Von Ettingen nach Leymen

Nach langer Zeit war ich heute mal wieder mit einer Wandergruppe unterwegs. Nah an meinem Zuhause, hatte ich eine kurze Anfahrt. Ein Ziel war die Burgruine Landskron in Frankreich, die ich schon von einer anderen Wanderung kannte. Das Wetter war passabel, es wehte teilweise eine kalte Brise, unterbrochen von sonnigen Phasen.

Wir starteten an der Haltestelle Ettingen, Chirsgärten. Von dort ging es nach Süden Richtung Burgruine Fürstenstein. Ungefähr auf der 500 m Höhenlinie biegt der Weg dann nach Westen ab. Wir sind jetzt auf der Via Surprise an deren Ende der Rotberg mit der gleichnamigen Burg wartet. Am Rotberghof kommt es zu einem kurzen «Schwatz» mit einem Geburtstagskind, bevor wir weiter in südwestliche Richtung wandern, nun auf dem Jakobsweg.

Da wir aber nicht auf einer Pilgertour sind, verlassen wir den Jakobsweg um nach Metzerlen abzubiegen. Den Weg in den Ort müssen wir auf Asphaltstraße zurücklegen. Im Ort selbst wollen wir eine Mittagspause einlegen. Das gestaltet sich etwas schwierig, die Brise ist zu kalt und die Restaurants geschlossen. Trotzdem finden wir einen kleinen Platz vor einem kleinen Café, das nur an wenigen Tagen geöffnet hat. So bleibt es beim kurzen Verzehr.

Hinter Metzelen ändert sich die Wanderrichtung nach Nordwesten. Hier hat man neben der Straße einen sandigen Fußweg angelegt, sehr angenehm, wenn uns der kalte Wind nicht über das freie Gelände voll treffen würde.

Da freuen wir uns auf den Wald. Hier fühlt man den Wind kaum und zur Freude kommt auch die Sonne heraus. Genusswandern Richtung Mariastein. Bevor wir das «Paradies» erreichen, kürzen wir den Weg über das Feld ab. Mariastein wartet und damit die Aussicht auf eine Kaffeepause in einem warmen Restaurant.

Hier verlassen einige Teilnehmer die Gruppe und treten den Heimweg an. Der Rest der Gruppe wandert weiter in nördliche Richtung zum Château du Landskron, französich, weil es in Frankreich liegt. Ein letzter Aufstieg bringt uns zur Ruine, die schon von weitem sichtbar ist.

Wie so viele Burgen, kann auch die Landskron auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken. Erbaut wurde sie 1297 von Graf Theobald von Pfirt (heute Ferette). Lehensnehmer wurden die Münch von Basel. Erste Beschädigungen verursachen das Erdbeben von Basel im Jahr 1356, die aber in der Folgezeit beseitigt wurden.

Nach verschiedenen Eigentümerwechseln erwirbt Kaiser Maximilian die Landskron für 1400 Gulden und lässt sie zur Festung ausbauen. Nach dem 30-jährigen Krieg übernehmen die Franzosen die Festung und verweigern 1648 die Räumung. Der französische Staat zahlt eine Abfindung für die Festung, die umliegenden Güter und Ländereien bleiben im Besitz der Familie Reich.

Neue Beschädigungen erleidet die Burg während der Napoleonischen Kriege und wird von der Bevölkerung geplündert und danach von einer Feuersbrunst heimgesucht. Am 1. Juni 1814 wird die Landskron, mit Ausnahme des Donjon von Alliierten gesprengt und danach als Steinbruch ausgebeutet. 1857 erwirbt die Familie Reinach von Hitzbach die Ruine, bis sie später vom Verein Pro Landskron übernommen wird. Seit 1923 steht sie unter Denkmalschutz.

Nach ausgiebiger Beschichtung und Besteigung des Turms wartet jetzt nur noch der Abstieg nach Leymen zur Tramhaltestelle auf uns. Perfektes Timing, die Tram kommt in drei Minuten. Sie bringt uns zurück nach Basel.

Tour mit Wandergruppe 84 von Kurt Sägesser