Nadelhorn (4.327 m) - Normalweg ab Mischabelhütte mit tricky Verhältnissen
|
||||||||||||||||||||||||||
Auftakt Tour eines langen Wochendes im Wallis. Eigentlich hatten wir geplant den Nadelgrat mit Übernachtung in der Bordierhütte zu gehen, die unsicheren Wetterprognosen mit gemeldeten Neuschneefällen und wohl recht schlechte Verhältnisse in der Querung unterm Nadelhorn ließen uns umdisponieren und die Mischabelhütte buchen. Dann gehts halt "nur" aufs Nadelhorn. War im Nachhinein die richtige Entscheidung.
Tag 1:
Saas-Fee - Hannig - Distelhörner - Mischabelhütte T4+, I; 2,5 h:
Nach der Anfahrt ins Wallis gehts entspannt mit der Seilbahn hinauf nach Hannig, das spart einem etwa 500 Höhenmeter zusätzlichen Anstieg über wenig lohnenswerte Wege hinauf zur Mischabelhütte.
Warm ist es, die Hütte verbirgt sich weiter oben jedoch in dichten Wolken. Na mal hoffen, dass der Wetterbericht recht behält und es noch einige Stunden trocken bleibt. Ein Tal wird mit etwas Höhenmeterverlust gequert, dann gehts auf den eigentlichen Hüttenweg. Zunächst auf gutem Wanderweg hinauf auf den Grat, welcher auf Höhe des oberen Distelhorns erreicht wird. Ab hier ist der Weg nun an vielen Stellen mit Drahtseil und Stufen versehen und windet sich den Grat hinauf. Schwierig ists nirgends, ab und zu jedoch etwas ausgesetzt, was beim heutigen Nebel allerdings nicht so rüberkommt. Naja wer auf die Mischabelhütte geht und von dort aus Touren unternimmt, für den sollte der Hüttenzustieg ohnehin kein Problem sein. Alles in allem ein durchaus spanennder Weg, leider heute ohne Aussicht und auf den letzten Metern zur Hütte noch etwas Schneeregen.
Die Hütte ist heute nur spärlich besucht. Insgesamt 10 Leute auf der Hütte, da bekommen wir zu zweit ein 20er Lager für uns alleine, was ein Luxus. Nach leckerem Abendessen gehts auch bald ins Bett, einzig der doch recht starke Schneefall draußen bereitet uns etwas Sorgen. Mal schauen wie viel es über Nacht hinlegen wird.
Tag 2:
Mischabelhütte - Schwatzhorn - Windjoch - Nadelhorn T4+, WS+, II; 3,5 h:
Der Blick aus dem Fenster am Morgen ins Dunkle hinaus verheißt erstmal nichts gutes. 5 cm Neuschnee vor der Hütte und dichter Nebel. Tja das wird dann halt spannend. Nach dem Frühstück verlassen wir als erste die Hütte und dürfen uns ans Spuren machen. Der Weg den Grat hinter der Hütte hinauf in Richtung Schwarzhorn ist trotz der Schneeauflage gut zu gehen und nicht zu verfehlen. Geht noch gut ohne Steigeisen. Über den Gletscher zeichnet sich zum Glück eine alte Spur leicht ab, sodass die Wegfindung hier kein Problem ist. Mittlerweile ist der Nebel etwas nach unten gesunken und wir haben einen tollen Sternenhimmel über uns und Nebelmeer unter uns. Wird also ein schöner Tag werden.
recht steil gehts hinauf ins Windjoch, das seinem Namen alle Ehre macht. Eisig kalt wirds, auch wenn nur leichter wind weht.
Der Grat hinauf zum Nadelhorn hat etwa 5-10 cm Neuschnee über Nacht abbekommen, Spuren sind keine mehr zu sehen. Das gibts wohl auch nicht so oft am Nadelhorn eine Spur legen zu dürfen.
Bis vor die ersten Felsen am Grat ists ein wahrer Genuss. Der tolle Sonnenaufgang über dem Nebelmeer lässt die eindrucksvolle Nordwand der Lenzsspitze und die umliegenden 4000er schon fast kitschig leuchten. Ein toller Moment. Nicht so toll dann der nun folgende Grat. Die Felsen sind ordentlich eingeschneit und ziemlich rutschig. Wir entscheiden uns den ersten Felsaufschwung in der Firnflanke rechts zu umgehen, ein Fehler wie sich gleich herausstellen sollte. Unter der dünnen Neuschneeschicht befindet sich Blankeis, welches nicht sichtbar war und die Steigeisen dank dem Schnee im Eis nicht gut greifen. Mist. Zurück ist dann auch irgendwie doof, also kommen zwei Eisschrauben zum Einsatz, bis wir wieder am halblangen Seil auf den Grat hinauf gehen. In der Folge halten wir uns daher soweit es geht doch lieber im verschneiten Fels, allemal besser als im Blankeis.
