Perureise Cordillera Blanca , Huascaran Norte 6655m 23.6.- 22.7.1995
|
||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Peru ein Traumland für Wanderer und Bergsteiger.
Vorgeschichte
Als ich die eindrückliche Nordafrika Reise endlich verdaut hatte. Es war unterdessen über 1Jahr vergangen. Da klingelt eines abends das Telefon (noch Festanschluss ), am anderen Ende war der Bergführer der die Hoggartour geleitet hatte. Nach denn üblichen fragen und banalen Antworten kam er endlich zu seinem Anliegen. " Ich organisiere eine Bergsteigerreise nach Peru zum Huascaran und es sind noch 2 Plätze zu haben". Kurz, er fragt mich an ob ich dabei bin. Ich sagte ihm er müsse mir 1 Woche Bedenkzeit geben. "O. K." kam zurück.
Jetzt musste ich mich sofort schlau machen über diesen Gipfel. Und so beim rechechieren wuchs mein Wunsch, unbedingt mit zu gehen nach Peru. Nach Abklärungen an meinem Arbeitsplatz ,ob es geht im Sommer 5Wochen Ferien zu nehmen. Telefonierte ich vor Ablauf der vereinbarten Woche zurück . Und gab ihm eine Zusage für das Abenteuer Peru.
Da es bereits März des Jahres 95 war ,musste ich mich spurten um meine Muskeln für diese Tour fit zu machen. Aber mit so einem Ziel vor Augen stellt das ja kein Problem dar.
Freitag der 23.Juni 1995
Nach gut 3 Monaten vorbereiten ist er endlich da, der Start für ein 4 wöchiges Bergabenteuer.
Da ich schon am Donnerstag nach Kloten gereist bin kann ich es heute Morgen gemächlicher angehen.Nach kurzer Begrüssung aller untereinander am Flughafen gehts ans mühsame Gepäck aufgeben. Das Problem ist die extrem schweren Seesäcke mit unserem technischen Material. Nach umladen und verteilen wurde auch dies geschaft.
Urplötzlich kommen wir in Stress den unser Flug wird schon ausgerufen. KLM nach Amsterdam. Dort gibt es einen Kaffeehalt und umsteigen in den Flug KLM nach Aruba (Karibik ). Dort wird die Maschine aufgetankt und wir Passagiere haben Zeit uns neben dem Flugfeld einen Drink zu genehmigen. Etwas später geht die Reise weiter und wir fliegen nach Lima. Derweilen wir landen geht die Sonne im Pazifik unter. Nach dem ersten Kulturschock folgt das anstehn zur Passkontrolle.Mein Schädel brummt von der langen Reise. Endlich gehts ab ins Grossstadtgewimmel. Unser Ziel ist das Hotel La Palma im Quartier Milaflores. Trotz diese Stadt nie zur Ruhe kommt finde ich sofort meine Nachtruhe. Ich bin in Peru angekommen.
Die erste Woche verbringen wir im Süden des Landes. Zum anklimatisieren an die Höhe ist das erwandern des Inkatrails auf dem Programm. Dazu fliegen wir von Lima nach Cuzco. Die Stadt der Inkakönige. Sehr empfelenswert ist diese Region.
Der Inkatrail startet im Urubamba Tal beim Dorf Chilca (2760m). Mit 3 Träger und einem Koch starten wir diese Tour. Wir wandern in den folgenden 5 Tage über diverse hohe Pässe nach Machu Picchu( um die 4000m). Übernachten findet zu zweit im selbst getragenen Zelt statt. Die Träger sind nur für die Küche angeheuert worden.
Nach anstrengenden wander Stunden stehn wir eines morgens früh über den Ruinen der alten Inkastätte. Wahnsinnig mystisch schön das zu sehen. Der Nebel zieht sich im Verlauf dieses frühen morgens auch noch zurück und macht der Sonne platz. Ich mache mich kurz vor Mittag noch auf um den über den Ruinen trohnenden Huayna Picchu ( 2740m ) zu besteigen. Eine recht ausgesetzte Tour. Aber der Blick hinunter auf die Ruinenstadt und den Fluss Riobamba hat sich sehr gelohnt. Nach diesen ereignissreichen Tage fahren wir mit dem Bus zurück nach Cuzco.
Am 1.Juli 1995 fliegen wir von Cuzco nach Norden und landen wieder in der 12 Millionenstadt Lima.
Zurück in Lima heisst es für uns waschen, retaplieren und neu packen für die hohen Berge. Zum Glück können wir im Hotel La Palma Teile unseres Materials einstellen. Die restliche Zeit verbringen wir damit uns die Altstadt anzuschauen.
