Lassacher Winkelscharte und Großelendscharte - Von der Gießener über Celler zur Osnabrücker Hütte
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Um vom südlichen Hochalmgebiet zum Alpenhauptkamm zu kommen, muss man zwangsläufig durch die Lassacher Winkelscharte - wenn man nicht durchs Tal oder über ein Kees will. Die Scharte selbst ist schon spannend, doch da die Celler Hütte nicht bewirtschaftet ist, muss man zur nächsten Einkehr noch deutlich weiter. Da ist das Elend dann mitunter groß.
Zur Lassacher Winkelscharte
Wir gingen früh an der Gießener Hütte los, denn die Tour würde lang werden. Zum Glück war das Wetter den ganzen Tag einwandfrei.
Nach einem kurzen Abstecher zum Winterleitenkopf, während dessen meine Begleitung schon vorging, machte auch ich mich auf den - eigentlich - gut ausgeschilderten Weg Richtung Lassacher Winkelscharte. Tatsächlich aber übersah ich eine Abzweigung und stieg statt dem Schwarzenburger dem Rudolstädter Weg nach.
Um nicht wieder umkehren zu müssen, zweigte ich auf Höhe der kleinen Seen (etwa 2660 m) links auf eine Felsrippe ab und versuchte das weite Kar unter dem Trippkees halbwegs eben zu queren. Ich kam an kleinen Seen, Bächen und Schneefeldern vorbei. Vor allem aber ist das Gelände so kuppig, dass man immer wieder auf- und absteigen, manchmal sogar -kraxeln muss (T4). Schließlich erreichte ich die Winkelscharte mit etwas Verspätung.
Dort stellte sich heraus, dass ich nicht der einzige Irrgänger war. Zwei Bergsteiger hinter mir hatten den gleichen Fehler gemacht und waren mir schließlich durchs Kar gefolgt.
Für mich war es umso ärgerlicher, da ich den gleichen Weg am Vortag (richtig) gegangen war, um zur Hochalmspitze zu gehen; siehe diesen Bericht auch für eine ausführlichere Beschreibung bis zur Winkelscharte.
Zur Bergwachthütte
Der alte Weg durch die Winkelscharte, dort, wo man von der Gießener Hütte her ankommt, ist nicht mehr erhalten. Dafür gibt es einen neuen Weg, der weiter links, also Richtung Detmolder Weg / Arthur-von-Schmitd-Haus / Säuleck, beginnt. Nach einem kleinen Gratzacken, den man am besten möglichst weit unten umgeht, erkennt man den Einstieg an den Dratseilen und einem gelben Schild.
Der gesamte Weg ist als Klettersteig (B/C) ausgebaut und legt gleich mit steilen Abschnitten und großen Tritten los. Die Handschuhe sind hier sinnvoll, denn man muss sich viel festhalten und ist permanent im Schatten. Ein Klettersteigset kann Ängstlicheren helfen, ist aber meiner Meinung nach nicht nötig, da der Klettersteiganteil insgesamt nur klein ist und die größten Schwierigkeiten sowieso woanders liegen.
Danach kommt man nämlich vom Fels in brösliges Gelände. Hier fehlten die Sicherungsseile, wahrscheinlich durch Steinschlag weggerissen. Das macht den Abstieg unangenehm, denn man hat wenige Griffe im Fels und überall liegt loser Schotter (T5); man kann sich leicht vorstellen, warum der frühere Steig, der noch stärker in der Rinne verlaufen war, nicht mehr existiert. Wo noch ein Seil herumhängt, kann man sich mit Prusik einhängen, sollte aber mit den scharfen Seilenden aufpassen. Dieser Teil ist zwar fordernd, aber nur kurz. Danach quert der Klettersteig wieder in den Fels und man steigt schließlich zügig über Eisentritte ab und ereicht glatte Felsterrassen.
