Altmühl-Panorama-Weg und Heilbronner Weg
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Ursprünglich beabsichtigte unser Wandertrupp in diesem Jahr, den Kungsleden von Kiruna nach Abisko in Schwedisch Lappland zu bewandern. Der Flug war schon lange gebucht. Aufgrund der Covid-19 Pandemie war zum Entscheidungszeitpunkt Schweden immer noch als Risiko-Land eingestuft.
Wir entschieden uns gegen diese Tour. Kurze Zeit nach unserer Entscheidung die Tour dort nicht mehr durchzuführen, wurde der Flug seitens der Fluggesellschaft storniert. Insoweit wohl alles richtig gemacht.
Wir entschieden uns gegen diese Tour. Kurze Zeit nach unserer Entscheidung die Tour dort nicht mehr durchzuführen, wurde der Flug seitens der Fluggesellschaft storniert. Insoweit wohl alles richtig gemacht.
Es musste aber ein Ersatzprogramm her. Mehrere Vorschläge standen zur Auswahl. Die Zugspitze fiel wegen des dortigen Massentourismus sicher aus. Gewonnen hat der Altmühl-Panorama-Weg in der Fränkischen Alp, bestehend aus 5 Etappen. Für einen aus unserem Trupp war dies offenbar nicht genug. Vor Jahren fand eine geplante alpine Tour über den Heilbronner Weg auf der Enzianhütte sein jähes Ende, da der Heilbronner Weg im Juni wegen der vorherrschenden Schneelage noch gesperrt war. Da wir sowieso in der Nähe seien, könne man diese Tour wohl nachholen, hieß es in der Begründung. Somit votierten alle dafür, im Anschluss an den etwas gemütlicheren Altmühl-Trip, die Klettertour auf dem Heilbronner Weg in den Allgäuer Alpen nachzuholen.
Im "Naturpark Altmühltal" kommt jeder auf seine Kosten, der Wanderer, der Radfahrer der Wassersportler und sogar die Kletterer – ja im unteren Teil des Altmühltals gibt es Kletterfelsen in allen Kategorien, steht in den Hochglanzprospekten.
Das Altmühltal erstreckt sich von der Frankenalb und der Quelle der Altmühl bei Leutershausen, bis nach Kelheim. Durch den landschaftlich wunderschönen Naturpark Altmühltal führt auf 200 km der Altmühltal Panoramaweg. Er beginnt in Gunzenhausen am Altmühlsee und endet an der Donaumündung der Altmühl bei Kelheim. In 10 – 15 Etappen wandert man entlang des idyllischen Flusslaufes der Altmühl. Die Anforderungen des Wanderweges sind moderat: Wer über eine gute Kondition und ein wenig Trittsicherheit verfügt, wird auf dem Altmühltal-Panoramaweg ein großes Wandervergnügen erleben können.
Unseren PKW stellen wir auf dem kostenlosen Parkplatz (Großparkplatz West) am Einstieg ab. Unsere Tour beginnt in Gunzenhausen mit nachfolgenden Etappen:
Etappe 1: Gunzenhausen - Spielberg / 13,7 km / 260 mtr. auf; 75 mtr. ab
Etappe 2: Spielberg - Auernheim / 20,8 km / 520 mtr. auf; 500 mtr. ab
Etappe 3: Auernheim - Treuchtlingen / 11,5 km / 120 mtr. auf; 320 mtr. ab
Etappe 4: Treuchtlingen - Solnhofen / 17,6 km / 450 mtr. auf; 460 mtr. ab
Etappe 5: Solnhofen - Dollnstein / 20,0 km / 680 mtr. auf und ab
Der Weg führt entlang der Altmühl vorbei an Wacholderheiden und Felsenlandschaften. Der gesamte Weg ist gut markiert mit gelb-roten Schildern, mit zusätzlichen Richtungsweisungen, Hinweisschildern mit Kilometerangaben und Ortsinformationen. Die Strecke hat mäßige Steigungen (hügelig) und verläuft teilweise auch auf naturnahen, pfadigen Wegstrecken und überwiegend auf eigener Trasse, abseits des motorisierten Verkehrs.
Nachfolgend beschreiben wir noch kurz markante Punkte auf den jeweiligen Etappen.
Zu Beginn kann man in der Ferne bereits einen markanten Höhenzug über den Feldern aufragen sehen. Dabei handelt es sich um die ersten Ausläufer der Fränkischen Juraplatte, die von der Altmühl auf ihrer Reise zur Donau durchflossen wird.
