Unter Geiern - Geierköpfe Nordwand und Überschreitung


Publiziert von Nyn , 17. Juli 2020 um 17:47. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:12 Juli 2020
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 13:00
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1350 m
Unterkunftmöglichkeiten:Im Tal

Ich geierte schon länger auf eine zünftige Tour nur mit dem Nik und da mich meine Beisserchen nicht mehr plagten (s.d.), stand dem nach erträglich langer, wenn auch sehr früher Anfahrt endlich nichts mehr im Wege.

Mir schwebte zunächst ein Anstieg auf dem interessanten Weg von Westen her vor, Nik dagegen wollte gern die Durchsteigung der Nordwand versuchen, die frehel beschrieben hat. Kompromiss: Wir machen einfach Beides! So konnten wir dank zweier Autos die Nordwandroute am Ostgipfel der Geierköpfe geschickt mit der Komplettüberschreitung (Ostgipfel bis zum Westgipfel) und Abstieg durchs Teufelstal kombinieren. Genial!



DIE NORDWAND

frehels Beschreibung des Zustiegs zur und der Nordwandroute sind für eine Begehung vollkommen ausreichend, das Ganze hat jedoch mit Wandern (Die "Wanderung durch die Nordwand"...also nee-bitte...) überhaupt nichts mehr zu tun. Aber gehen wir es doch einfach mal der Reihe nach an:

An der Ammerwaldstraße (L255) befindet sich unterhalb der einzigen Spitzkehre der gesamten Strecke ein Wanderparkplatz, ganz in der Nähe der Landesgrenze, auf der österreichischen Seite. Hier steht ein Schild, an dem die Kreuzspitze und der Westgipfel der Geierköpfe (letzterer mit 4 Stunden) angeschrieben sind: Es geht hinunter ins Neualmgries. Dort verlassen wir den Weg aber gleich wieder und stromern weglos rechts am Schuttstrom entlang. Bald stoßen wir dort auf verblasste Markierungen, denen wir ein Weilchen folgen, bis von rechts ein weiterer Schuttstrom/Bachlauf herunterkommt. Diesen Abzweig gehen wir nun hinauf.

Im unteren Bereich queren wir einen weiteren Zuweg zu den Geierköpfen bzw. zum Neualmasattel; das war es dann aber auch mit den Begehungsspuren. Etwas mühsam stolpern wir im Bachbett voran, bis sich dieser sich zu einer Klamm verengt. Diese umgehen wir rechts: Zunächst eine deutliche Rinne hinauf, nach etwa 50 Höhenmetern dann auf Tierspuren links hinüber und oberhalb der Klamm zurück zum Bachbett. Dabei müssen wir kurz durch Latschen und Bäume, ein besonders wilder Latschenkampf ist's aber nicht. Wir steigen so bald wie möglich wieder hinunter ins wieder flachere Bachbett, geeignete Stellen dafür gibt's mehrere (allerdings auch steile Hänge, wir müssen ein bissl nach der besten Möglichkeit schauen).

Wir folgen nun dem Bachbett weiter hinauf. Vor einer latschenbesetzten Felswand dreht das Bachbett nach rechts, bis zu einer Stelle, an der der Bach als Wasserfall diese Felswände hinunterstürzt. Rechts davon befindet sich eine trockene Rinne, in der wir nun hinaufsteigen. Bald zweigt links eine weitere, schmalere Rinne ein, in der wir nun weiter hinauf kraxeln. Die Kraxelschwierigkeiten hier halten sich in Grenzen, alles um I, auch kurz II, je nach Trockenheit und Variante. Bei der stellenweisen Nässe heisst es für uns schon gut aufpassen.

Dort, wo diese zweite Bachrinne in bräunlichem Gebrösel ausläuft, verlassen wir sie nach links. Hier steht bei unserer Begehung ein kleiner Steinmann (s. Bild). Seichte Spuren (die wahrscheinlich eher von Tieren stammen) führen zurück zum Bach, den wir oberhalb des Wasserfalls wieder erreichen. Nun geht es am oder im Bachbett weiter hinauf, bis zu einem kleinen Wandl. Dieses umgehen wir rechts durch schmale Latschengassen. Am Ende der Umgehung gibt's dann keine Gassen mehr, hier steht der einzige Latschenkampf des Tages an – es ist allerdings nur ein kurzes Vergnügen.