Von dort quert man auf ein Firnfeld, etwa 35 Grad steil. Wir hatten zwar Steigeisen dabei, doch nachdem es schon spät geworden war, hielten wir den Schnee für weich genug, um ohne Steigeisen abzusteigen (perfekter Abfahrtsschnee). So wollten wir Zeit sparen. Leider rutschte meine Begleitung aber aus und konnte trotz Pickel nicht bremsen. Sie wurde nicht schnell und blieb bald liegen.
Weiter unten schauten ein paar Felsen durch die Schneedecke, dort muss man aufpassen, nicht durchzubrechen. Wie das Firnfeld in schneeärmeren Sommern ausschaut, weiß ich nicht. Möglicherweise gibt es Blankeis spät im Jahr. An der Celler Hütte, an der wir später vorbeikamen, wird auch vor Gletscherspalten gewarnt.
Am flachen Ende des Firnfelds quert man rechts entweder über Blöcke oder über Firn zur Bergwachthütte. Die Route ist durch rot-weiße Markierungen gut erkennbar. Auch in Gegenrichtigung ist der Einstieg zum Klettersteig perfekt sichtbar. Trotzdem glaube ich, dass man im sich im Nebel auf dem Firnfeld etwas verloren vorkommen könnte.
Die Bergwachthütte im Lassacher Winkel ist kein öffentlicher Stützpunkt. Man kann sie aber in Notfällen benutzen. Abgesehen davon hatten wir auf dem Weg im Lassacher Winkel (ab der Scharte und etwas weiter als bis zur Celler Hütte) Mobilfunkempfang, sonst nirgends.
Zur Celler Hütte
Hinter der Bergwachthütte quert man zu einem Moränenrücken hinüber. Ein anderer, auf älteren Karten noch eingezeichneter Weg unterhalb ist nicht sinnvoll. Auf diesem aussichtsreichen Rücken steigt man hinab. Man hat nicht nur das Seebachtal vor sich, sondern auch das spaltige Winkelkees hinter sich. Nach dem Rücken quert man nach rechts und muss über den Winkelbach. Dieser war bei uns am Nachmittag schon recht stark angeschwollen; bei geschickter Steinwahl wird man aber nicht nass.
Danach geht es gemütlich auf dem Celler Höhenweg entlang. Allerdings sind dort auch einige Gegenan- und abstiege versteckt. Der Weg ist schmal und führt durch steile Hänge, manchmal muss man aufpassen, wo man hintritt oder wo wieder eine kleine Lärche in den Weg hineinwächst (T3).
Der Weg zieht sich, denn man sieht die Celler Hütte nicht, bevor man davorsteht. Man kann sich an den Felsrippen, die den Weg kreuzen, orientieren. Wenn man hinter einem größeren Felssporn im Fels kurz absteigt, weiß man, dass die Celler Hütte hinter dem nächsten großen Sporn liegt. Kurz bevor man um jene Ecke kommt, kann man seine Wasservorräte an einer gefassten Quelle auffüllen.
Die Celler Hütte ist nicht nur eine gemütlich aussehende Übernachtungsmöglichkeit, sondern bot uns auch Schatten auf dem sonst komplett der Sonne ausgesetzten Celler Weg. Kurz bevor wir weitermarschierten, kamen zwei andere Bergsteigende an, die dort übernachten wollten. Im Hinblick auf die fortgeschrittene Zeit, denn wir hatten erst die Hälfte des Wegs hinter uns gebracht, wären wir auch gerne dageblieben. Doch wir hatten auf der Osnabrücker Hütte reserviert und der Rest unserer Gruppe, die durchs Tal dorthin gekommen war, wartete auf uns. Wir mussten also weiter.
Zur Großelendscharte
Der zweite Teil des Celler Wegs ist ähnlich dem ersten: Der Weg schlängelt sich den Hang entlang, mal etwas auf und ab. In einer längeren Aufwärtspassage besteigt man den Törlriegel, einen weiteren Felssporn. Dort kann man die wenigen Meter zum Törlkopf vorgehen, um exponiert ins Seebachtal und auf den Maresenspitz gegenüber zu sehen. Auch der Ankogel ist ab dem Törlriegel gut sichtbar.
