Von Stansstad/Rotzloch über den Mueterschwandenberg/Drachenflue


Publiziert von johnny68 , 5. November 2021 um 17:01.

Region: Welt » Schweiz » Nidwalden
Tour Datum: 5 November 2021
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-NW 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 525 m
Abstieg: 525 m
Strecke:Rotzloch - Drachenflue - Zingel - Blattibergstrasse - Rotzschlucht - Rotzloch

Nachdem kürzlich Schnee bis 1000 m gefallen war, musste für die heutige Tour etwas her, das unter dieser Marke liegt, da es mir nicht um's Schneestapfen war. Die Wahl fiel auf den Mueterschwandenberg, der den südlichen Alpnachersee in der Form einer steilen Waldflanke begrenzt. Am See entlang gibt es hier nicht mal einen Weg.

Beim Kartenstudium sah ich, dass von Rotzloch aus ein wrw-markierter Bergweg auf den Gipfel "Drachenflue" führt, und auch der Abstieg hinunter nach der Blattibergstrasse ist wrw markiert. Alle anderen Routen auf den Gipfel sind recht uninteressant, da meistens über den leicht geneigte Hügelzug von Westen her aufgestiegen wird und dabei Asphaltsträsschen vorherrschen. Im etwas versteckt gelegenen Rotzloch mit seiner interessanten Betonindustrie gibt es zudem eine Schlucht (Rotzschlucht), die ich begehen wollte.

Bei der Vorbereitung wurde ich inne, dass der Mueterschwandenberg eine Festung aus dem 2. Weltkrieg beherbergt (Artilleriefestung). Sie wurde 1943 in Betrieb genommen. Sie weist 3 Stockwerke auf, die mit einer unterirdischen Standseilbahn verbunden sind. Man hätte von hier nach Osten, Norden und Süden schiessen können. Wenn man etwas in die Felsen hinaufschaut, sieht man überall Schiessscharten, zudem gibt es Bunkereingänge, Wege, Gebäude usw., die auf die Präsenz der Festung hinweisen. Heute ist natürlich alles nicht mehr in Betrieb. Wen es interessiert: dies ist der Link zu einer Beschreibung dieser Festung.

Der Bergweg vom Rotzloch zur Drachenflue und südlich hinunter zur Blattibergstrasse ist recht anforderungsreich, d.h. steil und nach den Niederschlägen der letzten Tage auch rutschig, zumal die Wege im Wald von Blättern bedeckt sind, unter denen man die Steine und Wurzeln nicht sieht.

Nach dem Rotzloch geht man zuerst an einigen verlassenen Gehöften vorbei, bis man an den riesigen Steinbruch "Rüti" trifft. Von hier wird der ausgebrochene Stein in eine unterirdische Kaverne geschüttet und mittels Förderbändern von mehr als 1000 m Länge nach Rotzloch transportiert. Dort werden Sand, Kies und Schotter produziert sowie Fertigbetonwaren wie Röhren usw. gelagert.

Nach Rüti traversiert man den steilen Hinterbergwald. Wenn man oben aus dem Wald tritt, ist man plötzlich auf einer lieblichen, leicht hügeligen und aussichtsreichen Wiese mit einigen Landwirtschaftsgebäuden sowie Wohnbauten, einem Sender und einem riesigen Gipfelkreuz. Von dort hat man auf den Vierwaldstättersee (zwei Richtungen: Luzern/Küssnacht sowie Buochs/Brunnen) eine schöne Aussicht. Nach Südwesten schaut man ins Obwaldnerland mit dem Sarnersee sowie dahinter zu den Berner Alpen. Südlich verdeckt das Stanserhorn einen grossen Teil der Aussicht.

Der Abstieg nach Süden verläuft meistens über steile Wiesen und Waldpartien. Unten im Talboden ("Allweg") ist es topfeben. Beim Weiler "Betti" beginnt die Rotzschlucht, die rund 70 m hinab zum Rotzloch führt. Die rund 60 m tiefe Schlucht beherbergt einen Bach (Mehlbach), ein Kraftwerk mit den Zuleitungen, einen Tunnel und etliche Wasserfälle. 

Tourengänger: johnny68


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