Auf den Teufelstisch, und drum herum
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Es ist mittlerweile gute Tradition: Nach einem Fest bei uns steigen die
Waldelfe und ich an nächsten Tag mit jenen Gästen, die wollen (und/oder nach dem Fest noch können....) auf den Teufelstisch....
Na, nicht wirklich. Vielmehr ziehen wir in den Wald zu einer - zustandsbedingt meist kleinen - Wandertour. Dieses Mal führte diese Tradition nicht weniger als acht nette Leute, darunter die Hikr
Schubi und
yuki, nach Hinterweidenthal. Dort steht nämlich eines der großen Naturwunder des Pfälzerwaldes.
Also rein in's Auto, "Historias Del Acantilado" von Kant Freud Kafka eingelegt, und ab auf den Asphalt! Los ging's auf dem gebührenpflichtigen Parkplatz am Erlebnispark Teufelstisch (231 m). In wenigen Minuten steigt man hinauf zum bekanntesten Felsen der Pfalz: besagtem Teufelstisch (284m).
Der Teufelstisch ist ein vierzehn Meter hoher, an einen Tisch erinnernder Felsen, und eins der Wahrzeichen der Pfalz. Auf einem elf Meter hohen Tischbein ruht eine etwa 50 m² große Tischplatte von drei bis vier Metern Stärke. Das Gesamtgewicht wird auf 284 Tonnen geschätzt.
Der Teufelstisch ist berühmt, aber nicht der einzige Tischfelsen der Gegend. Insgesamt gibt es im Pfälzerwald mehr als zwanzig solcher Felsen. Es sind vor allem die so genannten Rehberg-Schichten, die zur Ausbildung von Tischfelsen neigen. Diese Schichten bestehen aus einer Abfolge von härteren Felssandsteinen und weicheren Sandsteinen, den "Dünnschichten", die entsprechend schneller erodieren. Bei den Tischfelsen liegen die verkieselten härteren Felszonen über weicheren Dünnschichtlagen. Der tischartige Block schützt dabei die weicheren Dünnschichten vor der endgültigen Abtragung. So entstehen die tischartigen Formen. Im Falle des Teufelstischs entsprechen die Unter- und die Oberseite der Tischplatte Schichtgrenzen.
Wer sich das Ganze mal ansehen möchte, aber keine Möglichkeit hat, in den Pfälzerwald zu kommen, kann sich auf dieser Seite ein 3D-Modell ansehen. Dort gibt's auch detaillierte geologische Infos zu diesem Felsen.
Zwei von uns machten sich nun daran, den Felsentisch zu erklettern.
Die Route, die
yuki und Peter wählten, ist nicht die leichteste. Diese (VI+) führt entweder von Norden über einen Block und linkshaltend oder von Süden anfangs an der schmalsten Säule und rechtshaltend auf einen Absatz und von dort weiter. Mehr zu dieser und anderen Routen gibt's auf der Website der Pfälzer Kletterer.
Die beiden wählten stattdessen den heutigen Normalweg ("Teufelsdach", VII-, ein Video gibt's hier): Westseitig an der Kante hinauf und über Schollen unter die Tischplatte. Dann nach links, wie eine Spinne an der Unterseite der Tischplatte entlang, und schließlich die Tischkante linkshaltend hinauf auf die Fläche.
Auf der Website der Pfälzer Kletterer erfährt man auch, dass man sich beim Klettern an diesem Fels wie im Inneren "eines Zoogeheges" fühlt. Als Wahrzeichen des Pfälzerwaldes hat der Teufelstisch nämlich auch zahllose nichtkletternde Besucher. Stichwort: Showklettern. Dort bekommt man deshalb den Tipp, dass man "auf einem Ghettoblaster die Hits der Gruppen `Machine Head´ oder `Sepultura´ laufen" lassen solle, um die Zuschauerschaft zu reduzieren. Hatten wir natürlich nicht dabei, und so hatten unsere beiden keinen Mangel an Zuschauerschaft - einschließlich eines vollzählig angetretenen Fotokurses. Die prägten auch prompt das Motto unserer Tour: "Stellt euren Weißabgleich entsprechend ein, damit das Histogramm passt!"
So bassd des. Oh, es gibt - natürlich - eine Sage! Der Pfälzer Heimatdichter Johann Martin Jäger (Fritz Claus, 1853–1923) erzählt sie so:
Im Kaltenbacher Tale
Ein Tisch von Felsen steht.
Dort saß der Teufel beim Mahle.
Hört, wie die Sage geht:
Einst schritt in jenem Walde
Durch nächt’ges Dunkel schnell
Hinauf die Bergeshalde
Ein finsterer Gesell.
