Kurzbericht 

■ Geigelstein und 2 Gipfel


Publiziert von Alias Trödler , 14. Juli 2021 um 12:41.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Chiemgauer Alpen
Tour Datum:18 November 2020
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 11:30
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:23km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz Hainbach - Aschau im Chiemgau

Eine Geigelsteintour war eigentlich überhaupt nicht angedacht, ich hatte aber 3 Tage zuvor auf meiner Kampen- und Scheibenwandtour meine Teleskopstöcke im Dunkeln im Klausgraben beim Wasserschöpfen vergessen. Ich dachte mir zuerst, “Vergiss es, Discounterstöcke für 13€, ausserdem hat die sowieso schon jemand mitgenommen”. Dann aber, “vielleicht liegen die den ganzen Winter und vermüllen schliesslich die Gegend”. Ich musste also nochmal hin.

Also wieder über Aschau zum Parkplatz Hainbach; natürlich habe ich ein Paar andere Stöcke eingepackt, falls die Vergessenen weg sind, ohne Hilfsmittel mach ichs nämlich nicht mehr.

Also den Klausgraben hoch bis zur besagten Stelle - sah ich sie schon von weitem, sorgfältig am Fels angelehnt, unberührt. Ich durfte also nunmehr erstmalig eine Tour mit 2 Paar Stöcken durchführen; so eine Reserve beruhigt natürlich.

Nachteilig an dieser Einsammelaktion war nun, dass ich dafür im Spätherbst einen relativ langen schattigen Aufstieg bis zum Geigelsteinplateau in Kauf nehmen musste. Ich bog an der ersten Möglichkeit nordseitig aufsteigend am Bletschgraben ab, eine Weile querend, mehrere Gräben passierend und kam dann an der Tauron-Diensthütte (1109m) an.

Die ganze Gegend um die Hütte ist mit einer Vielzahl von Pfaden ausgestattet, welche, da wenig benutzt, etwas überwachsen und somit schlecht sichtbar, aber technisch ok sind.

Hinter der Hütte habe ich erstmal den rechten der beiden möglichen Wege genommen und bin am Jägerstand gelandet. Den Linken nutzend gehts am Rücken von 2 Gräben hoch bis auf 1340m die nächste Querung erreicht ist. Dieser Pfad führt zur Achentalalm (1357m).

Mit dem Kreuzen des Kamms westlich der Aschentaler Wände war endlich die Sonne erreicht, wobei ich den Weg, der zur Aschentaler Alm runterzieht, verlor und etwas oberhalb querte und erst nach einer Waldpassage bei einer Hütte auf 1440m einen passablen Wanderweg erreichte. Dieser zieht zur Rossalm hoch, ich habe ihn mit Erreichen der Südwestseite des Taurons verlassen und bin zum Westkamm dessen aufgestiegen.

Hier begannen die Latschen, erst sah es so aus als ob sich ein Weg hineinziehen würde, dies bewahrheitete sich aber nicht, nicht nur die Dichtheit forderte, es waren auch diverse metertiefe Gräben zu umsteigen, kraftzehrend erreichte ich aber den Gipfel; dort gibt es eine kleine Freifläche auf der sichs ganz angenehm rasten lässt. Ich bin dann direkt südseitig abgestiegen, was mindestens eine genauso schlechte Idee war, immerhin half beim Runterkugeln die Schwerkraft etwas nach. Rückblickend hatte ich den Eindruck südostseitig die eine oder andere Lichtung zu sehen, vielleicht gibt es auch einen guten Weg über die Wände nordseitig; wer weiss.

Auf dem Weg zum Geigelstein kommt man an den 3 Erhebungen der Rossalpenköpfe vorbei, die Bezeichnungen sind aber uneinheitlich. Ich habe zuerst die 2 niedrigeren Nördlichen (1762m und ca.1760m), allesamt in Latschen liegend, besucht; beide wenig ausgeprägt. Dann bin ich einem Pfad gefolgt welcher in die Nordflanke des Rossalpenkopfhauptgipfels (1785m) zog, nach zirka 20m im Krummholz war Schluss. Komplett überwachsen hat man es hier mit einem alten Wanderpfad zu tun der nicht mehr gepflegt wird; mich auch hier noch noch zum Gipfel zu graben war nicht mehr drin, war eh schon viel zu spät dran. Bin also ersatzweise um den Berg rum, habe noch die Südseite inspiziert, aber gesehen, auch dieser Aufstieg wäre kein Schnelldurchlauf und bin dann nur, über eine nun endlich schön ausgeschnittene Gasse, zum Geigelstein hoch.

Viel war hier nicht mehr los und ich konnte eine stimmungsvolle Pause geniessen, bevor ich den Rückweg ins Tal über den Westkamm antrat. Zuerst habe ich den Kammweg nicht gefunden und südseitig nach einem Latschendurchschlupf gesucht, dann aber gesehen, dass der Pfad einen nordseitigen Bogen macht. Hier gings dann über Wandspitz, Mühlhornwand und Mühlhörndl angenehm der Abendsonne hinterher.

Beim Abstieg vom Mühlhörndl dunkelte es schon stark, ich setzte die Stirnlampe auf und hoffte im Wald den Pfad nicht zu verlieren, was bis zur Schachenalm gelang. Dort, schon stockdunkel, war ich mir über den Weiterweg nicht schlüssig, und beim Blick in den Plan müssen meine Augen um eine Zeile gesprungen sein, ich nahm jedenfalls nicht den Pfad ins Tal sondern schlug den Weg ein, der hintenrum zum Schachenberggipfel führt (Sackgasse). Dort oben hatten sich aber (vermutlich) 2 Jäger in ihren mobilen Kfz-Jägerständen postiert, die, als ich ankam kommentarlos abzogen. Sorry.

Ich wollte mir natürlich nach Bemerken meines Irrtums mit einem Rückweg zur Schachenalm nicht die Blöße geben, sondern bin stattdessen weglos in den Wald hinein abgestiegen und traf dort gelungenerweise auf einen Weg der wieder zum Wanderpfad nach Grattenbach führte, von wo ich dann die letzten 2km im Tal zurück zum Parkplatz Hainbach schlenderte.



Tourengänger: Alias Trödler


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