Geraer Jakobsweg 1: Gera - Münchenbernsdorf


Publiziert von zaufen , 9. August 2022 um 15:53.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Sonstige Höhenzüge und Talgebiete
Tour Datum: 7 August 2022
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 320 m
Abstieg: 220 m
Strecke:19,3 km
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Busverbindung nach Gera

Start zum Projekt "Wir wandern von der eigenen Haustür nach Santiago di Compostela" auf dem Jakobsweg. Nicht am Stück, sondern auf einzelne Urlaube oder lange Wochenenden verteilt über mehrere Jahre. Da vor unser Haustür kein Jakobsweg verläuft, gibt es erst einige Zubringeretappen, die sich als Tagesausflug machen lassen. Zwar war unser Projekt "auf dem E 1 durch Deutschland" bei Beginn dieses Jakobswegs noch nicht abgeschlossen, aber das Ende zu Himmelfahrt 2023 war schien in greifbarer Nähe. Und Tagesausflüge zum Beginn des neuen Projekts ließen sich ja gut dazwischen schieben. Die Route steht noch nicht fest - erst einmal nach Kronach und weiter über Bamberg nach Rothenburg, hinüber nach Baden und durchs Elsass, durch die Burgundische Pforte und Burgund nach Le Puy und weiter nach St- Jean-Pied de Port. Dann ist die derzeitige Vorstellung, nicht über den Camino Frances zu gehen, sondern zur Küste und über Camino del Norte und Camino Vadiniense nach Leon oder Ponferrada und dann klassisch ins Ziel - oder doch über Oviedo? Das kann sich noch ändern - voraussichtlich wird es also nicht die kürzeste Route.
Es soll keine Pilgerfahrt im engeren Sinne werden, sondern eher eine touristische Aktion - Zeit zur inneren Einkehr ist aber beim Wandern allemal und wir haben schon vor, jede offene Kirche am Weg auch innen zu besuchen. Ob wir aber etwa an jedem Sonntag versuchen werden, einen Gottesdienst zu besuchen, bei dem uns beiden auf den letzten Abschnitten alles "spanisch" und damit unverständlich vorkommen wird (für meine Frau beginnt das schon in Frankreich), lassen wir mal offen. Wir sind auch lutherisch und nicht katholisch - was immer noch viel näher beieinander liegt, als das hier in Ostdeutschland übliche "Ich bin nichts davon - normal halt".
Zu jeder Etappe beabsichtige ich, eine Beschreibung einzustellen sowie Angaben zu Länge, Wegebeschaffenheit, u.ä. .
Für hikr-externe Besucher: Die Folgeetappen kann man entweder über mein Journal finden (über den Link "zaufen" oben bei "Publiziert von" erreichbar) oder am unteren Seitenende über die Links bei "ähnliche Berichte" oder "in der Nähe" oder über das Schlagwort "Jakobsweg" - wo es auch andere Routen und Beschreibungen anderer hikr gibt.

