Partenkirchner Dreitorspitze (2633m) - und sein wilder Kreuzgipfel
|
||||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Das Gipfeltrio der Partenkirchner Dreitorspitze zählt wohl zu den beliebtesten Destinationen im östlichen Wettersteingebirge - als Blickfang hoch über dem Garmischer Becken macht es schon weit entfernt auf sich aufmerksam. Mit einer günstig gelegenen Hütte in großer Höhe in einer Scharte und einer ansprechenden und abwechslungsreichen Wegführung vermag es die Gunst der Bergsteiger für sich zu gewinnen. Obwohl sich der Hauptgipfel mit seinen fast durchgehenden Klettersteigsicherungen deutlich domestizierter gibt, steht das Kreuz auf dem niedrigsten (Nordost-)gipfel. Wer es gern etwas ambitionierter mag, der macht als Zugabe zur schönen Tour einen Abstecher genau dorthin.
Gewöhnlich wird die "Dreitor" überschritten, oder eben nur der Hauptgipfel gemacht. Ersteres ist für heute mein Ziel. Leider werde ich auch heute wieder nicht ganz glücklich werden, auch wenn es für das Minimalziel Dreitorspitz-Nordost nach dem Scheitern eine Woche zuvor dann doch gerade noch reichen wird.
Los geht's von Farchant um genau 4 Uhr mit Fahrrad über gut ausgebaute Radwege Richtung Wamberg. Steil dort über den Pass auf ca. 1200m und rund 200HM jenseits wieder abwärts bis Elmau - anstrengend eigentlich schon bis hierhin. Nun weiter der Beschilderung entsprechend über lange Forstwege zum Schachenhaus. Ab der Wettersteinalm ist spätestens Schieben angesagt, der "Belag" besteht aus sehr grobem Kies.
Nachdem man das Fahrrad am Schachenhaus abgestellt hat geht's weiter bergan über einen unschwierigen, aber schön aussichtsreichen Hochgebirgswanderweg zur Meilerhütte. Dort angekommen verfolge ich querend den klettersteigähnlichen Steig unterhalb der Dreitorspitz-Südostwände bis zum eigentlichen Einstieg am Fuße der Westlichen Dreitorspitze beim Hermann-von-Barth-Weg (beschildert).
Dieser Gipfelanstieg wäre ohne die Sicherungen des recht leichten Klettersteigs (A/B) ziemlich herausfordernd, steil ist es nämlich fast durchgehend und man sollte aufpassen keine Steine loszutreten.
Am West-/Hauptgipfel der Part. Dreitorspitze bereiten dunkle Wolken und ein straffer Wind meinem Vorhaben auch die Nachbarn zu überschreiten ein Ende. Schnell wird der Entschluss gefasst die Zeit zurückzudrehen und bei der Meilerhütte in entgegengesetzter Richtung neu zu starten - also schnell wieder über den bekannten Weg zurück.
Wieder bei der Meilerhütte geht's unterhalb der Hüttenterrasse, gegenüber des Mustersteinwestgrats, weglos, aber insgesamt leicht (Sg I+) über Steigspuren hinauf zur Signalkuppe, wobei man sich immer, abgesehen vom unteren Bereich des Einstiegs, direkt an der Gratkante halten kann. Der tolle Öfelekopf-Doppelgipfel macht dabei die ganze Zeit über eine gute Figur. Die mächtige Nordflanke der Dreitorspitze baut sich jetzt immer bedrohlicher auf. Zwei kleine Scharten sind durch den unteren Westgrat des Bayerländerturms getrennt, welche aber noch recht unschwierig begangen werden können.