Man steigt den Celler Weg weiter ins Pleschischg, wo man erst an einer Abzweigung ins Tal vorbeigeht. An der zweiten Kreuzung geht es wieder links ins Tal, geradeaus zum Hannoverhaus (und auch zur Osnabrücker Hütte) und rechts zur Großelendscharte. Der folgende Weg (rechts) ist zwar ausgeschildert, aber die Wegspur und Markierungen nur noch schwach vorhanden. Vereinzelt gibt es Steinmänner zur Orientierung. Man folgt einem grasigen Rücken aufwärts. Dabei wird das Gelände immer unübersichtlicher; Gletschergeschliffene Rundhöcker wechseln sich mit Geröllflächen ab. Auf etwa 2650 m, bei kleinen Tümpeln, verlässt man den Rücken nach links und steigt weiter im gestuften Gelände auf. Man hält sich weiterhin ungefähr an den (undeutlichen) Rücken, der Richtung Scharte zieht und kommt dabei nie an die rechte Flanke des Kars.
Den Weg vom Hannoverhaus zur Großelendscharte erreichten wir schließlich hinter einem Geröllfeld mit Tümpeln. An einer Stelle ist auch eine markierte Abzweigung; aber dass man diese Stelle beim Aufstieg genau trifft, ist zweifelhaft. Der andere Weg ist jedenfalls gut markiert, sodass man ihn schwer verfehlen kann. Bei wirklich schlechter Sicht wäre es vermutlich besser, den Celler Weg Richtung Hannoverhaus weiterzugehen und an der nächsten Abzweigung den gut markierten Weg zur Großelendscharte zu nehmen.
Nach wenigen Metern und sogar noch einem Schneefeld war dann die Großelendscharte erreicht.
Zur Osnabrücker Hütte
In der Scharte wurden wir dann sehr von den Schildern entmutigt, die die Osnabrücker Hütte mit 2,5 h Gehzeit ausschrieben. Wir hatten hier nämlich nur noch 1,5 h erwartet, was wir letztendlich auch brauchten. Vielleicht will man durch die Schilder ja auf den Schartennamen anspielen, doch eigentlich dürfte Großelend etymologisch nichts mit (unserem) Elend zu tun haben.
Hinter der Scharte geht man links leicht hinauf und quert in eine Geröllflanke, um diese abzusteigen. In der öden Ebene darunter gibt es wieder kleine Gegenanstiege. Die zweite Stufe ist schon grasiger und man erreicht über kleine Bäche den Fallboden. Dort ist auch die Abzweigung zur Zwischenelendscharte.
Während des letzten Abstiegs hat man tolle Ausblicke auf den Wasserfall des Fallbachs. Der Steig verläuft in der Flanke daneben und ist teilweise ausgesetzt und versichert (T3).
Schließlich erreichten wir mit der Dunkelheit die Straße zur Osnabrücker Hütte. Nach ein paar Metern über eine Fußgängerbrücke kamen wir endlich an.
Zusammenfassung
Die Tour an sich war großartig, vielseitig und im Mittelteil sehr einsam. Der größte Teil ist technisch einfach, aber der Abstieg von der Winkelscharte nicht zu unterschätzen. Bei Vereisung oder Blankeis sowie früh am Morgen, oder wenn es kalt ist, muss man Steigeisen für das Firnfeld dabeihaben. Eine weitere Herausforderung ist die Kondition, die man braucht. Durch eine Übernachtung auf der Celler Hütte lässt sich die Tour halbieren.
