Chli Furkahorn (3025 Meter) - Schwerlast-Helikopter KAMOV KA32 A12 im Einsatz auf dem Furkastock

Dieser Bericht enthält eine Beschreibung der Route auf das Chli Furkahorn (3025 Meter) und einige Bilder die einen Eindruck vom Terrain und der Aussicht in dieser alpinen Gegend geben. Auf der Baustelle des Furkastock (2664 Meter) wird heute der Baukran abgebaut. Mit dem Schwerlasthelikopter Kamov KA32 A12 werden die einzelnen Teile zur Furka Passhöhe runter geflogen. Ein einmaliges Schauspiel!

Ein herrlicher Morgen. Als wir auf der Furka Passhöhe starten geht gerade die Sonne auf. Was für eine Stimmung! Die Strecke auf das Chli Furkahorn ist für die Besteigung eines Dreitausenders relativ kurz. Dies weil man auf einer Höhe von 2427 Metern startet. Wir entscheiden uns im Aufstieg nicht über den regulären Weg zu gehen. Dort wo der Weg steil im Zick-Zack zum Punkt 2814 Meter führt verlassen wir den regulären Weg und bewegen uns nordwestlich zum Punkt 2717 Meter. Eine schwache Spur führt durch einen Geröllhang dort hinauf. Von dort steigen wir durch wegloses Kraxelgelände auf den Südgrat des Chli Furkahorn. Über diesen Grat welcher die Grenze des Kanton Wallis und Uri markiert steigen wir zum Gipfel hoch. Im Abstieg nehmen wir dann auch im unteren Teil den offiziellen Weg. 

Die Strecke auf diesen Berg  bewegt sich mehrheitlich in weglosem T4 Gelände. Oft braucht man die Hände um hochzukommen. Ein richtiger Kraxelberg ohne exponierte Stellen mit Absturzgefahr. Vom Gipfel hat man eine atemberaubende Sicht in die Urner und Walliser Alpen und auf den Rhonegletscher.

Als wir am Morgen auf dem Parkplatz bei der Furka Passhöhe parkieren wollen kommt ein Arbeiter und sagt uns wir sollen auf der anderen Seite der Strasse parkieren. Hier würde heute Nachmittag ein Schwerlasthelikopter die Teile des Baukrans von der Baustelle auf dem Furkastock 2664 Meter herunter fliegen. Wenn wir das Auto hier parkieren sei es bis zum Abend sandgestrahlt, blank und ohne Lackierung. Dieser Hubschrauber würde enorm viel Stau aufwirbeln. 
Ein Fahrzeug welches schon seit ein paar Tagen hier steht wird komplett mit Plastik abgedeckt. Ich denke erst, dass der Mann wohl übertreibt. Ich frage ihn ob es sich um den Kaman K-Max handelt. Er klärt mich auf, dass es sich um einen russischen Helikopter handelt der weit mehr Power hart und einiges schwerer ist als der K-Max und dass es der einzige dieser Klasse sei der zur Zeit in Europa im Einsatz sei. Es handelt sich um den Kamov KA32 A12. 
Während wir am Nachmittag vom Gipfel des Chli Furkahorn absteigen kommen wir dann tatsächlich in den Genuss einer spektakulären Demontage des Baukrans der auf dem Furkastock gestanden hat. In diesem Bericht sind einige Fotos und ein paar Filme von dieser Aktion welche ich festgehalten habe verlinkt.Beindruckend! Jetzt während ich diese Zeilen niederschreibe kommt bei mir die Frage auf um was für eine Baustelle es sich handelt. Ich vermute es handelt sich um den Ausbau, respektive die Erweiterung einer  Mobilfunkanlage. 

Hier ein paar technische Daten zum Kamov KA32 A12:

Dieser Helikopter erinnert mich von seinem Erscheinungsbild ein wenig an eine Galapagosechse, brachial, monströs, schwerfällig aber kraftvoll!

Der KAMOV KA32 A12 hat auch heute noch  im Cockpit vor allem mechanische und elektrische Komponenten und wenig bis gar keine computergesteuerten Outfits. Der Kamov KA32A12 wiegt leer 6500 Kilogram und kann Lasten bis zu 5000 Kilogram tragen. Der Kerosinverbrauch liegt zwischen 770 bis 970 Liter pro Stunde! Ein Schützenpanzer ist ein Dreck dagegen! ;-) 

Herstellungsland	GUS
Erstflug	1973
Turbine	2 Klimov-Isotov
Leistung	2 x 2190 PS
Leergewicht	6500 kg
Max. Hebevermögen auf Meereshöhe	5000 kg
Besatzung	1 - 3
Kerosinverbrauch	770 - 970 l/h
Max. Flugdauer	2 h 16 Min.
Reichweite	538 km
Max. Geschwindigkeit	250 km/h
Reisegeschwindigkeit	230 km/h
Max. Operationshöhe	5000 m ü. M.
Rotordrehzahl	272 U/Min.

Hier ein paar Videos die den Abbau des Baustellenkrans auf dem Furkastock dokumentieren:

Der Helikopter von der Baustellenbasis im Abflug zur Baustelle auf dem Furkastock /2664 Meter).

Hier wird der Katzausleger von der Baustelle auf dem Furkastock zur Passstrasse auf dem Furkapass geflogen.

Der Katzausleger wird am Helikopter angehängt für den Abtransport zur Passstrasse auf dem Furkapass.




Nach der Tour:

Im Restaurant Furkablick trinken wir nach der Tour einen Cappuccino. Ich habe schon lange keinen sooo guten Cappuccino mehr getrunken! Der Umbau dieses Gebäudes ist gelungen! Das Objekt hat Stil! 

Auf dem Heimweg gehen wir spontan ins "Mare" in Hochdorf essen. Das Mare ist ein Kult Restaurant in der Gegend des Luzerner Seetals mit einem innovativen Interieur und sehr guter Küche. Zu diesen beiden Gaststätten findest du auch in diesem Tourenbericht ein paar Bilder.