Wenige Schritte weiter finden wir uns am unteren Ende eines riesigen Schuttkegels. Links oberhalb befindet sich ein zweiter. Dessen obersten Punkt gilt es nun anzustreben. Denn genau dort beginnt ein Band, das den Durchstieg durch den steilsten Teil der Nordwand ermöglicht.

Wir pausieren aber erst einmal an einem Block vor dem unteren Ende des ersten Schuttkegels. Danach mühen wir uns zunehmend links haltend hinauf, bis wir über wechselnd festen Schotter und eine unten noch etwas grasige Rippe den höchsten Punkt des oberen Schuttkegels erreichen.

Hier beginnt das schuttbedeckte Bandsystem, das uns den einzig vernünftigen Durchstieg durch den steilsten Teil der Nordwand ermöglicht. Einen gelben Brocken in untersten Bereich umgehen wir rechts, dann geht's auf teils mergligem, stets eher abschüssigem Gelände weiter zur Schlüsselstelle des gesamten Anstiegs: Eine doppelte Felsstufe, sehr trittarm, die wir mit Hilfe zum Glück großer Griffe auf der Bergseite (rechts) überwinden können (II+ / III-). Vorsicht beim Ausstieg, hier lauert eine glatte Platte, auf der viel Schotter herumliegt! Lieber vor dem Betreten gründlich säubern.

Vergleichsweise unschwierig queren wir nun auf dem Band weiter schräg nach links. Trotzdem ist weiterhin Vorsicht geboten: Das Gelände ist immer abschüssig, und durchwegs mit ordentlich Schotter bedeckt. Wir halten auf einen schon vom Beginn des Bandes aus gut zu erkennenden Grasfleck zu, auf dem einige niedrige Latschen stehen. Dort angelangt, dürfen wir nicht weiter queren. Wir steigen stattdessen auf zunehmend dürftig werdenden Graspolstern geradewegs zum höchsten Punkt des Grasflecks hinauf.

Ab hier ist die Routenwahl weniger zwingend, jedoch leiten abwechselnd kurze Rinnen und Rippen geradewegs hinauf in hier eingelagertes weniger steiles Schrofengelände.

Der Steilhang Richtung Ostgipfel sieht ab hier zwar gangbar, aber doch sehr brüchig aus, so halten wir uns geradeaus auf die Felsen zu und oben leicht rechts. Wir spreizen zunächst in einer deutlichen Rinne hinauf, die rechts von einem markanten Turm begrenzt wird, bis wir die Rinne nach rechts verlassen können. Es folgt ein kurzes, schmales Gratl, dann der letzte steile Aufschwung, und schließlich geht es ein wenig flacher über Schotter und Gras hinauf zum Grat. Wir erreichen ihn an der vermutlich niedrigsten Stelle zwischen dem Ostgipfel (links) und den nächsten Erhebungen im Westen.

Wanderparkplatz - Nordwand - Grathöhe: landschaftlich grandioser, wegloser und unmarkierter Anstieg in brüchigem Fels und Schrofengelände, T6- /II+ / III- (eine Stelle, sonst leichter), 3:45h


Ausführlicher Hinweis:
Diese Route ist nicht markiert. Es gibt zwei oder drei Steinmännchen, die strategisch super plaziert sind, mehr um die eigene Orientierung bestätigen - trotzdem KLASSE! Alles bleibt jedoch weglos! Auch mit dem von den "Hikr-Erstbegehern" angegebenen Schwierigkeitsgrad der Wand bin ich (Nyn) nicht ganz glücklich (ich schon, sagt der Nik, meint's aber nicht böse). Rein technisch mag II noch stimmen (ne III isses ned), der Gesamteindruck ist meiner Meinung nach jedoch höher als II und T5 anzusetzen.

Es mag womöglich leicht verschiedenen Ansichten über Berücksichtigung von Komponenten wie Brüchigkeit, Ausgesetztheit und Gefährdung geschuldet sein oder eben Ammergauerspezifischem :D, aber obwohl laut Auskunft eines sehr alten Bergsteigers, den wir nach dem Durchstieg der Nordwand oben am Grat getroffen haben, durch diese früher tatsächlich ein "Steig" führte (ABER HALLO!, wo?), halte ich diese Route für insgesamt etwas anspruchsvoller als bisher beschrieben.

In der Wand bewegen wir uns ab dem eigentlichen Einstieg am Ende des oberen Schuttkegels bis hinauf zum Grat durchweg in heiklem, zuweilen sehr heiklem Absturzgelände. Solides seilfreies Kletterkönnen und Orientierung in brüchigem und auch unübersichtlichem Fels ist trotz einiger markanter "Wegpunkte" und der grundlegenden Logik des Band- und Rinnensystems unabdingbar. Eine vernünftige Sicherung dürfte an den schwierigen Stellen kaum herstellbar sein, selbst wenn wir dies versucht und das Geraffel dafür dabei gehabt hätten. Der Fels ist nicht ausgeputzt, selten wirklich fest, sondern oft brüchig und kleinsplittrig, dazu sind Griffe, Tritte und Absätze sehr oft mit Gries (Auflagen kleiner Steinchen) bedeckt, die ein hohes Gefährdungspotential haben und deshalb unsere andauernde und besondere Aufmerksamkeit benötigen. Auch im leichteren Ge(hge)lände besteht Steinschlaggefahr. Jeden unserer Schritte müssen wir deshalb sorgfältig planen, jeden Griff kritisch prüfen. Das bedeutet: Absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit ist nötig, Ausgleiten ist verboten, Helm!

Aber: Wer das Steigen und ungesicherte Klettern in solcherlei Gelände beherrscht, den erwartet ein genretypischer Leckerbissen, alle anderen seien hiermit nachdrücklich gewarnt!!

(Alternative: Der übliche Anstieg auf den Ostgipfel führt von Süden ab dem Südhangsteig - zwar weglos, aber vergleichsweise leicht - über Gras)



DER OSTGIPFEL

Den lassen wir uns natürlich nicht entgehen! In wenigen Minuten sind wir dort oben und können die Wand seitlich ein wenig einsehen, die wir eben durchquert und durchstiegen haben.

Grathöhe - Ostgipfel: Wegspuren, unmarkiert, T2, ein paar Minuten


ÜBERSCHREITUNG O>W

Diese herrliche Gratüberschreitung ist schon mehrfach und ausführlich beschrieben und gewürdigt worden. Völlig zu Recht! Die Route ist grandios und eine der schönsten Gratüberschreitungen der Ammergauer Alpen.

Zunächst flanieren wir wieder zurück zu der Stelle, an der wir zuvor heraufgekommen sind. Dann führen Wegspuren hinauf zu den nächsten Gratköpfen, allesamt sanfte Aufschwünge, die das Weglein knapp unterhalb der Grathöhe links umgeht. Dann nähern wir uns der ersten schwierigen (und schwierigsten) Stelle des Gratübergangs: Ein markanter länglicher Block steht hier quer zum Gratverlauf. Wir betreten ihn, und kraxeln gleich rechts die steile, glatte Rinne hinab in das schmale "Schärtle". Die Stufe danach nehmen wir direkt (bzw. etwas links der Kante, beides um II), dann geht's hinauf auf die Grathöhe.

Die nächste Schwierigkeit bildet eine etwas größere, dafür umso brüchigere Scharte vor einem unkletterbaren großen Gratturm. Unser Abstieg erfolgt, unter größter Vorsicht, im Bröselgelände (T5, I). Drüben queren wir links unterhalb der senkrechten Wand auf einem Band, bis wir wieder leicht rückwärts zur Grathöhe aufsteigen können, zuletzt in bzw. neben einer mergligen Rinne (Steinmännchen beachten!). Das Ganze ist weithin ziemlich bröselig, aber im Aufstieg deutlich besser als der Abstieg davor. Es folgt eine etwa zwei Meter hohe, senkrechte Stufe, die wir auf unterschiedliche Art lösen, (lustig und luftig, kurz I-II), dann sind wir in angenehmerem Gehgelände.

Wir tasten uns nun langsam an den Gipfelaufbau des Hauptgipfels heran und finden sogar einige rote Markierungspunkte. Diese weisen zum kurzen, steilen Wandl, über das wir noch kraxeln dürfen, bevor wir nach wenigen Schritten am Hauptgipfel der Geierköpfe ankommen.

Ostgipfel - Hauptgipfel: Gratüberschreitung auf unmarkiertem, gutem Weg, T5, Stellen I und II, 1:10h

Insgesamt ist der Übergang zum Hauptgipfel (und weiter zum Westgipfel) gut bemanndlt und es gibt deutliche Spuren. Meist ist es sogar ein Weg. Aber auch hier ist der Fels und Untergrund zuweilen ordentlich brüchig. Besser ist es, außer bei der südseitigen Umgehung des markanten Steilaufschwungs, immer am Grat zu bleiben. Erst ab dem Hauptgipfel (tolle Aussicht!) wird's leichter. Tiefer in die Südflanke auszuweichen, um diese ~2 längeren schwierigen Stellen der Überschreitung zu umgehen, ist wohl möglich, man bekommt dafür dann jedoch massig abschüssigen Schotter, steile Schrofen und jede Menge mehr Bruch - das lohnt unserer Meinung nach nicht, vorausgesetzt, man beherrscht einen sicheren IIer.


WESTGIPFEL

Deutlich einfacher als bisher ist nun unser Weiterweg zum Westgipfel. Vom Hauptgipfel steigen wir zunächst einige Stufen und eine steile Schotterflanke hinunter in eine Scharte. Aus der Scharte weiter über eine Felskante und einen recht schmalen Gratabschnitt, dann immer dem leichten Weg auf der Gratkante folgen. Nach dem Gekraxel ist das nun Wandergenuss pur. Sanfte Grashänge führen schließlich hinauf auf den erneut aussichtsreichen Westgipfel, dessen großes Gipfelkreuz wir schon von weither gesehen haben.

Hauptgipfel - Westgipfel: Gratüberschreitung auf unmarkiertem, gutem Weg, T3, 30 Minuten


ABSTIEG

Der Abstieg vom Westgipfel über das Kreuzjöchl ist mit Ausnahme einer kurzen Abkletterpassage (I) unschwierig. Durch zahllose Latschengassen geht's hinunter zur Zwerchenbergalpe (1590m).

Der (weiterhin unmarkierte!) Steig ab der Zwerchenbergalpe westlich zur Ammerwaldstraße (und Parkplatz unseres zweiten Fahrzeugs) führt dann durch herrliches, aber auch sehr steiles Gelände. Der Weg ist da toll hineingezaubert. Wir haben hoffentlich noch genügend Konzentration übrig, nicht nur wegen vieler umgestürzter Bäume, die wir irgendwie überwinden müssen (meine langen Beine sind "obenrum" vorteilhaft, zum Untendurchschlüpfen bin ich selten beweglich genug), wenige, kurze Stellen sind nochmal I.

Beim Abstieg begegnen wir Christiane und Mia, Mutter und Tochter aus Berlin. Sie brauchen im Abstieg Hilfe, und wir begleiten die beiden gern hinunter bis zur Ammerwaldstraße. Die zwei Mädels stellen sich als tapfere Bergsteigerinnen heraus, und mit entsprechender Vorsicht und viel Humor kommen wir alle vier gut hinunter. Unser Abstieg dauert deshalb ein wenig länger als üblich :D
 
Westgipfel - Parkplatz an der Ammerwaldstraße: oben markierte, gute, unten schmale Wege in oft ausgesetztem Gelände, T3, 4h


Meine Gesamt-Einschätzung:  
  • Zustieg: T5 , I-II, LKK (Latschenkampfklasse) 2, zum Glück nur kurz
  • Nordwand: T6-, Schlüsselstelle = Unterbrechung des Bands II+ / III-
  • (Die von Nic und frehel angedeutete Umgehung der Schlüsselstelle habe ich mir nur kurz angesehen. Ob das leichter geht, ist sehr schwer abzuschätzen, weil oberhalb eine abdrängende Stufe ist, unterhalb ist alles sehr abschüssig und splittrig/plattig, zudem wohl meist feucht). Nik meint: er würde da brav die Finger von lassen...
  • Oberhalb des markanten Latschen/Grasflecks geht es im Rippen- und Rinnensysstem teils schrofig, teils felsig hinauf zum Grat, ebenfalls mit I-IIer-Stellen. Dort ist die Wegführung wenig zwingend. Wir hielten uns ziemlich direkt hoch.

Ausrüstung
C-Schuhe, Stecken, unbedingt ein Helm!



Mein FAZIT
Die Nordwand ist anspruchsvoll in jeder Hinsicht, die anschließende Überschreitung hat zwei schwerere Passagen. Unsere Kombi bietet alles: Urwüchsige Landschaft, fantastische Eindrücke und tolle Aussicht.


Niks FAZIT:
Tolle Tour, die eine dolomitenhafte Nordwand mit einer tollen Gratüberschreitung kombiniert. Die Überschreitung der Geierköpfe gehört zusammen mit dem Danielgrat und dem Niederstraußberg zu den schönsten Grattouren der Ammergauer.



Mein herzlicher Dank an den Nik für die Kombi-Idee und die tolle Wechselführung

Nyn

Tourengänger: Nik Brückner, Nyn
Communities: T6


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Kommentare (17)


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Nic hat gesagt:
Gesendet am 17. Juli 2020 um 21:27
Schöne Tour und unendlich viele Bilder. ;) Freut mich, dass euch die Tour gefallen hat. T6- halte ich natürlich für bissl übertrieben. Aber jeder sieht das wohl anders.

VG Nico

Nyn hat gesagt: RE:
Gesendet am 18. Juli 2020 um 07:48
Hallo Nico -
Naja, mit der auch psychsich anspruchsvollen Schlüsselpassage im mindestens oberen IIer (Im Klettergarten könntest das auch locker mit III bewerten) ist es -logo alles subjektiv - lt Definition kein T5 mehr, auch wenn es für den Rest der Route überwiegend zutrifft

Nic hat gesagt:
Gesendet am 17. Juli 2020 um 22:12
Die von euch erwähnten Steinmänner gab es bei uns übrigens (noch) nicht. Wir haben nur einen einzigen gefunden. An einer Stelle, an der er nicht notwendig war.

Nyn hat gesagt: RE:
Gesendet am 18. Juli 2020 um 07:58
Am Zustieg war es glaub ich nur der 1e, ebender nach der steilen I-IIer Rinne, mit der wir die große Wasserfallstufe rechts umgingen und den ich auch fotografiert habe.
Oben in der eigentlichen Wand kann ich mich an 2 erinnern. Einer auf einem Absatz in der Bandquerung, der andere (mit etwas Phantasie) am Ende des Grasfleckens, beide in der Tat eigentlich unnötig

Nik Brückner hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. Juli 2020 um 14:13
Ein paar der Steinmänner entsprangen wohl auch unserem Wunschedenken - vor allem an den Stellen, an denen die Wand nicht besonders übersichtlich war. Aber wir haben uns durchgewurschtelt.

Schubi hat gesagt:
Gesendet am 18. Juli 2020 um 07:16
Servus Jungs.

Glückwunsch zu dieser strammen Tour, abgerundet sogar von einer Hilfsaktion. Euer heldenhafter Einsatz für Mutter und Tochter könnte ja eine Karriere bei der Bergwacht einläuten. Dann wärt ihr auch immer in den Bergen und müsstet net erst langwierig hinfahren ;-)

Schönen Gruß, Frank

Nyn hat gesagt: RE:
Gesendet am 18. Juli 2020 um 08:02
Danke Frank,
leider wird die Bergwacht sehr oft und erst dann gerufen, wenn es schon zu spät ist. Voll-Berufler gibt es meines Wissens bei der Bergwacht kaum, das sind fast alles Ehrenamtliche

Toni83 hat gesagt:
Gesendet am 18. Juli 2020 um 10:16
Sehr schön! Das schaut mir nachahmenswert aus :)
Gruß

Nyn hat gesagt: RE:
Gesendet am 18. Juli 2020 um 13:14
Definitiv was für Dich, Toni
Würde es allerdings nicht alleine machen wollen

frehel hat gesagt: Gratulation
Gesendet am 18. Juli 2020 um 18:01
Landschaftlich einfach top Wanderung. Der Nordwanddurchstieg verdient definitiv ein paar mehr Begehungen.
VG, Moritz

Nyn hat gesagt: RE:Gratulation
Gesendet am 18. Juli 2020 um 18:08
Danke Moitz,
dank eurer Beschreibung zum Wandfuß sehr gut zu finden.
Am Bandsystem logisch, oben raus gibt es sicher Varianten - aber wer das unten geschafft hat, kommt oben fast überall durch.

Wir werden die üblichen Verdächtigen sicher bald auch dort antreffen :D

Markus


Nik Brückner hat gesagt: RE:Gratulation
Gesendet am 20. Juli 2020 um 14:14
Moritz, auch von mir an dieser Stelle mal einen ganz herzlichen Dank für deinen Tourenbericht! Die Beschreibung war prima, und die Idee war toll.

Herzlichen Gruß,

Nik

frehel hat gesagt: RE:Gratulation
Gesendet am 21. Juli 2020 um 23:26
Hallo Nik, freut mich, dass der Bericht hilfreich war.

Ben77 hat gesagt: Starke Tour
Gesendet am 3. August 2021 um 15:01
Hi Nyn,
danke für diesen Bericht. Die Nordwand sieht ja genial aus. Aber ich nehme deine Bewertung ernst.
Ben

Nyn hat gesagt: RE:Starke Tour
Gesendet am 3. August 2021 um 16:38
Der Dank gebührt zunächst frehel und Nic für diese großartige Inspiration, dann meinem tollen und zuverlässigen Tourenpartner und Freund Nik, ohne den ich dieses Schmankerl wohl kaum angegangen wäre.

Die Bewerterei ist so ne Sache für sich. Was für den Einen noch "normal" ist, stellt für den Anderen bereits ein ggf unlösbares Problem dar. Bei vielen extremeren Protagonisten ist eine superharte Bewertung bekannt (z.B. Precht). Wer das weiss, der addieret besser mal 1 Grad dazu :D)

Ich persönlich bewerte auch im II-IIIer Bereich eher lieber etwas zu hoch- nicht um Wiederholer abzuschrecken, sondern, um den jeweils doch sehr besonderen Gegebenheiten (Ausgesetztheit, Felsqualität, Rückzugsmöglichkeiten, in der Regel seilfrei o.ä.) Rechnung zu tragen.

Die Diskussion, ob solche Komponenten nun in die rein klettertechnische Bewertung des SG einfließen sollen oder nicht, ist so alt wie alle SGs. Angesichts der Schönheit der Berge und den vielfältigen tollen Eindrücken ist für mich ein + oder - dabei ziemlich irrelevant.

VG, Nyn

Ben77 hat gesagt: Bewertungen
Gesendet am 4. August 2021 um 00:57
Ich teile deine Ausführungen zum Thema Bewertungen. Man kann die Subjektivität in dieser Sache nicht vermeiden, denn die Kategorien (Steilheit, Ausgesetztheit, Felsqualität u.a.) erlauben eben keine absolute Objektivität. Vergleichswerte sind immer sehr hilfreich, bspw. aus renommierten Büchern. Und helfen tut es mir persönlich immer, wenn ich vom jeweiligen Autor schon mal was gegangen bin, dann kann ich dessen Bewertungen allgemein besser beurteilen. Deswegen, wenn du schreibst T6-, weiß ich, dass es stellenweise heikel sein dürfte und definitiv kein Spaziergang. Allgemein finde ich, dass die Autoren auf Hikr das Bewerten kritisch angehen, und was will man mehr? Einige mögen für meinen Geschmack zwar etwas zu lax bewerten, aber das findet man schnell heraus und dann rechnet man halt was dazu, so wie du sagst.

frehel hat gesagt: RE:Bewertungen
Gesendet am 24. August 2024 um 22:30
Auch wenn es etwas spät kommt noch zur Klarstellung: Die Tour habe ich aus einem alten AV-Führer und da wird sie mit II bewertet. Habe grundsätzlich nichts gegen Aufwertung, aber bei „esoterischen“ Touren wie dieser, wo es erst mal für mich keinen erkennbaren Konsens zur modernen Bewertung gibt, bin ich erst mal vorsichtig damit.
Das ist ja das schöne an hikr, dass man hier dann auch seine subjektiven Eindrücke parallel zu den „offiziellen Bewertungen“ einfließen lassen kann.


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