Sanddünen im Seeholz - "Dünenwandern" in der Hallertau


Publiziert von 83_Stefan , 31. Dezember 2020 um 16:05.

Region: Welt » Deutschland » Alpenvorland
Tour Datum:30 Dezember 2020
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 1:45
Strecke:7,0 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Abzweig zu einem Kieswerk an der St 2144 etwa ein Kilometer westlich von Offenstetten: einige kostenfreie Parkgelegenheiten am Beginn einer Forststraße.
Kartennummer:BayernAtlas

Man fühlt sich fast ein wenig wie an der Küste: Im Waldgebiet Seeholz zwischen Offenstetten und Abensberg kann man mitten in Bayern eine Dünenwanderung unternehmen. Der Sand wurde nicht wie bei Küstendünen durch ein Meer angespült und dann verfrachtet, sondern er stammt aus den vergangenen Kaltzeiten, als sich die großen Alpengletscher ihren Weg nach Norden bahnten. Im Vorfeld dieser Gletscher fand sich nur wenig Vegetation, sodass der Wind den vorhandenen Sand abtragen, transportieren und zu Binnendünen aufhäufen konnte. Das Klima wurde schließlich wärmer und die Vegetation dichter, was die Umlagerung des Sandes weitgehend stoppte. Die hier vorgestellten Dünen sind zwar weit weniger spektakulär als ihre großen Geschwister in der Sahara, aber ein interessantes Zeugnis der Entwicklung unserer heutigen Landschaft.

Ausgangspunkt ist der Abzweig zu einem Kieswerk von der St 2144 etwa ein Kilometer westlich von Offenstetten. Wo ein Schotterweg nach wenigen Metern die Zufahrt nach rechts verlässt, befinden sich einige Parkmöglichkeiten am Rand. Man folgt dem Forstweg in nordöstlicher Richtung am Rande des Kieswerks in den Wald hinein und wandert - sämtliche Abzweige ignorierend - zur Geotop-Schautafel. Sie befindet sich neben einer langgezogenen, spärlich bewachsenen Sanddüne, die vom Weg durchtrennt ist. Der umliegende Kiefernwald hat die Wanderung der Düne größtenteils gestoppt und sie in der heutigen Form erhalten. 

Der nun mit den Nummern "6" und "7" bezeichnete Weg erreicht bald darauf zwei auf einer Lichtung gelegene Gebäude und führt links an ihnen vorbei zu einer Verzweigung - hier wird sich später die Runde schließen. Weiter geht es auf dem Weg Nummer 6: Man hält sich links und wandert am Forstweg durch dichten Wald, bis man nach links abzweigt (bezeichnet). Die Spur quert gleich im Anschluss einen weiteren Fahrweg und führt recht kurzweilig durch den Kiefernwald nach Nordwesten, bis man wieder auf einen alten Fahrweg trifft. Der Beschilderung folgt man nach rechts, überquert eine Straße und erreicht schließlich einen breiten Fahrweg am Rande einer Deponie. Auf ihm wandert man nach rechts wieder in den Wald hinein, bis er sich mit einem Forstweg vereinigt. 

Der Wanderbeschilderung scharf nach rechts folgend, geht es konsequent zunächst im Wald, später durch Felder nach Südwesten. Teilweise wird hier Spargel angebaut, der als Abensberger Spargel sogar eine gewisse Bekanntheit erlangt hat. Über die Felder schaut man nach Offenstetten, dessen Kirchturm sich am auffälligsten zeigt - eine besonders schöne Etappe der Wanderung. Man quert eine Straße und zweigt sodann nach rechts - dem Wanderweg Nummer 7 folgend - in den Wald ab. Bald wird der breite Fahrweg nach links verlassen (beschildert) und man wandert auf einer Fahrspur entlang der Sanddünen zurück zur bereits bekannten Verzweigung, an einer besonders auffälligen Düne befinden sich Informationstafeln. Markant zeigen sich dort die Kiefern, deren Wurzelgeflechte sich im sandigen Boden festkrallen. Anhand des teilweise unterhöhlten Wurzelwerks erkennt man schön, dass die Düne nach wie vor nicht vollständig zur Ruhe gekommen ist und immer noch eine gewisse Verlagerung des Sandes stattfindet. 

Der Rückweg erfolgt ab der Verzweigung - vorbei an der Geotop-Schautafel - auf dem bereits bekannten Weg.

Schwierigkeiten:
Rundwanderung über die Wanderwege Nummer 6 und 7: T1 (einfacher Waldspaziergang).

Fazit:
Eine lohnende 3*-Wanderung, die meist im dichten Wald verläuft, beim Rückweg aber auch eine sonnige Etappe im Programm hat. Die Dünen sind interessant anzuschauen, aber nicht besonders auffällig, da sie - im Gegensatz zu den bekannten Dünen in Afrika - etwas Bewuchs tragen und mitten im Wald gelegen sind.

Mit auf Tour: Francesca.

Anmerkung:
Die Sanddünen im Seeholz sind Geotop Nummer 78 der Reihe "Die schönsten Geotope Bayerns" des Bayerischen Landesamts für Umwelt.

Kategorien: Alpenvorland, 3*-Tour, Bayerns schönste Geotope, unter 1000, T1.

Tourengänger: 83_Stefan


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