Meine erste Ringelspitztour (über den Mittelgrat)
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Der Ringelspitz als höchster Punkt im Kt. St. Gallen bietet dank seiner Lage und Höhe eine super Aussicht und er wird daher sehr häufig besucht. Wir bestiegen ihn anlässlich einer JO-Tour des SAC Piz Sol unter der kundigen Leitung von Röbi Vetter sen. im September 1973. Am Vortag der Besteigung fuhren wir mit dem Postauto nach Vättis, wanderten dann bepackt mit Seil, Pickel und Steigeisen das sanfte, einstige Urstromtal des Alpenrheins zum Kunkels hinauf und erreichten über die Grossalp die Ringelspitzhütte, wo wir die Nacht verbrachten. Entlang des Lavoibachs stiegen wir in der Morgenfrühe auf gutem Weg zum Sandboden - hier zeigte sich der Ringel im schönsten Morgenlicht - und in einem Bogen über den Taminsergletscher hinauf zum Beginn des Mittelgrats. Diese im Sommer und Winter häufig begangene Route bestiegen wir ohne Schwierigkeiten, überquerten dabei ahnungslos die "magische Linie" der Glarner Hauptüberschiebung und erreichten so den Ringelfirn, wo sich uns die eindrückliche Szenerie nach Norden eröffnete. Anschliessend kraxelten wir in wenigen Minuten über den kurzen, doppelgipfligen Turm aus feinschiefrigem Verrucano zum Gipfel, wo leider - wie so oft am Ringel - einige Wolkenfetzen herumwaberten. Zwischen Wolkenfetzen erhaschten wir dennoch einige faszinierende Ausblicke ins tief eingeschnittene Calveisental, in Richtung Monte Rosa und Bernina. Mit Abseilen im Dülfersitz war der Ringelfirn rasch wieder erreicht, und auch der weitere Abstieg über den aperen Mittelgrat bereitete keine Probleme. Über die Grossalp und die dortigen Bergwege wanderten wir JO-ler zufrieden und plaudernd den langen Weg zurück nach Vättis.
Besteigungsgeschichte
Der Ringelspitz wurde im 3. Anlauf am 9. Juni 1865 vom St. Galler Kaufmann Georg Sand-Frank (1824 - 1900) mit den beiden Glarner Führern Rudolf und Heinrich Elmer erstmals bestiegen. Ihr Aufstieg führte sie mit Start um halb 4 Uhr von der Trinser Alp Mora über den Crap Mats und den Morchopf zum Tschep 2941m. Dann folgten sie vermutlich anfangs dem Tschepband westlich des Tschepgrats. Südlich des Ringels stiegen sie dann direkt zum Tscheppgrat hinauf und erstiegen dessen Südspitze, nachdem sie vorher eine 5 - 6 m tiefe Felsspalte überwunden hatten. Um halb 11 Uhr erreichten sie die Ringelspitze und genossen eine 2-stündige Gipfelrast. Wie damals üblich bauten sie ein Steinmannli, pflanzten ein Fähnlein und deponierten einen "Wahrzettel" mit ihren Namen in einer mitgebrachten Flasche. Der Abstieg führte sie über den Ringelfirn und die steilen Schuttplatten auf den von kleinen Spalten durchzogenen hinteren Teil des damals noch vorhandenen Lavadignasgletschers. Während die beiden Elmers sich Flims zuwandten, stieg Georg Sand nach Trin ab und wanderte 12 km weiter bis Chur, wo er abends um 8 Uhr eintraf. Die Leistungsfähigkeit der Bergsteiger im 19. JH ist immer wieder erstaunlich! (Quelle: Andreas Ludwig, Jahrbuch des SAC 1898 bis 1899, S. 339 - 347).
Leider keine Fotos der Tour vorhanden
Besteigungsgeschichte
Der Ringelspitz wurde im 3. Anlauf am 9. Juni 1865 vom St. Galler Kaufmann Georg Sand-Frank (1824 - 1900) mit den beiden Glarner Führern Rudolf und Heinrich Elmer erstmals bestiegen. Ihr Aufstieg führte sie mit Start um halb 4 Uhr von der Trinser Alp Mora über den Crap Mats und den Morchopf zum Tschep 2941m. Dann folgten sie vermutlich anfangs dem Tschepband westlich des Tschepgrats. Südlich des Ringels stiegen sie dann direkt zum Tscheppgrat hinauf und erstiegen dessen Südspitze, nachdem sie vorher eine 5 - 6 m tiefe Felsspalte überwunden hatten. Um halb 11 Uhr erreichten sie die Ringelspitze und genossen eine 2-stündige Gipfelrast. Wie damals üblich bauten sie ein Steinmannli, pflanzten ein Fähnlein und deponierten einen "Wahrzettel" mit ihren Namen in einer mitgebrachten Flasche. Der Abstieg führte sie über den Ringelfirn und die steilen Schuttplatten auf den von kleinen Spalten durchzogenen hinteren Teil des damals noch vorhandenen Lavadignasgletschers. Während die beiden Elmers sich Flims zuwandten, stieg Georg Sand nach Trin ab und wanderte 12 km weiter bis Chur, wo er abends um 8 Uhr eintraf. Die Leistungsfähigkeit der Bergsteiger im 19. JH ist immer wieder erstaunlich! (Quelle: Andreas Ludwig, Jahrbuch des SAC 1898 bis 1899, S. 339 - 347).
Leider keine Fotos der Tour vorhanden
Tourengänger:
rhenus
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