Über den Tössbergland-Kamm - ein Wintermärchen


Publiziert von alpstein , 3. Dezember 2020 um 21:23.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 3 Dezember 2020
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Zürcher Oberland   CH-SG   CH-ZH 
Aufstieg: 1025 m
Abstieg: 1025 m
Strecke:16,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Autobahnausfahrt Wil - Bütschwil - Libingen; PP beim Mehrzweckgebäude hinter der Kirche oder vor dem Ort
Unterkunftmöglichkeiten:Einkehr in der Alpwirtschaft Tierhag Berggasthaus Chrüzegg momentan nur am Wochenende, SB-Kiosk unter der Woche
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Ein niederschlagsfreier Tag war für heute angekündigt. Hoch hinaus brauchte man nach dem Neuschnee nicht. Der Ausgangspunkt Libingen und das Ziel Schnebelhorn lagen fest, über die Route wollte ich je nach Schneelage erst vor Ort entscheiden. Ein freundlicher Herr riet mir am Parkplatz unter Hinweis auf ein tragisches Unglück im letzten Jahr von den Bergwanderrouten nach Hinter Creuel oder zum Schindelberg ab. Angesichts der Steilheit des Geländes beidseits der Sporne und in den Waldflanken erschien es mir daher sinnvoll diesem Rat zu folgen. Kurzerhand disponierte ich um und nahm eine ausgedehnte Runde unter die Füße, welche mich über das Chrüzegg und den ganzen Kamm zum Schnebelhorn führte.

Bei noch bewölktem Himmel mit zaghaften Auflockerungen ging ich über Jonenholz in das lange Tal hinein. Es war recht kühl, so dass ich die Handschuhe und ein Stirnband gerne aus dem Rucksack holte. Längere Zeit war ich im Tobel unten und kam an der imposanten Felswand am Grillplatz Hohl vorbei. Der Alpweg war schneebedeckt mit so 5-10 cm. Allmählich stieg der Alpweg an und eine ausholende Passage wurde über einen Pfad abgekürzt. Da schon einer gespurt hatte, gab es keine Wegfindungsschwierigkeiten. Die Undere Chrüzeggalpe habe ich passiert und bald kam das Chrüzegg in Sicht, während sich die Sonne zaghaft sehen ließ. An der Chrüzegg gönnte ich mir im SB-Kiosk im Vorraum einen sehr guten Kaffee.

Ungefähr 2 Std. hatte ich hier herauf gebraucht und für das Schnebelhorn waren 1 Std. 50 Minuten angeschrieben. Richtung Chümibarren riss dann die Wolkendecke auf und die schneebehangenen Bäume strahlten im schönsten Weiß in der Sonne. Was für ein fantastischer Anblick, der mich praktisch bis zum Schnebelhorn begleitete. Den Habrütispitz, den ich erst vor 2 Wochen besuchte, passierte ich knapp unter dem Gipfel. Über die Rossegg stieg ich zum Berggasthaus Schindelberg ab, wo die Schweizer Fahne zur Einkehr lockte. Leider hatte das Gasthaus aber zu und ich durfte wieder zum Kamm aufsteigen.

Im Auf und Ab kam ich über das Schindelegg und die Schindelberghöchi zum Schnebelhorn. Einer war hier mit Schneeschuhen unterwegs, die natürlich auch auf Nagelfluhgestein gute Dienste leisten. Außer ihm habe ich nur noch 2 andere Wanderer gesehen. Für eine Gipfelrast war es zu windig und zu kalt, aber die Rettung war nah. Also Abstieg und Einkehr zur Alpwirtschaft Tierhag. Mit Schnee war der Steilhang fast besser als ohne zu begehen. Wenige Gäste waren außer mir da. Ein Bier und Chäsknöpfle mit Apfelmus waren genau das Richtige und hinterher ein Kaffee. Normalerweise sind unsere Touren nach der bisher zurückgelegten Strecke beendet. Aber es nützte alles nichts, ich musste noch nach Libingen runter.

Um einen Wiederaufstieg zum Gipfel zu vermeiden, traversierte ich zum Wegweiser Schwamm. Durch die Nordwestflanke vom Schnebelhorn ging es dann schattig zu Laubbergkamm rüber, was sich bei noch mehr Schnee nicht ganz einfach sein dürfte. An der Laubberg-Scheune verließ ich dann den Kamm und kehrte über den in der Flanke verlaufenden Weg über Steinweid und Unterstein nach Libingen zurück, wo eine recht lange Tour ihr Ende fand.

Fazit: Es war ein fantastischer Tag im Tössbergland. Das Wetter war besser als erwartet und die Landschaft präsentierte sich im herrlichsten Winterkleid. Es lagen bis ca. 15 cm Schnee, in Verwehungen auch mal 30-40 cm.

Hinweis zur Route: Den langen, finsteren Tobel kann man meiden, indem man die Route über Vettigen oder Ober Loh via Unders Älpli zum Chrüzegg nimmt.

Tourengänger: alpstein


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