Interessante Kraxeltour im westlichsten Wallis
Das Gebiet um die Emosson Staumauer ist in den Sommerferien stark vom Tourismus geprägt. Sobald man sich von den markierten Wanderwegen entfernt, kann man jedoch sehr schöne und bei Bedarf auch anspruchsvolle Touren unternehmen. Die im Folgenden beschriebene Tour kann man auch vom Col de la Gueulaz aus starten, dann wird es eine recht kurze Sache.
Man startet beim Bahnhof Le Châtelard Frontière und folgt zunächst den Wegweisern Richtung Barberine. Dabei überquert man die Landesgrenze. Nun steigt man auf dem Pfad Richtung Col du Passet (wenig oberhalb der Staumauer) auf. Dieser Aufstieg wäre effizient, wenn es aktuell nicht so viele Heidelbeeren hätte. Vom Pass geht man kurz auf dem Pfad Richtung Loria und biegt dann rechts ab. Man stösst kurzum auf einen diskreten Pfad, mit einigen Steinmännern markiert, der ins Tälchen zwischen den beiden Aiguilles führt (kurz II). Man ersteigt es bis ans Ende, geht dann rechts raus und stösst auf ein schmales Grascouloir, das in den Sattel zwischen den beiden Gipfeln führt (kurze, etwas heikle Stelle, II). Nun auf den Nordgipfel in Blockkletterei (II). Der direkte Aufstieg (N-Grat) zum Südgipfel ist nicht ganz simpel, darum unten durch queren, bis man auf dem SW-Grat, bzw. etwas links davon durch eine Verschneidung aufsteigen kann.
Nun weiter auf dem Grat Richtung Grand Perron, was zunächst einfach ist. Man überschreitet zwei kleine Zwischengipfel und weicht da und dort etwas aus. Erst wenige Meter vor dem Hauptgipfel wird der Grat schmal und anspruchsvoll. Hier hat es Sicherungen, die etwas links des Grates verlaufen. Bei der Gratüberquerung wird hier vermutlich etwas ausgewichen. Spätestens auf dem Grand Perron ist für Alpinwanderer das Ende der Fahnenstange erreicht. Der Weiterweg über den Grat würde diverse Abseilmanöver erfordern. Die Gesamtüberschreitung der Kette soll jedoch eine sehr schöne Tour sein.
Nun zurück bis zum Punkt zwischen den "Zwischengipfeln". Hier über ein Couloir steil abwärts (wäre im Aufstieg mühsam) und über eine enorme Geröllhalde zum Wanderweg Loria - Emosson. Man könnte auch ein Couloir etwas näher beim Gd. Perron für den Abstieg wählen, dies ist aber heikler und besser mit Abseilen zu machen. Überhaupt ist die Geröllhalde auf der Südseite eher mühselig, so dass ich empfehlen würde, über die interessantere Aufstiegsroute retour zu gehen. Von Emosson steigt man zu Fuss, per Autostop oder mit dem Bus (wenige Kurse, Alpine Ticket 5.-) nach Finhaut ab.
Gelernt habe ich heute, dass die durchschnittliche Trekkinghose Rittlings-Kletterei nicht so gut verträgt...
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