Überschreitung Guscha - Hochfinsler (2423m) - Apöstel und über 5 weitere Gipfelchen


Publiziert von Alpin_Rise , 13. Oktober 2009 um 13:44. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 7 Oktober 2009
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Spitzmeilengruppe 
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 2200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Flums Saxli, dann [www.schoenhalden.ch Schönhalden]
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Weisstannen Dorf

Für Gipfelsammler ist das Hochplateau zwischen Schils- und Weisstannental ein Paradies: unzählige kleine Gipfelchen warten nur darauf, einer nach dem anderen überschritten zu werden. Die technischen Schwierigkeiten sind in der Regel gering und die Höhendifferenzen auch: ideal für ausgedehnte Gipfelwanderungen!
Vom Guscha zieht ein markanter Kamm über den Hochfinsler bis zu den sogenannten Apöstel. Dieser Grat bietet eine der schönsten Gratwanderungen der Ostschweiz, wobei auch hier die Schwierigkeiten mit T4 moderat sind. Blickfang der Tour ist der bizarre Felsturm des Zigerchnörri, das mit einer guten Portion Mut oder Kletterausrüstung bequem mitzunehmen ist.


Eine der schönsten Gratüberschreitungen in der Ostschweiz, garniert mit einigen Zusatzgipfelchen

Die Wanderung ist im Prinzip eine abgekürzte Version der Monstertour von sglider und Delta. Statt den Grat weiter zum Rotrüfner zu verfolgen, biegen wir schon beim Guli nach Osten zum Walachamm ab. Unsere Variante "spart" 4 Gipfel, ca. 500hm und gut zwei Stunden, dafür gönnen wir uns den landschaftlich lohnenden Abstieg ins Weisstannental.

Von der Bergstation Schönhalden nehmen wir nicht den normalen, rot-weissen Bergweg auf den Guscha, sondern die Alternative Route über Stächer: weglos südwestwärts durch die Märchenwälder nach Nesslenbüel und nach Westen ausholend zum Guscha hoch, oben Wegspuren, T3+.
Von der Guscha auf dem Kamm oder etwas in der Ostflanke zum wenig markanten Steingässler. Von dort nicht wie im Glarner Führer vorgeschlagen nach Osten ausweichend, sondern direkt am Grat bleibend. Etwas exponiert, oben über ein kleines Stüfchen, T4. Der folgende Gipfelaufbau des Hochgamatsch wird im Westen über Wegspur auf Band umgangen, Gipfelgang durch eine der Rinnen zum Grat hoch (T4+). Man folgt der Wegspur, die vor dem Zigerchnörri P. 2358 nach Osten in die Flanke ausweicht, um südlich vom filigranen Felsturm den Grat wieder zu gewinnen. Das Zigerchnörri wird am leichtesten über seine Westseite (seichter Kamin auf einen Absatz, dann Gipfelblock von Norden) bestiegen. Die Kletterei ist ausgesetzt und wird den 3. Grad nicht übersteigen. Am Einstieg verlässt mich aber doch der Mut, da ich keine Informationen habe, wie schwierig die letzten Meter am Gipfelblock sind und ob eine Abseilstelle eingerichtet ist; darüber hinaus ist der Fels nicht überall bombenfest.
Für den Hochfinsler, der Höhepunkt des Kammes, gibt es zwei Möglichkeiten vom Fuss des Zigerchnörri: entweder durch eine kaminartige Rinne direkt zur flacheren Gipfelpartie (ca. T5, I) oder auf einem ausgesetzten, aber gut gangbaren Band mit Wegspur in der Westflanke, T4. Danach einfach über den ausgetretenen Pfad zum Gipfelkreuz, schönes Buch mit raffiniertem Behälter.
Der Abstieg zu den Apöstel ist von einem Felstüfchen (T4, I) unterbrochen, sonst problemlos. Die Apöstel werden auf Wegspuren entweder alle überstiegen oder meist in der Westflanke gequert, Stellen T4.

Die Überschreitung der folgenden Gipfel Guli, Walachamm, Langrain, Madchopf ist einfach über grasige Grate (T3), ebenso die Begehung der wenig markanten Galans-Chöpf. Der Grat zum Wannenchopf ist nochmals ein Leckerbissen und erfordert kurz vor dem Gipfel ein Ausweichen nach Norden: entweder über ein kitschig rotes Felsband wenige Meter unterhalb der Gratkante (T5) oder weiter unten in der Nordflanke leichter. Wir folgen dem Grat in schönster Voralpenmanier bis P. 2160 (T4 bis T5, je nach Linie). Über mässig steile Weiden treffen wir auf ca. 1700m auf den markierten Wanderweg nach Weisstannen Dorf. Im Abendlicht unter leuchtend bunten Bergahornen, ganz zuletzt auf unschönen Fahrsträsschen zur Bushaltestelle im Oberdorf.

Tour mit Greigler, der uns mit Bildmaterial und dem richtigen Hinweis zum Birchengang am Vorder Selbsanft Nordgrat versorgte. Es war mir ein Vergnügen, mit einem derart profunden Kenner der Walenseeregion unterwegs zu sein, danke für die Begleitung!



Tourengänger: Alpin_Rise, Greigler


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Kommentare (1)


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petitNic hat gesagt: Alle Gipfel der Ostschweiz?
Gesendet am 14. Oktober 2009 um 08:12
Läk, mit dieser Gipfelkadenz bist du ja schon bald "fertig" mit der ganzen Ostschweiz!


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