Churfirstenkette von Amden bis Walenstadt
Ziel der Tour:
Begehung der erweiterten Churfirstenkette von Amden und Leistchamm bis Nideri und Walenstadt. Der Weg über den Grat und die Gipfel nutzt die bekannten Abkürzungen und ein paar Variationen. Ähnliche und längere Touren wurden schon öfter beschrieben, die vielen spannenden Berichte bilden die Motivation für die Unternehmung.
Wegbeschreibung:
Start ist kurz vor 7:00 Uhr in Amden. Da der erste Bus nur bis Vorderdorf fährt, mache ich noch einen Bogen über den schönen Chapf. Von dort hat man kaum Höhenverlust nach Arvenbüel. Am Parkplatz hat es einen Brunnen um ausgiebig zu trinken und 3 Liter Wasser aufzunehmen.
Nun geht es auf dem Wanderweg zum (Hinter) Leistchamm. Ab jetzt bleibt der Rest des Weges immer zwischen 2300m und 1800m, wobei man noch mindestens 6 mal diese Höhendifferenz überwindet.
Vom Hinter Leistchamm steige ich an der Ostkante ab, anfangs über eine Felsstufe. Über einen kleine Buckel kommt man in die Scharte zum Mittler Leistchamm und kann dort die Westkante hochsteigen (ich empfand die Kante als mindestens III und recht ausgesetzt). Ein schönes Bild mit den alternativen Routen auf der Nordseite ist hier gezeichnet.
Vom Mittler Leistchamm kann in einem Bogen abgestiegen werden, anschliessend geht es entlang der Kante zum Vorder Leistchamm. Von dort gelangt man entlang der Kante und kurz ein paar Meter nördlich ausweichend (siehe Kommentar hier) zum Gocht.
Nun immer nahe des Grats hinauf zum Nägeler. An einer Stelle steige ich eine Rinne leicht südlich des Grats auf, die zu den westlichen Vorgipfeln führt. Da das Gras noch feucht ist, quere ich nicht unterhalb der Gipfel sondern gehe darüber, dabei gibt es nur am Anfang eine kurze Stufe. Von dort geht es einfach hinüber zum Schären und hinab zum Wart.
Beim Abstieg vom Wart tue ich mich in einer rutschigen Flanke ca. 50-100m nördlich des Gipfels etwas schwer. Das Gelände ist kaum gestuft, erdig und feucht, es gibt auch noch ein kleines Schneefeld. Vielleicht hätte man weiter nach Norden ausholen müssen. Nach dem Abstieg kann man auf etwa 1950m hinüber zum Selun queren. Über eine kurze Stufe gelangt man zurück auf den Grat und kann diesem nun durchgehend bis zum Gipfel des Selun folgen.
Der Abstieg über die Ostflanke des Selun hat leichte Wegspuren. Zwar ist es mitunter rutschig, aber deutlich angenehmer als der vorherige Abstieg vom Wart. Nun wandert man durch das Chalttal und Frümseltal zu Frümsel und Brisi, wobei ich jeweils auf etwa 2030m den Rucksack für den Gipfelaufstieg deponiere.
Die Querung zum Zuestoll verlässt den Wanderweg beim Knick bei etwa 1745m und führt durch das Brisital, einer der schönsten und wildesten Teile der Tour mit spannendem wabenartigem Gestein. Ich quere nicht ganz bis zum markierten Wanderweg über den Bergrücken, sondern steige einen Pfad unterhalb der Felsen zur Scharte zwischen Zuestoll und Vorgipfel auf.
Um die doppelten Strecken etwas zu reduzieren, verlasse ich den Wanderweg zum Schibenstoll bei etwa 2050m und halte mich rechts, immer die Flanke hinauf. Gegenüber des P.2196 kommt man über eine kurze Stufe auf den Gipfel.
Um zum Hinderrugg zu queren verlässt man im Abstieg den Wanderweg bei etwa 1830m und folgt den Wegspuren durch hohes Gestrüpp um den Felsen herum. Kurz nach der Ecke am tiefsten Punkt wird es schattig und angenehm kühl. Ich habe nur noch wenig zu Trinken, ein Plätschern lockt zu der Felswand hin. Dort rinnt das Wasser in vielen kleinen Strömen über den Stein. Mit einem grossen Blatt als Trichter kann ich in 10 Minuten beide Flaschen wieder auffüllen (sehr hilfreich, Chäserugg hat schon geschlossen).
Nun geht es durch das Gluristal mit erneutem Sonnenaufgang hinauf zu Hinderrugg und Chäserrugg. Über die Rosenböden, vorbei an Steinböcken und einigen Zelten, erreiche ich schnell das letzte Tagesziel, den Tristencholben. Dieser formschöne Klotz ist der letzte Ausläufer der Churfirstenkette, wenn man Nideri als Abgrenzung zur Alviergrat nimmt. Der Aufstieg erfolgt am höchsten Punkt des Grates und ist gut gestuft.
Für den Abstieg vom Tristencholben versuche ich mich an dem Weg durch die Ostflanke. Oben komme ich gut vorran, brauche aber unten immer mehr Zeit für die Wegfindung. Es gibt mehrere Möglichkeiten in der Nähe der skizzierten Route, an zwei Stellen wird bei meinem Weg aber sicher der Grad IV erreicht: einmal der Abstieg und die Querung hier (etwas rechts von der Markierung “IV-” in der Skizze), und dann nochmal weiter unten. Zwei mal muss ich auch wieder 5-10 Meter aufsteigen, da es nach unten nicht weiter geht.
Insgesamt benötige ich eine Stunde für den Abstieg vom Tristencholben, und dann nochmal 45 Minuten um in der eintretenden Dunkelheit den Wanderweg zum Nideri zu erreichen (rutschige Abstiege und Querungen in hüfthohem Bewuchs). Hier wäre es deutlich schneller gewesen den Tristencholben über den Normalweg abzusteigen und den Bogen über Rosenböden und das Obersesshüttli zu machen. Ausserdem wird die Schwierigkeit der Gesamttour durch den Abstieg recht inhomogen. Falls man die Tour anders herum macht, ist die Route im Aufstieg sicher attraktiver, wie auch hier erwähnt.
Der Abstieg im Mondschein nach Lüsis ist nochmal sehr schön. Wegen der Dunkelheit bleibe ich lieber auf der Strasse nach Walenstadt, wo ich etwa 0:40 Uhr eintreffe. Ich erhole mich etwas, suche ein Plätzchen zum Schlafen und nehme früh den ersten Zug nach Hause.
Zusammenfassung:
Der erste Teil der Tour zwischen Leistchamm und Wart führt mit tollen Tiefblicken am Grat entlang. Während die doppelten Wege auf Frümsel, Brisi und Schibenstoll (hier mit kleiner Variation) etwas langweilen, sind die Abkürzungen durch die Täler zwischen den Gipfeln mit der schönste Abschnitt der Tour.
Zeitlich bringen die Abkürzungen auch viel. Auf den Wanderwegen zu den Churfirsten war ein Trailrunner deutlich schneller als ich unterwegs. Er hat mich anfangs zwei mal überholt, aber durch die Abkürzungen sind wir uns immer wieder begegnet.
Wie erwähnt würde ich nächstes mal auf den östlichen Abstieg vom Tristencholben verzichten und den Abstieg vom Wart nochmal besser anschauen. Ausserdem wären für mich ohne die Felsquelle im Gluristal die 3 Liter Wasser etwas knapp gewesen (es war gutes Wanderwetter, immer wieder wolkig und nicht zu heiss).
Durchgangszeiten:
6:53 Start Amden Vorderdorf
7:27 Chapf
7:36 Arvenbül
8:56 Leistchamm
9:26 Mittlerer Leistchamm
9:48 Vorder Leistchamm
10:01 Gocht
10:33 Nägeler
10:50 Schären
11:19 Wart
12:20 Selun
13:03 Ende Abstieg Selun
13:17 Wanderweg Frümsel
13:46 Frümsel
14:24 Loch auf der Querung zum Brisi
15:13 Brisi
16:47 Zuestoll
18:25 Schibenstoll
19:19 Felsquell
20:24 Hinterrugg
21:03 Tristencholben
22:09 Tristencholben Wandfuss
22:53 Wanderweg kurz vor Nideri
0:39 Walenstadt
Begehung der erweiterten Churfirstenkette von Amden und Leistchamm bis Nideri und Walenstadt. Der Weg über den Grat und die Gipfel nutzt die bekannten Abkürzungen und ein paar Variationen. Ähnliche und längere Touren wurden schon öfter beschrieben, die vielen spannenden Berichte bilden die Motivation für die Unternehmung.
Wegbeschreibung:
Start ist kurz vor 7:00 Uhr in Amden. Da der erste Bus nur bis Vorderdorf fährt, mache ich noch einen Bogen über den schönen Chapf. Von dort hat man kaum Höhenverlust nach Arvenbüel. Am Parkplatz hat es einen Brunnen um ausgiebig zu trinken und 3 Liter Wasser aufzunehmen.
Nun geht es auf dem Wanderweg zum (Hinter) Leistchamm. Ab jetzt bleibt der Rest des Weges immer zwischen 2300m und 1800m, wobei man noch mindestens 6 mal diese Höhendifferenz überwindet.
Vom Hinter Leistchamm steige ich an der Ostkante ab, anfangs über eine Felsstufe. Über einen kleine Buckel kommt man in die Scharte zum Mittler Leistchamm und kann dort die Westkante hochsteigen (ich empfand die Kante als mindestens III und recht ausgesetzt). Ein schönes Bild mit den alternativen Routen auf der Nordseite ist hier gezeichnet.
Vom Mittler Leistchamm kann in einem Bogen abgestiegen werden, anschliessend geht es entlang der Kante zum Vorder Leistchamm. Von dort gelangt man entlang der Kante und kurz ein paar Meter nördlich ausweichend (siehe Kommentar hier) zum Gocht.
Nun immer nahe des Grats hinauf zum Nägeler. An einer Stelle steige ich eine Rinne leicht südlich des Grats auf, die zu den westlichen Vorgipfeln führt. Da das Gras noch feucht ist, quere ich nicht unterhalb der Gipfel sondern gehe darüber, dabei gibt es nur am Anfang eine kurze Stufe. Von dort geht es einfach hinüber zum Schären und hinab zum Wart.
Beim Abstieg vom Wart tue ich mich in einer rutschigen Flanke ca. 50-100m nördlich des Gipfels etwas schwer. Das Gelände ist kaum gestuft, erdig und feucht, es gibt auch noch ein kleines Schneefeld. Vielleicht hätte man weiter nach Norden ausholen müssen. Nach dem Abstieg kann man auf etwa 1950m hinüber zum Selun queren. Über eine kurze Stufe gelangt man zurück auf den Grat und kann diesem nun durchgehend bis zum Gipfel des Selun folgen.
Der Abstieg über die Ostflanke des Selun hat leichte Wegspuren. Zwar ist es mitunter rutschig, aber deutlich angenehmer als der vorherige Abstieg vom Wart. Nun wandert man durch das Chalttal und Frümseltal zu Frümsel und Brisi, wobei ich jeweils auf etwa 2030m den Rucksack für den Gipfelaufstieg deponiere.
Die Querung zum Zuestoll verlässt den Wanderweg beim Knick bei etwa 1745m und führt durch das Brisital, einer der schönsten und wildesten Teile der Tour mit spannendem wabenartigem Gestein. Ich quere nicht ganz bis zum markierten Wanderweg über den Bergrücken, sondern steige einen Pfad unterhalb der Felsen zur Scharte zwischen Zuestoll und Vorgipfel auf.
Um die doppelten Strecken etwas zu reduzieren, verlasse ich den Wanderweg zum Schibenstoll bei etwa 2050m und halte mich rechts, immer die Flanke hinauf. Gegenüber des P.2196 kommt man über eine kurze Stufe auf den Gipfel.
Um zum Hinderrugg zu queren verlässt man im Abstieg den Wanderweg bei etwa 1830m und folgt den Wegspuren durch hohes Gestrüpp um den Felsen herum. Kurz nach der Ecke am tiefsten Punkt wird es schattig und angenehm kühl. Ich habe nur noch wenig zu Trinken, ein Plätschern lockt zu der Felswand hin. Dort rinnt das Wasser in vielen kleinen Strömen über den Stein. Mit einem grossen Blatt als Trichter kann ich in 10 Minuten beide Flaschen wieder auffüllen (sehr hilfreich, Chäserugg hat schon geschlossen).
Nun geht es durch das Gluristal mit erneutem Sonnenaufgang hinauf zu Hinderrugg und Chäserrugg. Über die Rosenböden, vorbei an Steinböcken und einigen Zelten, erreiche ich schnell das letzte Tagesziel, den Tristencholben. Dieser formschöne Klotz ist der letzte Ausläufer der Churfirstenkette, wenn man Nideri als Abgrenzung zur Alviergrat nimmt. Der Aufstieg erfolgt am höchsten Punkt des Grates und ist gut gestuft.
Für den Abstieg vom Tristencholben versuche ich mich an dem Weg durch die Ostflanke. Oben komme ich gut vorran, brauche aber unten immer mehr Zeit für die Wegfindung. Es gibt mehrere Möglichkeiten in der Nähe der skizzierten Route, an zwei Stellen wird bei meinem Weg aber sicher der Grad IV erreicht: einmal der Abstieg und die Querung hier (etwas rechts von der Markierung “IV-” in der Skizze), und dann nochmal weiter unten. Zwei mal muss ich auch wieder 5-10 Meter aufsteigen, da es nach unten nicht weiter geht.
Insgesamt benötige ich eine Stunde für den Abstieg vom Tristencholben, und dann nochmal 45 Minuten um in der eintretenden Dunkelheit den Wanderweg zum Nideri zu erreichen (rutschige Abstiege und Querungen in hüfthohem Bewuchs). Hier wäre es deutlich schneller gewesen den Tristencholben über den Normalweg abzusteigen und den Bogen über Rosenböden und das Obersesshüttli zu machen. Ausserdem wird die Schwierigkeit der Gesamttour durch den Abstieg recht inhomogen. Falls man die Tour anders herum macht, ist die Route im Aufstieg sicher attraktiver, wie auch hier erwähnt.
Der Abstieg im Mondschein nach Lüsis ist nochmal sehr schön. Wegen der Dunkelheit bleibe ich lieber auf der Strasse nach Walenstadt, wo ich etwa 0:40 Uhr eintreffe. Ich erhole mich etwas, suche ein Plätzchen zum Schlafen und nehme früh den ersten Zug nach Hause.
Zusammenfassung:
Der erste Teil der Tour zwischen Leistchamm und Wart führt mit tollen Tiefblicken am Grat entlang. Während die doppelten Wege auf Frümsel, Brisi und Schibenstoll (hier mit kleiner Variation) etwas langweilen, sind die Abkürzungen durch die Täler zwischen den Gipfeln mit der schönste Abschnitt der Tour.
Zeitlich bringen die Abkürzungen auch viel. Auf den Wanderwegen zu den Churfirsten war ein Trailrunner deutlich schneller als ich unterwegs. Er hat mich anfangs zwei mal überholt, aber durch die Abkürzungen sind wir uns immer wieder begegnet.
Wie erwähnt würde ich nächstes mal auf den östlichen Abstieg vom Tristencholben verzichten und den Abstieg vom Wart nochmal besser anschauen. Ausserdem wären für mich ohne die Felsquelle im Gluristal die 3 Liter Wasser etwas knapp gewesen (es war gutes Wanderwetter, immer wieder wolkig und nicht zu heiss).
Durchgangszeiten:
6:53 Start Amden Vorderdorf
7:27 Chapf
7:36 Arvenbül
8:56 Leistchamm
9:26 Mittlerer Leistchamm
9:48 Vorder Leistchamm
10:01 Gocht
10:33 Nägeler
10:50 Schären
11:19 Wart
12:20 Selun
13:03 Ende Abstieg Selun
13:17 Wanderweg Frümsel
13:46 Frümsel
14:24 Loch auf der Querung zum Brisi
15:13 Brisi
16:47 Zuestoll
18:25 Schibenstoll
19:19 Felsquell
20:24 Hinterrugg
21:03 Tristencholben
22:09 Tristencholben Wandfuss
22:53 Wanderweg kurz vor Nideri
0:39 Walenstadt
Tourengänger:
flexa

Communities: T6, Monstertouren
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