In Spielberg besichtigen wir das Schloss. Es stammt aus dem 14. Jahrhundert. Von hier oben hat man einen herrlichen Ausblick auf die fränkische Alp. Im Innenhof, umsäumt von hohen Schlossmauern, werden auf der Figurenwiese unterschiedlichste Skulpturen zur Schau gestellt.
Kurz nach Spielberg folgt man dem Verlauf des Bergrückens bis zum Gelben Berg. Hierbei handelt es sich um eine markante und unbewaldete Bergkuppe. Erinnert ein wenig an das Teletubbie-Land. Von den Trockenwiesen auf dem Gelben Berg hat man daher eine fantastische Aussicht auf die darunter liegende Hügellandschaft.
Der höchste bewohnte Ort am Hahnenkamm ist Auernheim, das auf 634 m Höhe liegt und sich zusammen mit Hohenstein den Rang teilt, die höchstgelegene Ortschaft Mittelfrankens zu sein.
Eine weitere erzählenswerte Besonderheit gibt es noch zu berichten. Abends kommen wir noch mit den Wirtsleuten ins Gespräch. Unter dem Motto "Ein Dorf rettet seinen Dialekt" hat die Dorfgemeinschaft Auernheim in monatelangen Sitzungen, erfolgreich ein Buch mit der speziellen regionalen fränkischen Mundart herausgebracht und somit dazu beigetragen, dass diese auch für künftige Generationen erhalten bleibt.
Eine weitere erzählenswerte Besonderheit gibt es noch zu berichten. Abends kommen wir noch mit den Wirtsleuten ins Gespräch. Unter dem Motto "Ein Dorf rettet seinen Dialekt" hat die Dorfgemeinschaft Auernheim in monatelangen Sitzungen, erfolgreich ein Buch mit der speziellen regionalen fränkischen Mundart herausgebracht und somit dazu beigetragen, dass diese auch für künftige Generationen erhalten bleibt.
Mitten im Wald trifft man auf die steinerne Rinne. Auf einem knapp ein Meter hohen und moosüberwucherten Steinwall flitzt ein Wasserlauf in einer Rinne talwärts. Das erstaunliche daran: Die steinerne Rinne entstand ohne menschliches Zutun. Das sehr kalkhaltige Wasser hinterlässt jährlich winzige Kalkablagerungen und so wuchs der Wall über Jahrhunderte zu seiner heutigen Größe.
Das Gasthaus "Steinerne Rinne" in Wolfsbronn lädt zu einer kurzweiligen Erfrischung ein. Der Wirt erzählt, er sei einer von 80 Einwohnern. Auf das niedliche Spritzenhaus angesprochen berichtet er, dass dort lediglich eine Tragkraftspritze untergebracht sei.
Die Burgruine Obere Veste, das Stadtschloss sowie der Karlgraben (Fossa Carolina) zählt zu den Sehenswürdigkeiten von Treuchtlingen. Hoch über dem Tal wandert man auf Waldwegen und kann zwischen den Bäumen hindurch immer wieder Blicke hinab auf die Altmühl werfen.
Wir staunen auch über die zahlreichen Schmetterlinge am Wegesrand. Nicht bewirtschaftete Flächen sind voll mit Weißlingen, Tagpfauenaugen oder Schachbrett-Faltern.
Bald erblickt man eine markante Burg am Flussufer: Burg Pappenheim. Bekannt ist der Name der Stadt vor allem durch den Ausspruch: „Ich kenne meine Pappenheimer.“ Das Zitat geht auf Schillers Drama Wallensteins Tod zurück, in dem der Feldherr Albrecht von Wallenstein sagt: „Daran erkenn’ ich meine Pappenheimer.“ Selbstverständlich machen wir hier eine ausgiebige Burgbesichtigung. Danach klinke ich mich kurz aus, um in Pappenheim eine Verstorbene Verwandte auf dem hiesigen Friedhof zu besuchen.
Die Wanderkollegen warten vor einem Lokal aus dem schräge Klaviernoten erklingen. Die Cafe Inhaberin erklärt, sie sei gerade angefangen mit dem Spielen. Ich darf kurz übernehmen und entlasse die Klänge der Bohemian Rhapsody nach draussen, mit Applaus verlassen wir Pappenheim.
Die Solnhofener Sola Basilika zählt mit ihren Säulen aus karolingischer Zeit zu den ältesten Baudenkmälern Deutschlands. Die umliegenden Steinbrüche des Solnhofener Plattenkalks gelten als Fossillagerstätte von Weltrang. Als Andenken nehmen wir ein kleines Plättchen mit. Die alte Schule wird hier als Biergarten/Restaurant umgenutzt. In einer sehr urigen Privatunterkunft finden wir unser Nachtlager.
