Cime du Gelas 3143 m


Publiziert von basodino , 7. September 2009 um 14:48.

Region: Welt » Frankreich » Alpes-Maritimes
Tour Datum:30 August 2009
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: F   I 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1240 m
Abstieg: 1240 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Nizza über St-Martin-Vesubie nach Madone de Fenestre.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Siehe oben.
Unterkunftmöglichkeiten:Capanne de Fenestre CAF.
Kartennummer:IGN 3741 OT

Wenn man an der Cote d'Azur in der Sonne brät, dann ist es eine sehr lohnende und abwechslungsreiche Sache mal für einen Tag in die nahen Seealpen zu verschwinden. Von der Küste bei Nizza sind es 70 km oder ca. 1 1/2 Std. Fahrt tief ins Vallee de la Vesubie bis nach La Madone de Fenestre (wo eine französische Alpenvereinshütte steht) auf 1903 m. Hier kann man gut parken und wenn man Ende August um 6.00 Uhr ankommt, so beginnt gerade die Dämmerung. 
Zunächst hält man sich an den breiten Wanderweg, der sich in Kehren sehr steinig aber leicht den Hang hoch arbeitet. Nach einer halben Stunde zweigt der GR52 ab, 5 Minuten später erreicht man einen Bach (gute Wasserstelle), weitere 10 Minuten später zweigt eine kleine Spur ab, die über eine Geröllhalde in einen Grashang hineinführt und auf einer Schulter unter einem markanten kleinen Gipfel sich erneut verzweigt. Hier nicht in die Querung, sondern über ein paar kleine Kehren weiter hinauf, bis der Weg über den kleinen Grat nach rechts weiterführt und in die Flanke hinein. Hier fand ich die ersten Gämsen. Der Weg ist weiter mit Steinmänner markiert und gelegentlich findet man auch gelbe Zeichen. Jetzt muss man sich entscheiden, ob man der Normalroute weiter folgt, die am Gipfelaufbau rechts vorbeiführt und hinter dem Gipfel die Möglichkeit ergibt den einfachen Balcon du Gelas (3085 m) zu ersteigen oder durch eine steile Rinne auf den Hauptgipfel zu gelangen (siehe auch Rother Wanderführer) oder ob man am 3. See links vorbei geht (Le Lac Blanc) und einfach von rechts kommend den Collet St. Robert (2832 m) im Westsüdwestgrat des Cime du Gelas gewinnt. 

In der Scharte sofort rechts über eine kleine Stufe (ca. 3 m), dann über einfaches Gehgelände gerade links vom Grat hoch. Den Grat kann man oft unterhalb leicht traversieren (I) oder noch weiter links durch Geröll (locker) die Felsen umgehen. Wenn man nahe am Grat bleibt erreicht man am sichersten und schnellsten die Stelle, an der der Grat linkerhand von einem markanten Vorgipfel überragt wird und sich in der Südflanke in Form einer Rippe zu verlieren scheint. Diese Rippe (I+) kann man gut benutzen (oder die Rinne rechts davon), um auf den kurzen Nordwestgrat zu gelangen. Diesen wenige Meter empor (I-II), bevor man in die Nordflanke queren kann, um in einfachem, aber brüchigen Gelände schließlich den Gipfel zu erreichen. 

Wenn man mehr Glück hat als ich, dann sieht man vom Gipfel die gesamte Küstenlinie der Cote d'Azur, die Argentera und den Mont Viso im Norden. Da mir dieses Glück nicht zuteil wurde, habe ich auf Nebelbilder verzichtet. Absteigen kann man über die gleiche Route oder man benutzt die Normalroute. 

Tourengänger: basodino


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Kommentare (2)


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lampbarone hat gesagt:
Gesendet am 18. September 2017 um 22:29
Ist der Weg wirklich nur T4+ mit I er Kletterstellen?
Mir haben 2 entgegenkommende Wanderer unabhängig gesagt, die Westseite wäre deutlich schwerer und da wären nur Leute mit Seil und Kletterausrüstung hergekommen.

Als ich sagte, ich hatte ursprünglich die Idee, die Ostrinne hoch und im Westen runter, wurde ich komisch angeschaut...

Leider kam ich dann gar nicht mehr zur Entscheidung, weil Sturm und Nebel mich zur Vernunft gezwingen hat. Vorher blauer Himmel, zwei Stunden später auch wieder alles blau...
Es scheint in der Region auch jetzt in den Tagen danach auf Nachbargipfeln immer am Nachmittag zu passieren.

basodino hat gesagt: RE:
Gesendet am 19. September 2017 um 21:43
Da fragst Du mich über eine Tour von vor 8 Jahren. Obwohl ich die Tour durchaus noch in Erinnerung habe, fehlt vielleicht heute die Detailschärfe. Ich hatte damals das Glück, dass ich einem Einheimischen folgen konnte, und somit mit der Wegfindung keine Probleme bestanden.
In meiner Erinnerung gab es klettertechnisch keine wirkliche Herausforderung. Ob es der obere I. Grad oder der untere II. Grad war, ist vielleicht auch Auslegungssache. Ich hatte keine Ausrüstung dabei und hatte keinerlei Probleme. Und ich bin nicht der routinierte T6-Gänger, der größte Akrobatik als Gehgelände deklariert.

Allerdings war am 5. September ein Bericht über die Argentera Sud eingestellt mit dem Kommentar: ohne die Seile sei die Tour sicherlich eine III. Ich habe die Seile nicht benutzt und habe mich wohl gefühlt, was in meiner Einschätzung dann nur eine II war. Aber so sind die Ansichten unterschiedlich.

Mein Resumee: meist Gehgelände, etwas kraxelig, ganz kurze Kletterstellen, die Wegfindung ist vielleicht die größte Herausforderung.

Schöne Touren noch.

Gruß
Marcel


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