Hell lodert in seinen Blicken
Unheimlich wilde Hast.
Nun will er sich erquicken,
Er schaut nach guter Rast.
Umsonst! Kein Stein zum Sitzen,
Kein Tisch zum nächt’gen Mahl.
Vor Zorn seine Augen blitzen
Hin über Berg und Tal.
Da – wie mit Blitzesschnelle
Packt jetzt zwei Felsen frisch
Der grimmige Geselle
Und stellt sie auf als Tisch.
Nachdem er dran gegessen,
Ging durch die Nacht er fort.
Den Tisch, wo er gesessen,
Den ließ er einfach dort.
Das war ein ängstlich Schauen
Des Morgens drunten im Tal!
Ein jeder sprach mit Grauen:
„Dort hielt der Teufel Mahl!“
Nur einer voller Zweifel
Die Andern hell verlacht:
„Ich geh“, spricht er, „zum Teufel
Zum Mahle dort heut Nacht!“
Man warnt ihn in der Runde,
Er lacht und geht. Vom Turm
Tönt laut die zwölfte Stunde –
Da! – Welch ein Wind! Ein Sturm?
Und jetzt? – Was ist geschehen?
Welch grässlicher Todesschrei!
Entsetzt die Lauscher stehen:
„Mit dem dort ist’s vorbei!“
Der Keckste nimmer weilte
Vorm Dorfe länger draus;
Er schlug ein Kreuz und eilte
Leis schauernd fort nach Haus.
Wir wanderten leis schaudernd vom Teufelstisch aus südwärts den Bergrücken hinauf. Hier verläuft auch die Teufelstisch-Tour, eine ausgeschilderte Wanderrunde (die allerdings in dieser Gegend nicht wirklich zu den großen Highlights zählt). Bald langten wir an der Teufelsschmiede (318 m) an, einem hübschen Fels mitten im Wald.
Von hier aus stiegen wir weiter hinauf, und nahmen eine Kurve nach links (Nordosten) mit. Kurz darauf hielten wir uns an einer Gabelung rechts, und wanderten über den Etschberg (352 m) hinüber zu dessen Ostsporn. Hier ignorierten wir einen Mast (Hinterweidenthal 3027, 304 m), und stiegen lieber auf dem hübschen, von kleinen Felsen gesäumten Weglein hinunter zur Lipselust (280 m), wo man eine schöne Aussicht auf Hinterweidenthal hat. Und Lust auf ein Glas Lipse. Ein teils geländergesicherter Steig führt von dort weiter abwärts, und auf alten Treppen geht es zur Bahnlinie und in den Ort Hinterweidenthal (242 m).
Wir nahmen die Bahnhofsstraße, überquerten an der evangelischen Kirche die B427, und wanderten geradeaus weiter, in die Straße Im Tal hinein. Die erste rechts, und es ging durch die Turmstraße südostwärts aus dem Örtchen wieder hinaus. An einem Sportplatz stießen wir auf den H. Meyer-Witsch-Weg, der uns - witsch! - zur hübsch eingefassten Glockenhornquelle (247 m) brachte. Dahinter stiegen wir auf breitem Weg links im Wald hinauf. An einer Gabelung rechts, und man wandert bergan, bald nordwärts, zu einer Wegkreuzung, schon hoch oben auf dem Bergrücken. Wenige Meter nach links, an ein paar malerischen Felsbrocken vorbei, und man steht auf einer Felsenkanzel, von der aus man einen schönen Blick über Hinterweidenthal hat: dem Birkenblick (324 m).
Nur eines kann man hier nicht sehen: Birken. Macht aber nichts. Wir wanderten auf der Nordseite des Birkenblicks im Zickzack hinunter zu einem Sattel, in dem ein Gedenkstein für den Förster J. Gethmann (299 m) steht. Wer von hier aus weiter Richtung Westen möchte, kann den Kleinen Mühlenberg rechts (auf dessen Nordseite) oder links (auf dessen Südseite) umwandern. Wir wählten die Südseite. Am Westsporn angekommen, stiegen wir dann links auf alten, in den Fels gehauenen Treppenstufen hinunter zum Hinterweidenthaler Rappenfels (229 m). Durch den Spalt, der sich hier auftut, mussten wir uns natürlich auch noch hindurchklemmen. Auf der anderen Seite kann man entweder eine schmale Rinne absteigen, oder, wie
yuki und
Schubi das gemacht haben, über abfallende, sandige Tritte und Griffe rechts hinaus auf den Waldboden gelangen..
