Allalinhorn 4027m Hohlaubgrat und Pistenabstieg bis Längflue
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Am Vortag fuhren wir mit der Gondel bis Felskinn und liefen hinüber zur Britanniahütte, unserem heutigen Ausgangspunkt. Am Folgetag soll das Gletscherskigebiet eröffnet werden und noch heute sollen Regen und Gewitter große Tourenpläne zunichte machen. Topakklimatisiert (Fletschhorn zwei Tage zuvor) und zu dritt gut eingespielt, legen wir als Maximalziel die Überschreitung zum Alphubel fest. Im ZS-Fels sind wir so noch ziemlich langsam, wie an der Lagginhorn Westrippe (vier Tage zuvor), doch heute würde es nur ganz wenige Felspassagen geben.
Hohlaubgrat hinauf WS+, II (auf ca. 25m), 1100Hm auf, 100Hm ab, 4h 15min
Früh aufgestanden wird dennoch. Wir sind schließlich am Vortag schon lange im Zustiegsbereich zum Hohlaubgletscher unterwegs gewesen, damit wir die Route in Dunkelheit gut finden. Also verlassen wir schon um 4:15 Uhr die Hütte und erreichen ca. 30min später den Hohlaubgletscher. Nun möchte man am liebsten schon direkt zum untersten Teil des Hohlaubgrats hinüber gehen. Doch apert der zunehmend aus und loses Geröll liegt weit verstreut unterhalb davon.
Deshalb halten wir zunächst westlich auf die Lichter von Mittelallalin zu, umgehen eine größere Spaltenzone und biegen dann südlich in den Firnhang (bis 35°) ein, der effizient oben auf den noch wenig ausgeprägten Grat oberhalb vom P.3336 führt. Hier treffen wir auf ältere Spuren. Auch heute gehen die meisten auf das Strahl- oder Rimpfischhorn und wir bleiben lange Zeit die einzigen hier. 6 Uhr.
Der folgende Anstieg führt noch einige Zeit über den sich langsam stärker ausprägenden Grat. Wir bleiben durchgängig angeseilt, da man kaum beurteilen kann, wie weit bis an den Grat eventuell Spalten reichen können. Einmal geht es noch in einen kleinen Sattel und schlussendlich über schärfer werdenden Firngrat zum kurzen Felsteil. Den Einstieg erreichen wir etwa um 7:45 Uhr.
Es hat ein sehr hilfreiches Fixseil. Die Kletterei ist zwar kurz (gefühlt II-III) aber auf den ersten Metern ziemlich anstrengend und etwas brüchig. Die Haken hängen wir dankbar ein, denn nach den ersten 6m gerade hoch muss man nach rechts queren. Im Vorstieg ist man dann kurz mal ziemlich ausgesetzt. Helmut meistert das alles bravorös und wir steigen zügig nach. An diesem Einstieg möchte ich ungern anstehen. Es fallen viele Steinchen hinab und man kann wegen Platzmangels kaum ausweichen. Riesenfreude kommt auf, wenn man dann endlich klettert und realisiert, dass man gleich am wunderschönen Gipfel, dem Traum vieler 4000er-Aspiranten steht.
Philipp kommt mit uns auch gut weg: seine ersten beiden 4000er überhaupt werden überschritten!
So schreiten wir um 8:30 Uhr stolz und dankbar über den Gipfelgrat und freuen uns riesig, dass auch noch keine Seilschaften am Normalweg zu sehen sind.
Abstieg Normalweg zur Längflue Bergstation L, 1300Hm ab, 2h
Nach halbstündiger Gipfelrast steigen wir über den Normalweg ab, wo nun auch die erste Bergführerseilschaft auftaucht. Als wir den zerrissenen Feegletscher unter dem Alphubel sehen, hat auch keiner mehr Lust auf die Überschreitung zum Alphubel. Außerdem planieren Pistenraupen gerade den Teil unserer Abstiegsroute zur Gondelstation Längflue und füllen alle Spalten mit Schnee auf, so dass wir heiter und entspannt den unteren Teil absteigen können.
Am Feejoch sammeln sich nun langsam viele Seilschaften. Auch unterhalb davon weichen wir oft aus. Teilweise steigen hier 7-11 Personen in einer Seilschaft am kurzen Seil auf. Es hat viele gefährliche Spalten auf der Normalroute, auch wenn die Station Mittelallalin nicht weit entfernt liegt. Man geht davon aus, dass die Bergführer, falls da immer welche voraus gehen, wissen was sie tun. Zur Mittelallalin brauchen wir nicht gehen. Dort werden heute ausschließlich Bergführer mit ihren Gästen transportiert.
So verlassen wir um 9:50 Uhr die Route und steigen frei über die Pisten ab. Die Ausmaße dieses Gletschers sind gigantisch. Wir schätzen die Schneedecke 3-5m dick. Wir bleiben zunächst dennoch angeseilt. Eine Skitourengeherin, die von der Längflue her aufsteigt, ist schon unterwegs. Da unten wuselt es natürlich von Menschen, die diese grandiose Welt hier oben sicherlich ebenso genießen wie wir. Die Bergstation erreichen wir kurz nach 11 Uhr. Es bleibt also noch eine Menge Zeit zum genießen, beobachten, Fazit ziehen, weitere Pläne schmieden und Material sortieren. Vom Alphubel her wären wir in schöne Spaltenlabyrinthe geraten.
So kommen wir in den Hochgenuss über frisch planierte Pisten abzusteigen und schöne Einblicke in Spalten zu sehen.
