der Taser- Seilbahn um 18 Uhr waren es ebenfalls noch genau 2h. Sollte ich diese verpassen würden nochmal rund 700hm Abstieg hinzukommen und ich wäre vermutlich bis 20 Uhr unterwegs gewesen. In Anbetracht leichter Knieschmerzen (zu schnell bergab gerannt - natürlich ohne Stöcke) und dem Zeitdruck unter dem man eine solche Wanderung ohnehin nicht genießen kann, habe ich mich dazu entschlossen, das auf ein anderes mal zu vertagen.
Ich habe also meine Wanderung beendet, bin mit der Großkabinenbahn abgefahren und anschließend weiter mit dem Bus nach Meran. So habe ich es noch geschafft mein inzwischen repariertes Auto aus der Werkstatt zu holen, damit das am nächsten Morgen zur Verfügung steht und ich früher aufbrechen kann als heute.
Schwierigkeiten:
Von Klammeben via Hönigspitz in die Obere Scharte: T3-T4 (da Kletterstellen nicht versichert und Weg nicht durchgehend sichtbar), Kletterstellen: I-II
Von Obere Scharte auf Hirzer: T3, Kletterstellen I
Von Obere Scharte nach Meran 2000: T2
Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und alpine Grunderfahrung notwendig!
Durchgangszeiten (inkl. kurzer Pausen):
Klammeben: 11:00
Staffelalm: 11:15
Hönigspitz: 12:50
Obere Scharte: 13:00
Hirzer: 13:15
Obere Scharte: 13:30
Kratzberger See: 15:00
Bergstation Meran 2000: 16:10
Fazit:
Insgesamt eine sehr schöne, abwechslungsreiche Route auf meist wenig frequentierten Wegen. Vor allem der Aufstieg über die Hönigspitz auf den Hirzer ist eine spannende Alternative zum Standardweg. Vom Hirzer nach Meran 2000 sehr vielfältige neue Ausblicke, da der Weg auf der dem Passeiertal abgewandten Seite verläuft.
Tipps/Sonstiges:
Die Wanderung ist kein günstiges Unterfangen. Da man zwei einfache Fahrten mit unterschiedlichen Bergbahnen machen muss, kann man die oftmals wesentlich günstigeren "Hoch-Runter-Tickets" nicht nutzen. Ich habe insgesamt rund 30€ bezahlt.
Unterwegs keine Einkehrmöglichkeiten.
Eventuell ist eine Talfahrt mit der Umlaufbahn Falzeben und dem Bus ab da Richtung Meran günstiger und schneller statt mit der Großkabinenbahn Meran 2000.
Tourengänger:
fabi34

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