Nichts für einsame Stunden: Überschreitung der Notkarspitze (1889m)
|
||||||||||||||||||
Nachdem am Vortag eine längere Kletterei an der Zugspitze die Wadeln und die allgemeine Ausdauer doch merklich strapaziert hatte, sollte es heuer trotz - zumindest halbtags - guten Wetters eine sanftere Tour werden. Ich durchforste meine Alpenvereinskarten und stoße auf die Überschreitung der Notkarspitze. Von dieser hatte ich noch nie etwas gehört und bin damit scheinbar der einzige Mensch auf Erden ..
Ich fahre mit dem Bus von Garmisch bis zur ersten Station in Ettal und muss dann frustriert feststellen das es keinen Weg zurück zum Ettaler Sattel gibt als Fußgänger. Auf der Straße jagen die Autos entlang und es gibt weder links noch rechts genug Platz für einen sicheren Weg als Geher. Daher überquere ich kurzerhand eine Wiese die teils von Feuchtgebieten durchbrochen wird. Mit zum Glück nicht nassen Füßen (Goretex sei dank) komme ich nach etwa 5min beim Parkplatz Ettaler Sattel heraus , hier ist bereits "volle Hütte" - um einen Geheimtipp scheint es sich also nicht zu handeln.
Die ersten Meter bis zu einer Kurve nimmt man nun die Fahrstraße unter die Füße um dann rechts nach oben abzubiegen, der Steig führt nun durch den Wald, meist anhaltend steil den Sporn auf den Ochsensitz hinauf, immerhin knapp 650hm. Ich treffe hier bereits einige Leute die unterwegs sind und muss feststellen dass ich heute durch die gestrige Tour ziemlich langsam bin. Aber wie heißt es so schön und explizit - "hinten kackt die Ente!" ;-) .. am Ende bin ich schneller als die anderen, die mit mir am Ochsensitz losgelaufen sind, weil sie ihr Tempo nicht halten können und immer min. einer pro Gruppe schlapp macht. Der Weg selbst ist relativ unspektakulär angelegt, bietet aber bereits nette Ausblicke zum Laber und Ettaler Manndl. Nach Durchquerung einer kurzen flachen Stelle am Sporn sieht man bald das GK des Ochsensitzes. Sicherlich kann man hier bereits nach oben queren, ich bleibe aber auf dem Weg der etwas weiter hinten abzweigt und ein paar Meter zurückführt. Als Gipfelsammler bleibt mir unverständlich, warum man einen Gipfel (mit guter Aussicht wohlgemerkt) der nur 1-2min neben dem Weg liegt, links liegen lässt - aber viele scheinen dies zu tun. (T2)
Nach kurzer Jause und ein paar Fotos geht es weiter, das nächste Ziel bereits im Blick - die Ziegelspitz. Ich fühle mich weiter so mittelfit und verdammt, es ist ganz schön heiß hier oben. Der schützende Wald weicht den Latschen und die sind gerade erst dabei , sich so richtig aufzuheizen. So kommt es, dass ich hier bereits mehr als einen Liter getrunken habe seit Start. Bis zur Ziegelspitz sind es knapp 250hm, für die ich unverhältnismäßig lange brauche (fast 45min). Ich muss akzeptieren, heute bin ich irgendwie müde. Auch an der Ziegelspitz gibt es eine kurze Trinkpause und ich mache mich aber wieder auf den Weiterweg, bin irgendwie rastlos. (T2)
Bis zum Hauptziel, der Notkarspitze, sieht es tatsächlich noch ziemlich weit aus, da ein Vorgipfel umgangen werden muss. Erst eben durch Latschen am Grat, dann leicht absteigend bis in eine kleine Scharte unterhalb des Vorgipfels. Nun wieder leicht ansteigend links herum um den Vorgipfel, nur um dann wiederum teils steil in die Scharte auf der anderen Seite des Vorgipfels abzusteigen. Von hier aus sind es noch ca. 100hm, die sich für mich gefühlt ziehen wie Kaugummi. Hatte ich schon erwähnt, dass ich mich irgendwie nicht fit fühlte an diesem Tag? So mache ich auf der Hälfte des Weges zum Kreuz noch eine kleine Pause in einer Nische neben dem Weg. Oben angekommen ist das Erste, dass auffällt die lästige Fliegenplage die hier herrscht (s. auch Fotos!) Was wiederum auch von den zahlreichen Besuchern zahlreich kommentiert wird. Zum Glück ist der Gipfel geräumig, da hier ordentlicher Andrang herrscht und auch zum Sonnen genutzt wird.