Am 2.Juli 1995 begeben wir uns mit einem Taxibus in aller frühe (noch Nacht) zum Fernbus Bahnhof von Lima. Unsere Weiterreise mit dem Luxusbus in die Cordillera Blanca benötigt einen kompletten Tag. Das reisen im Bus ist wie im Flugzeug. Es gibt Kino, Bordtoilette, Mittagessen usw..Der erste Teil der Reise führt zur Stadt raus an den Pazifik. Dort herscht kahle Wüste und totale Trockenheit. Nach etwa 2,5 Stunden fahrt biegt der Bus rechts ab in ein Seitental. Hier steht rechts und links der Strasse Zuckerrohr, soweit das Auge reicht. Nun wird die Strasse immer steiler. Auf den Felder wächst jetzt Mais, Korn und Kartoffel. Höher oben am Pass wird Viehwirtschaft betrieben. Oben am Conocochapass (4080m)weiden Schafe neben Lamas. In der Zwischenzeit neigt sich der 2. Juli seinem Ende zu. Die Sonne steht noch knapp über den Gipfeln. Als wir die Stadt Huaraz erreichen umhüllt uns die Nacht. Hier befinden wir uns im Tal des Rio Santo im San.Moritz der Anden (3100m). Jetzt beginnt wieder unsere Gepäckschlacht mit ausladen und umladen in unsere Bustaxis. Diese sollten möglichst alles und alle zum Hotel bringen. Dort wieder das selbe Spiel. Nach Zimmerbezug ist Treffpunkt an der Bar. Von dort aus schlendern wir in die Stadt runter. Unser peruanischer Bergführer lädt uns alle zum Nachtessen bei ihm in seinem Restaurant ein. Zum Begrüssungsapero serviert er einen Pisco. Königlich wurden wir bei George und Familie bewirtet. Um ca.23.00 stürze ich mich totmüde in die Federn. Ich bin angekommen in der Cordillera Blanca.
Der 3.Juli steht ganz im Zeichen der Vorbereitung.
Einkäufe tätigen mit Hilfe des einheimischen George.
Ausrüstung sortieren. Zelte , Küche Klettermaterial usw.
Transport organisieren.
Mulis organisieren.
Bier zum Gipfelerfolg einkaufen.
Es war ein langer Tag und alle sind angespannt um endlich loszulegen.
Das Nachtessen nehmen wir im Restaurant des ortlichen Bergführerbüros ein. Morgen gehts los.
Dienstag der 4.Juli des Jahres 1995 unser Bergabenteuer beginnt.
Die 2 Buse fahren Pünktlich (fast europäisch) vor das Hotel. Die Uhr zeigt 7.30 in der früh an. Um ca. 8.30 ist alles eingeladen was mit muss. Die bis über das Dach vollgestopften Kleinbuse stehen zur Abfahrt ins Ishincatal bereit.
Die fahrt bringt uns gegen Norden bis Paltay. Dort zweigen wir rechts ab um nach Collon hochzufahren. Doch dieser Kiesweg ist nicht gebaut um mit überladenen Kleinbusen hochzufahren. Umladen und was Beine hat muss gehen. Etwas später als gedacht kommen wir im Bergdorf Collon an. Hier laden wir unsere Lasten um auf die bereit stehenden Mulis. Die Wanderung ins erst Basecamp beginnt. An Bauernhöfen und Kornfelder vorbei wandern wir ins schöne Ishincatal hinauf. Als ich den Gebirgswald hinter mir lasse und auf die Alpweide komme zeigen sich die stolzen Gipfel des Tals. Auf den Weiden sind vereinzelt Kühe auszumachen. Alpwirtschaft wie bei uns. Fast zuhinterst im Kessel am Bach lassen wir uns nieder ( ca. 4200 m). Das wird unser Lager. Kurz nach meinem Eintreffen kommt die Mulikaravanne auch an. Die Arbeit ruft, abladen und Lager einrichten. Der Lagerkoch lässt die 5 mitgebrachten Poulet frei.Schnatter schnatter....
Extrem schön ist es hier oben. Neben uns keine Menschenseele auszumachen. Stille, nur der Bach rauscht.
Nach erledigen der arbeiten gibt es was aus der Bordküche. Beim verzehren der Köstlichkeiten studieren wir gemeinsam den Aufstieg für unseren ersten Gipfel. Der 5420m hohe Urus.
5.7.95 Besteigung des 5420m hohen Nevado Urus.
Nach wertvollem Schlaf wie ein Murmeltier wurde ich um 6.00 geweckt. Es war eine klare Nacht die jetzt in Tag übergeht. Nach einem Morgenessen mit frischem Rührei und Kaffee starten wir unsere erste Tour ab Ishinca.
Jeder läuft sein Tempo die monotone Moräne hinauf. Es gibt hier recht gute Wegspuren. Und plötzlich werde ich aus meinem Trott geholt. Ein grosser Schatten kreuzt meinen Weg. Ich schaue sofort auf und sehe ganz in meiner Nähe den König der Anden. Ein Kondor ist aufgetaucht und dreht ruhig seine Kreise. Ein sehr schönes Bild zum staunen. Riesig dieser Vogel. Oben am Gletscherrand warte ich wie vereinbart auf die anderen Gipfelstürmer. Am Seil steigen wir über den spaltenreichen Gletscher dem Gipfel zu. Das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite. Als wir am Gipfel stehen hüllen sich einige Gipfel in Wolken. Aber die Aussicht in die Cordillera Blanca ist gewaltig schön. Nach einer ausgiebigen Gipfelrast mit verpflegen steigen wir durch faulen Schnee ab zur Moräne. Um ca.15.00 werden wir im Lager unten vom Küchenchef in Empfang genommen.