Zunächst allgemeine Informationen.
Literatur gibt es für die verschiedenen Abschnitte überwiegend und kann dann erwähnt werden.
Wir wollen uns nicht sklavisch an die "offizielle" Routenführung von Jakobswegen halten, sondern behalten uns Veränderungen und Verbesserungen vor, insbesondere um Asphaltstrecken zu reduzieren. Nach den Erfahrungen der ersten 35 Tage ist das sehr nötig,  weil die Jakobswegmarkierungen Asphalt geradezu zu bevorzugen scheinen. Die hiesige Statistik enthält zwar bei den Jakobswegstrecken einen geringeren Asphaltanteil - das liegt aber eben gerade daran,  dass wir die Asphaltstrecken möglichst durch andere Wege ersetzen, so dass wir bis Etappe 35 auch bei weniger als 1/3 markierter Jakobswege liegen.
Als "Asphalt autofrei" sind die Strecken aufgeführt, wo man Autos nicht ausweichen muß (also für Kfz gesperrte Straßen, Geh- und Radwege, Fußgängerzonen, außer bei zu starkem Treckerverkehr - kurz: wo man zu zweit nebeneinander gehen kann und nicht im Gänsemarsch am linken Fahrbahnrand gehen muss. Wo zwar theoretisch Gehwege vorhanden sind, aber diese wie in Baden-Württemberg und Frankreich üblich , alle paar Meter zugeparkt sind, ist der Weg eben nicht mehr autofrei, weil man letztlich doch auf der Fahrbahn gehen muss. Auf Pfaden, die wirklich nur für Fußgänger sind, kann man natürlich auch wieder nicht zu zweit nebeneinander gehen...
Als "Fußwege / Steige" sind diejenigen naturbelassenen oder wassergebundenen Wege erfasst, auf denen weder Pkw noch Trecker fahren können wegen ihrer Breite, ihres Zustands oder der Neigungsverhältnisse. Dazu werden auch Feldwege gezählt, die ersichtlich nicht mehr von zweispurigen Fahrzeugen befahren werden, sondern eher eine Grasfläche zwischen zwei Feldern darstellen.
Andere Gründe zur Routenveränderung können abseits liegende Sehenswürdigkeiten sein, landschaftlich reizvollere Routen oder auch die Vermeidung von endlosen Waldstrecken. Im Hochsommer ist Schatten ja ganz schön, aber wir wollen auch etwas sehen, und dafür haben wir gern mal freien Blick. Fotos, die auf den Varianten zu offiziellen Jakobswegen entstanden sind, sind mit * gekennzeichnet - außer auf den ersten und denjenigen anderen Etappen abseits von Jakobswegen, wo das für alle Fotos gilt. Die Uhrzeiten der mit der Panasonic-Kamera aufgenommenen Fotos sind nur relativ zueinander richtig, aber offenbar war die Zeit bei der Kamera lange falsch eingestellt. und weicht daher von den Handyfotos ab..
Zum angegebenen Zeitbedarf: dieser enthält kurze Pausen, Fotostopps, kürzere Besichtigungen,  weil ich die unmöglich alle herausrechnen kann. Nicht enthalten ist Einkehr. Die reine Gehzeit mag sich jeder aus Schwierigkeitsangabe, Streckenlänge, Höhenunterschieden, Angaben zur Oberfläche und  seinem eigenen Tempo selbst ausrechnen.

Wir wollen feste Quartiere aufsuchen. Das lässt sich manchmal mit abgelegenen Bushaltestellen oä bewerkstelligen. Wo es sich anbietet, werden wir ein Standquartier für mehrere Tage nehmen und mit dem ÖV zu den Ausgangspunkten fahren bzw. vom Ziel zurück.

Wenn in den Beschreibungen Angaben wie "rechts", "links" u.ä. stehen, bezieht sich das immer auf die nächste Kreuzung oder Abzweigung. Sonst erfolgt eine genauere Angabe, etwa "nach 500 m" oder "3. Weg rechts" oder "im Talboden links".

Und last not least: Unterwegs wird gelegentlich auf dem Tablet mit Android geschrieben - und da gibt es die tollsten Autokorrekturen, die man manchmal nicht merkt. Korrekturen - nicht nur deswegen - nehme ich gern entgegen.

Ob wir das Ganze schaffen, bleibt abzuwarten. Wir sind beide nicht mehr 30. Und weil wir auch noch andere Urlaube machen wollen, wird es einige Jahre dauern, bis alle Etappen geschafft sind. Solange die Anreise nicht so lang ist, kommt sicher auch mal ein verlängertes Wochenende in Frage. Damit war dann aber doch etwa bei Bamberg Schluss.

Nun zur ersten Etappe:

Wegequalität (km)              diese Etappe        bisher insgesamt
Asphalt / Beton                              7                        7       
davon autofrei                                4,5                     4,5          
grober Schotter/Pflaster                 0,9                     0,9          
leicht gebunden/ Erdwege             11,4                   11,4            
davon Fußwege/Steige                   3,4                      3,4              
 
zurückgelegte km insgesamt: 19,3
 
Luftlinie nach Santiago am Start in km: 1794,3
Luftlinie nach Santiago am Ziel in km: 1781,6
Fortschritt 12,7 km
 
Zahlenangaben immer vor dem Schrägstrich diese Etappe, dahinter insgesamt
 
Durchwanderte Dörfer und Städte:  Namen, diese Etappe, insgesamt: Gera, Weißig, Markersdorf, Hundhaupten, Kleinbernsdorf, Münchenbernsdorf (6/6)
 
Besuchte Kirchen: Trinitatiskirche Gera, Weißig, Markersdorf (3/3)
nur passierte Kirchen: Hundhaupten St. Anna, Kleinbernsdorf, Münchenbernsdorf St. Mauritius (3/3)
Besuchte Gottesdienste: 1/1
Wegkreuze, Bildstöcke, Kapellen, Heiligenfiguren, Bildbäume etc.: 0/0
 
