Klar gescheitert am Sustenspitz
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Es bereitet mir kein sonderliches Vergnügen, über einen Misserfolg zu berichten, aber diesmal tue ich es, weil die Tour noch nicht so üppig dokumentiert ist, obwohl sie durchaus ihre Reize hat...
Der Sustenspitz präsentiert sich meist als Dreikant mit markanten Graten und steilen, abweisend dunklen Wänden. Bei solchen Gipfeln lösen sich die Schwierigkeiten beim Näherkommen oft ganz gut auf. Also eine kurzweilige T5-Tour direkt vom Sustenpass aus? Um das herauszufinden, wage ich einen Versuch über den Nordostgrat, der vom SAC mit WS und 2a klassifiziert wird und als Normalweg gilt.
Zuerst benutze ich den blau-weiß markierten Weg in Richtung Sustenjoch. Die Spuren und Markierungen sind zuerst etwas spärlich, aber das Gelände unproblematisch, sodass ich bald die Terrasse auf ca. 2330 m erreiche, wo der Weg in die Ostflanke des Bockbergs einquert. Ich verlasse den Weg und steige frei Schnauze über Gras und kleine Felsstufen am Nordgrat von P. 2571 hoch. Nach gut 100 Höhenmetern treffe ich auf schwache Wegspuren und einige Steinmänner, die von Nordwesten zu kommen scheinen. Jedenfalls steige ich problemlos hoch zu P. 2571 (bis hier nicht mal ganz T4).
Der eigentliche Nordostgrat des Sustenspitz' beginnt mit einem beeindruckenden Aufschwung hoch zur Schulter P. 2739. Bis zu deren Fuß bleibt das Gelände recht einfach, aber der weitere Anstieg wird aus der Ferne nicht so richtig klar. Natürlich gebe ich so schnell nicht auf und probiere es einfach direkt an der breiten Gratkante. Erstmal drin in dem steilen Gelände ergibt sich dann tatsächlich ein Durchstieg mit moderater und technisch nicht zu schwerer Kraxelei, wobei eine sandige Stelle Vorsicht verlangt. Nach vielleicht 40 Höhenmetern scheint es am Grat nicht mehr weiter zu gehen. Also klettere ich durch eine kurze Verschneidung in die Nordflanke, die dort von Bändern durchzogen ist. Ein Steinmännchen gibt mir den Mut, weiterzumachen. Wieder habe ich Glück und kann mich - recht deutlich unter der Grathöhe - über Bänder und Rinnen in dem nicht ganz harmlosen Gelände emporarbeiten.
Ein Stück westlich von P. 2739 scheint es mir sinnvoll, an den Grat zurückzukehren, denn die Flanke wird noch steiler. Zu meiner Überraschung ist der Grat dort recht breit, fast schon ein gemütlicher Pausenplatz. Habe ich etwa schon das Gröbste hinter mir?
Der nächste Aufschwung am Grat besteht auf aufgestellten Platten - sieht cool aus, aber das kann doch nicht der leichteste Weg sein...? Also schaue ich in die Nordflanke. Dort gibt es zwar sowas wie Bänder, die aber so schmal und gefährlich aussehen, dass ich keine Versuch wage. Südseitig bricht der Grat in einer glatten Wand ab.
Nach einigen kurzen Erkundungen habe ich den Eindruck, dass man doch über den Grat muss, um zum Gipfel zu kommen. Das traue ich mir definitiv nicht zu - also Rückzug.
Runterwärts muss ich mich ganz schön konzentrieren, um mich nicht in der Steilflanke zu versteigen. Letztlich bin ich ganz froh, wieder heil am Fuß des anspruchsvollen Teil angelangt zu sein. Dieser Gipfel hat mir deutlich meine Grenzen gezeigt.
Ich steige nicht wieder am Grat bis zur blau-weißen Route ab, sondern folge den Spuren und Steinmännern etwa an P. 2403 und einem Steinkreis vorbei zu den kleinen Seen unweit der Passhöhe.
Eigentlich wäre jetzt noch reichlich Zeit, den Heuwbwerg als Trostgipfel mitzunehmen. Aber die Motivation ist weg. Irgendwie will ich lieber heim aufs Sofa und dort ein Frust-Bier trinken. Genau so wird es auch geschehen - hätte schlimmer kommen können...