Nach "sünnäle" und baden im Bach neigt sich der Tag seinem Abgang zu. Nach dem Nachtessen im Küchenzelt besprechen wir den nächsten Tag. Wir sind uns alle einig das wir den Nevado Ishinca aus lassen. So können wir uns besser auf unser Hauptziel den Tocllaraju konzentrieren. Morgen wollen wir unter dem Gletscher des Tocllaraju Zelte und Küchenmaterial deponieren.
6.Juli 1995 Materialtransport ins Depot unter dem Grat am Gletscherrand. Ein wenig konnte ich heute Tocllaraju Luft schnuppern. Zum photografieren eignet sich der Abstieg mit fast leerem Rucksack bestens.
7.7.1995 Verschiebung ins Hochlager am Tocllaraju.
Nicht zu früh starten wir von unserem Basislager. Unsere Rucksäcke sind etwas weniger geladen Dank der Wanderung vom Vortag. Zuerst flach über Alpweiden bis zur Moräne. Danach durch lästiges Gestrüpp hoch. Und mit einigen Kraxeleinlagen zu unserem Depot am Gletscherrand. Hier wird das zusätzliche Material brüderlich verteilt für den Schlussaufstieg auf's Gletscherplateau.Wir fanden eine schöne Mulde die wir als Nachtlager nutzen können. Jetzt gibt es viel zu tun. Küche bereit machen und sofort beginnen mit Schnee schmelzen. Denn alle sind durstig. Und Tee für den Gipfeltag muss auch aufbeteitet sein. Danach Zelte aufstellen möglichst flach für ein angenehmes liegen. Es wird sowieso eine lange Nacht werden mit warten auf den Start zu einem 6000er Gipfel. Mit viel Schlaf ist nicht zu rechnen.
8. Juli 1995 Tocllaraju 6034m
Nach einer recht unruhigen Nacht ist um 4.00 Tagwache. Nach einem Kaffee und etwas Fladenbrot montiere ich meine Steigeisen und bin bereit für den Gipfelgang. Die Zelte lassen wir hinter uns stehen und laufen angeseilt über den noch recht flachen Gletscher. Es ist 5.00 in der früh und bitter kalt. Gut hatte ich meinr Schuhe Gestern mit in den Schlafsack genommen. Ich habe recht warme Füsse. Das Gelände wird immer steiler und das erste Sonnenlicht kommt. Der Gipfel von unserem Tagesziel hüllt sich im Nebel. Als wir im oberen Teil am Grat sind werden wir auch vom Nebel verschluckt. Über eine Spalte (Randkluft)stehn wir unter dem ca.60° geneigten Gipfelhang. Es wird durch den Führer ein Fixseil montiert so dass wir gesichert nachfolgen können. Oben angekommen stehe ich auf dem Ausgesetzten Gipfelgrat. Man kann durch den Nebel die tiefe nur erahnen. Mitten im Nebel szehen wir Seilschaft um Seilschaft kurz am höchsten Punkt. Ich habe kurz leicht feuchte Augen vor Freude. Nach gegenseitiger Gratulation machen wir uns an den langen Abstieg. Weil es so steil und ausgesetzt ist haben vier von uns auf den Gipfel verzichtet. Nach ca 45 m abseilen über das steile Stück gejts gemütlich hinab zu unserem Gletscherlager. Dort wird alles zusammen gebrochen und auf die Rucksäcke verladen. Zufrieden mit uns und dem erlebten, steigen wir mit schweren Lasten zu Tal.
Dort wird mit Bier und Wein der Gipfel erfolg gefeiert. Morgen ist Ruhetag. Ich unternehme eine Wanderung zum Gletscher unter dem Ranrapalca. Das wurde eine schöne Phototour.
10.7.1995 Abbruch im Ishinca
Bei strahlendem Sonnenschein brechen wir unser schönes Lager am Bach ab. Die Mulis kommen wie vereinbart aus dem Tal hoch. Wehmütig wird alles aufgeladen. Ich muss mich von dieser schönen Gegend verabschieden. Mein Auge schaut immer wieder zurück bis keiner mehr der schönen Gipfel zu sehen ist. Unser Führer George eilt ins Tal hinunter wie ein Dieb auf der Flucht. Als wir im Dorf Collon eintrudeln steht er beim Dorfbrunnen und zeigt uns sein schönstes lächeln. Er hat für uns 2 Kisten Bier organisiert und in den Brunnen zum kühlen gestellt. Yes, das tut gut ein kühles Bier zu geniessen bis die beiden Buse auftauchen. Die bringen uns zurück nach Huaraz zum Hotel. Super so eine warme Dusche. Super ein Tisch mit Stuhl zum essen. Super ein gemütliches Bett.
Nach waschen ,erholen und umpacken startet der letzte Teil der Perureise.
12.7.1995 Fahrt mit den beiden beladenen Kleinbusen nach Musho (3020m). Dort werden Esel unsere nicht persönlichen Sachen zum Huascaran Basecamp (4100m ) tragen. Es war ein anstrengender langer Tag bis alles wieder aufgestellt und eingerichtet war.