Sehenswürdigkeiten: keine außer den Kirchen
 
Gipfel: keine (0/0)
Aufstieg bisher insgesamt 320 m
 
Getroffene Fernwanderer oder Pilger: 0/0
 
Gesichtete Wildtiere: Rotmilan


Trotz der Stadtnähe und der dichten Besiedlung der Gegend war der Weg sehr ruhig. Und es gab schon sehr bald Wegstrecken, die wir noch gar nicht kannten.
Beginn war für uns also in der Meuselwitzer Straße in Gera, wobei wir schon nach den ersten 100 m damit begannen, dem Kraftverkehr auszuweichen. Ebenso ging es dann von der Kreuzung "Wintergarten" auf dem Weg parallel zur Bahn auf die Talstraße und die Stadtmitte zu. Zwischenziel Trinitatiskirche - denn auch wenn wir Luther nachfolgende Ketzer sind, hielt ich es für angemessen, ein solches Projekt mit einem Gottesdienst zu beginnen.
Von dort nach Westen durch den sog. Knochenpark, offiziell "Park der Jugend" (solche Namen gibt es auch nur in der Ex-DDR), und dann hinter der Heinrichsbrücke links über die Spielwiese und rechts in die Karl-Marx-Allee. Nach dieser eigentlich recht ruhigen - jedenfalls am Sonntagmorgen - und grünen Stadtdurchquerung ging es dann am Ende der Karl-Marx-Allee (1899 bis 1930 und 1932 bis 1945 "Hohenzollernallee") geradezu in den Stadtwald und gleich links aufwärts auf dem Lutherweg zur Martinshöhe. Dort geradezu an der Erläuterungstafel weiter auf dem Lutherweg. Wo dieser links abknickt, gingen wir geradeaus weiter, dann halblinks bis zum Ende des Wegs. Dann kurz links und dann gleich wieder rechts länger ziemlich geradeaus und eben, dann deutlich ansteigend. Den geschotterten Fahrweg nach links und beim Wasserbehälter rechts abwärts zum Rehteich. Dort weiter geradeaus deutlich ansteigend bis zur Kreuzung mit der Dürrenebersdorfer Straße. Aktuell gibt es im Geraer Stadtwald zwar einige Markierungen, aber die Wegweisung ist eher dürftig. An der Dürrenebersdorfer Straße geradeaus am Feldrand weiter und am Ende des Feldes rechts - da gibt es auch mal einen Wegweiser nach Weißig. Der Weg führt teilweise schattig, aber mit Sicht nach Norden bis an die frühere B 2, wo es dann auf dem Radweg links noch 200 m nach Weißig sind. Das kleine Kirchlein in Weißig war geöffnet. Kurz vor dem südlichen Ortsausgang über die B 2 abwärts auf dem Feldweg, der in Bögen durch ein Tal bis nach Markersdorf führt.
In Markersdorf links und dann rechts hinauf zur Kirche, die ebenfalls geöffnet war. An der Kirche links weiter und auf der Straße ging es geradezu nach Hundhaupten. Auch dort rechts aufwärts zur Kirche und links an dieser vorbei zum Feld, vor dem es auf einem Feldweg links geht bis zu einer markanten Eichengruppe mit Sitzbank. Dort rechts wieder auf einem Weg mit Aussicht, aber schattenspendendem Bewuchs auf der Sonnenseite weiter bis zum Wald. Am Waldrand links und nach einer Rechtskurve in den Wald hinein. Der Weg geht erst etwas aufwärts, dann zunehmend abwärts ins Tal. Am Ende des Wegs links und dann auf dem unteren Weg halten. An der Wiese scharf rechts, über den Bach und dann wieder links nach Kanada hinein. In Kanada am Wendeplatz rechts und dann dem Wegverlauf nach Kleinbernsdorf folgen. In Kleinbernsdorf ging es an der Kleinbernsdorfer Straße links Richtung Münchenbernsdorf weiter bis zur Bushaltestelle Schützenplatz. Dort rechts über den Parkplatz und dann einen Fußweg aufwärts, der in die Friedhofstraße übergeht. Geradeaus kommt man zum Marktplatz und zur Kirche.

Tourengänger: zaufen


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