Dann ging's hinunter nach Hinterweidenthal (242 m), das wir schließlich zurück zu unserem Ausgangspunkt, dem Parkplatz am Erlebnispark (231 m) durchwanderten. Und dort gab's dann für alle das wohlverdiente Eis!
Fazit:
Hübsche kleine Runde, deren Highlights die Aussichtspunkte sind - vor allem aber der berühmte Teufelstisch. Noch schöner als sowieso schon ist es dort natürlich mit lieben Freunden - und am allerschönsten mit Freunden und Eis. Kann das nur empfehlen.

Na, nicht wirklich. Vielmehr ziehen wir in den Wald zu einer - zustandsbedingt meist kleinen - Wandertour. Dieses Mal führte diese Tradition nicht weniger als acht nette Leute, darunter die Hikr


Also rein in's Auto, "Historias Del Acantilado" von Kant Freud Kafka eingelegt, und ab auf den Asphalt! Los ging's auf dem gebührenpflichtigen Parkplatz am Erlebnispark Teufelstisch (231 m). In wenigen Minuten steigt man hinauf zum bekanntesten Felsen der Pfalz: besagtem Teufelstisch (284m).
Der Teufelstisch ist ein vierzehn Meter hoher, an einen Tisch erinnernder Felsen, und eins der Wahrzeichen der Pfalz. Auf einem elf Meter hohen Tischbein ruht eine etwa 50 m² große Tischplatte von drei bis vier Metern Stärke. Das Gesamtgewicht wird auf 284 Tonnen geschätzt.
Der Teufelstisch ist berühmt, aber nicht der einzige Tischfelsen der Gegend. Insgesamt gibt es im Pfälzerwald mehr als zwanzig solcher Felsen. Es sind vor allem die so genannten Rehberg-Schichten, die zur Ausbildung von Tischfelsen neigen. Diese Schichten bestehen aus einer Abfolge von härteren Felssandsteinen und weicheren Sandsteinen, den "Dünnschichten", die entsprechend schneller erodieren. Bei den Tischfelsen liegen die verkieselten härteren Felszonen über weicheren Dünnschichtlagen. Der tischartige Block schützt dabei die weicheren Dünnschichten vor der endgültigen Abtragung. So entstehen die tischartigen Formen. Im Falle des Teufelstischs entsprechen die Unter- und die Oberseite der Tischplatte Schichtgrenzen.
Wer sich das Ganze mal ansehen möchte, aber keine Möglichkeit hat, in den Pfälzerwald zu kommen, kann sich auf dieser Seite ein 3D-Modell ansehen. Dort gibt's auch detaillierte geologische Infos zu diesem Felsen.
Zwei von uns machten sich nun daran, den Felsentisch zu erklettern.
Die Route, die

Die beiden wählten stattdessen den heutigen Normalweg ("Teufelsdach", VII-, ein Video gibt's hier): Westseitig an der Kante hinauf und über Schollen unter die Tischplatte. Dann nach links, wie eine Spinne an der Unterseite der Tischplatte entlang, und schließlich die Tischkante linkshaltend hinauf auf die Fläche.
Auf der Website der Pfälzer Kletterer erfährt man auch, dass man sich beim Klettern an diesem Fels wie im Inneren "eines Zoogeheges" fühlt. Als Wahrzeichen des Pfälzerwaldes hat der Teufelstisch nämlich auch zahllose nichtkletternde Besucher. Stichwort: Showklettern. Dort bekommt man deshalb den Tipp, dass man "auf einem Ghettoblaster die Hits der Gruppen `Machine Head´ oder `Sepultura´ laufen" lassen solle, um die Zuschauerschaft zu reduzieren. Hatten wir natürlich nicht dabei, und so hatten unsere beiden keinen Mangel an Zuschauerschaft - einschließlich eines vollzählig angetretenen Fotokurses. Die prägten auch prompt das Motto unserer Tour: "Stellt euren Weißabgleich entsprechend ein, damit das Histogramm passt!"
So bassd des. Oh, es gibt - natürlich - eine Sage! Der Pfälzer Heimatdichter Johann Martin Jäger (Fritz Claus, 1853–1923) erzählt sie so:
Im Kaltenbacher Tale
Ein Tisch von Felsen steht.
Dort saß der Teufel beim Mahle.
Hört, wie die Sage geht:
Einst schritt in jenem Walde
Durch nächt’ges Dunkel schnell
Hinauf die Bergeshalde
Ein finsterer Gesell.
Hell lodert in seinen Blicken
Unheimlich wilde Hast.
Nun will er sich erquicken,
Er schaut nach guter Rast.
Umsonst! Kein Stein zum Sitzen,
Kein Tisch zum nächt’gen Mahl.
Vor Zorn seine Augen blitzen
Hin über Berg und Tal.