13. Juli 1995 Aufstieg ins Gletscherlager auf ca.5100m
Nach einer guten Nacht mit genügend Schlaf ist es einfacher aufzustehn. Heute werden uns keine Esel mehr unterstützen. Wir sind jetzt die Esel. Recht anstrengend mit schwerem Rucksack über die Felsplatten hoch zu steigen. Einige Steinmänner helfen uns dabei die leichteste Route zu finden. Oben auf dem Raimondigletscher ist es einfacher um ein gleichmässiges Tempo zu halten. Die Höhe wird langsam spührbar. Auf ca.5100m bauen wir unsere Zelte auf. Sehr anstrengend ist die Arbeit um eine ebene Fläche aus dem Eis zu schlagen. Aber auch das wird geschafft. Mit dabei sind unser Führer George mit seinen 2 Gehilfen. Ihre Aufgabe am Berg ist die Küche mitzunehmen. Die Menues sind deshalb recht spartanisch. Suppe, Tee und Teigwaren. Hauptsache etwas warmes. Der Apetit wird mit der Höhe sowieso immer kleiner.
14. Juli 1995 Aufstieg mit Zelt ins Lager 2 (ca.5900).
Heute ist der technisch schwierigste Teil des Berges auf dem Tagesablauf. Nach spartanischer Verköstigung, Zelt abbrechen Säcke laden und ab. Der Gletscher über uns ist recht zerklüftet. Es zeigen sich grosse Seracs und Spalten. Ein grosses Labyrint kommt auf uns zu. Zwei sehr steile Hänge mit blankem Eis fordern uns alles ab. Dazu kommen noch die schweren Rucksäcke wo unsere Bewegungsfreiheit einschränken. Endlich oben über dieser Abbruchzone sieht der Weiterweg logisch und einfach aus. Was sich jetzt spührbar macht ist die dünne Luft. Mit stetigen langsamen Schritten steige ich höher. Die peruanischen Helfer winken uns von unter einem Grandiosen Eisüberhang zu. Das muss unser Lager 2 sein. Die Küche läuft auch bereits auf Hochbetrieb und beliefert die Ankömlinge mit warmer Suppe. Jetzt folgt wieder der Zeltaufbau mit Sicht ins Tal und in die gegenüber liegenden Hügel. Zum Nachtessen gibt es Teigwaren ohne Ende. Bald wird es so kalt das ich mich in den Schlafsack zurückziehe um zu ruhen.
15. Juli 1995 Huascaran Norte
Die Führer haben über Nacht beschlossen das wir auf den kleineren Nordgipfel gehen. Denn der Hauptgipfel ist nicht gespurt. In den letzten Tagen hat es hier oben recht Neuschnee gegeben. Da ist das Risiko durch Tiefschnee zum Südgipfel zu spuren sehr hoch das wir ihn nicht erreichen werden. Deshalb ab zum näher gelegenen Norte. Mühsam ist das steigen im tiefen Schnee. Denn einmal trägt er dich und beim nächsten Schritt säufst du ab. Jetzt verstehn wir den Führerentscheid. Steil steigen wir ab der Garganta im zick zack höher. Bevor wir zum Gipfelgrat hochsteigen können werden wir durch ein steiles blankes Eisfeld gestoppt. Hier muss gesichert werden. Die Führer fixieren ein Sicherungseil. Das auch später für denn Abstieg gute Dieste leistet. Jetzt steh ich am recht flachen Gipfelgrat. Schritt um Schritt stampfe ich in Richtung höchster Punkt. Und da gehts nicht mehr höher ich steh auf dem Norte. Ein freudiges Gefühl umgibt mich. Nach allen Gratulationen müssen wir leider diesen erhabenen Ort wieder verlassen. Der Abstieg geht zügig. Die Suppe ruft im Lager 2 . Und weniger windig ist es dort unten sicher auch. Nach Suppe und ein wenig Tee verschwinde ich ins hilbe Zelt. Ich brauche etwas Ruhe um das erlebte zu verarbeiten. Diese Nacht, die 2. auf fast 6000m ,schlafe ich herlich und lang.
16.7.1995 Wir lassen uns an diesem Morgen viel Zeit um aus den "Furzmulden" zu kommen. Kein Wunder nach diesem Gipfelerfolg. Als ich aus dem Zelt krieche kommt einer der Träger ganz verschwitzt zur Küche. Er stellt seinen Rucksack ab und packt eine Flasche Gas aus. Gestern sei das Gas ausgegangen und er hat über Nacht im Basislager eine Flasche geholt. Was für eine Leistung . Alleine durch die Seracs zu steigen , Hut ab. Dank ihm gibts vor dem Abbruch vom Lager 2 etwas warmes in den Bauch. Was für ein Genuss. Der Abstieg braucht den Rest dieses 16. Juli. Schön das Eis zu verlassen und im Basislager im grünen anzukommen. Später im Abend gibt es ein fürstliches Menu aus der Küche. Dazu Gipfelwein aus Chile. Da wir einen Tag früher als geplant zurück sind, ist der nächste Tag dem faulenzen gewidmet.
18.7.95 Rückkehr in die Zivilisation mit all ihren annehmlichkeiten.
Huaraz wir kommen. Am Abend steigt ein grosses Fest bei unserem peruanischen Führer Zuhause im Garten. Wir lassen es so richtig krachen.
19.7.95 Reise mit dem Fernbus nach Lima.
20./21. Heimreise in die Schweiz
Eine unvergessliche Bergfahrt ist zu Ende. Viele schöne Bilder umd Momente bleiben mir für immer erhalten.
Heutzutage ist die Besteigung des Huascaran durch eine Hütte am Raimondigletscher vereinfacht worden. Für die Natur sicher eine gute Sache.
