Ortler (3905m) via Hintergrat als Dreierseilschaft


Publiziert von hikemania , 20. September 2021 um 10:48.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 3 September 2021
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Klettern Schwierigkeit: IV (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K2- (WS-)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz Langensteinlift in Sulden
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Parkplatz Langensteinlift in Sulden

Vorbereitung:
Nach einer anständigen Akklimatisation auf der Düsseldorfer Hütte und dem hohen Angelus auf der anderen Talseite wechselten wir mit Seilbahnunterstützung die Talseite und damit zur Hintergrathütte, welche wir bereits am frühen Nachmittag erreichten.

Da die bekannten Topos der Überschreitung nicht den gesamten Weg dokumentieren, machten wir uns auf den Weg, um wenigstens den Einstieg in die Tour am kommenden Morgen problemlos zu finden.

Ausrüstung:
Neben allgemeiner Tourenausrüstung hatten wir dabei:
50 m Einfachseil
je drei Schlingen von 60-180 cm
6 Express lang
Friends 1-3
Abseilgeräte

Tourentag:
04:00 Uhr Wecken auf der Hintergrathütte / Frühstück
04:40 Uhr Abmarsch (nach den Führerseilschaften, da wir als Dreierseilschaft im schwereren Gelände langsamer sein würden)
06:00 Uhr erste Kraxelrinne erreicht
07:00 Uhr erstes Schneefeld (keine Steigeisen nötig)
08:00 Uhr Signalkopf erreicht, erster Stau, Abseilen aufgrund Schneeauflage
09:00 Uhr Stau am 4er Wandl, wir lassen Soloisten vor
10:30 Uhr zweites Schneefeld erreicht (nach Querung auf brüchigem Schiefergrat)
10:40 Uhr - 13:00 Uhr oberhalb des zweiten Schneefelds sicherten wir durchgehend, was natürlich Zeit kostete, aber den Kopf beruhigte
13:00 Uhr Gipfel allein für uns
14:30 Uhr Biwak erreicht
15:20 Uhr abrödeln, Klettersteig
17:20 Uhr Payerhaus

In Summe haben wir als Dreierseilschaft gut 11 Stunden für den Hintergrat gebraucht.  

Eindruck/Schwierigkeiten und Absicherung:

Zustiegsweg ab Hintergrathütte unproblematisch, blockig bis zur ersten Rinne
Dort relativ fester Fels mit vielen Kletteroptionen bis zum ersten Schneefeld
Ab hier ausgetretene und verlässliche Spur bis zum Grat, dort gute Wegspur, hauptsächlich steiles Gehgelände

Beim Signalkopf klar erkennbarer Abseilring, Querung zurück zum Grat unkritisch
4er Wandl nicht umgehbar, frei aufgrund speckiger Tritte heikel, Nutzung des Fixseils größenabhängig, Standhaken am Boden (hier durch Friend 2 verstärkt)

Im weiteren Gratverlauf Köpflstände (diese gut erkennbar, aufgrund eingeschliffener und hier und da abgespeckter Köpfe), aufgrund eines schweren Nachsteigers teilweise verstärkt durch Friend 2 und 3,

Grat am Gipfelaufschwung leicht, aber in unserem Fall durchgesichert über Köpfel, um die mentale Fitness zu schonen.

Abstieg auf dem Normalweg leichter Firn bis Biwak, ab dort steiles Blankeis, KS-leicht, dann bröseliges Steigen, teilweise sehr speckiger Fels, einige Sicherungs- und Abseilhaken vorhanden. 

Gehgelände zum Payerhaus leicht ausgesetzt.


Fazit:
Als Dreierseilschaft eine lange, häufig ausgesetzte Tour, die v.a. mental fordert, Aussicht jederzeit Top, Logistik durch Bahnunterstützung recht einfach.
 

Tourengänger: hikemania


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