Vom Oberalppass auf Pazola- und Rossbodenstock
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Nach unseren aussergewöhnlichen Gipfeltouren rund um die Rugghubelhütte findet sich das deutsch-schweizerische Quartett fürs nächste Projekt wieder - heute (auch wieder) bei sonnigen, vorzüglichen, Wetterbedingungen am Oberalppass.
Erst gemächlich nur steigt der BWW an zur hübschen, kleinen, mit Resten von alten militärischen Anlagen bestückten Zwischenfläche auf Las Puozas.
Steiler, im Alpweidegelände, finden sich nun vermehrt steinige Passagen, und verläuft nun (noch) an der Sonne der nachfolgende Abschnitt hinauf zur Pazolalücke.
Ein erstes leichtes Schwindelgefühl (welches ich noch nie erlebt habe) erfasst mich hier; nach einer nur kurzen Pause steigen wir mehrheitlich im kühlen Schatten auf der doch abschüssigen SW-Flanke des Piz Nurschalas auf.
Der 45° aufweisende Hang flacht gegen Ende leicht ab, auch der BWW verläuft nun moderat hinüber zum Südgrat, zu einer nicht mehr existierenden Hütte (auf der LK noch eingezeichnet); ab hier verlaufen (nicht eingezeichnete) Wegspuren leicht zum Gipfelsteinmann des Pazolastockes. (Vor 44 Jahren war ich mit einigen meiner Studenten-WG-Freunden ein erstes Mal hier oben …)
Ein herrlicher Tiefblick zum Startpunkt Oberalppass und Hinüberblick zu Schneehüenderstock und Piz Tiarms gilt es zu bewundern; ebenfalls gefällt der Blick ins Urseren und Richtung BO.
Wenn ich auch im vorgängigen Aufstieg leichte, ungewöhnliche, Mühe mit Atmen oder dem Kreislauf verspürte, so geht der nun folgende Abstieg an den Felsen von (P. 2698) vorbei zum Sattel vor dem Wiederaufstieg wieder leicht vonstatten. Der nun hübsche, ja teils sehr attraktive Wiederanstieg - zu P. 2742 - jedoch bereitet mir nun wesentlich mehr Mühe: klar trage ich einen vergleichsweise schweren Rucksack - doch die Atemnot wird deutlich, auch die Beine beginnen zu schmerzen …
Wiederum einigermassen gäbig verläuft der Abstieg zur Martschallücke; die Ausblicke zur Badushütte und ins Quellgebiet des Rheins (inkl. Lai da Tuma) sind erfreulich.
Entschieden anders gestaltet sich nun der zunehmend steilere Anstieg hoch - oft durch beinahe kraxlige Felspartien - zu P. 2829: kaum noch zehn Schritte vermag ich nun mit grossen Atembeschwerden zu machen, und muss mich stets wieder ausruhen; zudem schmerzen mich die Beine auf ganzer Länge - so ungewohnt und unerklärlich, dass dies mir echt Sorge bereitet.
Nun, ich kämpfe mich mühevoll hoch zu besagtem Punkt; ab diesem ist das weitläufige Gipfelplateau flach - und so für mich wieder einfacher zu begehen. Echt froh bin ich, wie wir oberhalb des grossen, nach Urseren ausgerichteten Gipfelkreuz' des Rossbodenstockes rasten, ruhen und die Mittagspause einlegen können.
Ich entschliesse mich hier, die von allen gewünschte, geplante Gipfelgratbeschreitung zum Badus / Six Madun abzubrechen und abzusteigen - bitte jedoch meine drei Mitgänger¦innen, die Tour fortzusetzen. Selbstverständlich ;-) lassen sie mich nicht alleine runtersteigen; so setzen wir die Gratwanderung gemeinsam fort bis zur Älpetlilücke.
Oft steil, doch auch auf Wegspuren, gelegentlich durch eher „wildes“ Blockgelände, steigen wir hier ab Richtung Lai da Tuma; ungefähr auf 2540 m Höhe wechseln Susanne und Andreas übers Geröllfeld hinüber zur Aufstiegsspur zum Six Madun (von dort werden sie die leicht anstrengenden Überschreitung zum Piz Tagliola anhängen …).
Wir steigen meist weglos auf der linken Seite des südlichen Seitenastes des Rein da Tuma im Grasgelände ab Richtung (P. 2389); auf 2350 m erreichen wir so den von der Quelle des Rheins herunterfliessenden Tomabach und den BWW.
Innert Kürze finden wir uns am sehr idyllischen, malerischen Lai da Tuma ein - ein echtes Bijou; verständlicherweise tummeln sich hier sehr viele Wanderer …
Bald ermöglicht eine grosse Felsplatte die Überschreitung des Seeabflusses; wir folgen dem BWW hinunter bis zum nicht markierten Abstieg auf 2307 m, hier diskutieren wir über eine mögliche Fortsetzung zur Camona da Maighels CAS, wo sich später Susanne und Andreas einfinden werden (und wo für uns vier reserviert ist). Die am darauffolgenden Montag erhaltene (schlechte) Diagnose bestätigt unseren Entscheid vollumfänglich, hier direkt abzusteigen und nach Hause zurückzukehren …
So geht’s auf dem nach wie vor gut unterhaltenen Steiglein steil hinunter in die Fläche der mäandrierenden Bäche und zu P. 2173.
Ab hier bewegen wir uns auf dem eben erst, vor ca. drei Monaten mit dem SAC Einsiedeln begangenen Weg (nach Besteigung des Piz Borel) zurück zum Ausgangspunkt: Heute erfreut uns auf der Ebene Plidutscha ein farbenreicher und dekorativer Ausblick zu den Gipfel nördlich des Oberalppasses.
Moderat leitet anschliessend der BWW hinunter, einige Zubringer zum Rein Anteriur überquerend, zu P. 2056, Abzweigung Badushütte SAC, auf Trutg Nurschalas.
Erst noch leicht abwärts wandernd, dann länger und flacher an den steilen Flanken der östlichen Ausläufer des Pazolastockes entlang, halten wir Richtung Passstrasse und (P. 1987) zu; diesen tangieren wir jedoch nicht. Linksseitig der Strasse führt der BWW moderat hoch zum Oberalppass - hier, beim Aufwärtsgehen wieder die Bergwanderer vor mir ziehen lassend …
▲ 1 h 35 min (+ 5 min Pause) bis Pazolastock
▼▲ 1 h bis Rossbodenstock
▼▲ 2 h 55 min (inkl. ½ h Pausen) bis Oberalppass
unterwegs Susanne + Andreas, bis ~ 2540 m unterhalb der Älpetlilücke
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