Auch vor den Felsen am Gipfelaufschwung kommt am Grat nochmals eine tricky stelle mit Blankeis unter dem Schnee, da muss man echt gut aufpassen. Die Kraxelei zum Gipfel hinauf macht dann wiederum richtig Spaß. Die beiden nachfolgenden Seilschaften haben uns mittlerweile eingeholt, da das Spuren doch ordentlich Zeit in Anspruch genommen hat. Am Gipfel, welcher nur wenig Platz bietet wirds da kurz mal etwas Eng, die Stimmung ist bei dem Wetter und der Aussicht jedoch super.
Nadelhorn - Windjoch - Mischabelhütte - Hannig - Saas-Fee T4+, WS+, II; 3,5 h:
Nach kurzem Gipfelaufenthalt gehts auch schon wieder an den Absiteg. Wir hatten uns zwar noch offen gelassen das Stecknadelhorn noch mitzunehmen, die Querung vom Nadelhorn zu diesem ist bei den heutigen Verhältnissen jedoch zu heikel, somit gehts direkt wieder runter ins Windjoch.
Im Abstieg gehen wir am kurzen Seil, Annika vorne ich hintendran. Einen ersten Ausrutscher von Annika auf einer unter dem Schnee nicht sichtbaren Eisplatte kann ich zum Glück halten, da eine Hand noch am Fels ist. Bei der nächsten Stelle leider nicht. Wir treten beide auf eine fies bedeckte Eisplatte Annika kommt ins Rutschen und da hat man keine Chance das zu halten wenn man selbst auf Eis steht und die Steigeisen nicht greifen. Zum Glück können wir uns beide nach nichtmal 2 m Rutsch wieder bremsen, das hätte ganz übel ausgehen können. Gutes Praxisbeispiel, dass das kurze Seil funktionieren kann wie beim ersten Rutscher, oder halt auch nicht wie beim zweiten. Nun noch vorsichtiger als eh schon wählen wir nun wo es geht die Felspassagen und gehen konzentriert zurück ins Windjoch. Von dort dann einfach wieder zurück zur Mischabelhütte.
Da wir am Mittag noch auf der anderen Talseite wieder auf die Britanniahütte aufsteigen wollen, gibts keine wirkliche Pause. Über den Hüttenweg gehts flott zurück zur Bergstation Hannig und mit der Bahn hinab. Im Aufstieg kommen uns hier einige Holländer entgegen die den Hüttenzustieg doch tatsächlich mit Klettersteigset gehen. Sie wollen morgen aufs Nadelhorn, naja ob das bei den Verhältnissen und deren Tempo und Trittsicherheit die Beste Idee ist mag ich lieber nicht beurteilen, man denke sich seinen Teil.
Tag 1:
Saas-Fee - Hannig - Distelhörner - Mischabelhütte T4+, I; 2,5 h:
Nach der Anfahrt ins Wallis gehts entspannt mit der Seilbahn hinauf nach Hannig, das spart einem etwa 500 Höhenmeter zusätzlichen Anstieg über wenig lohnenswerte Wege hinauf zur Mischabelhütte.
Warm ist es, die Hütte verbirgt sich weiter oben jedoch in dichten Wolken. Na mal hoffen, dass der Wetterbericht recht behält und es noch einige Stunden trocken bleibt. Ein Tal wird mit etwas Höhenmeterverlust gequert, dann gehts auf den eigentlichen Hüttenweg. Zunächst auf gutem Wanderweg hinauf auf den Grat, welcher auf Höhe des oberen Distelhorns erreicht wird. Ab hier ist der Weg nun an vielen Stellen mit Drahtseil und Stufen versehen und windet sich den Grat hinauf. Schwierig ists nirgends, ab und zu jedoch etwas ausgesetzt, was beim heutigen Nebel allerdings nicht so rüberkommt. Naja wer auf die Mischabelhütte geht und von dort aus Touren unternimmt, für den sollte der Hüttenzustieg ohnehin kein Problem sein. Alles in allem ein durchaus spanennder Weg, leider heute ohne Aussicht und auf den letzten Metern zur Hütte noch etwas Schneeregen.
Die Hütte ist heute nur spärlich besucht. Insgesamt 10 Leute auf der Hütte, da bekommen wir zu zweit ein 20er Lager für uns alleine, was ein Luxus. Nach leckerem Abendessen gehts auch bald ins Bett, einzig der doch recht starke Schneefall draußen bereitet uns etwas Sorgen. Mal schauen wie viel es über Nacht hinlegen wird.