Wir benötigten insgesamt 14 h, waren aber insbesondere im Klettersteig sehr langsam unterwegs. Realistischer sind 8 - 9 h, mit der folgenden groben Aufteilung (inkl. Schwierigkeiten):
Gießener Hütte - Winkelscharte (T3/4): 2 - 2,5 h
- Bergwachthütte (T5 bzw. WS- und KS B/C): 1 h
- Celler Hütte (T3): 1,5 h
- Großelendscharte (T3): 2 - 2,5 h
- Osnabrücker Hütte (T3): 1,5 h
Zur Lassacher Winkelscharte
Wir gingen früh an der Gießener Hütte los, denn die Tour würde lang werden. Zum Glück war das Wetter den ganzen Tag einwandfrei.
Nach einem kurzen Abstecher zum Winterleitenkopf, während dessen meine Begleitung schon vorging, machte auch ich mich auf den - eigentlich - gut ausgeschilderten Weg Richtung Lassacher Winkelscharte. Tatsächlich aber übersah ich eine Abzweigung und stieg statt dem Schwarzenburger dem Rudolstädter Weg nach.
Um nicht wieder umkehren zu müssen, zweigte ich auf Höhe der kleinen Seen (etwa 2660 m) links auf eine Felsrippe ab und versuchte das weite Kar unter dem Trippkees halbwegs eben zu queren. Ich kam an kleinen Seen, Bächen und Schneefeldern vorbei. Vor allem aber ist das Gelände so kuppig, dass man immer wieder auf- und absteigen, manchmal sogar -kraxeln muss (T4). Schließlich erreichte ich die Winkelscharte mit etwas Verspätung.
Dort stellte sich heraus, dass ich nicht der einzige Irrgänger war. Zwei Bergsteiger hinter mir hatten den gleichen Fehler gemacht und waren mir schließlich durchs Kar gefolgt.
Für mich war es umso ärgerlicher, da ich den gleichen Weg am Vortag (richtig) gegangen war, um zur Hochalmspitze zu gehen; siehe diesen Bericht auch für eine ausführlichere Beschreibung bis zur Winkelscharte.
Zur Bergwachthütte
Der alte Weg durch die Winkelscharte, dort, wo man von der Gießener Hütte her ankommt, ist nicht mehr erhalten. Dafür gibt es einen neuen Weg, der weiter links, also Richtung Detmolder Weg / Arthur-von-Schmitd-Haus / Säuleck, beginnt. Nach einem kleinen Gratzacken, den man am besten möglichst weit unten umgeht, erkennt man den Einstieg an den Dratseilen und einem gelben Schild.
Der gesamte Weg ist als Klettersteig (B/C) ausgebaut und legt gleich mit steilen Abschnitten und großen Tritten los. Die Handschuhe sind hier sinnvoll, denn man muss sich viel festhalten und ist permanent im Schatten. Ein Klettersteigset kann Ängstlicheren helfen, ist aber meiner Meinung nach nicht nötig, da der Klettersteiganteil insgesamt nur klein ist und die größten Schwierigkeiten sowieso woanders liegen.
Danach kommt man nämlich vom Fels in brösliges Gelände. Hier fehlten die Sicherungsseile, wahrscheinlich durch Steinschlag weggerissen. Das macht den Abstieg unangenehm, denn man hat wenige Griffe im Fels und überall liegt loser Schotter (T5); man kann sich leicht vorstellen, warum der frühere Steig, der noch stärker in der Rinne verlaufen war, nicht mehr existiert. Wo noch ein Seil herumhängt, kann man sich mit Prusik einhängen, sollte aber mit den scharfen Seilenden aufpassen. Dieser Teil ist zwar fordernd, aber nur kurz. Danach quert der Klettersteig wieder in den Fels und man steigt schließlich zügig über Eisentritte ab und ereicht glatte Felsterrassen.
Von dort quert man auf ein Firnfeld, etwa 35 Grad steil. Wir hatten zwar Steigeisen dabei, doch nachdem es schon spät geworden war, hielten wir den Schnee für weich genug, um ohne Steigeisen abzusteigen (perfekter Abfahrtsschnee). So wollten wir Zeit sparen. Leider rutschte meine Begleitung aber aus und konnte trotz Pickel nicht bremsen. Sie wurde nicht schnell und blieb bald liegen.
