Serfaus Oktober 2019, 1|4: Furgler


Publiziert von Felix , 19. Mai 2021 um 20:37. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Samnaun-Gruppe
Tour Datum:14 Oktober 2019
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1155 m
Abstieg: 1155 m
Strecke:Komperdellbahn, Mittelstation - Kölner Haus - Route 712 (25) - Scheid - Route 25 - Tieftalsee - Furgler > Scheid - Blumenweg (-steig) - Route 02 - Komperdellbahn, Mittelstation
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Komperdellbahn bis Mittelstation
Unterkunftmöglichkeiten:Hotel Castel in Serfaus
Kartennummer:Kümmerly+Frey No. 4 Ischgl Serfaus 1 : 35 000; serfaus-fiss-ladis.at Luftbildpanorama & Wanderkarte 1 : 25 000

Nach einer weiteren tollen Tour im Bündnerland und der Ankunft in Serfaus, mit vorzüglichem Nachtessen im Castel, geht’s heute zum Start unserer vier Touren im nahen Österreich, im Oberinntal.

Auch wenn - wegen des in der Höhe gefallenen Schnees - uns die Gastgeberin (nach Rückfrage bei ihrem Mann) eher von einer Besteigung abgeraten hat, machen wir uns bei schönstem Wetter auf.

 

Nach Ankunft auf der Mittelstation Komperdellbahn wandern wir sogleich hinunter, am Kölner Haus und an der Schalber Alm vorbei zum Eingang des kleinen, vom Lausbach (oder einem Zubringer) geformten kleinen Tales. Wo es sich etwas verengt, zweigt Route 712 (auf einer Karte 25) ab und überquert das Bächlein mittels einer kleinen Brücke.

 

Wir steigen nun über Alpgelände und durch einiges niedriges Buschwerk hoch Richtung Böderköpfe; diese selbst lassen wir links liegen und streben auf der Naturstrasse (Zufahrt zur Bergstation Lassida) der Bergstation Scheid zu. Hier, etwas windgeschützter als an der nahen Scheid, legen wir eine Pause ein. Kurz darauf treten wir - nach der länger schattigen Passage nördlich der Böderköpfe - nun definitiv an die Sonne heraus. Erst steil, danach länger im grasigen, zunehmend schrofig werdenden, Gelände traversieren wir hoch. Ein erster steilerer, felsdurchsetzter Anstieg weist nun erste Neuschneereste auf.

 

Wir steigen nun - meist auf dem sich herunterziehenden Rücken - an im zunehmend felsigeren und winterlichen Ambiente Richtung Tieftalsee; erst auf den letzten Anstiegsmetern zu dessen „Seitenmoräne" bekommen wir ihn zu sehen. Und wie wir auf dem südlich von ihm gelegen Wall zum oberen Seeende traversieren, entfaltet er stets eindrücklicher seine wunderschöne Lage inmitten des überzuckerten Felskessels.

Und je weiter wir - nun auf der Route 25 - zu seinem Westufer, über teils (heute) abschüssige Abschnitte (weil schneededeckt und rutschig) oberhalb des Sees stapfen, und dabei eine vereiste Felsstufe vorsichtig zu meistern haben, erweist er sich als ein Juwel von Bergsee; kaum können wir uns hier, wie auch später von weiter oben, von diesem Anblick losreissen.

 

Am nun anschliessenden finalen Gipfelzustieg, welcher meist süd- bis südwestseitig ausgerichtet ist, liegt deutlich weniger bis kaum Schnee - so kommen wir im doch steilen Geröllweglein doch zügig voran. Am Übergang zum und auf dem flachen Gipfelplateau liegt wieder mehr Schnee - das beglückende Erlebnis, den ersten Dreitausender in Österreich, den schönen Furgler in toller Landschaft, bei prächtigem Wetter (und jedoch frostigem Wind) erreicht zu haben, erhält so auch einen leicht alpinen Charakter.

 

Auf die Überschreitung (hinunter zum Furglerjoch) verzichten wir nach unserer Gipfelrast: angesichts des nordseitig zu erwartenden Schnees und eisigen Passagen erscheint uns dies etwas gewagt - muss aber bei guten Verhältnissen eine interessante Rundtour ergeben …

So steigen wir auf unserer Aufstiegsroute wieder zum Tieftalsee ab - diesen wiederholt öfters bewundernd - und überwinden wir auch wieder, konzentriert, die kurze, anspruchsvollste Stelle am Seeende.

 

Noch auf unserer vormittäglichen Route kehren wir zum östlichen Ufer des Sees zurück, und entscheiden uns, wie wir die Spuren ab der Einsattelung ins schneegefüllte Tal nördlich der offiziellen Route erblicken, diesen zu folgen.

Nach einem erst steilen Abstieg im tiefen Schnee wandern über einen flachen Zwischenboden (weiterhin reichlich schneegefüllt) zur zweiten Steilstufe. Diese erweist sich dann als anspruchsvoller: die Schneeauflage ist geringer, die Route zwischen einzelnen Felsblöcken hindurch bedeutend vorsichtiger und konzentrierter anzugehen. Auf - grob geschätzt 2650 m - finden wir weglos zurück zum offiziellen Bergweg; auf diesem schreiten wir unproblematisch zurück nach Scheid.

 

Nochmals wählen wir hier, wenig später, einen Variantenabstieg: in etwa dem Scheid-Skilift folgend, steigen wir ab in die Nähe der Talstation, wandern erst mal auf einer Baupiste weiter und legen wieder einige Meter aufsteigend auf dem Blumensteig (-weg) zurück zum Moränenrücken (?) oberhalb der Schalber Alm. Auf der Route 02 legen wir die letzten wenigen Meter zur Mittelstation Komperdellbahn zurück - mit Einkehrschwung auf der Terrasse des Kölner Haus‘.

 

1h bis Bergstation Scheidbahn

1 ¾ h bis Gipfel

2 h (+ 1/5 h Pause)


Tourengänger: Ursula, Felix


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»