Vorgeschichte
Als ich die eindrückliche Nordafrika Reise endlich verdaut hatte. Es war unterdessen über 1Jahr vergangen. Da klingelt eines abends das Telefon (noch Festanschluss ), am anderen Ende war der Bergführer der die Hoggartour geleitet hatte. Nach denn üblichen fragen und banalen Antworten kam er endlich zu seinem Anliegen. " Ich organisiere eine Bergsteigerreise nach Peru zum Huascaran und es sind noch 2 Plätze zu haben". Kurz, er fragt mich an ob ich dabei bin. Ich sagte ihm er müsse mir 1 Woche Bedenkzeit geben. "O. K." kam zurück.
Jetzt musste ich mich sofort schlau machen über diesen Gipfel. Und so beim rechechieren wuchs mein Wunsch, unbedingt mit zu gehen nach Peru. Nach Abklärungen an meinem Arbeitsplatz ,ob es geht im Sommer 5Wochen Ferien zu nehmen. Telefonierte ich vor Ablauf der vereinbarten Woche zurück . Und gab ihm eine Zusage für das Abenteuer Peru.
Da es bereits März des Jahres 95 war ,musste ich mich spurten um meine Muskeln für diese Tour fit zu machen. Aber mit so einem Ziel vor Augen stellt das ja kein Problem dar.
Freitag der 23.Juni 1995
Nach gut 3 Monaten vorbereiten ist er endlich da, der Start für ein 4 wöchiges Bergabenteuer.
Da ich schon am Donnerstag nach Kloten gereist bin kann ich es heute Morgen gemächlicher angehen.Nach kurzer Begrüssung aller untereinander am Flughafen gehts ans mühsame Gepäck aufgeben. Das Problem ist die extrem schweren Seesäcke mit unserem technischen Material. Nach umladen und verteilen wurde auch dies geschaft.
Urplötzlich kommen wir in Stress den unser Flug wird schon ausgerufen. KLM nach Amsterdam. Dort gibt es einen Kaffeehalt und umsteigen in den Flug KLM nach Aruba (Karibik ). Dort wird die Maschine aufgetankt und wir Passagiere haben Zeit uns neben dem Flugfeld einen Drink zu genehmigen. Etwas später geht die Reise weiter und wir fliegen nach Lima. Derweilen wir landen geht die Sonne im Pazifik unter. Nach dem ersten Kulturschock folgt das anstehn zur Passkontrolle.Mein Schädel brummt von der langen Reise. Endlich gehts ab ins Grossstadtgewimmel. Unser Ziel ist das Hotel La Palma im Quartier Milaflores. Trotz diese Stadt nie zur Ruhe kommt finde ich sofort meine Nachtruhe. Ich bin in Peru angekommen.
Die erste Woche verbringen wir im Süden des Landes. Zum anklimatisieren an die Höhe ist das erwandern des Inkatrails auf dem Programm. Dazu fliegen wir von Lima nach Cuzco. Die Stadt der Inkakönige. Sehr empfelenswert ist diese Region.
Der Inkatrail startet im Urubamba Tal beim Dorf Chilca (2760m). Mit 3 Träger und einem Koch starten wir diese Tour. Wir wandern in den folgenden 5 Tage über diverse hohe Pässe nach Machu Picchu( um die 4000m). Übernachten findet zu zweit im selbst getragenen Zelt statt. Die Träger sind nur für die Küche angeheuert worden.
Nach anstrengenden wander Stunden stehn wir eines morgens früh über den Ruinen der alten Inkastätte. Wahnsinnig mystisch schön das zu sehen. Der Nebel zieht sich im Verlauf dieses frühen morgens auch noch zurück und macht der Sonne platz. Ich mache mich kurz vor Mittag noch auf um den über den Ruinen trohnenden Huayna Picchu ( 2740m ) zu besteigen. Eine recht ausgesetzte Tour. Aber der Blick hinunter auf die Ruinenstadt und den Fluss Riobamba hat sich sehr gelohnt. Nach diesen ereignissreichen Tage fahren wir mit dem Bus zurück nach Cuzco.
Am 1.Juli 1995 fliegen wir von Cuzco nach Norden und landen wieder in der 12 Millionenstadt Lima.
Zurück in Lima heisst es für uns waschen, retaplieren und neu packen für die hohen Berge. Zum Glück können wir im Hotel La Palma Teile unseres Materials einstellen. Die restliche Zeit verbringen wir damit uns die Altstadt anzuschauen.
