Pizzo di Vogorno (2.442 m) - ein Hauch VAV


Publiziert von panodirk , 31. Mai 2022 um 11:37.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:26 Mai 2022
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Cima dell'Uomo 
Zeitbedarf: 8:30
Aufstieg: 2050 m
Abstieg: 2050 m
Strecke:20,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Hotel an der Talstraße
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.
Unterkunftmöglichkeiten:Hotel Pizzo Vogorno. Am Weg keine. Eventuell Capanna Borgna.
Kartennummer:1313 - Bellinzona und 1293 - Osogna

VORBEMERKUNG
Wenn man schon im Hotel Pizzo Vogorno abstiegt (übrigens empfehlenswert), muss man wohl auch auf den Pizzo (di) Vogorno steigen - und natürlich by fair means. Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Der direkte Weg führt über die Alp Bardughèe von Norden auf den Gipfel. Der offiziell ausgeschilderte Weg nimmt jede Gegensteigung und jeden Umweg mit, den man sich ausdenken kann. Also ist die Wahl für den Aufstieg klar!
Derzeit wird der Verzasca-See, der für Wartungsarbeiten geleert wird, gerade wieder aufgefüllt. Das sind sehr eigentümliche Anblicke: man erkennt die alte Talstraße und Weinberge, die vor fast 70 Jahren verlassen worden sind.
Erst später stellte ich dann fest, dass ich fast die gesamte erste Etappe der VAV gelaufen bin (Variante C) - nur der Schlussabstieg zur Capanna Borgna war nicht dabei.

SCHWIERIGKEITSBEWERTUNG
Obwohl der Aufstieg von Bardughèe zum Gipfel blau markiert ist (VAV), ist er sehr angenehm. Hier und da braucht man eine Hand und es gibt auch ein paar höhere Stufen. Das rechtfertigt ein T4-. Doch der Weg ist wunderschön angelegt und kommt ohne jegliches Hilfsmitteln aus (im Gegensatz zum Normalweg) und ist meine Empfehlung. Auch der Normalweg ist nicht ohne: Im oberen Teil empfand ich ihn als äußerst ruppig und unharmonisch; die Weganlage erschien mir oft unlogisch. Schön ist anders, zumindest, was die Passage vom Gipfel bis Lòcia anbelangt. Auch hier ist trotz rot-weiß ein sattes T3+ angesagt.

DIE TOUR
Frühsommerliche Schönwetterlage! Also früher Aufbruch um 5:30 am Hotel und das war auch keine Minute zu früh. Zuerst geht es gemütlich durch den Ort, später über gute Treppen und dann über einen ewigen Zickzack-Weg an Corte Nuovo vorbei zur herrlichen Alp Bardughèe. Ich habe 2:10 benötigt. Leider hatte ich bis dahin immer noch keine Sonne und es wurde trotz eines wunderbaren Frühsommertags sehr schnell frisch.
Der nun blaue Weg steigt sanft an, quert einen Bach und wendet sich dann auf einen sonnenüberströmten (!) Rücken, über den es fein hinaufgeht bis zum Grat. Die coolen Schafe haben mich kaum zur Kenntnis genommen. Auf angenehmen Bändern geht es wieder in die NO-Flanke des Bergs und nach einer Mini-Verschneidung quert man schnell und glücklich zum Normalweg, über den man sofort den Gipfel erreicht (90 Minuten ab Bardughèe).
Um 9:10 waren schon viele Wolken da, aber Monte Rosa, Strahlhorn, Rimpfischhorn, Dom, etwas vom Aletschhorn, Piz Medel und Rheinwaldhorn zeigten sich noch. Andere Verzasca-Gipfel (Redorta, Zucchero, Madom Gröss) waren bereits umwölkt. - Die Aussicht ist mächtig schön und vor allem der Tiefblick auf fast den gesamten Lago Maggiore ist betörend.
Der Abstieg erfolgt zunächst auf dem Südrücken, wendet sich dann in ein kettengesichertes Couloir und quert dann ewig nach Osten. Es folgt der Abzweig nach Lavertezzo und später der zur Capanna Borgna. Nach 90 Minuten war ich ziemlich genervt und ausgelaugt endlich in Lòcia (1.779 m).
Nun wird der Weg etwas besser, quert aber wiederum lange und senkt sich dann zu verlassenen Alp Stavasg (1.611 m) - ein sehr schöner Ort. Von dort aus geht es zügig zur nett aufgeräumten Sommerfrische Rienza (1.353 m); am rot leuchtenden Hubschrauberlandeplatz habe ich mich glatt verlaufen. 1 Stunden ab Lòcia.
Nun geht es zügig bergab und man kann endlich wieder Tempo aufnehmen, aber bis man Colletta (648 m) erreicht, sind insgesamt 100 Meter Gegensteigung zusammengekommen. Zu erwähnen ist die schöne Gumpe am Porta-Bach, zu der der Weg direkt hinabführt. Dass es von einer Gumpe zu einer Siedlung namens Colletta hinauf geht, versteht sich ja fast von selbst. Ab Colletta wandert man aussichtsreich durch die Gassen von Vogorno (insgesamt 90 Minuten ab Rienza).
Jetzt schmeckt dann auch das Bierchen!

Tourengänger: panodirk


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