Adelboden Juni 2019, 2|2: Überschreitung Ammertespitz - von Geils nach Unter dem Birg
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Nach wiederum längerer Anfahrt (Verschiebung eines PWs zur Rückfahrt) starten wir in Adelboden, Geils, zur längeren Überschreitung des Ammertespitzes - von uns letztmals am 4. September 2016 begangen.
Nach dem Start legen wir eine längere Strecke erst im Schatten zurück; über den direkten (nicht markierten) Weg halten wir in südlicher Richtung, auf teils feuchten, teils auch steilerem, Grasgelände hoch zur (heute bewohnten) Alp auf P. 1858.
In ähnlicher Art leitet uns danach die Wegspur höher auf den Grat und den vom Hüendersädel her einmündenden BWW. Auf diesem folgen wir jenem einfach über Grashügel hinan bis zur Verzweigung auf Luegli.
Nun geht’s - auf gesperrtem Weg - wbw über Wiesenhänge zum Bummertegrat; eine Passage, der Untergrund abgerutscht, darüber fester Schnee, unmittelbar bei P. 2072,erfordert eine erhöhte Trittsicherheit und Balance.
Nach einer kurzen Rast beginnt nun sogleich der meist sehr steile oder abschüssige Aeugi-Lowa-Weg; ein uns entgegenkommendes junges Paar fragen wir nach den Verhältnissen - ihre Schilderung und ihr Durchkommen ermuntern uns, weiter anzusteigen. Nach dem ersten, sehr steil angelegten, Serpentinenaufstieg wird erstmals offensichtlich, wieso der Weg (noch) gesperrt ist (Ende Juni): die längere Eisentreppenkonstruktion ist noch nicht mit den Geländern ausgestattet - wie auch die nachfolgenden Passagen mit Fixseilen eben noch auf diese warten …
Nachdem wir uns durch den Jumpfere-Schlitz durchgezwängt haben, folgen auf den stets aufwärts leitenden Abschnitten öfters doch recht abschüssige Stellen. Eine zusätzliche Herausforderung - und mit auch ein Grund für die noch anhaltende Sperrung - ist ein vereistes Schneefeld, welches in der steilen Geröllhalde vorsichtig unterquert werden muss. Wenig später erreichen wir ein zweites, derartiges, allerdings kleineres, welches mit der nötigen Konzentration überschritten wird. Eine Kette hilft dann hinauf zu einer weiteren Eisentreppe. Und bald sind die Schwierigkeiten vorbei, wie wir auf den von P. 2551 nach SW hinunterziehenden Rücken gelangen - und hier endlich an die Sonne heraustreten. Steil zwar, doch nun ohne Schwierigkeiten ist jener Punkt auf der Gratschneide zum Gipfelziel zu erreichen. Flach, bereits sehr aussichtsreich, und genussvoll (der Restwechte entlang) gestaltet sich der Schlussgang zum Ammertespitz - der Tiefblick zur Engstligenalp sowie die Rundschau vom Loner über Steghorn und Wildstrubel zum Wildhorn ist fantastisch!
Während wir hier rasten, entschliessen wir uns, vor dem Abstieg ein Stück dem Grat Richtung Fitzer (dieser selbst liegt nicht in unserer Reichweite) entlang zu gehen - dass es doch gleich zu zwei Gipfeln reichen würde, hat folgenden Hintergrund:
Erst 1998 erhält der Rotstock auf der offiziellen LK einen Vermessungspunkt, früher war nur derjenige der auf Hikr initiierte, noch zu beschreibende P. 2623, eben die Bütschiflue vermessen. Dieser auf diesem Portal eingefügte Nebengipfel hat den Namen des gesamten Massives namens Bütschiflue.
Unproblematisch, doch sehr angenehm und attraktiv legen wir das sanfte Auf und Ab - verschönert mit einigen herrlichen Alpenblumen - auf dem Gratrücken zum Rotstock zurück. Und weil noch einige wenige Dutzend Meter weiter ein zusätzlicher Steinmann „wartet“, machen wir uns auch noch zu diesem auf - so haben wir unwissentlich auch noch die Bütschiflue mitgenommen ;-) Hier bricht der Grat (in der Fortsetzung Richtung Fitzer) unüberwindbar schroff ab - Zeitpunkt zur Rückkehr.
Auf dem meist breiten Grat kehren wir zurück zum Rotstock und marschieren bis ~ zu P. 2534; hier, vor dem letzten Anstieg zum Hore, wenden wir uns der Flanke zu. In SSW-Richtung steigen wir weglos (oberhalb des Felsbandes) steil hinunter - stets oberhalb, also nördlich der markanten Rinne und des BWW‘.
Öfters auf grösseren Schneefeldern unterwegs ziehen wir an der Hütte auf 2310 m vorbei Richtung der grossen Hochfläche Läger. Schliesslich erreichen wir die sanften Hänge auf Schönbüel; flacher verläuft nun - definitiv zurück im Grünen - der Weg zum Rossfärich.
Eine weitere sanfte Abstiegsstrecke leitet uns zum Übergang der Entschlige zum Flachgebiet des Läger‘ auf P. 1940. Bereits in Sichtweite ist nun das Berghaus Bärtschi, wohin wir zum Einkehrschwung einbiegen.
Für die finale Etappe folgen wir erst dem BWW um den Triescht herum und steigen in einer felsigeren Stufe ab zum wieder sanfteren Grasgelände, von wo aus sich ein guter Blick zu den stiebenden Entschligefäll ergibt. Ein abwechslungsreicher, gelegentlich etwas ruppiger Steig - bekannt von den Vieh-Auf- und Abzügen - bringt uns hinunter zu P. 1509; nun ist’s nur noch ein gemächliches „Auswandern“ (mit Überschreitung des Artelebaches) zu den grossen Parkplätzen der LSB-Station Unter dem Birg - toll war’s, auf ein nächstes Mal, lieber Georg!
▲ 1 h 25 min (inkl. 5 min Pause) bis Sattel Bummeregrat
▲ 1 ¼ h bis Ammertespitz
▼▲ ½ h Bütschiflue
▼ 1 h 35 min bis Berghaus Bärtschi
▼ 50 min bis Unter dem Birg
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