Am 2.Juli 1995 begeben wir uns mit einem Taxibus in aller frühe (noch Nacht) zum Fernbus Bahnhof von Lima. Unsere Weiterreise mit dem Luxusbus in die Cordillera Blanca benötigt einen kompletten Tag. Das reisen im Bus ist wie im Flugzeug. Es gibt Kino, Bordtoilette, Mittagessen usw..Der erste Teil der Reise führt zur Stadt raus an den Pazifik. Dort herscht kahle Wüste und totale Trockenheit. Nach etwa 2,5 Stunden fahrt biegt der Bus rechts ab in ein Seitental. Hier steht rechts und links der Strasse Zuckerrohr, soweit das Auge reicht. Nun wird die Strasse immer steiler. Auf den Felder wächst jetzt Mais, Korn und Kartoffel. Höher oben am Pass wird Viehwirtschaft betrieben. Oben am Conocochapass (4080m)weiden Schafe neben Lamas. In der Zwischenzeit neigt sich der 2. Juli seinem Ende zu. Die Sonne steht noch knapp über den Gipfeln. Als wir die Stadt Huaraz erreichen umhüllt uns die Nacht. Hier befinden wir uns im Tal des Rio Santo im San.Moritz der Anden (3100m). Jetzt beginnt wieder unsere Gepäckschlacht mit ausladen und umladen in unsere Bustaxis. Diese sollten möglichst alles und alle zum Hotel bringen. Dort wieder das selbe Spiel. Nach Zimmerbezug ist Treffpunkt an der Bar. Von dort aus schlendern wir in die Stadt runter. Unser peruanischer Bergführer lädt uns alle zum Nachtessen bei ihm in seinem Restaurant ein. Zum Begrüssungsapero serviert er einen Pisco. Königlich wurden wir bei George und Familie bewirtet. Um ca.23.00 stürze ich mich totmüde in die Federn. Ich bin angekommen in der Cordillera Blanca.
Der 3.Juli steht ganz im Zeichen der Vorbereitung.
Einkäufe tätigen mit Hilfe des einheimischen George.
Ausrüstung sortieren. Zelte , Küche Klettermaterial usw.
Transport organisieren.
Mulis organisieren.
Bier zum Gipfelerfolg einkaufen.
Es war ein langer Tag und alle sind angespannt um endlich loszulegen.
Das Nachtessen nehmen wir im Restaurant des ortlichen Bergführerbüros ein. Morgen gehts los.
Dienstag der 4.Juli des Jahres 1995 unser Bergabenteuer beginnt.
Die 2 Buse fahren Pünktlich (fast europäisch) vor das Hotel. Die Uhr zeigt 7.30 in der früh an. Um ca. 8.30 ist alles eingeladen was mit muss. Die bis über das Dach vollgestopften Kleinbuse stehen zur Abfahrt ins Ishincatal bereit.
Die fahrt bringt uns gegen Norden bis Paltay. Dort zweigen wir rechts ab um nach Collon hochzufahren. Doch dieser Kiesweg ist nicht gebaut um mit überladenen Kleinbusen hochzufahren. Umladen und was Beine hat muss gehen. Etwas später als gedacht kommen wir im Bergdorf Collon an. Hier laden wir unsere Lasten um auf die bereit stehenden Mulis. Die Wanderung ins erst Basecamp beginnt. An Bauernhöfen und Kornfelder vorbei wandern wir ins schöne Ishincatal hinauf. Als ich den Gebirgswald hinter mir lasse und auf die Alpweide komme zeigen sich die stolzen Gipfel des Tals. Auf den Weiden sind vereinzelt Kühe auszumachen. Alpwirtschaft wie bei uns. Fast zuhinterst im Kessel am Bach lassen wir uns nieder ( ca. 4200 m). Das wird unser Lager. Kurz nach meinem Eintreffen kommt die Mulikaravanne auch an. Die Arbeit ruft, abladen und Lager einrichten. Der Lagerkoch lässt die 5 mitgebrachten Poulet frei.Schnatter schnatter....
Extrem schön ist es hier oben. Neben uns keine Menschenseele auszumachen. Stille, nur der Bach rauscht.
Nach erledigen der arbeiten gibt es was aus der Bordküche. Beim verzehren der Köstlichkeiten studieren wir gemeinsam den Aufstieg für unseren ersten Gipfel. Der 5420m hohe Urus.
5.7.95 Besteigung des 5420m hohen Nevado Urus.
Nach wertvollem Schlaf wie ein Murmeltier wurde ich um 6.00 geweckt. Es war eine klare Nacht die jetzt in Tag übergeht. Nach einem Morgenessen mit frischem Rührei und Kaffee starten wir unsere erste Tour ab Ishinca.
Jeder läuft sein Tempo die monotone Moräne hinauf. Es gibt hier recht gute Wegspuren. Und plötzlich werde ich aus meinem Trott geholt. Ein grosser Schatten kreuzt meinen Weg. Ich schaue sofort auf und sehe ganz in meiner Nähe den König der Anden. Ein Kondor ist aufgetaucht und dreht ruhig seine Kreise. Ein sehr schönes Bild zum staunen. Riesig dieser Vogel. Oben am Gletscherrand warte ich wie vereinbart auf die anderen Gipfelstürmer. Am Seil steigen wir über den spaltenreichen Gletscher dem Gipfel zu. Das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite. Als wir am Gipfel stehen hüllen sich einige Gipfel in Wolken. Aber die Aussicht in die Cordillera Blanca ist gewaltig schön. Nach einer ausgiebigen Gipfelrast mit verpflegen steigen wir durch faulen Schnee ab zur Moräne. Um ca.15.00 werden wir im Lager unten vom Küchenchef in Empfang genommen.
Nach "sünnäle" und baden im Bach neigt sich der Tag seinem Abgang zu. Nach dem Nachtessen im Küchenzelt besprechen wir den nächsten Tag. Wir sind uns alle einig das wir den Nevado Ishinca aus lassen. So können wir uns besser auf unser Hauptziel den Tocllaraju konzentrieren. Morgen wollen wir unter dem Gletscher des Tocllaraju Zelte und Küchenmaterial deponieren.