Hinter Solnhofen erwartet uns eines der größten Höhepunkte der gesamten Wanderung. Der Weg führt an den Zwölf Aposteln entlang. In einer weiten Flussbiegung ragen hier nämlich zwölf gewaltige, weiße Kalksteinfelsen aus dem grünen Hang empor und erscheinen als stumme Wächter des Altmühltals – ein erhabener Anblick. Auf dem Weg nach Dollnstein machen wir noch eine ausgiebige Rast an der Hammermühle. Hier treffen sich Wanderer, Radfahrer, Bootsfahrer, Wohnmobilisten und andere Ermüdete. Die Altmühl auch scheint ein Eldorado für Bootstouristen zu sein.
In Dollnstein endet unsere letzte Etappe. Sehenswert sind neben der Burg Dollnstein, in deren Stallgebäuden sich das Altmühlzentrum befindet, die in weiten Teilen erhaltene Stadtmauer, die Ende des 14. Jahrhunderts erbaut wurde.
Am nächsten Morgen fahren wir mit der Bahn zurück zu unserem PKW nach Gunzenhausen und machen uns danach gleich auf den Weg nach Oberstdorf im Allgäu.
Fazit:
Der Altmühltal-Panoramaweg bietet abwechslungsreiche Landschaften und malerische Aussichten über das Tal. Mal geht es über Wiesen, oft durch den Wald und ab und an entlang rauer Felsformationen. Die Aufstiege sind gut zu bewältigen und werden oftmals mit tollen Aussichten belohnt. Der Altmühltal-Panoramaweg ist daher für den Gelegenheitswanderer gut geeignet, aber auch Flachlandwanderer kommen hier auf ihre Kosten. Wer hoch hinaus will, ist hier vermutlich an der falschen Adresse und im Gebirge besser aufgehoben. Dies wollen wir natürlich später tun! Uns ist aufgefallen, dass die Wanderwege sehr wenig frequentiert sind und die Natur-Pfade dadurch hochverwachsen, also wenig ausgetreten erscheinen. Die privaten Unterkünfte waren mitunter sehr urig und oftmals mit Familienanschluss sehr unterhaltsam. So viele Hochsitze (Jäger) wie in dieser Region haben wir noch nirgends gesehen.
Nachmittags kommen wir in Oberstdorf an und beziehen unseren reservierten Zeltplatz. Oberstdorf ist die südlichste Gemeinde in Deutschland und bekannt durch seinen Einstieg zur Alpenüberquerung auf dem Fernwanderweg E5 nach Meran.
Der Campingplatz Oberstdorf (nicht Rubi-Camp) an der Rubinger Straße 16 ist sehr gepflegt mit kostenlosen Dusch- u. Waschräumen und einer Bushaltestelle direkt vor dem Haupteingang.
Wir starten am späten Vormittag des nächsten Tages per Bus von Oberstdorf zur Talstation der Fellhornseilbahn im Ortsteil Faistenoy. Über Birgsau im Stillachtal aus geht es zu Beginn des Anstieges über eine meist angenehm im Schatten liegende Bergstrasse in den vier Kilometer entfernten Ort Einödsbach; der südlichsten Siedlung Deutschlands. Der dortige Gasthof hat mittwochs leider geschlossen. Von hier zweigt man links dem beschilderten Hüttenweg ab.
Am Fuße der Trettachspitze und Mädelegabel gelangt man in das enge, mit Gebüsch und Alpenflor bewachsene und von felsigen Steilflanken begrenzte Bacherloch hinein.
Das Bacherloch ist eine Schlucht in den Allgäuer Alpen bei Oberstdorf. Die Schlucht beginnt bei Einödsbach in 1100 m Höhe und endet in 1900 m Höhe unter steilen Felswänden.
Bis hierher war der Anstieg einfach und nicht extrem steil. Nach dem Bacherloch allerdings wird es zunehmend steiler und schließlich muss eine Steilstufe in vielen Serpentinen und zum Teil mit drahtseilversicherten Stellen überwunden werden, ehe man das aussichtsreiche Walternberger-Haus nach gut vier Stunden auf 2.084 m erreicht.
Das Waltenberger Haus liegt unterhalb der mächtigen Hochfrottspitze und des imposanten Bockkarkopfes. Ihr Standort unter der Bockkarscharte, am Ende des eigentlichen Heilbronner Höhenweges, markiert etwa die Hälfte der Verbindung zwischen der Rappensee- und der Kemptner Hütte.
