Geologische Orgeln Oberschroffen - hier spielt die Musik!


Publiziert von 83_Stefan , 7. Februar 2021 um 08:29.

Region: Welt » Deutschland » Alpenvorland
Tour Datum:22 Dezember 2020
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 2:00
Aufstieg: 100 m
Abstieg: 100 m
Strecke:7,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Verbindungsstraße Unterneukirchen/Oberschroffen; wo die Straße ins Alztal hinab führt, befindet sich der Abzweig nach Wetzberg. Am Rand der Einmündung wenige Parkgelegenheiten am Beginn des beschilderten Wanderwegs zum Geotop.
Kartennummer:BayernAtlas

Auf der hier vorgestellten Runde durch das Alztal und entlang seiner nördlichen Begrenzung spielt die Musik ganz klar an den Geologischen Orgeln bei Oberschroffen: Es handelt sich hierbei um Verwitterungsschlote, die durch das Herauslösen von Kalk aus den hier durch Gletscheraktivität abgelagerten Schotterschichten entstanden sind. Das mit Kohlendioxid angereicherte Wasser arbeitete sich an porösen Stellen von oben nach unten vor und schuf auf diese Weise die Schlote. In tieferen Schichten kristallisierte der Kalk schließlich wieder aus und verfestigte den Schotter zu Konglomerat. Beim Abbau von Schotter im 19. Jahrhundert wurden die Geologischen Orgeln bei Oberschroffen schließlich freigelegt. Der restliche Teil der Wanderung ist für Naturliebhaber eher ein trauriger Abgesang, denn durch die Ableitung fast des gesamten Wassers in einen hässlichen Betonkanal hat man die einst für ihre reiche Huchenpopulation bekannte Alz hier zum kläglichen Rinnsal gemacht. Eine Schande für die "grüne" Energiegewinnung aus Wasserkraft!

Wo die Straße von Unterneukirchen nach Oberschroffen hinunter führt, zweigt die Zufahrt nach Wetzberg ab. An der Einmündung befinden sich handverlesene Parkgelegenheiten und hier startet der Wanderweg zum Geotop. Er führt ein Stück parallel der Straße entlang, biegt nach rechts um und sodann ist der Höhepunkt der Tour erreicht: In der beim Schotterabbau im 19. Jahrhundert freigelegten Nagelfluhwand erkennt man die als "Geologische Orgeln" bezeichneten Verwitterungsschlote. Einige von ihnen befinden sich direkt an vorderster Front und sind für den Betrachter offen einsehbar, weitere befinden sich weiter hinten und sind vollständig vom Gestein umschlossen. Erkennbar sind sie an den lehmigen Ablagerungen, die sich unter ihnen aufgrund des hindurch fallenden Materials gebildet haben.

Auf bekanntem Weg geht es zurück zum Startpunkt. Wer sich gerne bewegen möchte, der wandert nun am Rand der Straße hinunter nach Oberschroffen, wo sie mündet hält man sich links. Bald darauf endet die Straße an der AÖ 10 zwischen dem kläglichen Rest der Alz (rechts) und dem Alzkanal (links). Man überquert den Alzkanal und zweigt auf der anderen Seite nach rechts auf einen Schotterweg ab, der dem Kanal flussabwärts folgt. An einem Wehr verschwindet der Alzkanal in einem Düker unter der Alz, das fast wasserleere Flussbett ist ein trauriger Anblick.

Der Fahrweg folgt dem Flussbett der Alz von hier noch etwa 1,5 Kilometer, dann schwenkt er nach links und erreicht einen Feldweg. Hier hält man sich links und wandert - vorbei an einem Hof - hinauf zur AÖ 10. Es folgt ein kurzer, unangenehmer Abschnitt: Nach rechts geht es etwa 100 Meter entlang der Straße praktisch ohne Ausweichmöglichkeit durch ein kleines Waldstück, dann verlässt man sie nach links.

Auf schmalen Asphalt-, und Schotterwegen wandert man durch Felder oberhalb des Abbruchs zum Alztals nach Westen, bis die Straße nach rechts wegführt. Hier zweigt man auf den "St. Rupert Pilgerweg" ab, der weiter am Abbruch entlang führt. Nach einem Waldstück wendet er sich scharf rechts und erreicht an einem Hof eine schmale Asphaltstraße. Man folgt ihr nach links bis zu ihrer Mündung und hält sich erneut links, bald danach gelangt man wieder zum Ausgangspunkt.

Schwierigkeiten:
Besuch der Geologischen Orgeln: T1 (familientauglicher Wanderweg).
Rundwanderung über Alztal und St. Rupert Pilgerweg: T1 (problemlose Wanderung, lediglich beim kurzen Abschnitt entlang der Straße durch den Wald muss man gut aufpassen; am St. Rupert Pilgerweg ist es bei Nässe teilweise sehr schlammig).

Fazit:
Eine 2*-Tour, die ganz und gar von den interessanten Geologischen Orgeln lebt. Die restliche Wanderung ist landschaftlich nicht besonders empfehlenswert, insbesondere der Abschnitt entlang des Alzkanals ist trist.

Mit auf Tour: Francesca.

Anmerkung:
Die Geologischen Orgeln Oberschroffen sind Geotop Nummer 82 der Reihe "Die schönsten Geotope Bayerns" des Bayerischen Landesamts für Umwelt.

Kategorien: Alpenvorland, 2*-Tour, Bayerns schönste Geotope, unter 1000, T1.

Tourengänger: 83_Stefan


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Geodaten
 51376.gpx Tourenskizze (kein GPS)

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