Saurierfährten Euerdorf - auf den Spuren der Vergangenheit


Publiziert von 83_Stefan , 8. Juli 2022 um 18:42.

Region: Welt » Deutschland » Westliche Mittelgebirge » Rhön
Tour Datum:13 Februar 2022
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 300 m
Abstieg: 300 m
Strecke:18,6 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über die B 287 nach Euerdorf; vom Kreisverkehr über die Hammelburger Straße zur Kirche St. Johannes der Täufer fahren, dort kostenfreie Parkplätze.
Kartennummer:BayernAtlas

In der Buntsandsteinzeit streiften zahlreiche Saurier durch das Germanische Becken und hinterließen im feinen Sand ihre Spuren. Meist überdauerten diese nicht lange aber unter besonders günstigen Bedingungen wurden sie für die Nachwelt konserviert. Die Voraussetzung hierfür war, dass die Spuren nicht durch Wind oder Wasser verwischt, sondern mit lockerem Sand überdeckt wurden. Am Saalrangen, einem Höhenzug bei Euerdorf, wurde 2007 unter dem Wurzelballen einer umgestürzten Buche eine Gesteinsplatte mit Fährten eines Chirotheriums gefunden, die freigelegt und in die Reihe der hundert schönsten Geotope Bayerns aufgenommen wurde. Was man sonst nur im Museum sieht, kann man hier in der freien Natur bestaunen.

Die hier vorgestellte Runde führt von Euerdorf über das Geotop mit den Saurierfährten nach Bad Kissingen, von wo aus man durch den Luitpoldpark flaniert und anschließend - vorbei an der Ruine Eiringsburg - hinauf zum Wittelsbacher Turm steigt. Oberhalb des Tals der Fränkischen Saale geht es dann wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Die Tour beginnt an der im 19. Jahrhundert erbauten Kirche St. Johannes der Täufer in der Hammelburger Straße. Hier finden sich kostenfreie Parkplätze. Entlang der Straße gelangt man ins Ortszentrum und hält sich am Marktplatz links. Von hier führt die Kissinger Straße zur Fränkischen Saale, die auf einer Brücke überquert wird. Jenseits geht es unter der B 287 hindurch, dann folgt man der Beschilderung zum Geotop mäßig ansteigend nach Nordosten aus dem Ort hinaus. Die schmale Straße geht in einen geschotterten Weg über und führt durch Felder zu einem Parkplatz am Waldrand. Noch ein Stück weiter erreicht man den beschilderten Abzweig zum Geotop und hält sich rechts.

Durch Wald gelangt man zur Hangkante und folgt der Beschilderung nach links zum Geotop. Hier sind Buntsandsteinplatten freigelegt, in denen sich die Fußabdrücke von Archosauriern finden, daneben steht eine Schautafel. In den Wintermonaten sind die Platten mit einer Folie zum Schutz vor Wind und Wetter abgedeckt, am besten schaut man sich die Saurierfährten im Sommer an. Ansonsten kann man nur die Folie vorsichtig etwas anheben und die Spuren am Rand betrachten.

Am Weg geht es in nordöstlicher Richtung weiter, bis man auf einen Fahrweg trifft; hier hält man sich links. Ein kurzes Stück später findet sich ein hübscher Rastplatz: Links steht neben einem kleinen Weiher eine Sitzbank, an der man am Vormittag Sonne tanken und sich die unzähligen Rohrkolben anschauen kann. An der Verzweigung am Weiher zweigt man nach rechts ab und folgt Weg Nummer 4 weiter durch den Wald. Immer am breiten Fahrweg geht es zunächst nach Nordosten, später Osten, bis man den Wald verlässt. Vorbei an einer Jugendherberge und einer Fachklinik gelangt man auf der asphaltierten Zufahrt hinunter an den Stadtrand von Bad Kissingen und erreicht die B 286. An der Ampel wird - sofern sie tatsächlich irgendwann auf grün umspringt - die Bundesstraße überquert und jenseits gelangt man hinunter in den beliebten Luitpoldpark. Am Spazierweg erreicht man die Fränkische Saale und folgt ihrem gewundenen Lauf am besten noch ein Stück flussaufwärts, um sie an der nächsten Brücke zu überqueren. Jenseits finden sich inmitten einer großen Wiese nahe des Ufers sonnige Bänke, auf denen man es sich bequem machen kann. Ein hübscher Ort zum Pausieren - der Luitpoldpark ist nicht umsonst recht beliebt.

