Steinkreuze am Rande des Schönfelder Hochlandes


Publiziert von lainari , 18. April 2021 um 13:16.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Sonstige Höhenzüge und Talgebiete
Tour Datum:11 April 2021
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 725 m
Abstieg: 725 m
Strecke:20,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto oder RVSOE-Bus der Linie G/L bis Graupa
Kartennummer:1:25.000, SK Nr. 14 Schönfelder Hochland

Ein Frühlingstag
(Westlausitzer Hügel- und Bergland)
 
Der Aprilwinter pausiert genau für einen Tag. Dies muss ausgenutzt werden, obwohl mein Körper diese abrupten Wetterwechsel (es werden 20 °C erwartet) nicht gerade gutheißt. So wird heute eine eher gemütliche Runde absolviert werden. Dazu fahre ich nach Graupa. Im Ort gibt es einige Parkmöglichkeiten, ich nehme eine in Schlossnähe. Ein Mord- oder Sühnekreuz und das Jagdschloss sind meine ersten Ziele. Danach passiere ich das alte Borsbergbad und folge einer roten Wanderwegmarkierung. Am Ortsrand biege ich unmarkiert nach rechts, gewinne auf einem Flurweg rasch an Höhe und trete in den Wald hinein. Unterwegs kreuze ich den Leitenweg. Kurz danach passiere ich ein weiteres Mord- oder Sühnekreuz. Weiter aufwärts treffe ich auf den Oberen Jagdweg und biege nach rechts auf. Auf diesem Abschnitt ist er nur als Reitweg ausgewiesen. Nach einiger Zeit folgt dann nach einer Kreuzung eine Ausschilderung als Wanderweg. Der Obere Jagdweg diente einst kurfürstlichen Gesellschaften als Reiseweg zum Amtssitz Stolpen und wurde 1788-1789 durch den Architekten Johann Daniel Schade mit 10 Steinbrücken ausgestattet, die gemeinhin als Hohe Brücken bezeichnet werden. Tatsächlich verdient eigentlich nur eine davon dieses Prädikat. Einige Brücken wurden, wenn auch nicht durchgehend und sachlogisch, nummeriert. Die höchste Brücke soll die Nummer X tragen. Wenig später verlasse ich den Wald und laufe auf die Wiesenfläche des Doberberges hinaus. Im Windschatten einer Rasthütte mache ich Frühstückspause.
 
Gestärkt geht es nach Wünschendorf hinunter. Entlang der Straße durchquere ich den Ort. Kurz vor dem Ortsende finde ich zwei Mord- oder Sühnekreuze und wenig außerhalb ein weiteres Exemplar. Letzteres ist jedoch ein vor einigen Jahren aufgestelltes Duplikat, da das Original von einem Bus zerstört wurde. Ich halte die Nachbildung aber für wenig gelungen, da die Oberfläche viel zu uneben und die Ecken zu scharfkantig sind. Die Jahrhunderte währende Verwitterung des Originals hätte auch künstlich nachgebildet werden können. Weglos gehe ich in den Wald hinein und treffe auf die steile Rampe eines alten Weges. Ich befinde mich dabei knapp unterhalb des Kohlberggipfels. Auf einem sich deutlicher abzeichnenden Weg komme ich zur südöstlichen Waldkante und folge einem Wanderweg zur Schönen Höhe/Belvedere. Gasthaus und Aussichtsturm haben freilich geschlossen. Nun wandere ich abwärts durch Elbersdorf. Auch hier gibt es ein Mord- oder Sühnekreuz. Im Verlauf gehe ich am Rande von Porschendorf entlang. Auf einem asphaltierten Sträßchen laufe ich zu einer alten Ziegelei und durchquere anschließend auf einem Weg ein Waldstück. Dahinter bemerke ich eine alte Grenzsteinreihe und gehe durch ein Wiesentälchen weiter. Am Straßenrand komme ich schließlich nach Bonnewitz. Zunächst suche ich ein weiteres Mord- oder Sühnekreuz auf und besichtige den als Rundling erbauten sehenswerten Ortskern. Hier mache ich meine Mittagsrast. Bonnewitz wurde 1378 als Ponewicz erstmals urkundlich erwähnt. Der Name soll sich vom slawisch/tschechischen pan = Herr ableiten. Ursprünglich wollte ich nun direkt am Straßenrand nach Graupa zurücklaufen. Auf Grund des herrlichen Wetters folge ich jedoch noch dem Wanderweg im Tal der Ilke bergwärts. Der Bach wird heute in den meisten Publikationen als Bonnewitzer Bach bezeichnet. Der ausgeschilderte Weg dreht dann an einem Teich wieder gen Waldrand und führt durch alte Hohlwege. Der Abschnitt ist deutlich mit Ausflüglern belebt. Durch das Gelände der Forstbaumschulen laufe ich Richtung Graupa. An der Straße werde ich von einem Radfahrerpärchen im Kommandoton zurückgepfiffen. Man wolle wissen, wo es nach Wünschendorf gehe. Wenn ich aus dieser Richtung käme, müsse ich den Weg wohl kennen. Ansprachebedingt leide ich unter plötzlicher Teilamnesie und gebe lediglich zurück, aus Bonnewitz zu kommen. Entlang der Straße gelange ich schließlich zum Ausgangspunkt in Graupa zurück.
 
Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 4 h 15 min. Die Wanderung ist teilweise unmarkiert und hat durchgängig T1-Charakter.

Tourengänger: lainari


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 52485.kml Manuell gezeichnete Wegstrecke

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