Drusenfluh - Alpenkönig


Publiziert von MarcelL , 21. August 2020 um 21:55.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Prättigau
Tour Datum:19 August 2020
Klettern Schwierigkeit: VII+ (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   A 
Zeitbedarf: 1 Tage
Aufstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Schiers Schuders - Grüscher Älpli, und dann noch 400 m hoch zu P (besser mit Auto das nicht tiefgelegt ist..)

Beschreibung/Allgemein:

SAC-Führer mit Vorsicht zu genießen. Erstens wahnsinnig armseliges Topo, zweitens auch noch Fehler und Auslassungen (z.B. die 6c Länge mit 6a beschriftet) und Abstieg total veraltet. Bestes Topo ist von Topoguide (das ist eins von denen, die wirklich ihr Geld wert sind und wo die einfach Zusatzwert bringen!). In Ergänzung bietet sich dazu Text von M. Dettling an. Wie immer sehr hilfreich, zumal er auf die Sanierungsänderungen eingeht (die nach der Topoguide (Topog) Begehungen waren). Daher hier nur wenige Zusatzbemerkungen als Ergänzung.

 

Einstieg:

Für Alpinrouten sehr klar und einfach zu finden. Vom großen Stein (SAC, Topog) über Schrofen einfach nach links oben. Wir beschlossen, SL1 auszulassen (schrottig), man kommt aber gut zum Band unter originalSL2 (bei uns SL1; Achtung, Zählung ist in SAC, Dettling und Topog unterschiedlich). Man erkennt das vom Zustieg klar als einen geschlossenen schönen grauen Felsriegel/-buckel, ca. 15 m hoch, mit 2 nebeneinanderliegenden Wasserrillen durchzogen. Darunter ist ein gutes Band. Etwas links unterhalb der Wasserrille ist eine SU mit alten Schlingen (Standmarkierung). Den Bh an der Wasserrille sieht man auch gut. (Wer das auslassen möchte kann ganz bequem die SL rechts umgehen und am nächsten Stand beginnen.

 

Route:

SL1 (55 m, 6-): Wer nicht brutalen Kaltstart hinlegen will, klettert nicht hoch zur Wasserrille (direkt ca. 6a), sondern quert 5 m nach R, steigt R von der kante hoch und hängt von dort bequem den ersten Bh ein. Dann an der Wasserrille zum nächsten Bh (2-3 m höher) und dann leichter werdend aufs Geröllband und dort ca. 30 m hoch (leicht L) zum Stand an Schlinge.

SL2 (7-, 50 m): Start an gutem steilem Fels (6+), immer wieder niedrig genug queren und 15 m Querung (ca. 5) bis zu Rissverschneidung. Diese nach oben (7-) und 5-6 m weiter zum Stand. Die Verschneidung hat einen sehr guten Riss für Cams, so dass das auch bei Nässe lösbar (sicherbar, bzw. p.a.) ist.

SL3 (7+, 50 m): wirklich sehr schön. Am 2. Bh unbedingt L queren, und dann zurück zum 3. Bh. Crux sind 3 Bh wo die Wasserrillen am steilsten sind. Zum Start sehr kleine scharfe Griffchen und Trittchen. Als p.a. ca. 7. Über der Crux werden die Wasserrillen sehr glatt (vom Steinschlag poliert) und man kommt hier in einer Art Spreizkamintechnik weiter. Dort ist einmal eine sehr schlechte Schlinge als Sicherung. An der Stelle und höher lassen sich aber auch mittlere Cams sehr gut in der Rille platzieren. Damit ist Sicherung insgesamt gut+.

SL4: (6+, 55 m): Vom Stand rechts hoch und an 3 Bh (gut sichtbar vom Stand) diagonal durch eine sehr schöne Plattenwand. Dann über die Rinne in die nächste Wandstufe und dort nochmals in extrem schöner Kletterei, recht luftig nach oben (hier wurde Gott sei dank nachsaniert)

SL5 (5, 20 m): Übergang. Die Rinne weiter nach links oben (10 m) und dann 10 m nach rechts über Schrofen zum Stand.

SL6 (6+, 50 m): OK, aber luftig gesichert. Bh immer wo nötig. More spacy, wo Fels griffig ist. Sehr schöne Länge. Die linke Variante von Topog wählen, also links um den gelben Turm herum, nicht die Verschneidung R hoch. Ergibt sich logisch im Fels.

SL7 (6+, 20 m): Direkt gerade hoch über den grauen Wulst (linke Topog Variante). Gut gesichert.

