Spillgertenlücke & Rothorn


Publiziert von ᴅinu , 5. März 2022 um 10:22.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Simmental
Tour Datum:27 Februar 2022
Ski Schwierigkeit: ZS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 1533 m
Abstieg: 1533 m
Strecke:14,8 km

Das Diemtigtaler Rothorn steht schon mehrere Jahre auf meiner Projektliste. An diesem Tag standen das Mährenhorn, die Wildstrubelkette oder eben das Diemtigtaler Rothorn in meiner engeren Auswahl. Da in den vergangenen Tagen die Lawinensituation noch erheblich war und erst vor kurzen zurückgestuft wurde sowie die aktuellen Verhältnisse nur vom Rothorn auf anderen Websites publiziert wurden, ist die Entscheidung auf das Rothorn gefallen.

Parkiert habe ich auf dem hintersten Parkplatz in der Grimmialp (5.- / Tag). Mit mir starteten eine grosse Anzahl  Wintersportler. Entlang vom Winterwanderweg stieg ich hinauf via Würzi ins Wildgrimmi, dabei kürzte ich die Alpstrasse durch eine vorgespurte Loipe auf. Die vielen Tannen wurden immer kleiner und weniger, bis ich schlussendlich das Rothorn zu Gesicht bekam. Während ich durch das wildromantische Wildgrimmital hinauf marschierte entdeckte ich unterhalb der Felswand vom Ankestock zwei flüchtende Gamsböcke. Bis zur Abzweigung Spillgertenlücke / Rothorn wusste ich noch nicht genau in welcher Reihenfolge ich die Gipfel besteige. An der Verzweigung entschied ich mich spontan für die Spillgertenlücke, da ich optional nach dem Rothorn noch die Traumlücke hätte anhängen können.

Der Aufstieg über die Rampe in den Kessel der Hinteri Spillgerte ist steil. Ich verzichtete auf Überhohlmanöver auch weil die ca. 20 cm Neuschnee nur schlecht auf der darunterliegenden harten Altschneeplatte gehalten hat und man andauernd abrutschte. Oben im Kessel angekommen galt es nur noch im zick-zack den steilen Schlusshang zur Spillgertenlücke hinauf zu steigen. Der Platz auf dem Spillgertengrat ist knapp, der "Skigipfel" wird seinem Namen gerecht. Vom Skigipfel hat man eine tolle Sicht auf das Rothorn und der Gipfel der Hinteri Spillgerte liegt nur wenige Höhenmeter daneben. Nachdem ich mich für die Abfahrt umgerüstet hatte konnte ich mich auf eine tolle & steile Abfahrt freuen. Im trockenen Pulverschnee kurvte ich hinunter und versuchte dabei möglichst wenige Höhenmeter zum Gegenaufstieg via Wildgrimmisattel zu verlieren.

Als ich die Felle wieder montiert hatte, ging es die wenigen Kehren hinauf zum Wildgrimmisattel und über diesen in die steile Gipfelflanke. Dank der soliden Spur war die Steilheit viel einfacher zu begehen als erwartet. Die eigentliche Schlüsselstelle waren dann eher die letzten 100 Meter bis zum Gipfel, da dieser Teil völlig abgeblasen und vereist war. Für diesen letzten Teil montierte ich sodann noch die Steigeisen. Auf den letzten 20 Metern gab es mehr Steine als Schnee, sodass ich wenig unterhalb vom Gipfel ein Skidepot machte und zu Fuss mit dem Pickel über diese Stein/Eis Flanke aufstieg. Die Aussicht vom Gipfel war grandios. So auch die steile Abfahrt. Wenn man direkt unterhalb, nach dem Wildgrimmisgretli auf einem Band nach Nordosten quert käme man direkt zur Traumlücke. Da die Zeit schon vorgeschritten war und ich noch eine zwei Stündige Autofahrt vor mir hatte, machte ich mich auf die direkte Abfahrt durch das wilde Wildgrimmital

Dieses Combo Rothorn & Spillgertenlücke hat mir persönlich sehr gut gefallen. Für ambitionierte Skifahrer/-innen ein Muss auf der Projektliste :-)

Tourengänger: ᴅinu


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