Gipfeli Wägital West (Aubrigs und Mutzensteine)


Publiziert von Delta Pro , 27. Juli 2021 um 23:15.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:25 Juli 2021
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ   Etzel-Aubrig-Kette   Zürcher Hausberge 
Zeitbedarf: 3:45
Aufstieg: 1640 m
Strecke:20 km

Schlammschlacht in den Wägitaler Hügeln - mit Sonne und unerwarteten Lichtblicken

Was tun, wenn einem die Gewitter kaum eine Pause gönnen und alles getränkt ist? Irgendwas geht immer, halt einfach nicht in den grossen Bergen. Und wenn es eh nass ist, dann darf man sich auch die richtige Schlammschlacht gönnen! Dass die Gipfel zwischen Aubrig und Mutzenstein dreckig sind, das war mir sehr wohl bewusst. Wie arg es nach nächtlichen Gewittern im verregneten Sommer 2021 sein kann, durfte ich erleben. Noch abends zuvor, sah es nach Gewitter-Schlängeln aus für den Sonntag-Morgen. Als ich um 5 Uhr jedoch den Radar checkte, war das Fenster schon recht klar und die Motivation stieg. In wohl einem halben Dutzend Hikr-Berichten hatte ich schon behauptet, nun wirklich alle Gipfel und Gipfelchen des Wägitals besucht zu haben - und immer wieder einen neuen gefunden. So auch heute. Ist das Wägital nun wirklich komplett?

Um 6 Uhr laufe ich bei der Staumauer los. Der "Weg" zum Gross Aubrig ist wahrlich nichts für Feinschmecker des gepflegten Wanderns: durchwegs schlammig, unten ein enges, oben ein breites, steiles Bachbett... Als ich nach 45min am Gipfel bin, ist schon ziemlich alles an mir nass. Aber immerhin scheinen sich die Gewitter fernzuhalten und die Sonne drückt sogar. Das hätte ich nicht erwartet. Via Nüssen zum Chli Aubrig - ebenfalls dreckig, aber irgendwie auch idyllisch in der Ruhe des Morgens. Tatsächlich geht es nun im Sonnenschein weiter gegen die Rossenhöchi. Immer wieder denke ich, dass der Klimax der Schlammigkeit erreicht ist. Und werde belehrt: Es geht noch ärger.

Nicht gerade im Flug erreiche ich deshalb den Fuss des Chli Aubrig. Ah, wieder mal etwas Steine unter den Füssen. Der Aufstieg auf den Gipfel ist kurz etwas steiler und sehr gut versichert (knapp T4). Nun kommt's: Ich habe bemerkt, dass ich den kotierten und benannten Hügel der Fläschlihöchi bislang noch nie besucht hatte (wieso hätte ich auch?). Auf jeden Fall scheinen Bedingungen und Tour ideal dies nachzuholen und wenige Minuten später stehe ich im Nebel auf der Graskuppe. Gegenüber gibt es noch einen anderen Wägitaler "Gipfel" ohne Hikr-Wegpunkt und völlig offtrail - die Rot Wand. "Gipfel" ist stark übertrieben, da man zum kotierten Punkt absteigen muss. Dennoch ist dieser interessant, da er das Ende einer sanften, blumigen Wiesenfläche markiert und das Gelände von diesem Eck jäh in eine Felswand abfällt. Um die Rot Wand zu erreichen gibt's botanische Erlebnisse mit Moor-Querungen und mannhoher, pflotschnasser Vegetation. Dennoch geniesse ich nach der Schlammschlacht das Grün und das Leuchten unzähliger Orchideen. Nach einer weiteren Querung überschreite ich die beiden Graskuppen vor dem Gross Mutzenstein und mache mich auf, dieses verlorene, aber spannende Gipfelchen wieder einmal zu besuchen. Tatsächlich muss man in moosigem Fels etwas klettern um den Gipfelfirst zu erreichen (kurz T5). Vom Fuss des Grats rechts herum in einen Spalt (Abseilstelle) und dann rechts raus. Oben reisst der Nebel plötzlich auf und gibt den sonnigen Blick auf den Fluebrig frei - Lohn genug für die Morast-Tour! Abstieg auf den Wanderweg und endlich mit festem Untergrund zügig zurück zur Wägitaler Staumauer. 

Durchgangszeiten:
Wägitalersee (Staumauer): 5.59
Gross Aubrig: 6.46
Chli Aubrig: 7.33
Chli Mutzenstein: 8.29
Gross Mutzenstein (inkl. Fläschlihöchi, Rot Wand): 9.08
Wägitalersee (Staumauer): 9.40

Tourengänger: Delta


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Kommentare (1)


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nprace hat gesagt:
Gesendet am 28. Juli 2021 um 13:56
Haha.... ja eine nasse, feuchte, bewässerte und tropfende Sache. Als ich den Abschnitt Aubrig-Fluebrig vor vielen Jahren gemacht haben war er zusätzlich zum omnipräsenten Schlamm durch die viele Kühe heftig mit weiterer organische Massen....hmmmm....vollgesätigt...
Es geht schliffrig weiter.
Viele Grüsse
N


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