26 Chiemgauer in 13 Stunden
Die Idee für diese Runde ist schon etwas älter, allerdings habe ich deren Ausmaß dann doch (deutlich) unterschätzt, so dass es mehr als von Vorteil war mich in der Lockdownzeit perfekt darauf vorbereitet zu haben. Bis auf Ausdauer wurde mir jedes Hobby untersagt, also komplette Aufmerksamkeit darauf gerichtet und die Form meines Lebens aufgebaut. Das diese dann auch, wie bereits erwähnt, nötig war habe ich dann so auch nicht erwartet. Aber der Reihe nach.
Im Nachhinein fälschlich bereits beim ersten Parkplatz Richtung Kohlstatt gestartet (hatte die Idee hinten raus noch den ein oder andern Gipfel offen zu halten) und die Teerstraße hinter bis zum Abzweiger zum Engelstein (dort geparkt wäre es etwas kürzer geworden) und von dort auf diesen. Nun unbekannterweise (auf Empfehlung) östlich der Bairerschneid weiter, was heikle Erosionsquerungen und steiles „Waldkraxln“ Richtung Baireralm zur Folge hatte. Der alte Steig zur Baireralm hätte mir sicher viel Zeit und Frust gespart. Von der Baireralm dann auf Zinnkopf und über Bairerkopf, Mehrentaler Wand und Hochwurz zur Kobelwand (auch Jagahäuslkopf). Von diesem mit Abstecher zum Köstelkopf rüber zum Schnappenberg und über Madonna und Luchsfallwand rauf zum Hochlerch und am Grat über Zwölferspitz bis zum Hochgern. Hier dann die erste Ernüchterung, denn gefühlt noch ganz am Anfang, aber bereits 6 Stunden verstrichen. Starke Zweifel ob da heute was wird, aber zum Abbrechen noch viel zu früh. Also rüber zum Hasenpoint und weiter über Hochsattel zum Mansurfer. Runter zur Jochbergalm und rüber zum Großen Rechenberg von dem es dann am Grat über Dampfschiff und Kleinen Rechenberg bis zum Rehwaldkopf ging. Nun mehr oder weniger direkt runter zur Schwarzlachenstube und rüber zur Längaueralm. Weil die Brücken über die Urschlauer Achen doch sehr ungünstig liegen habe ich mir schon letzten Herbst eine Schwachstelle zum Überqueren dieser gesucht, was dann relativ einfach geht, aber doch etwas mühsam ist. 10 Stunden sind mittlerweile vergangen und die Motivation auch bei weiten nicht mehr so hoch wie zu Beginn, ist die Versuchung den direkten Rückweg zu nehmen schon sehr hoch. Das Wissen es aber sicher kein zweites Mal zu probieren lässt mich dann doch ohne lange zu überlegen über Haaralm zur Haaralmschneid aufsteigen. Jetzt „nur“ noch über Gröhrkopf, Weißgrabenkopf und Thoraukopf (hier dann auch noch etwas Latschenk(r)ampf) zum Hochfelln wo ich es eigentlich gut sein lassen wollte. 25 wäre eine schöne Runde Zahl gewesen, aber meine Uhr hatte etwas dagegen. 36 Hm gingen nach dieser (misst etwas defensiv und waren im Nachhinein schon erreicht) noch zur magischen 4k-Grenze ab und somit noch auf die Nr. 26 heute den Gleichenberg. Damit sollte es aber auch gut sein und es ging zurück zum Ausgangspunkt.
Zwar stellenweise schon eine harte Nummer lief es doch überwiegend überraschend gut, so dass die Runde in Summe schon mehr als Spaß gemacht hat. Am Ende war ich knapp über 14 Stunden unterwegs mit maximal 45 Minuten Pause in Summe (Vom Engelstein bis zum Gleichenberg dann keine 13 Stunden). Werden dann wohl auch nur wenige verstehen, diese dafür umso mehr, aber hat dann doch eine „neue“ Leidenschaft entfacht, so dass die Tour keine einmalige Aktion war, sondern nur der Beginn einiger „extremen“ (selbst für meine Verhältnisse) Konditionsprojekten ;-)

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