Das 130 Jahre alte Steinhaus wurde im Jahre 2015 abgerissen. Seit 2017 steht dort ein moderner, leicht abgerundeter Holzbau mit Pultdach. Die großzügig geschnittenen hellen Zimmer sind für erschwingliche 30 € zu haben. Aufgrund der Pandemie sind die Bettenlager geschlossen. Leider auch die Duschen. Das eiskalte Quellwasser fügt einem ordentliche Schmerzen zu. Die Abläufe im Haus sind gut durchgetaktet. Junge, neugierige Steinböcke, die sich unmittelbar im Bereich der Hüttenterrasse aufhalten sind abends, wie die untergehende Sonne, eine besondere Attraktion.
Am nächsten Tag setzten wir nach dem Frühstück um 8 Uhr unsere Wanderung fort. Jetzt steht uns ein aufregender Abschnitt bevor. Das alpine Gelände zwischen dem Hochfrottspitz und dem Bockkarkopf beeindruckt durch seine schroffen und abweisenden Fels- und Steinformationen. So führen auch die letzten Meter des Anstieges zur Scharte hin durch felsdurchsetztes und schroffes Gelände. Einige ausgesetztere Abschnitte sind durch Stahlseile versichert. Punktuell wird hier möglicherweise die eine oder andere Hand zum leichten bergauf Klettern benötigt. Kurz vor der Scharte sollte man unbedingt noch einmal den Rückblick in die Scharte und auf das – mittlerweile tief unten liegende – Waltenberger Haus genießen, bevor sich auf der gegenüberliegenden Seiten ein traumhaftes Bergpanorama weit über die Allgäuer und Lechtaler Alpen hinaus eröffnet. Dieser schwerliche Teilabschnitt bis zur Bockkarscharte dauert gut eine Stunde auf eine Länge von zwei Kilometern mit 443 Höhenmetern. Hier erreichen wir ziemlich das Ende des Heilbronner Weges. Der Heilbronner Weg schlängelt sich auf etwa 2.300 bis 2.500 Metern durch den Fels am Hauptkamm der Allgäuer Alpen. Teilweise auf sehr schmalen und ausgesetzten Bändern, teils über den Grat oder durch den Fels auf und ab. Zwei kleine Schlüsselstellen sind die Leiter und die Brücke, die auf jeden Fall zum Pflichtprogramm gehören und natürlich Schwindelfreiheit verlangen.
Am nächsten Tag setzten wir nach dem Frühstück um 8 Uhr unsere Wanderung fort. Jetzt steht uns ein aufregender Abschnitt bevor. Das alpine Gelände zwischen dem Hochfrottspitz und dem Bockkarkopf beeindruckt durch seine schroffen und abweisenden Fels- und Steinformationen. So führen auch die letzten Meter des Anstieges zur Scharte hin durch felsdurchsetztes und schroffes Gelände. Einige ausgesetztere Abschnitte sind durch Stahlseile versichert. Punktuell wird hier möglicherweise die eine oder andere Hand zum leichten bergauf Klettern benötigt. Kurz vor der Scharte sollte man unbedingt noch einmal den Rückblick in die Scharte und auf das – mittlerweile tief unten liegende – Waltenberger Haus genießen, bevor sich auf der gegenüberliegenden Seiten ein traumhaftes Bergpanorama weit über die Allgäuer und Lechtaler Alpen hinaus eröffnet. Dieser schwerliche Teilabschnitt bis zur Bockkarscharte dauert gut eine Stunde auf eine Länge von zwei Kilometern mit 443 Höhenmetern. Hier erreichen wir ziemlich das Ende des Heilbronner Weges. Der Heilbronner Weg schlängelt sich auf etwa 2.300 bis 2.500 Metern durch den Fels am Hauptkamm der Allgäuer Alpen. Teilweise auf sehr schmalen und ausgesetzten Bändern, teils über den Grat oder durch den Fels auf und ab. Zwei kleine Schlüsselstellen sind die Leiter und die Brücke, die auf jeden Fall zum Pflichtprogramm gehören und natürlich Schwindelfreiheit verlangen.
Da wir, wie bereits erwähnt, nun den Heilbronner Weg in Richtung Kemptener Hütte verlassen würden, entscheiden sich zwei von uns, ohne Rucksack ein größeres Teilstück des Heilbronner Weg in Richtung Rappenseehütte bis zum Hans-Kaiser Steg zu gehen. Für die Begehung des Heilbronner Wegs von der Abzweigung an der Bockkarscharte bis zum Hohen Licht benötigt man etwa zwei bis drei Stunden.
Jetzt kommt der interessanteste Teilabschnitt des Heilbronner Weges. Über eine Leiter (9:50 Uhr) am Steinschartenkopf und den bereits genannten Hans Kaiser Steg führt uns der Weg wieder zurück über die Bockkarscharte bis rauf zum Bockkarkopf(2609). Die Aussicht ist traumhaft. Es ist 11:05 Uhr.
(Insgeheim will der Verfasser nur die charakterische Leiterbrücke, die auf allen Hochglanzprospekten wirbt, inspizieren. Damit erfüllt sich der Wunsch, zumindest die 26 Sprossen der Leiter als Übergang zum Steinschartenkopf mit den entsprechenden Fotos abgearbeitet zu haben).
Der Bockkarkopf liegt auf der Grenze zwischen Bayern in Deutschland und Tirol in Österreich. Er stellt den letzten Gipfel des Heilbronner Höhenweges dar, der außerdem noch das Hohe Licht, die Mädelegabel und den Steinschartenkopf umfasst. Plötzlich schlägt das Wetter um. Wie angekündigt sollte es um 11.00 Uhr regnen. Dunkele Gewitterwolken ziehen auf. In der Ferne beobachten wir, wie der Hohe Ifen im Kleinwalsertal von der Sonne angeschmeichelt wird. Ein tolles Naturschauspiel mit starken Kontrasten. So schnell wie die dunklen Wolken aufgezogen sind, verziehen sie sich auch wieder. Der Regen ist ausgeblieben. Wieder schönster Sonnenschein.
Die letzte große Herausforderung steht uns bevor. Riesige Altschneefelder am Schwarzmilzferner (letzter Gletscher im Allgäu) überdecken die sonst sichtbaren Wegemarkierungen. Bereits ausgetretene Schneepfade und einzig blasse rote Markierungen in der Ferne lassen uns die grobe Richtung zur Kemptner Hütte erkennen. Den Abzweig zur Mädelegabel (2645 m) lassen wir aus Zeitgründen aus.
Von nun an verlassen wir das karge, felsige Gebiet und es geht fortan stetig bergab, an einem kleinen Bergsee vorbei erreichen wir wieder die Welt der Bergwiesen, mit Blumen in intensiven Gelb- und Grüntönen. Murmeltiere beobachten uns neugierig.
Nach dreieinhalb Stunden und rund 7 Kilometern begrüßen wir um 13:50 Uhr die Kemptner Hütte. Hier machen wir eine ausgiebige Pause und begeben uns im Trettachtal am Sperrbach entlang ins 6 Kilometer entfernte Spielmannsau. Der Abstieg dauert gut 2 Stunden. Hier endet unsere Tour nach zwei Tagen mit insgesamt 14 Stunden, 24 Kilometern und 2083 Höhenmetern Auf- u. Abstieg.
Von Spielmannsau bringt uns der letzte Bus ab 18:10 Uhr zurück nach Oberstdorf. In dem für uns legendären "Wienerwald" gönnen wir uns ein ausgiebiges Hendl-Abendbrot. Am nächsten Tag geht es zurück in die 750 km entfernte Heimat.
Fazit:
Es war eine gute Entscheidung, diese Tour nachgeholt zu haben. Sie hat uns konditionell richtig gut gefordert und sicherlich den einen oder anderen auch seine Grenzen aufgezeigt. Wer gerne anspruchsvollere Bergtouren unternimmt, der kann über den Heilbronner Weg einen tollen Einblick in den wilden Hauptkamm der Allgäuer Alpen bekommen. Ausdauer (sehr gute Kondition), Trittsicherheit und Schwindelfreiheit vorausgesetzt, kann man hier spektakuläre Ausblicke, unterschiedlichste Landschaften und eine tolle hochalpine Wegführung genießen. Dieser Kurzausflug wird für unseren Wandertrupp sicherlich unvergesslich bleiben.
Zusammenfassung:
Per Bus von Oberstdorf zum Fellhornparkplatz 11,0 km
Parkplatz Fellhorn nach Einödsbach 4,7 km 1,5 Std.
Gasthof Einödsbach - Waltenberger Haus 6,5 km 4,0 Std.
Waltenberger Haus - Bockkarscharte 2,0 km 1,0 Std.
Bockkarscharte - Leiter, Steg u. zurück 2,0 km 1,0 Std.
Bockarscharte - Kemptner Hütte 5,0 km 3,5 Std.
Kemptner Hütte - Spielmannsaus 6,0 km 3,0 Std.
Von Spielmannsau per Bus (Letzter Bus 18:10h) nach Oberstdorf 11,0 km
mvdW
Tourengänger:
Metavira2

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