Erst hatte ich überlegt, nun über die Rossalm und die Gießenbachschlucht abzusteigen. Da dies aber seltsamerweise mit keiner Zeitangabe ausgeschildert war und ich mich ja nun nicht topfit fühlte, wählte ich den schnellen, steileren Abstieg über die Nordseite. Dieser ist etwas alpiner angelegt als der Aufstieg, v.a. in einer längeren Querung unterhalb der Ziegelspitz aber auch bis weit unten fast ins Tal ist der Weg mit einigen Drahtseilen versichert (T3). Die immerhin 1000hm ziehen sich durch die lange Querung dann doch auch länger als gedacht sodass ich nur wenig schneller bin als oben am Gipfel angegeben. Größtes Hindernis am Wege sind aber mehrere umgestürzte Bäume, die teils nur schwierig zu umgehen sind. Unter einem musste ich sogar hindurchkriechen ohne Rucksack. Ich schaue unten mehrfach auf die DAV Karte um zu sehen wie ich nun von der Mühle im Tal am besten zur nächsten Haltestelle des DB Busses komme. Ich entscheide mich für die Haltestelle nahe der Eisfälle. Ich schaue an der Tafel nach der Abfahrtszeit und stelle fest das der Bus vor 5min gefahren ist, was anderthalb Stunden Wartezeit bedeuten würde.. aber ich habe keinen Bus gesehen von Weitem? Das ist das erste Mal seit langem dass ich mich über einen verspäteten Bus oder ÖPNV gefreut haben, verliere aber in der Hektik fast noch einen Aufsatz für meine Wanderstöcke..
Das Motto gilt: nichts für einsame Stunden. Zumindest nicht bei Schönwetter und/oder am Wochenende. Kann man dies ausblenden, ist dies eine schön aussichtsreiche, wenig alpine Überschreitung die aufgrund der Länge auch noch für (etwas größere) Kinder infrage kommen kann.
KONDITION 2.5/5
ORIENTIERUNG 1.5/5
TECHNIK 1.5/5
EXPONIERTHEIT 2/5
Ich fahre mit dem Bus von Garmisch bis zur ersten Station in Ettal und muss dann frustriert feststellen das es keinen Weg zurück zum Ettaler Sattel gibt als Fußgänger. Auf der Straße jagen die Autos entlang und es gibt weder links noch rechts genug Platz für einen sicheren Weg als Geher. Daher überquere ich kurzerhand eine Wiese die teils von Feuchtgebieten durchbrochen wird. Mit zum Glück nicht nassen Füßen (Goretex sei dank) komme ich nach etwa 5min beim Parkplatz Ettaler Sattel heraus , hier ist bereits "volle Hütte" - um einen Geheimtipp scheint es sich also nicht zu handeln.