Jetzt wird es interessant: Der untere Teil der Nordflanke der Nordöstl. Dreitorspitze wird im Anschluss an die Scharte recht offensichtlich, auf gut gestuftem, jetzt deutlich steiler werdendem, festem Felsgelände angestiegen (bis Sg II). Nach einigen Höhenmetern flacht es wieder etwas ab. Nun auf eindrucksvollen Bändern erst in östlicher Richtung - bis sich an günstiger Stelle auf plattigem Fels ein Durchstieg bietet - später wieder in westlicher Richtung leicht ansteigend zu einer kurzen kaminartigen Rinne, die den Zugang zum Klemmblock (Sg III-) mit der Schlüsselstelle vermittelt. Hat man den abgespeckten, glatten ersten Klemmblock geschafft (der hängende Klemmblock bleibt unbeachtet) befindet man sich in einer kleinen Schlucht, wo laut AV-Führer, das steile Wandl (mit leichtem Überhang) linkerhand hinaufgeklettert werden muss. Ich halte mich aber im Sinne des Aufstiegs rechts und folge zahlreichen Bohrhaken; bei der nächsten Gelegenheit wird bald wieder links, etwas luftig, rausgequert zur beschrieben Route (Stellen Sg II). Diese führt in die von der Meilerhütte bereits deutlich sichtbare markante große Scharte am großen Ostgratturm. Nachfolgend dieser Scharte quere ich für einige Meter ein Band nach Süden und halte mich alsbald rechts, wo sich eine gute Möglichkeit bietet wieder in die Nähe des Ostgrats zu gelangen (sehr steil). Der Weiterweg ist dann logisch, man sollte dabei noch auf eine ordentlich ausgesetzte Kletterstelle treffen (Sg II+; aber gut griffig). Was dann folgt ist eine Mischung aus Gehgelände und Stellen Sg I-II.
Am höchsten Punkt des Kreuzgipfels angekommen (mit Buch) dürfte sich ohne wolkenverhangene Sicht ein netter Ausblick bieten. Ich entscheide mich nach ausgiebiger Pause gegen eine Überschreitung und den Doppelbesuch des Hauptgipfels und steige auf bekanntem Wege wieder ab. An zwei Stellen, inkl. Klemmblock, bin ich dann doch froh das Seil mitgenommen zu haben. Nach kurzer Pause bei der Meilerhütte geht's flott wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Schwierigkeiten:
Von Farchant zum Schachenhaus: WS (Schiebestrecke ab Wettersteinalm; 4 Stunden).
Zur Meilerhütte: T3 (unschwieriger Wanderweg; 1 1/2 Stunde).
West. Part. Dreitorspitze: T4/WS/I (Klettersteig A/B; recht steil; Steinschlag; 1 1/2 Stunde).
NO-Gipfel Dreitorspitze via Signalkuppe: T5+/ III- (am Klemmblock, sonst II+; sehr steil und ausgesetzt; 1 1/2 Stunde).
Fazit:
Eine starke Hochgebirgsfelstour liegt hinter mir, auch wenn sich die intensiven Eindrücke durch eine Überschreitung sicher noch verdichten lassen würden - ist vorgemerkt! Interessant immer wieder, welche Highlights in greifbarer Nähe noch im Verborgenen liegen. Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass die wechselnden Anforderungen vor allem am Nordostgipfel große Aufmerksamkeit abverlangen, das Gelände verzeiht teilweise ob seiner Exponiertheit kaum Fehler.
Gewöhnlich wird die "Dreitor" überschritten, oder eben nur der Hauptgipfel gemacht. Ersteres ist für heute mein Ziel. Leider werde ich auch heute wieder nicht ganz glücklich werden, auch wenn es für das Minimalziel Dreitorspitz-Nordost nach dem Scheitern eine Woche zuvor dann doch gerade noch reichen wird.
Los geht's von Farchant um genau 4 Uhr mit Fahrrad über gut ausgebaute Radwege Richtung Wamberg. Steil dort über den Pass auf ca. 1200m und rund 200HM jenseits wieder abwärts bis Elmau - anstrengend eigentlich schon bis hierhin. Nun weiter der Beschilderung entsprechend über lange Forstwege zum Schachenhaus. Ab der Wettersteinalm ist spätestens Schieben angesagt, der "Belag" besteht aus sehr grobem Kies.
Nachdem man das Fahrrad am Schachenhaus abgestellt hat geht's weiter bergan über einen unschwierigen, aber schön aussichtsreichen Hochgebirgswanderweg zur Meilerhütte. Dort angekommen verfolge ich querend den klettersteigähnlichen Steig unterhalb der Dreitorspitz-Südostwände bis zum eigentlichen Einstieg am Fuße der Westlichen Dreitorspitze beim Hermann-von-Barth-Weg (beschildert).
Dieser Gipfelanstieg wäre ohne die Sicherungen des recht leichten Klettersteigs (A/B) ziemlich herausfordernd, steil ist es nämlich fast durchgehend und man sollte aufpassen keine Steine loszutreten.
