Pollux, 4092 m
|
||||||||||||||||||
Am Morgen um 7 Uhr traf ich mich mit den anderen beiden Berggänger sowie dem Bergführer, um mit der ersten Bahn auf das Klein Matterhorn zu fahren. Neben der tollen Sicht auf das Matterhorn und den Theodulgletscher mit seinen unzähligen Spalten fiel mir auf vor allem auf, wie viele Baustellen es auf dem Weg zur Bergstation gab!
Von der Bergstation des Klein Matterhorns ging es dann endlich los: am langen Seil (Spaltenzone!) marschierten wir via Breithornpass vorbei am Breithorn und Roccia Nera zum Schwarztor und dann leicht ansteigend zum Fuss des Westsüdwestgrates des Pollux. In den Felsen stiegen wir bei besten Bedingungen weiter hoch bis wir die Stelle mit den Fixseilen erreichten. Beim ersten quert man eine Felsplatte, bei den anderen geht es steil nach oben. Glücklicherweise waren nicht viele Leute unterwegs, sodass es weder beim Auf- noch beim Abstieg zu Stau kam. Direkt nach diesen Kletterstellen erreichten wir die Madonna, wo wir die Steigeisen anlegten um die letzten ca. 100 Höhenmeter zum Gipfel in Angriff zu nehmen. Oben bot sich uns eine tolle Aussicht, welche jedoch bald von aufziehenden Wolken getrübt wurde. Der Abstieg erfolgte über die gleiche Route wie der Aufstieg.
Was nicht unterschätzt werden sollte, ist der lange Weg zurück zum Klein Matterhorn. Der Schnee war sulzig (zwei Schritte vor – einen Schritte zurück) und es geht immer leicht bergauf – was mir beim Hinweg gar nicht gross aufgefallen war. Die Sicht war inzwischen nicht mehr gut, sodass es auch keine Berggipfel mehr zu bestaunen gab, welche den Weg etwas kurzweiliger gestaltet hätten. Schneebrücken, welche wir am Morgen noch benutzt hatten, mussten wir nun umgehen, da sie einzubrechen drohten.
Es war ein toller Tag, den ich nicht missen möchte, dennoch war dieses Gipfelerlebnis für mich nicht zu vergleichen mit denjenigen meiner ersten beiden 4000er. Dies führe ich zum einen auf den wenig spannenden Hin- und vor allem selben Rückweg zurück. Bestimmt ist eine mehrtägige Tour im Gebiet abwechslungsreicher, wenn von Hütte zu Hütte gegangen wird. Zum anderen war ich unzufrieden mit „Abfertigung“ des Zermatter Alpine Center’s. Denn eigentlich hatte ich eine Tour auf den Castor gebucht, da mich dessen Gipfelgrat, von welchem ich bei anderen Tourenberichten sehr schöne Bilder gesehen habe, sehr gereizt hat. Als ich mich dann am Vorabend beim Bergführerbüro wie abgesprochen meldete, wurde mit eröffnet, dass die Tour auf den Castor nun doppelt so teuer werden würde, da ein anderer Bergsteiger abgesprungen sei. Die faule Ausrede, man hätte mich den ganzen Tag vergeblich versucht zu erreichen, um mir dies mitzuteilen, machte die Sache nicht besser. Da ich das Hotelzimmer sowieso schon gebucht hatte, wich ich dann auf die Alternativroute zum Pollux aus.
Tourengänger:
Sibille
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (1)