Die ersten Meter bis zu einer Kurve nimmt man nun die Fahrstraße unter die Füße um dann rechts nach oben abzubiegen, der Steig führt nun durch den Wald, meist anhaltend steil den Sporn auf den Ochsensitz hinauf, immerhin knapp 650hm. Ich treffe hier bereits einige Leute die unterwegs sind und muss feststellen dass ich heute durch die gestrige Tour ziemlich langsam bin. Aber wie heißt es so schön und explizit - "hinten kackt die Ente!" ;-) .. am Ende bin ich schneller als die anderen, die mit mir am Ochsensitz losgelaufen sind, weil sie ihr Tempo nicht halten können und immer min. einer pro Gruppe schlapp macht. Der Weg selbst ist relativ unspektakulär angelegt, bietet aber bereits nette Ausblicke zum Laber und Ettaler Manndl. Nach Durchquerung einer kurzen flachen Stelle am Sporn sieht man bald das GK des Ochsensitzes. Sicherlich kann man hier bereits nach oben queren, ich bleibe aber auf dem Weg der etwas weiter hinten abzweigt und ein paar Meter zurückführt. Als Gipfelsammler bleibt mir unverständlich, warum man einen Gipfel (mit guter Aussicht wohlgemerkt) der nur 1-2min neben dem Weg liegt, links liegen lässt - aber viele scheinen dies zu tun. (T2)
Nach kurzer Jause und ein paar Fotos geht es weiter, das nächste Ziel bereits im Blick - die Ziegelspitz. Ich fühle mich weiter so mittelfit und verdammt, es ist ganz schön heiß hier oben. Der schützende Wald weicht den Latschen und die sind gerade erst dabei , sich so richtig aufzuheizen. So kommt es, dass ich hier bereits mehr als einen Liter getrunken habe seit Start. Bis zur Ziegelspitz sind es knapp 250hm, für die ich unverhältnismäßig lange brauche (fast 45min). Ich muss akzeptieren, heute bin ich irgendwie müde. Auch an der Ziegelspitz gibt es eine kurze Trinkpause und ich mache mich aber wieder auf den Weiterweg, bin irgendwie rastlos. (T2)
Bis zum Hauptziel, der Notkarspitze, sieht es tatsächlich noch ziemlich weit aus, da ein Vorgipfel umgangen werden muss. Erst eben durch Latschen am Grat, dann leicht absteigend bis in eine kleine Scharte unterhalb des Vorgipfels. Nun wieder leicht ansteigend links herum um den Vorgipfel, nur um dann wiederum teils steil in die Scharte auf der anderen Seite des Vorgipfels abzusteigen. Von hier aus sind es noch ca. 100hm, die sich für mich gefühlt ziehen wie Kaugummi. Hatte ich schon erwähnt, dass ich mich irgendwie nicht fit fühlte an diesem Tag? So mache ich auf der Hälfte des Weges zum Kreuz noch eine kleine Pause in einer Nische neben dem Weg. Oben angekommen ist das Erste, dass auffällt die lästige Fliegenplage die hier herrscht (s. auch Fotos!) Was wiederum auch von den zahlreichen Besuchern zahlreich kommentiert wird. Zum Glück ist der Gipfel geräumig, da hier ordentlicher Andrang herrscht und auch zum Sonnen genutzt wird.
Erst hatte ich überlegt, nun über die Rossalm und die Gießenbachschlucht abzusteigen. Da dies aber seltsamerweise mit keiner Zeitangabe ausgeschildert war und ich mich ja nun nicht topfit fühlte, wählte ich den schnellen, steileren Abstieg über die Nordseite. Dieser ist etwas alpiner angelegt als der Aufstieg, v.a. in einer längeren Querung unterhalb der Ziegelspitz aber auch bis weit unten fast ins Tal ist der Weg mit einigen Drahtseilen versichert (T3). Die immerhin 1000hm ziehen sich durch die lange Querung dann doch auch länger als gedacht sodass ich nur wenig schneller bin als oben am Gipfel angegeben. Größtes Hindernis am Wege sind aber mehrere umgestürzte Bäume, die teils nur schwierig zu umgehen sind. Unter einem musste ich sogar hindurchkriechen ohne Rucksack. Ich schaue unten mehrfach auf die DAV Karte um zu sehen wie ich nun von der Mühle im Tal am besten zur nächsten Haltestelle des DB Busses komme. Ich entscheide mich für die Haltestelle nahe der Eisfälle. Ich schaue an der Tafel nach der Abfahrtszeit und stelle fest das der Bus vor 5min gefahren ist, was anderthalb Stunden Wartezeit bedeuten würde.. aber ich habe keinen Bus gesehen von Weitem? Das ist das erste Mal seit langem dass ich mich über einen verspäteten Bus oder ÖPNV gefreut haben, verliere aber in der Hektik fast noch einen Aufsatz für meine Wanderstöcke..
Das Motto gilt: nichts für einsame Stunden. Zumindest nicht bei Schönwetter und/oder am Wochenende. Kann man dies ausblenden, ist dies eine schön aussichtsreiche, wenig alpine Überschreitung die aufgrund der Länge auch noch für (etwas größere) Kinder infrage kommen kann.
Tourengänger:
Kris
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (2)