Fazit - Gipfel und Route haben das gewisse Etwas für Leute, die wissen, was sie tun. Für reine T5-Gänger wie mich scheint am Sustenspitz nichts zu holen zu sein.
Der Sustenspitz präsentiert sich meist als Dreikant mit markanten Graten und steilen, abweisend dunklen Wänden. Bei solchen Gipfeln lösen sich die Schwierigkeiten beim Näherkommen oft ganz gut auf. Also eine kurzweilige T5-Tour direkt vom Sustenpass aus? Um das herauszufinden, wage ich einen Versuch über den Nordostgrat, der vom SAC mit WS und 2a klassifiziert wird und als Normalweg gilt.
Zuerst benutze ich den blau-weiß markierten Weg in Richtung Sustenjoch. Die Spuren und Markierungen sind zuerst etwas spärlich, aber das Gelände unproblematisch, sodass ich bald die Terrasse auf ca. 2330 m erreiche, wo der Weg in die Ostflanke des Bockbergs einquert. Ich verlasse den Weg und steige frei Schnauze über Gras und kleine Felsstufen am Nordgrat von P. 2571 hoch. Nach gut 100 Höhenmetern treffe ich auf schwache Wegspuren und einige Steinmänner, die von Nordwesten zu kommen scheinen. Jedenfalls steige ich problemlos hoch zu P. 2571 (bis hier nicht mal ganz T4).
Der eigentliche Nordostgrat des Sustenspitz' beginnt mit einem beeindruckenden Aufschwung hoch zur Schulter P. 2739. Bis zu deren Fuß bleibt das Gelände recht einfach, aber der weitere Anstieg wird aus der Ferne nicht so richtig klar. Natürlich gebe ich so schnell nicht auf und probiere es einfach direkt an der breiten Gratkante. Erstmal drin in dem steilen Gelände ergibt sich dann tatsächlich ein Durchstieg mit moderater und technisch nicht zu schwerer Kraxelei, wobei eine sandige Stelle Vorsicht verlangt. Nach vielleicht 40 Höhenmetern scheint es am Grat nicht mehr weiter zu gehen. Also klettere ich durch eine kurze Verschneidung in die Nordflanke, die dort von Bändern durchzogen ist. Ein Steinmännchen gibt mir den Mut, weiterzumachen. Wieder habe ich Glück und kann mich - recht deutlich unter der Grathöhe - über Bänder und Rinnen in dem nicht ganz harmlosen Gelände emporarbeiten.
Ein Stück westlich von P. 2739 scheint es mir sinnvoll, an den Grat zurückzukehren, denn die Flanke wird noch steiler. Zu meiner Überraschung ist der Grat dort recht breit, fast schon ein gemütlicher Pausenplatz. Habe ich etwa schon das Gröbste hinter mir?
Der nächste Aufschwung am Grat besteht auf aufgestellten Platten - sieht cool aus, aber das kann doch nicht der leichteste Weg sein...? Also schaue ich in die Nordflanke. Dort gibt es zwar sowas wie Bänder, die aber so schmal und gefährlich aussehen, dass ich keine Versuch wage. Südseitig bricht der Grat in einer glatten Wand ab.
Nach einigen kurzen Erkundungen habe ich den Eindruck, dass man doch über den Grat muss, um zum Gipfel zu kommen. Das traue ich mir definitiv nicht zu - also Rückzug.
Runterwärts muss ich mich ganz schön konzentrieren, um mich nicht in der Steilflanke zu versteigen. Letztlich bin ich ganz froh, wieder heil am Fuß des anspruchsvollen Teil angelangt zu sein. Dieser Gipfel hat mir deutlich meine Grenzen gezeigt.
Ich steige nicht wieder am Grat bis zur blau-weißen Route ab, sondern folge den Spuren und Steinmännern etwa an P. 2403 und einem Steinkreis vorbei zu den kleinen Seen unweit der Passhöhe.
Eigentlich wäre jetzt noch reichlich Zeit, den Heuwbwerg als Trostgipfel mitzunehmen. Aber die Motivation ist weg. Irgendwie will ich lieber heim aufs Sofa und dort ein Frust-Bier trinken. Genau so wird es auch geschehen - hätte schlimmer kommen können...
Fazit - Gipfel und Route haben das gewisse Etwas für Leute, die wissen, was sie tun. Für reine T5-Gänger wie mich scheint am Sustenspitz nichts zu holen zu sein.
Tourengänger:
Bergmax
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