Weiter unten schauten ein paar Felsen durch die Schneedecke, dort muss man aufpassen, nicht durchzubrechen. Wie das Firnfeld in schneeärmeren Sommern ausschaut, weiß ich nicht. Möglicherweise gibt es Blankeis spät im Jahr. An der Celler Hütte, an der wir später vorbeikamen, wird auch vor Gletscherspalten gewarnt.
Am flachen Ende des Firnfelds quert man rechts entweder über Blöcke oder über Firn zur Bergwachthütte. Die Route ist durch rot-weiße Markierungen gut erkennbar. Auch in Gegenrichtigung ist der Einstieg zum Klettersteig perfekt sichtbar. Trotzdem glaube ich, dass man im sich im Nebel auf dem Firnfeld etwas verloren vorkommen könnte.
Die Bergwachthütte im Lassacher Winkel ist kein öffentlicher Stützpunkt. Man kann sie aber in Notfällen benutzen. Abgesehen davon hatten wir auf dem Weg im Lassacher Winkel (ab der Scharte und etwas weiter als bis zur Celler Hütte) Mobilfunkempfang, sonst nirgends.
Zur Celler Hütte
Hinter der Bergwachthütte quert man zu einem Moränenrücken hinüber. Ein anderer, auf älteren Karten noch eingezeichneter Weg unterhalb ist nicht sinnvoll. Auf diesem aussichtsreichen Rücken steigt man hinab. Man hat nicht nur das Seebachtal vor sich, sondern auch das spaltige Winkelkees hinter sich. Nach dem Rücken quert man nach rechts und muss über den Winkelbach. Dieser war bei uns am Nachmittag schon recht stark angeschwollen; bei geschickter Steinwahl wird man aber nicht nass.
Danach geht es gemütlich auf dem Celler Höhenweg entlang. Allerdings sind dort auch einige Gegenan- und abstiege versteckt. Der Weg ist schmal und führt durch steile Hänge, manchmal muss man aufpassen, wo man hintritt oder wo wieder eine kleine Lärche in den Weg hineinwächst (T3).
Der Weg zieht sich, denn man sieht die Celler Hütte nicht, bevor man davorsteht. Man kann sich an den Felsrippen, die den Weg kreuzen, orientieren. Wenn man hinter einem größeren Felssporn im Fels kurz absteigt, weiß man, dass die Celler Hütte hinter dem nächsten großen Sporn liegt. Kurz bevor man um jene Ecke kommt, kann man seine Wasservorräte an einer gefassten Quelle auffüllen.
Die Celler Hütte ist nicht nur eine gemütlich aussehende Übernachtungsmöglichkeit, sondern bot uns auch Schatten auf dem sonst komplett der Sonne ausgesetzten Celler Weg. Kurz bevor wir weitermarschierten, kamen zwei andere Bergsteigende an, die dort übernachten wollten. Im Hinblick auf die fortgeschrittene Zeit, denn wir hatten erst die Hälfte des Wegs hinter uns gebracht, wären wir auch gerne dageblieben. Doch wir hatten auf der Osnabrücker Hütte reserviert und der Rest unserer Gruppe, die durchs Tal dorthin gekommen war, wartete auf uns. Wir mussten also weiter.
Zur Großelendscharte
Der zweite Teil des Celler Wegs ist ähnlich dem ersten: Der Weg schlängelt sich den Hang entlang, mal etwas auf und ab. In einer längeren Aufwärtspassage besteigt man den Törlriegel, einen weiteren Felssporn. Dort kann man die wenigen Meter zum Törlkopf vorgehen, um exponiert ins Seebachtal und auf den Maresenspitz gegenüber zu sehen. Auch der Ankogel ist ab dem Törlriegel gut sichtbar.
