Gratentlang über Balderschwang - Vom Koppachstein zum Siplinger Kopf


Publiziert von Nyn , 3. Oktober 2020 um 08:57.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 1 Oktober 2020
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 11:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:ca 20km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Dornbirn/Alberschwende/Lingenau/Hittisau oder Wangen/Oberstaufen/Hittisau. Ab da bis etwa 7km vor Balderschwang. Oder von Sonthofen/Fischen/Obermaiselstein/Riedbergpaß nach Balderschwang, dann noch etwa 7km Richtung Hittisau

Endlich habe ich richtig Urlaub und es hat erst kürzlich bis auf 1000m runter geschneit. Einige Langzeit- Projekte, auf die ich das Jahr über hin trainiert habe, von denen ich geträumt habe und es weiterhin tue, müssen unter den jetzigen Bedingungen erstmal zuwarten. Als Immernochbissle-Kletterer, Steilgras-Aspirant und anspruchsvollerer Weglos-Bergwanderer/steiger wäre das zu erwartende Gewühle und Gestapfe im Schnee für mich im körperlichen Grenzbereich, so dass ich das "Hochgebirge" als Ziel schweren Herzens lieber lasse.
Trotzdem gibt es Hoffnung! Ein kleines Schönwetterfenster und ein nicht ganz so hochgelegenes Gebiet, in dem es vielleicht noch ein wenig Grün gibt, können sicher meine Berglust ein wenig stillen.
Meine Kartenrecherche verdichtet sich zu einer Tour nahe Sibratsgefäll oder Balderschwang.

Wie oft lasse ich für meine gewählte Kombination/Variante viele Bilder sprechen und begnüge mich mit einigen Ergänzungen.

So waren für mich z.B. das Überschreiten aller benannten Punkte am Grat zwischen Koppachstein und Siplinger Kopf kein vordringliches Ziel. Zumal der Hochpunkt am Westgipfel des Koppach ohne Seil eh nicht machbar wäre (vermutlich um IV?). Etliche Abschnitte ab dem Mittelteil bieten Wege knapp neben oder unterhalb der rein geografischen Hochpunkte. Als Zugabe bei besseren Bedingungen wären die allemal denkbar und eine lustige Fleissaufgabe. Bei den von mir vorgefundenen, gehtechnisch sehr mühsamen Verhältnissen (recht viel Schnee in allen Verflachungen, Schnee bereits zur Tagesmitte hin stark aufgesulzt, aber ohne Bindung zum Untergrund), hatte ich mit Herumrutscherei fast überall und damit mehr als genug zu tun :D
Der Westteil ist überwiegend weglos und darob sehr lauschig einsam, der Ostteil bietet durchgehende und markierte Steiganlagen mit an den schwereren Stellen ausreichend Versicherungen.

Trotz mancher Mühsal wurden mir an diesem schönen Konglomerat-Bergrücken oberhalb von Balderschwang tolle Eindrücke und wunderbare Ausblicke geschenkt, auch in der ungeplanten Zustiegs- Variante wurde ich fündig. Die Grenzen der Wasserdichtigkeit meiner relativ neuen Schuhe wurden sichtbar, da sie "von oben" z.B. beim Durchsacken in tiefere Schneelöcher mehrfach teil-befüllt wurden. Nächstens besser Gamaschen mitnehmen und benutzen! Dank eines Wechselpaares Socken und ab dem Stillkopf Spuren anderer Berggänger blieb das Nässe-Niveau insgesamt gering. Da ich zudem fast dauernd in Bewegung war und die Außentemperatur recht angenehm, wurde mir nie kalt. Mehrfacher Sockenwechsel und einige Trocknungseinheiten des feuchten Paars am Rucksack baumelnd inklusive.

Fazit
Für die Zwischensaison entpuppte sich diese Runde durchaus herausfordernder, als T3+, I, vermuten lässt, da der stellenweise tiefe, wenig verfestigte Schnee überall erheblicher Aufmerksamkeit bedurfte. Stellvertretend für viele andere tolle Berichte über diese Ecke greife ich den von Stefan und Maxl heraus, die zwar mehr Schnee, aber eine etwas andere -bessere(?)- Verteilung hatten.Trotz gehöriger Konzentration und Stöcke-Einsatz legte es mich 2x längs hin - da rutschte einfach alles weg- und für die solange als möglich verschmähten Drahtseilversicherungen im Ostteil war ich an einigen Stellen sehr dankbar. Landschaftlich dafür ganz ganz großartig - tolle Aussicht!





Tourengänger: Nyn


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