6.Juli 1995 Materialtransport ins Depot unter dem Grat am Gletscherrand. Ein wenig konnte ich heute Tocllaraju Luft schnuppern. Zum photografieren eignet sich der Abstieg mit fast leerem Rucksack bestens.
7.7.1995 Verschiebung ins Hochlager am Tocllaraju.
Nicht zu früh starten wir von unserem Basislager. Unsere Rucksäcke sind etwas weniger geladen Dank der Wanderung vom Vortag. Zuerst flach über Alpweiden bis zur Moräne. Danach durch lästiges Gestrüpp hoch. Und mit einigen Kraxeleinlagen zu unserem Depot am Gletscherrand. Hier wird das zusätzliche Material brüderlich verteilt für den Schlussaufstieg auf's Gletscherplateau.Wir fanden eine schöne Mulde die wir als Nachtlager nutzen können. Jetzt gibt es viel zu tun. Küche bereit machen und sofort beginnen mit Schnee schmelzen. Denn alle sind durstig. Und Tee für den Gipfeltag muss auch aufbeteitet sein. Danach Zelte aufstellen möglichst flach für ein angenehmes liegen. Es wird sowieso eine lange Nacht werden mit warten auf den Start zu einem 6000er Gipfel. Mit viel Schlaf ist nicht zu rechnen.
8. Juli 1995 Tocllaraju 6034m
Nach einer recht unruhigen Nacht ist um 4.00 Tagwache. Nach einem Kaffee und etwas Fladenbrot montiere ich meine Steigeisen und bin bereit für den Gipfelgang. Die Zelte lassen wir hinter uns stehen und laufen angeseilt über den noch recht flachen Gletscher. Es ist 5.00 in der früh und bitter kalt. Gut hatte ich meinr Schuhe Gestern mit in den Schlafsack genommen. Ich habe recht warme Füsse. Das Gelände wird immer steiler und das erste Sonnenlicht kommt. Der Gipfel von unserem Tagesziel hüllt sich im Nebel. Als wir im oberen Teil am Grat sind werden wir auch vom Nebel verschluckt. Über eine Spalte (Randkluft)stehn wir unter dem ca.60° geneigten Gipfelhang. Es wird durch den Führer ein Fixseil montiert so dass wir gesichert nachfolgen können. Oben angekommen stehe ich auf dem Ausgesetzten Gipfelgrat. Man kann durch den Nebel die tiefe nur erahnen. Mitten im Nebel szehen wir Seilschaft um Seilschaft kurz am höchsten Punkt. Ich habe kurz leicht feuchte Augen vor Freude. Nach gegenseitiger Gratulation machen wir uns an den langen Abstieg. Weil es so steil und ausgesetzt ist haben vier von uns auf den Gipfel verzichtet. Nach ca 45 m abseilen über das steile Stück gejts gemütlich hinab zu unserem Gletscherlager. Dort wird alles zusammen gebrochen und auf die Rucksäcke verladen. Zufrieden mit uns und dem erlebten, steigen wir mit schweren Lasten zu Tal.
Dort wird mit Bier und Wein der Gipfel erfolg gefeiert. Morgen ist Ruhetag. Ich unternehme eine Wanderung zum Gletscher unter dem Ranrapalca. Das wurde eine schöne Phototour.
10.7.1995 Abbruch im Ishinca
Bei strahlendem Sonnenschein brechen wir unser schönes Lager am Bach ab. Die Mulis kommen wie vereinbart aus dem Tal hoch. Wehmütig wird alles aufgeladen. Ich muss mich von dieser schönen Gegend verabschieden. Mein Auge schaut immer wieder zurück bis keiner mehr der schönen Gipfel zu sehen ist. Unser Führer George eilt ins Tal hinunter wie ein Dieb auf der Flucht. Als wir im Dorf Collon eintrudeln steht er beim Dorfbrunnen und zeigt uns sein schönstes lächeln. Er hat für uns 2 Kisten Bier organisiert und in den Brunnen zum kühlen gestellt. Yes, das tut gut ein kühles Bier zu geniessen bis die beiden Buse auftauchen. Die bringen uns zurück nach Huaraz zum Hotel. Super so eine warme Dusche. Super ein Tisch mit Stuhl zum essen. Super ein gemütliches Bett.
Nach waschen ,erholen und umpacken startet der letzte Teil der Perureise.
12.7.1995 Fahrt mit den beiden beladenen Kleinbusen nach Musho (3020m). Dort werden Esel unsere nicht persönlichen Sachen zum Huascaran Basecamp (4100m ) tragen. Es war ein anstrengender langer Tag bis alles wieder aufgestellt und eingerichtet war.
