mit deutschen Bergfreunden auf die Mittagflue - aus dem Nebel an die Sonne
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Ein erstes Mal nach dem Abbruch der geplanten zweitägigen Tour auf dem Rossbodenstock treffen wir uns (endlich) wieder - diesmal im Niedersimmental in Boltigen. Gemeinsam fahren wir hoch nach Taubental - auch hier herrscht noch dichter Nebel, wie wir losmarschieren an zahlreichen kleinen und grösseren Eiskunstwerken vorbei.
Flach wandern wir im Tubetal am Wegweiser zum Stollewäg vorbei zu P. 1026, wo der WW, bald einmal als BWW gekennzeichnet, zum zunehmend steileren Anstieg zum folgenden Etappenhalt hochleitet.
Nach letzten Abschnitten im lichten Wald erreichen wir Ramsere, P. 1361 - ein Gedicht bereits dieser Stundenhalt: der Blick übers weitreichende Nebelmeer sowie hoch zur beeindruckenden Ostwand der Mittagflue fasziniert und begeistert uns.
Doch wartet hier die leicht mühselige Fleissarbeit auf uns: knapp 400 Höhenmeter sind nun im zunehmend steilen - im oberen Abschnitt bis 40° - auf teils ruppiger (gerölliger) oder nassfeuchter Grasunterlage im ESE-Couloir zurückzulegen. Hochgenuss sieht anders aus - doch eröffnen sich bei den Rückblicken das Nebelmeer und die Gipfelaussicht immer gefälliger. Kurz bevor wir den Sattel bei P. 1755 gewinnen, zieht ein grosses Rudel Gämsen oberhalb von uns vorbei …
Nachdem wir längere Zeit im Schatten aufgestiegen sind, erfreut uns hier wieder der wärmende Sonnenschein; darin queren wir weglos hinüber zum von Nüschlete heraufführenden BWW. Bald leitet dieser in einer steilen, wenig ruppigen und weiten, leicht bewaldeten Rinne hoch zum Sattel zwischen den beiden Gipfeln. Hier treten wir, nach der zuvor schattigen Passage, wieder an die Sonne heraus - und nehmen uns gleich den Hauptgipfel vor. Nachdem unsere erste und bisher einzige Begehung 9 ½ Jahre zurückliegt (vgl. hier) wissen wir immer noch, dass uns hier das „Schmankerl“ erwartet: eine leider nur kurze Aufstiegskraxelei im meist guten Fels leitet über zu einer Spur zum nun flacheren Gipfelplateau - auf dem Nordgipfel Mittagflue angekommen sind wir alle sehr angetan vom Gipfelerlebnis sowie den superben Ausblicken.
Länger und genussvoll verweilen wir hier, bevor wir uns auf den Abstieg mit der sehr gefälligen Kraxelei machen hinunter zum Sattel; selbstverständlich queren wir kurz hinüber und hoch zur Mittagflue, Gipfelkreuz. Nach kurzem Austausch mit wenigen (der sich nun in grösserer Zahl einfindenden Gipfelbesucher) steigen wir auch auf der erst grasigen Südseite des Kreuzes ab, wenden uns im Wald - wieder nordwärts drehend - dem originalen BWW zu.
Für den Abstieg in der Steilrinne ziehen wir die Grödels an - dies erlaubt doch stets ein sichereres Gehen.
Ausgangs Wald schreiten wir entlang des BWW über die Matten ab Richtung Nüschlete - noch oberhalb der Alp gönnen wir uns eine kürzere Rast, bevor wir dann unterhalb der Alphütten - während der Traverse unter der gewaltigen (Kletter)-Wand der Mittagflue, ungefähr bei P. 1404, bald wieder in den Nebel eintauchen.
So finden wir übers weite Geröllfeld unterhalb des Gipfels nach Ramsere, P. 1361, zurück; im stets dichteren Nebel folgen wir unserem vormittäglichen Aufstiegsweg. Vor einer markanten Rechtskurve entdecken wir das Holzschild „Stollewäg Tubetal“ - diesen Hinweis gilt es ernstzunehmen …
Ein meist deutlicher Pfad leitet durch eine länger sehr urig anmutende Landschaft teils steil im Wald hinunter zum Eingangsstollen des ehemaligen Alten Kohlebergwerk Taubental.
Wenige Meter dringen wir im Stollen vor - viele weitere könnten noch begangen werden, doch dann wenden wir uns dem Weiterabstieg zu. Auf diesem entdecken wir wenig später die immense ruinenhafte Anlage der ehemaligen Berg-Verladestation.
Je weiter wir zum Tubetal absteigen, desto moderater wird das Gelände wie auch der Weg breiter; wohl bei der ehemaligen Talstation finden wir zurück auf den WW. Auf diesem kehren wir - wie vom Vormittag gewohnt - im Nebel zurück nach Taubental; auf eine gelungene Wiederholung der Tour in sehr lieber Gesellschaft, und bei bestem (vielseitigem) Wetterprogramm, können wir zurückblicken.
unterwegs mit Susanne und Andreas
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