Da – wie mit Blitzesschnelle
Packt jetzt zwei Felsen frisch
Der grimmige Geselle
Und stellt sie auf als Tisch.
Nachdem er dran gegessen,
Ging durch die Nacht er fort.
Den Tisch, wo er gesessen,
Den ließ er einfach dort.
Das war ein ängstlich Schauen
Des Morgens drunten im Tal!
Ein jeder sprach mit Grauen:
„Dort hielt der Teufel Mahl!“
Nur einer voller Zweifel
Die Andern hell verlacht:
„Ich geh“, spricht er, „zum Teufel
Zum Mahle dort heut Nacht!“
Man warnt ihn in der Runde,
Er lacht und geht. Vom Turm
Tönt laut die zwölfte Stunde –
Da! – Welch ein Wind! Ein Sturm?
Und jetzt? – Was ist geschehen?
Welch grässlicher Todesschrei!
Entsetzt die Lauscher stehen:
„Mit dem dort ist’s vorbei!“
Der Keckste nimmer weilte
Vorm Dorfe länger draus;
Er schlug ein Kreuz und eilte
Leis schauernd fort nach Haus.
Wir wanderten leis schaudernd vom Teufelstisch aus südwärts den Bergrücken hinauf. Hier verläuft auch die Teufelstisch-Tour, eine ausgeschilderte Wanderrunde (die allerdings in dieser Gegend nicht wirklich zu den großen Highlights zählt). Bald langten wir an der Teufelsschmiede (318 m) an, einem hübschen Fels mitten im Wald.
Von hier aus stiegen wir weiter hinauf, und nahmen eine Kurve nach links (Nordosten) mit. Kurz darauf hielten wir uns an einer Gabelung rechts, und wanderten über den Etschberg (352 m) hinüber zu dessen Ostsporn. Hier ignorierten wir einen Mast (Hinterweidenthal 3027, 304 m), und stiegen lieber auf dem hübschen, von kleinen Felsen gesäumten Weglein hinunter zur Lipselust (280 m), wo man eine schöne Aussicht auf Hinterweidenthal hat. Und Lust auf ein Glas Lipse. Ein teils geländergesicherter Steig führt von dort weiter abwärts, und auf alten Treppen geht es zur Bahnlinie und in den Ort Hinterweidenthal (242 m).
Wir nahmen die Bahnhofsstraße, überquerten an der evangelischen Kirche die B427, und wanderten geradeaus weiter, in die Straße Im Tal hinein. Die erste rechts, und es ging durch die Turmstraße südostwärts aus dem Örtchen wieder hinaus. An einem Sportplatz stießen wir auf den H. Meyer-Witsch-Weg, der uns - witsch! - zur hübsch eingefassten Glockenhornquelle (247 m) brachte. Dahinter stiegen wir auf breitem Weg links im Wald hinauf. An einer Gabelung rechts, und man wandert bergan, bald nordwärts, zu einer Wegkreuzung, schon hoch oben auf dem Bergrücken. Wenige Meter nach links, an ein paar malerischen Felsbrocken vorbei, und man steht auf einer Felsenkanzel, von der aus man einen schönen Blick über Hinterweidenthal hat: dem Birkenblick (324 m).
Nur eines kann man hier nicht sehen: Birken. Macht aber nichts. Wir wanderten auf der Nordseite des Birkenblicks im Zickzack hinunter zu einem Sattel, in dem ein Gedenkstein für den Förster J. Gethmann (299 m) steht. Wer von hier aus weiter Richtung Westen möchte, kann den Kleinen Mühlenberg rechts (auf dessen Nordseite) oder links (auf dessen Südseite) umwandern. Wir wählten die Südseite. Am Westsporn angekommen, stiegen wir dann links auf alten, in den Fels gehauenen Treppenstufen hinunter zum Hinterweidenthaler Rappenfels (229 m). Durch den Spalt, der sich hier auftut, mussten wir uns natürlich auch noch hindurchklemmen. Auf der anderen Seite kann man entweder eine schmale Rinne absteigen, oder, wie


Dann ging's hinunter nach Hinterweidenthal (242 m), das wir schließlich zurück zu unserem Ausgangspunkt, dem Parkplatz am Erlebnispark (231 m) durchwanderten. Und dort gab's dann für alle das wohlverdiente Eis!
Fazit:
Hübsche kleine Runde, deren Highlights die Aussichtspunkte sind - vor allem aber der berühmte Teufelstisch. Noch schöner als sowieso schon ist es dort natürlich mit lieben Freunden - und am allerschönsten mit Freunden und Eis. Kann das nur empfehlen.
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