13. Juli 1995 Aufstieg ins Gletscherlager auf ca.5100m
Nach einer guten Nacht mit genügend Schlaf ist es einfacher aufzustehn. Heute werden uns keine Esel mehr unterstützen. Wir sind jetzt die Esel. Recht anstrengend mit schwerem Rucksack über die Felsplatten hoch zu steigen. Einige Steinmänner helfen uns dabei die leichteste Route zu finden. Oben auf dem Raimondigletscher ist es einfacher um ein gleichmässiges Tempo zu halten. Die Höhe wird langsam spührbar. Auf ca.5100m bauen wir unsere Zelte auf. Sehr anstrengend ist die Arbeit um eine ebene Fläche aus dem Eis zu schlagen. Aber auch das wird geschafft. Mit dabei sind unser Führer George mit seinen 2 Gehilfen. Ihre Aufgabe am Berg ist die Küche mitzunehmen. Die Menues sind deshalb recht spartanisch. Suppe, Tee und Teigwaren. Hauptsache etwas warmes. Der Apetit wird mit der Höhe sowieso immer kleiner.
14. Juli 1995 Aufstieg mit Zelt ins Lager 2 (ca.5900).
Heute ist der technisch schwierigste Teil des Berges auf dem Tagesablauf. Nach spartanischer Verköstigung, Zelt abbrechen Säcke laden und ab. Der Gletscher über uns ist recht zerklüftet. Es zeigen sich grosse Seracs und Spalten. Ein grosses Labyrint kommt auf uns zu. Zwei sehr steile Hänge mit blankem Eis fordern uns alles ab. Dazu kommen noch die schweren Rucksäcke wo unsere Bewegungsfreiheit einschränken. Endlich oben über dieser Abbruchzone sieht der Weiterweg logisch und einfach aus. Was sich jetzt spührbar macht ist die dünne Luft. Mit stetigen langsamen Schritten steige ich höher. Die peruanischen Helfer winken uns von unter einem Grandiosen Eisüberhang zu. Das muss unser Lager 2 sein. Die Küche läuft auch bereits auf Hochbetrieb und beliefert die Ankömlinge mit warmer Suppe. Jetzt folgt wieder der Zeltaufbau mit Sicht ins Tal und in die gegenüber liegenden Hügel. Zum Nachtessen gibt es Teigwaren ohne Ende. Bald wird es so kalt das ich mich in den Schlafsack zurückziehe um zu ruhen.
15. Juli 1995 Huascaran Norte
Die Führer haben über Nacht beschlossen das wir auf den kleineren Nordgipfel gehen. Denn der Hauptgipfel ist nicht gespurt. In den letzten Tagen hat es hier oben recht Neuschnee gegeben. Da ist das Risiko durch Tiefschnee zum Südgipfel zu spuren sehr hoch das wir ihn nicht erreichen werden. Deshalb ab zum näher gelegenen Norte. Mühsam ist das steigen im tiefen Schnee. Denn einmal trägt er dich und beim nächsten Schritt säufst du ab. Jetzt verstehn wir den Führerentscheid. Steil steigen wir ab der Garganta im zick zack höher. Bevor wir zum Gipfelgrat hochsteigen können werden wir durch ein steiles blankes Eisfeld gestoppt. Hier muss gesichert werden. Die Führer fixieren ein Sicherungseil. Das auch später für denn Abstieg gute Dieste leistet. Jetzt steh ich am recht flachen Gipfelgrat. Schritt um Schritt stampfe ich in Richtung höchster Punkt. Und da gehts nicht mehr höher ich steh auf dem Norte. Ein freudiges Gefühl umgibt mich. Nach allen Gratulationen müssen wir leider diesen erhabenen Ort wieder verlassen. Der Abstieg geht zügig. Die Suppe ruft im Lager 2 . Und weniger windig ist es dort unten sicher auch. Nach Suppe und ein wenig Tee verschwinde ich ins hilbe Zelt. Ich brauche etwas Ruhe um das erlebte zu verarbeiten. Diese Nacht, die 2. auf fast 6000m ,schlafe ich herlich und lang.
16.7.1995 Wir lassen uns an diesem Morgen viel Zeit um aus den "Furzmulden" zu kommen. Kein Wunder nach diesem Gipfelerfolg. Als ich aus dem Zelt krieche kommt einer der Träger ganz verschwitzt zur Küche. Er stellt seinen Rucksack ab und packt eine Flasche Gas aus. Gestern sei das Gas ausgegangen und er hat über Nacht im Basislager eine Flasche geholt. Was für eine Leistung . Alleine durch die Seracs zu steigen , Hut ab. Dank ihm gibts vor dem Abbruch vom Lager 2 etwas warmes in den Bauch. Was für ein Genuss. Der Abstieg braucht den Rest dieses 16. Juli. Schön das Eis zu verlassen und im Basislager im grünen anzukommen. Später im Abend gibt es ein fürstliches Menu aus der Küche. Dazu Gipfelwein aus Chile. Da wir einen Tag früher als geplant zurück sind, ist der nächste Tag dem faulenzen gewidmet.
18.7.95 Rückkehr in die Zivilisation mit all ihren annehmlichkeiten.
Huaraz wir kommen. Am Abend steigt ein grosses Fest bei unserem peruanischen Führer Zuhause im Garten. Wir lassen es so richtig krachen.
19.7.95 Reise mit dem Fernbus nach Lima.
20./21. Heimreise in die Schweiz
Eine unvergessliche Bergfahrt ist zu Ende. Viele schöne Bilder umd Momente bleiben mir für immer erhalten.
Heutzutage ist die Besteigung des Huascaran durch eine Hütte am Raimondigletscher vereinfacht worden. Für die Natur sicher eine gute Sache.
Tourengänger:
Wimpy

Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare