Hotzenwald Westend zum Jahresend


Publiziert von Frankman , 30. Dezember 2020 um 23:17.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwarzwald
Tour Datum:29 Dezember 2020
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 600 m
Strecke:16km Rickenbach-Strick, Wilhelm-Kleißler-Weg, Felsenhütte, Ehwaldhütte, Hornbergbecken, Strick
Kartennummer:outdoorctive.com

Heute geht’s also zum Hotzenwald Westend, der Steilstufe, die den Hotzenwald vom tieferliegenden Dinkelberg trennt. Diese entspricht der tektonisch bedeutenden Störungszone, der Bruchzone von Wehr, der Trennungslinie des Grundgebirges vom Deckgebirge des Dinkelbergs. Wertvolle Informationen zu den tektonischen Besonderheiten liefert die „Geologische Landeskunde des Hotzenwalds von Rudolf Metz,1980. Hier trifft die Bruchzone von Wehr auf die Vorwaldsstörung Altenschwand-Schachen, die wiederum die charakteristische Stufung des Hotzenwalds vom Hochrhein her bedingt. Auf der Straße von Wehr hinauf auf den Hotzenwald erlebt man diese Störungszone durch den kurvigen und welligen Straßenverlauf unterhalb des Waldstübles. Der unruhige Untergrund führt regelmäßig zu Hangbewegungen und verlangt Ausgleichsmaßnahmen im Straßenbau.
Die Steilstufe von über 500m Höhendifferenz macht die Gegend für die Nutzung der Wasserkraft sehr interessant. Seit den 70ern sind die Pumpspeicherkraftwerke Eggberg und Hornberg als Kavernenkraftwerke in Betrieb. Commander ist heute mit unterwegs.
Vom Wanderparkplatz Strick zuerst mit der blauen Raute Richtung Rüttehof bis zur Querung der Kreisstraße. Wir folgen dann der gelben Raute des alten Skiwegs nach Wehr für etwa 500m. Einige Meter nach der Überquerung eines Wasserlaufs zweigt rechts unscheinbar der Fußweg hinunter zum Mühlgrabenbach ab. Nach einigen Metern im Gegenanstieg und erreichen wir den Fußweg Richtung Wilhelm Kleißler Weg. Hier ist eine Karte empfehlenswert, da die Wege in diesem Bereich nicht markiert und wenig begangen sind. Im Gewann „Hintere Halde“ erreichen wir dann den Wilhelm Kleißler Weg, der vom SWV Wehr betreut wird. Mehr und mehr wird nun die Steilheit des Geländes deutlich. Wir befinden uns hier genau über der Kaverne des Kraftwerks Wehr oberhalb des Wehrastausees. Am Kesslerstein endet diese schöne Passage. Hier quert der Querweg Waldshut-Schopfheim unsere Route. Wir folgen nun den Forstweg abwärts bis zur Heuelhülle, wo der Anstieg in die felsige Wehraschlucht beginnt.  
Mit der Felsenhütte erreichen wir einen Höhepunkt der heutigen Wanderung. Die Aussicht von dieser, auf einem Felssporn hoch über der Schucht befindlichen Hütte ist grandios. Direkt im Anschluss führt die alte Hornbergstraße weiter durch zwei Tunnel zur Ehwaldhütte. Hier zweigt der Fußweg hinauf zum Hornberg ab und wir erreichen bald die Höhen des Hotzelwalds. Es öffnet sich nun der Blick zum Hochrhein und ins Vordere Wiesental Richtung Lörrach. Wir treffen hier wieder auf den Hotzenwald Querweg mit seiner charakteristischen schwarz-weißen Raute. Bis zum Ort Hornberg ist es nun nicht mehr weit. In Hornberg selbst folgen wir einige Meter der Fahrstraße zum Hornbergbecken, bevor der Wanderweg links Richtung Ödlandkapelle abzweigt. Bald darauf ist auch die Ödlandkapelle erreicht. Von der Kapelle ist es nur noch ein Katzensprung hinüber zum Hornbergbecken, dem Oberwasser des Kavernenkraftwerks Wehr. Im Winter ist die Aussichtsplattform mit beschriftetem Alpenpanorama leider geschlossen. Bei guter Fernsicht reicht das Panorama vom Allgäu bis zum Monblanc. Mit dem Aussichtspunkt „Alpenblick“ am Hornberg Speichersee ist der höchste Punkt im Hotzenwald erreicht (Googler finden jetzt die erweiterte Definition und erkennen höhere Gipfel bei Gersbach oder Ibach. Ich bleibe bei der klassischen Definition, die den Hotzenwald zwischen Wehra und Alb verortet). Aus frühen Kindertagen erinnere ich mich an die gewaltigen Baustellen hier oben und unten an der Talsperre der Wehra. Mehrere Informationstafeln liefen Hinweise zum Bau und zur Nutzung.
Über den weitläufigen Abhau geht es nun zurück Richtung Strick. Hier hätte das Becken Hornberg 2 der EnBW entstehen sollen. Im Jahr 2017 wurde das Projekt verworfen.
Am Naturfreundhaus vorbei und hinab geht’s zum Wanderparkplatz Strick.
Jetzt neigen sich der Weg, der Tag und das Jahr dem jeweiligen Ende zu.
Euch allen ein frohes und gesundes neues Jahr, take care und bleibt wohlauf - Frankman   

Tourengänger: Frankman


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