Man steigt den Celler Weg weiter ins Pleschischg, wo man erst an einer Abzweigung ins Tal vorbeigeht. An der zweiten Kreuzung geht es wieder links ins Tal, geradeaus zum Hannoverhaus (und auch zur Osnabrücker Hütte) und rechts zur Großelendscharte. Der folgende Weg (rechts) ist zwar ausgeschildert, aber die Wegspur und Markierungen nur noch schwach vorhanden. Vereinzelt gibt es Steinmänner zur Orientierung. Man folgt einem grasigen Rücken aufwärts. Dabei wird das Gelände immer unübersichtlicher; Gletschergeschliffene Rundhöcker wechseln sich mit Geröllflächen ab. Auf etwa 2650 m, bei kleinen Tümpeln, verlässt man den Rücken nach links und steigt weiter im gestuften Gelände auf. Man hält sich weiterhin ungefähr an den (undeutlichen) Rücken, der Richtung Scharte zieht und kommt dabei nie an die rechte Flanke des Kars.
Den Weg vom Hannoverhaus zur Großelendscharte erreichten wir schließlich hinter einem Geröllfeld mit Tümpeln. An einer Stelle ist auch eine markierte Abzweigung; aber dass man diese Stelle beim Aufstieg genau trifft, ist zweifelhaft. Der andere Weg ist jedenfalls gut markiert, sodass man ihn schwer verfehlen kann. Bei wirklich schlechter Sicht wäre es vermutlich besser, den Celler Weg Richtung Hannoverhaus weiterzugehen und an der nächsten Abzweigung den gut markierten Weg zur Großelendscharte zu nehmen.
Nach wenigen Metern und sogar noch einem Schneefeld war dann die Großelendscharte erreicht.
Zur Osnabrücker Hütte
In der Scharte wurden wir dann sehr von den Schildern entmutigt, die die Osnabrücker Hütte mit 2,5 h Gehzeit ausschrieben. Wir hatten hier nämlich nur noch 1,5 h erwartet, was wir letztendlich auch brauchten. Vielleicht will man durch die Schilder ja auf den Schartennamen anspielen, doch eigentlich dürfte Großelend etymologisch nichts mit (unserem) Elend zu tun haben.
Hinter der Scharte geht man links leicht hinauf und quert in eine Geröllflanke, um diese abzusteigen. In der öden Ebene darunter gibt es wieder kleine Gegenanstiege. Die zweite Stufe ist schon grasiger und man erreicht über kleine Bäche den Fallboden. Dort ist auch die Abzweigung zur Zwischenelendscharte.
Während des letzten Abstiegs hat man tolle Ausblicke auf den Wasserfall des Fallbachs. Der Steig verläuft in der Flanke daneben und ist teilweise ausgesetzt und versichert (T3).
Schließlich erreichten wir mit der Dunkelheit die Straße zur Osnabrücker Hütte. Nach ein paar Metern über eine Fußgängerbrücke kamen wir endlich an.
Zusammenfassung
Die Tour an sich war großartig, vielseitig und im Mittelteil sehr einsam. Der größte Teil ist technisch einfach, aber der Abstieg von der Winkelscharte nicht zu unterschätzen. Bei Vereisung oder Blankeis sowie früh am Morgen, oder wenn es kalt ist, muss man Steigeisen für das Firnfeld dabeihaben. Eine weitere Herausforderung ist die Kondition, die man braucht. Durch eine Übernachtung auf der Celler Hütte lässt sich die Tour halbieren.
Wir benötigten insgesamt 14 h, waren aber insbesondere im Klettersteig sehr langsam unterwegs. Realistischer sind 8 - 9 h, mit der folgenden groben Aufteilung (inkl. Schwierigkeiten):
Gießener Hütte - Winkelscharte (T3/4): 2 - 2,5 h
- Bergwachthütte (T5 bzw. WS- und KS B/C): 1 h
- Celler Hütte (T3): 1,5 h
- Großelendscharte (T3): 2 - 2,5 h
- Osnabrücker Hütte (T3): 1,5 h
Tourengänger:
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