Am breiten Weg flaniert man entlang des Flüsschen wieder flussabwärts bis zu seinem Ende, hält sich links und erreicht kurz darauf den Jakobsweg (weiße Muschel auf blauem Grund). Auf ihm verlässt man die Parkanlagen nach rechts, unterquert die B 286 und wandert auf der bezeichneten Route vorbei am Betriebshof der Stadt zur Kläranlage - kein besonders reizvoller Abschnitt der Tour. An der Kläranlage macht die Straße eine Linkskurve und führt nach Osten zur Rudolf-Diesel-Straße. Auf ihr geht es nur ein kurzes Stück nach rechts weiter, dann zweigt der Wanderweg ab. Die Stadt hat man nun wieder hinter sich gelassen und der Weg wird wieder lohnender.

Am Waldrand führt der Weg an die Bahnlinie Bad Kissingen/Schweinfurt heran. Die Beschilderung zum Wittelsbacher Turm (Wegbezeichnung WT) weist entlang der Gleise auf einen bewaldeten Rücken hinauf, wo man dem Hauptweg nach rechts entlang des Rückens zu den kläglichen Überresten der Eiringsburg folgt. Außer ein paar Grundmauern ist nicht mehr viel zu sehen. Von der Ruine geht es am Rücken in westlicher Richtung bergab zu einer Verzweigung und dort links weiter. Entlang des Lollbachs gelangt man zu einem Bahnviadukt und unterquert die Strecke nach Hammelburg. Jenseits gibt die Beschilderung zum Wittelsbacher Turm die Richtung vor. Nach etwa 200 Metern hält man sich links, kurz darauf ebenfalls links und gleich wieder rechts, um auf einem Weg entlang der Bahnstrecke nach Schweinfurt nach Osten zu wandern. Man bleibt so lange an den Gleisen, bis der Weg einen Rechtsbogen vollzieht und gleichmäßig knapp 150 Höhenmeter durch den bewaldeten Hang hinauf zur beliebten Gaststätte am Wittelsbacher Turm führt. Hier hat man einen sehr schönen Blick über Arnshausen nach Bad Kissingen und wer mag, kann im Biergarten unter dem Turm einkehren. Ist der Aussichtsturm geöffnet, lohnt sich auch ein Abstecher hinauf.

Der Abstiegsweg führt durch die Wiese am Turm vorbei, leitet sodann in den Wald hinein und erreicht kurz darauf einen Fahrweg, dem man nach rechts folgt. An der ersten Wegteilung hält man sich links (Weg Nummer 5, weiße Muschel), an der zweiten rechts (Weg Nummer 5) und wandert am dicht bewaldeten Höhenrücken nach Südwesten. An einem Jägerstand folgt man der beschilderten Route vom Kamm nach rechts hinab und umgeht den Haarberg auf der Nordseite. Der Wald wird schließlich verlassen und mit lohnenden Blicken über das Tal der Fränkischen Saale nach Euerberg schlendert man sanft absteigend am Rande von Feldern bergab.

Der Weg trifft schließlich auf einen asphaltierten Weg, dem man hinunter zum Ortsrand folgt. Die Bahnlinie wird am Bahnviadukt unterquert, danach hält man sich rechts und gelangt auf der Schweinfurter Straße zurück zum Marktplatz von Euerberg, wo sich die Runde schließt, Von dort ist es nur noch ein Katzensprung zurück zur Kirche St. Johannes der Täufer.

Schwierigkeiten:
Von Euerdorf über das Geotop am Saalrangen nach Bad Kissingen: T1 (problemlose Wanderwege und Straßen).
Rückweg über Wittelsbacher Turm: T1 (gefahrlose Wege).

Fazit:
Eine interessante 3*-Geotopwanderung, die vor allem mit dem hübschen Luitpoldpark in Bad Kissingen und dem Wittelsbacher Turm punktet. Die Saurierfährten sind zwar durchaus ganz nett anzuschauen, reißen einen aber nicht unbedingt vom Hocker. Große Teile der Runde verlaufen unspektakulär auf breiten Wegen im Wald und laden mehr zum Sinnieren als zum Fotografieren ein.

Mit auf Tour: Francesca.

Anmerkung:
Die Saurierfährten Euerdorf sind Geotop Nummer 98 der Reihe "Die schönsten Geotope Bayerns" des Bayerischen Landesamts für Umwelt.

Kategorien: Odenwald, Spessart und Südrhön, 3*-Tour, Bayerns schönste Geotope, Burgen und Schlösserunter 1000, T1.

Tourengänger: 83_Stefan


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Bad Kissingen · klemi74

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