Wanderung ins Hintere Lauterbrunnental


Publiziert von rhenus , 5. Juli 2022 um 11:14.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Jungfraugebiet
Tour Datum: 3 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 700 m

Im Rahmen seiner 2. Schweizerreise besuchte der Deutsche Dichter J.W. Goethe vom 9. bis 11. Oktober 1779 auch das Lauterbrunnental mit dem Oberhornsee. Der Staubbachfall diente Goethe - dem ersten Influencer von Lauterbrunnen - als Inspiration für sein Gedicht "Gesang der Geister über den Wassern" mit der bekannten Metapher: "Seele des Menschen, wie gleichst du dem Wasser! Schicksal des Menschen, wie gleichst du dem Wind!" Auch Urs und ich besuchten vor einigen Jahren das einzigartige "Tal der lauteren Brunnen" mit den 72 Wasserfällen in faszinierender Landschaft. Diese Wanderung im grossartigen Berner Oberland, die bei mir bleibende Eindrücke hinterlassen hat, lohnt es, nachträglich festgehalten zu werden, um das Tal erneut zu besuchen.

Ausgangspunkt unserer Wanderung war die kleine Walsersiedlung Gimmelwald, die etwa 2 km von Mürrren entfernt ist und die wir mit der Seilbahn von Stechelberg aus erreichten. Es war heiss, als wir etwa eine halbe Stunde bis Pt. 1258 ins Sefinental wanderten. Dann folgte der steile Aufstieg durch den schattigen Busenwald hinauf zu Pt. 1978. Jungfrau, Schwarzmönch, Breithorn und Gspaltenhorn wirken hier zum Greifen nahe. Soweit ich mich erinnere, verzichteten wir leider auf den Besuch des aussichtsreichen "Tanzbödeli" und traversierten direkt zum romantischen Berghotel Obersteinberg, das zusammen mit der gleichnamigen Alp seit 1882 im Besitz der Familie von Allmen ist und wo man ebenfalls eine wunderbare Aussicht auf die einzigartige Bergwelt geniesst. Im stromlosen Obersteinberg bezogen wir ein Zimmer und nahmen bei Kerzenlicht ein feines Abendessen ein. Für die Versorgung des Berghotels war damals die Maultier-Dame Fiona zuständig, die Tag für Tag die Waren auf ihrem Buckel vom Tal ins Berghotel transportierte.

Am nächsten Tag wanderten wir nach dem Morgenessen im Freien weiter ins wunderbare Tal hinein, das seit 1960 unter Naturschutz gestellt wurde. Seit Ende 2001 zählt es zum Unesco-Weltnaturerbe "Schweizer Alpen - Jungfrau - Aletsch".  Durch eine jähe Flanke erreichten wir die Tschingel-Lütschine und stiegen dann zum Oberhornsee hinauf. Hier hat sich der Gletscher weit zurückgezogen, während Goethe an diesem Ort vor 250 Jahren noch von allen Seiten von Eismassen umgeben war. Dann folgten wir eine Weile dem Chrummbach entlang, überquerten die Oberhornmoräne und den Schmadribach und stiegen zur kleinen und unbewarteten Schmadrihütte hinauf. Mehrere Bäche überquerend wanderten wir anschliessend über Tanzhubel zur Schwandhütte, und von dort in steilen Serpentinen hinunter zur Weissen Lütschine. Im Berghaus Trachsellauenen gönnten wir uns ein Bier. Im nahen Bergwerk Trachsellauenen wurde im 17. und 18. JH in bescheidenem Rahmen Blei und Silber abgebaut. Von Trachsellauenen folgten wir dem Lauf der Weissen Lütschine weiter bis zur Postauto-Haltestelle "Stechelberg Hotel".

Tourengänger: rhenus


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Kommentare (2)


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andrea62 hat gesagt:
Gesendet am 5. Juli 2022 um 16:23
Thirty years ago I missed the opportunity to go there, when I was in Interlaken for an little holiday.
I'm sorry, it's a beautiful place.

Greetings.

Andrea

rhenus hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. Juli 2022 um 17:54
Go there this year Andrea! It's really a wonderful place. Greetings rhenus


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