Am West-/Hauptgipfel der Part. Dreitorspitze bereiten dunkle Wolken und ein straffer Wind meinem Vorhaben auch die Nachbarn zu überschreiten ein Ende. Schnell wird der Entschluss gefasst die Zeit zurückzudrehen und bei der Meilerhütte in entgegengesetzter Richtung neu zu starten - also schnell wieder über den bekannten Weg zurück.
Wieder bei der Meilerhütte geht's unterhalb der Hüttenterrasse, gegenüber des Mustersteinwestgrats, weglos, aber insgesamt leicht (Sg I+) über Steigspuren hinauf zur Signalkuppe, wobei man sich immer, abgesehen vom unteren Bereich des Einstiegs, direkt an der Gratkante halten kann. Der tolle Öfelekopf-Doppelgipfel macht dabei die ganze Zeit über eine gute Figur. Die mächtige Nordflanke der Dreitorspitze baut sich jetzt immer bedrohlicher auf. Zwei kleine Scharten sind durch den unteren Westgrat des Bayerländerturms getrennt, welche aber noch recht unschwierig begangen werden können.
Jetzt wird es interessant: Der untere Teil der Nordflanke der Nordöstl. Dreitorspitze wird im Anschluss an die Scharte recht offensichtlich, auf gut gestuftem, jetzt deutlich steiler werdendem, festem Felsgelände angestiegen (bis Sg II). Nach einigen Höhenmetern flacht es wieder etwas ab. Nun auf eindrucksvollen Bändern erst in östlicher Richtung - bis sich an günstiger Stelle auf plattigem Fels ein Durchstieg bietet - später wieder in westlicher Richtung leicht ansteigend zu einer kurzen kaminartigen Rinne, die den Zugang zum Klemmblock (Sg III-) mit der Schlüsselstelle vermittelt. Hat man den abgespeckten, glatten ersten Klemmblock geschafft (der hängende Klemmblock bleibt unbeachtet) befindet man sich in einer kleinen Schlucht, wo laut AV-Führer, das steile Wandl (mit leichtem Überhang) linkerhand hinaufgeklettert werden muss. Ich halte mich aber im Sinne des Aufstiegs rechts und folge zahlreichen Bohrhaken; bei der nächsten Gelegenheit wird bald wieder links, etwas luftig, rausgequert zur beschrieben Route (Stellen Sg II). Diese führt in die von der Meilerhütte bereits deutlich sichtbare markante große Scharte am großen Ostgratturm. Nachfolgend dieser Scharte quere ich für einige Meter ein Band nach Süden und halte mich alsbald rechts, wo sich eine gute Möglichkeit bietet wieder in die Nähe des Ostgrats zu gelangen (sehr steil). Der Weiterweg ist dann logisch, man sollte dabei noch auf eine ordentlich ausgesetzte Kletterstelle treffen (Sg II+; aber gut griffig). Was dann folgt ist eine Mischung aus Gehgelände und Stellen Sg I-II.
Am höchsten Punkt des Kreuzgipfels angekommen (mit Buch) dürfte sich ohne wolkenverhangene Sicht ein netter Ausblick bieten. Ich entscheide mich nach ausgiebiger Pause gegen eine Überschreitung und den Doppelbesuch des Hauptgipfels und steige auf bekanntem Wege wieder ab. An zwei Stellen, inkl. Klemmblock, bin ich dann doch froh das Seil mitgenommen zu haben. Nach kurzer Pause bei der Meilerhütte geht's flott wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Schwierigkeiten:
Von Farchant zum Schachenhaus: WS (Schiebestrecke ab Wettersteinalm; 4 Stunden).
Zur Meilerhütte: T3 (unschwieriger Wanderweg; 1 1/2 Stunde).
West. Part. Dreitorspitze: T4/WS/I (Klettersteig A/B; recht steil; Steinschlag; 1 1/2 Stunde).
NO-Gipfel Dreitorspitze via Signalkuppe: T5+/ III- (am Klemmblock, sonst II+; sehr steil und ausgesetzt; 1 1/2 Stunde).
Fazit:
Eine starke Hochgebirgsfelstour liegt hinter mir, auch wenn sich die intensiven Eindrücke durch eine Überschreitung sicher noch verdichten lassen würden - ist vorgemerkt! Interessant immer wieder, welche Highlights in greifbarer Nähe noch im Verborgenen liegen. Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass die wechselnden Anforderungen vor allem am Nordostgipfel große Aufmerksamkeit abverlangen, das Gelände verzeiht teilweise ob seiner Exponiertheit kaum Fehler.
Tourengänger:
Daniel87

Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (8)