Novembergrat im Juli
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In den letzten zwanzig Jahren bin ich sehr oft auf dem Schneeberg gewesen. Im Sommer zum Wandern, im Winter zum Schitourengehen. Fast alle Anstiege habe ich ausprobiert, habe den Berg auf dem nördlichen und
dem südlichen Grafensteig umrundet. Dass es aber immer wieder etwas Neues zu entdecken gibt, konnte ich heute sehen. Meine Suche nach einem nicht alltäglichen Anstieg und Abstieg auf: http://www.bergsteigen.at/ liefert mir eine Beschreibung des Novembergrates und des Nandlgrates. Also nichts wie hin, denn Einsamkeit sollte auf diesen Wegen, vor allem während der Woche, garantiert sein.
Ich starte um 5 Uhr früh beim Schwabenhof hinter dem Schneebergdörfl. Die Taschenlampe brauche ich nicht mehr, es beginnt schon zu dämmern. Grosse Teile des Schneidergrabens sind ein steiles Schuttfeld. Es ist sehr mühsam, hier in die Höhe zu steigen, und ich bin froh, Stöcke mitgebracht zu haben. Dann komme ich zur Kreuzung mit dem nördlichen Grafensteig. Dort endet der untere Teil des Schneidergrabens. Eine Tafel warnt davor, weiter den Schneidergraben nach oben zu gehen. Ich kenne diesen Teil von früher, als der Weg noch nicht aufgelassen war. Der Beschreibung nach, steigt man nun in den oberen Teil des Schneidergrabens ein, bis nach rechts, eine markante Gasse durch die Latschen zum Beginn des Novembergrates führt. Alternativ könnte man den nördlichen Grafensteig in Richtung Bürkle Hütte gehen und bei Punkt 1376 in den rot markierten Novembergrat einsteigen, oder noch weiter nördlich ein Stück die Krumme Ries hinauf, und dann nach links ... Bei so vielen Alternativen entscheide ich mich für den Anstieg via oberen Schneidergraben. Denn hier wüsste ich, wie ich auf das Plateau komme, sollte ich den Novembergrat nicht finden. Bald beginnt tatsächlich eine Gasse durch die Latschen - ob es die richtige war, sei dahingestellt - und etwas später - nachdem ich auf allen Vieren über Erdhänge nach oben gekrochen bin - ist bei einer grossen roten Markierung auch der Beginn des Novembergrates. Links geht es in den Schneidergraben hinunter, rechts in die Krumme Ries. Das wird schon der Novembergrat sein, denn er trennt diese beiden Abfahrten. Ein paar rote Farbkleckser finden sich auch - also wird es schon stimmen. Es macht Spass, weiter und weiter nach oben zu gehen. Immer wieder hat man tolle Tiefblicke und super Fernblicke, bei denen man den Neusiedlersee, das Wiener Becken, und die dem Schneeberg vorgelagerten Berge, wie Schober und Öhler gut erkennen kann. Viel zu schnell erreiche ich den Ausstieg. Man braucht immer wieder die Hände. Da haben es die Gämsen leichter, die links und rechts vom Grat die Schuttfelder hinunter springen. Auf dem Plateau angekommen wende ich mich nach rechts Richtung Gipfel, schaue kurz in die Bockgrube hinein und zur Bergstation der Rax Seilbahn hinüber, und erreiche nach gut 3 1/2 Stunden das Klosterwappen. Leider ist der Gipfel in Nebelschwaden gehüllt. Man erkennt zwar Schneegraben, Krempel Hütte, Wurzengraben, Schauerstein und Kuhschneeberg zwischen den Wolkenfetzen, aber die Hoffnung auf eine warme Suppe und ein Bier in der Fischerhütte lassen mich nicht lange bleiben. 15 Minuten später sitze ich schon im Warmen.