SL8 (2, 75 m): Am langen Seil, oder ohne Seil (eher besser, da zickzack). Über einfach Schrofen auf die Pfeilerschulter hoch. Dort 3-4 m links abklettern und unter dem Pfeilerturm waagrecht in Kaminrinne queren. Dort zum linkesten Kaminarm hoch (der durch den linken vorgelagerten Turm und die Hauptwand gebildet wird). Dort auf kleiner Plattform, leicht links, ist ein Schlingenstand.

SL9 (35 m. 7-): ca. 10 m die Rinne hoch, dann nach R in die geschlossene Wand abbiegen (Bh sichtbar). Großer R-L Bogen in der Wand. Alles Superfels. Nicht genau zwischen BH klettern (einmal 4-5 m vom Bh nach L queren, dann erst hoch. Bis zum Stand immer wieder interessant mit versteckten Löchern und Schuppen. Stand so einrichten, dass man ihn auch als gut als erste Zwischensicherung nutzen kann, und Sicherer weit R steht.

SL10 (40 m, 7): Sehr kratziger Steilplattenboulder vom Stand (1-2 Züge), bis man riesige Griffe darüber erreicht. Dann so 6+ an scharfen Hangelschuppen L aufwärts, zum Stand hin dann flacher und leichter (5).

SL11 (30 m, 7-): Vom Stand waagrecht nach R, dann einen Riss hoch (sehr guter Handklemmer) von dem aus man den CruxBh einhängen kann. Dann 2-3 Move Boulder ums Eck (Bh am Bauch). Wenn man nicht sehr sauber auf kleinen Leisten in der überhängenden gelben Wand steht, und schon etwas Körner verbraten hat, kann das Eck giftig sein. Sonst, entschlossen drüber und fertig. Auf Seilverlauf für Nachsteiger achten, da der nächste Bh weit R davon steckt (wir haben den dann nur mit einem Strang geclippt damit wenigstens ein Seil dann etwas mehr von oben kommt. Nach dem zweiten Bh noch weiter nach R auf band und dann einen Plattenwulst hoch (6+) bei dem links der Kletterlinie ein Bh steckt. Von dort dann linkshaltend eine Rampe hoch und waagrecht nach R zum Stand queren (nicht den Riss L am Ende der Rampe nach oben!!).
SL12 (45m, 5+). Waagrecht nach R queren und dann 15 m den Riss nach oben. Hier passen alle Arten Cams wunderbar. Danach ganz leicht R haltend, mehr oder weniger 20 m gerade nach oben zu Stand.
SL13 (45 m, 6): Der sehr schönen Plattenkante entlang nach oben. Scharfer, fester Fels, immer wieder etwas schwerere Schritte, dann mit Bh direkt in der Nähe. Irgendwann nach L um Kante, und etwas brüchige, leichte Verschneidung nach oben zu Stand im flachen Gelände (Pfeilerkopf).
SL14 (25 m, 4). Direkt vom Stand (leicht R) zum Grat hoch. Schöner Fels, nur leicht brüchig. Über den Gipfelgrat weg und dahinter Stand an Block, bzw. an Sanduhr, die von 2 Blöcken gebildet wird (markiert durch 2 schwarze Schlingen).
 
Abstieg:
Dem Grat entlang nach O, ca. 40 m bis zu einer Einkerbung, Rinne, die nach N hinunterführt. Am O-Rand der Rinne, ca. 20 m unter dem Grat, und da wo sie dann steiler abbricht ist an einem großen einzelnen Felsbrocken eine Abseilstelle eingerichtet (3 Schlingen + Karabiner; gute Qualität). Dort steht man gut und seilt 40 m ab (ganz leicht W haltend), bis man zu zweiter Abseilstelle kommt (Rote schlinge + Karabiner; mittlere Qualität). Von dort 50-60 m bis aufs Firnfeld abseilen. Von dort, leicht nach NW haltend über Reibungsplatten die sehr breite Mulde nach unten. Platten sind alle aufrecht belaufbar – macht Spass. Auf klarem Absatz weiter unten in der Mulde findet man dann Steinmänner, denen man folgt. Die sind gut und häufig, bis nochmals eine Steilstufe kommt (etwa wo dann der gelbe Fels beginnt verlieren sich die Steinmänner – zu steil). Dort eher im linken Teil 20-30 m einfach abklettern (I+), bis man wieder Steinmänner findet und weiter abklettert (W haltend, kurze Stellen 2, sehr guter fester sicherer Fels). Dann unten, das Längstal nach W weiter runter, am Schluss über Grasrampen auf den Weg.


Tourengänger: MarcelL


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