Full


Publiziert von ᴅinu , 22. Oktober 2020 um 17:50.

Region: Welt » Schweiz » Aargau
Tour Datum:17 Oktober 2020
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-AG 
Aufstieg: 190 m
Abstieg: 190 m
Strecke:14 km

Das Schweizerische Militärmuseum in Full entdeckte ich vor ungefähr zwei Jahren. Das Interesse für einen Besuch war geteilt. Einerseits interessiert mich die Technik, andererseits versuche ich meinen Kindern aufzuzeigen, dass das Militär auch seine Schattenseiten hat. Mein Anspruch ist es, meinen Kindern mitzugeben, wie man gewaltfrei durch das Leben kommen kann. So ein Besuch eines Militärmuseum könnte also eine kontroverse bedeuten auf die ich mich nun eingelassen habe. Manchmal ist es auch gut, die etwas andere, dunkle Seite besser kennen zu lernen.
Mein Fazit:Ein toller, lehrreicher Tag mit vielen Diskussionen - ich hörte kein einziges Mal an diesem Tag: "Cool!" oder "Wau, geil!". Entweder habe ich meine Kinder falsch eingeschätzt, oder die Vorbereitungen haben Wirkung gezeigt :-)

Zur Vorbereitung haben wir den absolut authentischen Film T-34 das Duell über eine Panzer Crew eines T-34 geschaut und während dem Film immer wieder pausiert und diskutiert. Didaktisch gesehen war der Film als Vorbereitung sehr wertvoll.

Wir starten im Schweizerische Militärmuseum Full. Der Königspanzer Tiger II steht in der grossen Halle direkt beim Eingang - aktuell wird dieser restauriert. Wir schauten dem Mechaniker eine Weile interessiert zu. Über die lange Treppe erreichten wir das Dachgeschoss, von wo wir das Museum von oben nach unten "durchwanderten". Im Museum merkte ich plötzlich, dass ich mich viel besser mit dem Militär identifizieren kann als erwartet - einzelne Ausstellungsstücke kannte auch ich bestens aus meinem Militärdienst und wusste den Kindern Geschichten darüber zu erzählen. Im Museum fanden wir neben der vielen Artillerie auch einen Kamikazeflieger und Fahrzeuge der Polizei. In der benachbarten Halle fanden wir ettliche Panzer, darunter auch ein T-34 :-) Ein magischer Moment, wenn man am Vorabend einen Film darüber gesehen hat.

Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit wanderten wir zum Aussichtspunkt Chrüzli, wo wir unsere Mittagspause machten. Hinter dem Rastplatz findet man einen Aussichtsbalkon auf den Rhein und das angrenzende Deutschland. Läuft man dem Weg entlang weiter, gelangt man nach wenigen Metern zu einer Quelle? und einer kleinen Höhle.

Pünktlich zur Öffnung vom Festungsmuseum Full-Reunenthal, gelangten wir zu dessen Eingang. Die Eingangspforte beeindruckte die Kinder, unwissend, was dahinter steckt! Durch Senioren gut beraten entdecken wir das innere der Festung. Über hunderte von Metern langen Stollen gelangen wir vom einen Befestigungsturm zum anderen, wo wir weitere Informationen von "Museumswärtern" erhalten. Vorbei am Festungsrestaurant begutachten wir auch die verschiedensten Ausstellungsobjekte in den unterirdischen Räumen. Nach ca. 1,5h verlassen wir die Festungsanlage wieder und begeben uns zum letzten Interessanten Ort, dem Kernkraftwerk Leibstadt.

Im Kernkraftwerk Leibstadt befindet sich ein supertolles Informationszentrum über das Kraftwerk und was alles dazu gehört. Die Kinder hatten an diesem Tag wohl sehr viele Eindrücke und Informationen bekommen :-D Wir diskutierten während der Heimfahrt ununterbrochen über das gesehene, insofern war die Heimfahrt sehr kurzweilig.

Tourengänger: ᴅinu, Al3star


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Kommentare (2)


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klemi74 hat gesagt:
Gesendet am 23. Oktober 2020 um 00:53
Scheint ja ein interessantes Museum zu sein, wenn man sich für die Geschichte des 20. Jahrhunderts interessiert...

Gruß,
Karsten

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 23. Oktober 2020 um 07:04
> wenn man sich für die Geschichte des 20. Jahrhunderts interessiert...

In der Schweiz kann man gar nicht anders, als nahezu dauernd und überall mit solchen Artefakten konfrontiert zu werden. Von der Landesgrenze bis hinauf auf die höchsten Pässe und Berge.

Damit dies ästhetisch nicht gar so schmerzhaft ist, haben die Militärs die allzu grotesken Anlagen kunstvoll getarnt, sodass sie nicht mehr so auffallen.

Zur Info: Vor rund 20 Jahren wurden aber praktisch alle Anlagen "ausser Dienst" gestellt und unterstehen nicht mehr der Geheimhaltung. Abgerissen werden sie nur, wenn sie neuen Bauprojekten im Wege stehen. Ansonsten wurden sie zugemauert oder wie hier, einem Verein als Museum überlassen.


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