Tag 2:
Mischabelhütte - Schwatzhorn - Windjoch - Nadelhorn T4+, WS+, II; 3,5 h:
Der Blick aus dem Fenster am Morgen ins Dunkle hinaus verheißt erstmal nichts gutes. 5 cm Neuschnee vor der Hütte und dichter Nebel. Tja das wird dann halt spannend. Nach dem Frühstück verlassen wir als erste die Hütte und dürfen uns ans Spuren machen. Der Weg den Grat hinter der Hütte hinauf in Richtung Schwarzhorn ist trotz der Schneeauflage gut zu gehen und nicht zu verfehlen. Geht noch gut ohne Steigeisen. Über den Gletscher zeichnet sich zum Glück eine alte Spur leicht ab, sodass die Wegfindung hier kein Problem ist. Mittlerweile ist der Nebel etwas nach unten gesunken und wir haben einen tollen Sternenhimmel über uns und Nebelmeer unter uns. Wird also ein schöner Tag werden.
recht steil gehts hinauf ins Windjoch, das seinem Namen alle Ehre macht. Eisig kalt wirds, auch wenn nur leichter wind weht.
Der Grat hinauf zum Nadelhorn hat etwa 5-10 cm Neuschnee über Nacht abbekommen, Spuren sind keine mehr zu sehen. Das gibts wohl auch nicht so oft am Nadelhorn eine Spur legen zu dürfen.
Bis vor die ersten Felsen am Grat ists ein wahrer Genuss. Der tolle Sonnenaufgang über dem Nebelmeer lässt die eindrucksvolle Nordwand der Lenzsspitze und die umliegenden 4000er schon fast kitschig leuchten. Ein toller Moment. Nicht so toll dann der nun folgende Grat. Die Felsen sind ordentlich eingeschneit und ziemlich rutschig. Wir entscheiden uns den ersten Felsaufschwung in der Firnflanke rechts zu umgehen, ein Fehler wie sich gleich herausstellen sollte. Unter der dünnen Neuschneeschicht befindet sich Blankeis, welches nicht sichtbar war und die Steigeisen dank dem Schnee im Eis nicht gut greifen. Mist. Zurück ist dann auch irgendwie doof, also kommen zwei Eisschrauben zum Einsatz, bis wir wieder am halblangen Seil auf den Grat hinauf gehen. In der Folge halten wir uns daher soweit es geht doch lieber im verschneiten Fels, allemal besser als im Blankeis.
Auch vor den Felsen am Gipfelaufschwung kommt am Grat nochmals eine tricky stelle mit Blankeis unter dem Schnee, da muss man echt gut aufpassen. Die Kraxelei zum Gipfel hinauf macht dann wiederum richtig Spaß. Die beiden nachfolgenden Seilschaften haben uns mittlerweile eingeholt, da das Spuren doch ordentlich Zeit in Anspruch genommen hat. Am Gipfel, welcher nur wenig Platz bietet wirds da kurz mal etwas Eng, die Stimmung ist bei dem Wetter und der Aussicht jedoch super.
Nadelhorn - Windjoch - Mischabelhütte - Hannig - Saas-Fee T4+, WS+, II; 3,5 h:
Nach kurzem Gipfelaufenthalt gehts auch schon wieder an den Absiteg. Wir hatten uns zwar noch offen gelassen das Stecknadelhorn noch mitzunehmen, die Querung vom Nadelhorn zu diesem ist bei den heutigen Verhältnissen jedoch zu heikel, somit gehts direkt wieder runter ins Windjoch.
Im Abstieg gehen wir am kurzen Seil, Annika vorne ich hintendran. Einen ersten Ausrutscher von Annika auf einer unter dem Schnee nicht sichtbaren Eisplatte kann ich zum Glück halten, da eine Hand noch am Fels ist. Bei der nächsten Stelle leider nicht. Wir treten beide auf eine fies bedeckte Eisplatte Annika kommt ins Rutschen und da hat man keine Chance das zu halten wenn man selbst auf Eis steht und die Steigeisen nicht greifen. Zum Glück können wir uns beide nach nichtmal 2 m Rutsch wieder bremsen, das hätte ganz übel ausgehen können. Gutes Praxisbeispiel, dass das kurze Seil funktionieren kann wie beim ersten Rutscher, oder halt auch nicht wie beim zweiten. Nun noch vorsichtiger als eh schon wählen wir nun wo es geht die Felspassagen und gehen konzentriert zurück ins Windjoch. Von dort dann einfach wieder zurück zur Mischabelhütte.
Da wir am Mittag noch auf der anderen Talseite wieder auf die Britanniahütte aufsteigen wollen, gibts keine wirkliche Pause. Über den Hüttenweg gehts flott zurück zur Bergstation Hannig und mit der Bahn hinab. Im Aufstieg kommen uns hier einige Holländer entgegen die den Hüttenzustieg doch tatsächlich mit Klettersteigset gehen. Sie wollen morgen aufs Nadelhorn, naja ob das bei den Verhältnissen und deren Tempo und Trittsicherheit die Beste Idee ist mag ich lieber nicht beurteilen, man denke sich seinen Teil.
Tourengänger:
boerscht
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare