Giswilerstöcke
|
||||||||||||||||||||||
Top Wetter, jedoch einer der strengeren Arbeitstage. Was gibts an solchen Tagen schöneres als nach dem Feierabend noch eine knackige Kraxeltour zu unternehmen? Die Zieldestination ist schnell gefunden, die letzten Tage waren trocken: Die Giswilerstöcke wollen erklimmt werden.
Mit dem PW erreiche ich um 18 Uhr den grossen Parkplatz auf dem Glaubenbielenpass. Im Eiltempo schlendere ich via Jänzimatt zum Sattel bei P.1734, wo ich den Helm montiere. Stetig einen zacken schwieriger zeigt sich der Nordwestgrat der Schafnase. Bleibt man auf dem Grat und sucht die schönsten Linien im Felsen, so kann man Klettererlebnisse bis zum 3. Schwierigkeitsgrad geniessen (Zwingend 2.Schwierigkeitsgrad / T5). Ungefähr in der Hälfte entdecke ich drei Steinböcke, ungefähr 20 Meter entfernt auf selber höhe. Ungefähr 20 Höhenmeter unter dem Gipfel der Schafnase traversiere ich über wildes Gelände zum Verbindungsgrat, welcher mich teils Messerscharf zum Südwestgipfel vom Giswilerstock bringt. Auf dem Verbindungsgrat konnte ich ebenfalls durchgehend auf der Gratschneide traversieren. Wenig unterhalb des Grates hat es teilweise auch Wildspuren / Pfädlis, jedoch nicht durchgehend und teils ziemlich ausgesetzt.
Vom Südwestgipfel des Giswilerstock legte ich an Geschwindigkeit zu, im einfachen Gelände erreichte ich das Grosse Stockkreuz des Giswilerstockes im Eiltempo. Da es an diesem Ort viele Leute hatte und ich noch die Rossflue besteigen wollte, zog ich sofort weiter. Anstatt zurück, über den Grat zu traversieren, joggte ich über den Wanderweg hinunter zu P.1642, dann via Wanderweg über die Telti hinauf zur Furgge. Kurz vor erreichen der Furgge nutzte ich den Pfad, welcher direkt zur Vordere Rossflue hinauf führte. Über diesen einfachen Weg erreichte ich den Gipfel der Vordere Rossflue, von wo die Schwierigkeit nochmal abrupt wechselte. Über einen Grat traversiert man dort der Abrisskante entlang Richtung Hintere Rossflue (2. Schwierigkeitsgrad). Über gut gestuftes Gelände erreicht man den Sattel zwischen den beiden Gipfeln. Vom Sattel stieg ich wiederum direkt auf dem Grat zur Hintere Rossflue auf, wobei noch einzelne Kraxeleinlagen zu meistern sind. Pünktlich zum eintreffen auf dem letzten Gipfelziel des Tages, verfärbte sich das Himmelslicht und die Dämmerung begann. Da ich auf solchen Feierabendtouren immer eine Stirnlampe mit dabei habe, genoss ich diesen Moment, bevor ich genussvoll über den Grashang zum Sattel zwischen den beiden Gipfeln abstieg. Der Gegenaufstieg zur Vordere Rossflue war schnell vollbracht und so schlenderte ich ein zweites Mal über einen Grashang hinunter, dieses Mal zur Furgge, von wo ich via offiziellem Wanderweg via Jänzimatt den Parkplatz Glaubenbielen erreichte. Auf dem Parkplatz traf ich noch auf einen wunderschönen Fuchs, welcher sich vermutlich dem Müll auf dem Areal bediente.
Mit dieser Rundwanderung habe ich nun sämtliche Gipfel dieser Region bestiegen. Die Qualität des Felsens und das Ambiente haben mich dermassen begeistert, sodass ich mindestens für die Chringenkante nochmal zur Rossflue zurückkehren werde.
Kommentare