Ab morgen haben wir es nur noch mit Regen zutun, so dass wir das Wallis vormittags nach einer Einladung zum Frühstück im Hotel in Richtung Como verlassen. Ausruhen bei mediterranem Flair. Ein großartiges Ende einer gemeinsamen Tourenzeit, angefangen am Ortler über Lagginhorn, Fletschhorn bis hin zum Allalinhorn.
Hohlaubgrat hinauf WS+, II (auf ca. 25m), 1100Hm auf, 100Hm ab, 4h 15min
Früh aufgestanden wird dennoch. Wir sind schließlich am Vortag schon lange im Zustiegsbereich zum Hohlaubgletscher unterwegs gewesen, damit wir die Route in Dunkelheit gut finden. Also verlassen wir schon um 4:15 Uhr die Hütte und erreichen ca. 30min später den Hohlaubgletscher. Nun möchte man am liebsten schon direkt zum untersten Teil des Hohlaubgrats hinüber gehen. Doch apert der zunehmend aus und loses Geröll liegt weit verstreut unterhalb davon.
Deshalb halten wir zunächst westlich auf die Lichter von Mittelallalin zu, umgehen eine größere Spaltenzone und biegen dann südlich in den Firnhang (bis 35°) ein, der effizient oben auf den noch wenig ausgeprägten Grat oberhalb vom P.3336 führt. Hier treffen wir auf ältere Spuren. Auch heute gehen die meisten auf das Strahl- oder Rimpfischhorn und wir bleiben lange Zeit die einzigen hier. 6 Uhr.
Der folgende Anstieg führt noch einige Zeit über den sich langsam stärker ausprägenden Grat. Wir bleiben durchgängig angeseilt, da man kaum beurteilen kann, wie weit bis an den Grat eventuell Spalten reichen können. Einmal geht es noch in einen kleinen Sattel und schlussendlich über schärfer werdenden Firngrat zum kurzen Felsteil. Den Einstieg erreichen wir etwa um 7:45 Uhr.
Es hat ein sehr hilfreiches Fixseil. Die Kletterei ist zwar kurz (gefühlt II-III) aber auf den ersten Metern ziemlich anstrengend und etwas brüchig. Die Haken hängen wir dankbar ein, denn nach den ersten 6m gerade hoch muss man nach rechts queren. Im Vorstieg ist man dann kurz mal ziemlich ausgesetzt. Helmut meistert das alles bravorös und wir steigen zügig nach. An diesem Einstieg möchte ich ungern anstehen. Es fallen viele Steinchen hinab und man kann wegen Platzmangels kaum ausweichen. Riesenfreude kommt auf, wenn man dann endlich klettert und realisiert, dass man gleich am wunderschönen Gipfel, dem Traum vieler 4000er-Aspiranten steht.
Philipp kommt mit uns auch gut weg: seine ersten beiden 4000er überhaupt werden überschritten!
So schreiten wir um 8:30 Uhr stolz und dankbar über den Gipfelgrat und freuen uns riesig, dass auch noch keine Seilschaften am Normalweg zu sehen sind.
Abstieg Normalweg zur Längflue Bergstation L, 1300Hm ab, 2h
Nach halbstündiger Gipfelrast steigen wir über den Normalweg ab, wo nun auch die erste Bergführerseilschaft auftaucht. Als wir den zerrissenen Feegletscher unter dem Alphubel sehen, hat auch keiner mehr Lust auf die Überschreitung zum Alphubel. Außerdem planieren Pistenraupen gerade den Teil unserer Abstiegsroute zur Gondelstation Längflue und füllen alle Spalten mit Schnee auf, so dass wir heiter und entspannt den unteren Teil absteigen können.
Am Feejoch sammeln sich nun langsam viele Seilschaften. Auch unterhalb davon weichen wir oft aus. Teilweise steigen hier 7-11 Personen in einer Seilschaft am kurzen Seil auf. Es hat viele gefährliche Spalten auf der Normalroute, auch wenn die Station Mittelallalin nicht weit entfernt liegt. Man geht davon aus, dass die Bergführer, falls da immer welche voraus gehen, wissen was sie tun. Zur Mittelallalin brauchen wir nicht gehen. Dort werden heute ausschließlich Bergführer mit ihren Gästen transportiert.
So verlassen wir um 9:50 Uhr die Route und steigen frei über die Pisten ab. Die Ausmaße dieses Gletschers sind gigantisch. Wir schätzen die Schneedecke 3-5m dick. Wir bleiben zunächst dennoch angeseilt. Eine Skitourengeherin, die von der Längflue her aufsteigt, ist schon unterwegs. Da unten wuselt es natürlich von Menschen, die diese grandiose Welt hier oben sicherlich ebenso genießen wie wir. Die Bergstation erreichen wir kurz nach 11 Uhr. Es bleibt also noch eine Menge Zeit zum genießen, beobachten, Fazit ziehen, weitere Pläne schmieden und Material sortieren. Vom Alphubel her wären wir in schöne Spaltenlabyrinthe geraten.
So kommen wir in den Hochgenuss über frisch planierte Pisten abzusteigen und schöne Einblicke in Spalten zu sehen.
Ab morgen haben wir es nur noch mit Regen zutun, so dass wir das Wallis vormittags nach einer Einladung zum Frühstück im Hotel in Richtung Como verlassen. Ausruhen bei mediterranem Flair. Ein großartiges Ende einer gemeinsamen Tourenzeit, angefangen am Ortler über Lagginhorn, Fletschhorn bis hin zum Allalinhorn.
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alpensucht
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