Gestärkt geht es weiter. Ein Abstieg über den Fadensteig würde mich zu weit nach Westen bringen. Der Nandlgrat bietet sich geradezu an. Vorher noch kurz in die Breite Ries hineingeschaut. Im Sommer sieht sie sehr unwirtlich und sehr steil aus ... Bin ich da wirklich schon zwei Mal hinunter gefahren? Knapp vor der Einfahrt in die Lahning Ries zeigen blaue Markierungen auf dem Boden, dass der Nandlgrat nicht weit sein kann. Das oberste Stück ist schwierig. Dass sehr viel Schutt auf dem Weg liegt, macht die Sache nicht leichter. Ich habe Bilder von Winterbegehungen gesehen. Bei Schneelage ist der Nandlgrat ein ernstes Unternehmen, und man wird froh sein, nach der Gedenktafel im obersten Teil, 2 Bohrhaken vorzufinden. Im Sommer kann Nässe zu Schwierigkeiten führen. Weiter unten geht es mehrmals über Erdhänge. Ich halte mich an den Latschen fest, rutsche nach unten, quere, und erreiche schliesslich die Bürkle Hütte. Beim Abstieg auf dem Nandlgrat begegnen mir nur wenige Leute. Ab der Bürklehütte dauert es noch eine gute Stunde, bis ich wieder beim Schwabenhof bin. Dieser Weg bietet immer wieder tolle Rückblicke auf die Fadenwände, Riesen und Grate. Da war ich wirklich heute oben? Kann es kaum glauben, noch dazu, weil es nicht einmal Mittag ist, und nehme mir vor, im Winter wieder einmal die Breite Ries mit Tourenschiern abzufahren.
dem südlichen Grafensteig umrundet. Dass es aber immer wieder etwas Neues zu entdecken gibt, konnte ich heute sehen. Meine Suche nach einem nicht alltäglichen Anstieg und Abstieg auf: http://www.bergsteigen.at/ liefert mir eine Beschreibung des Novembergrates und des Nandlgrates. Also nichts wie hin, denn Einsamkeit sollte auf diesen Wegen, vor allem während der Woche, garantiert sein.
Ich starte um 5 Uhr früh beim Schwabenhof hinter dem Schneebergdörfl. Die Taschenlampe brauche ich nicht mehr, es beginnt schon zu dämmern. Grosse Teile des Schneidergrabens sind ein steiles Schuttfeld. Es ist sehr mühsam, hier in die Höhe zu steigen, und ich bin froh, Stöcke mitgebracht zu haben. Dann komme ich zur Kreuzung mit dem nördlichen Grafensteig. Dort endet der untere Teil des Schneidergrabens. Eine Tafel warnt davor, weiter den Schneidergraben nach oben zu gehen. Ich kenne diesen Teil von früher, als der Weg noch nicht aufgelassen war. Der Beschreibung nach, steigt man nun in den oberen Teil des Schneidergrabens ein, bis nach rechts, eine markante Gasse durch die Latschen zum Beginn des Novembergrates führt. Alternativ könnte man den nördlichen Grafensteig in Richtung Bürkle Hütte gehen und bei Punkt 1376 in den rot markierten Novembergrat einsteigen, oder noch weiter nördlich ein Stück die Krumme Ries hinauf, und dann nach links ... Bei so vielen Alternativen entscheide ich mich für den Anstieg via oberen Schneidergraben. Denn hier wüsste ich, wie ich auf das Plateau komme, sollte ich den Novembergrat nicht finden. Bald beginnt tatsächlich eine Gasse durch die Latschen - ob es die richtige war, sei dahingestellt - und etwas später - nachdem ich auf allen Vieren über Erdhänge nach oben gekrochen bin - ist bei einer grossen roten Markierung auch der Beginn des Novembergrates. Links geht es in den Schneidergraben hinunter, rechts in die Krumme Ries. Das wird schon der Novembergrat sein, denn er trennt diese beiden Abfahrten. Ein paar rote Farbkleckser finden sich auch - also wird es schon stimmen. Es macht Spass, weiter und weiter nach oben zu gehen. Immer wieder hat man tolle Tiefblicke und super Fernblicke, bei denen man den Neusiedlersee, das Wiener Becken, und die dem Schneeberg vorgelagerten Berge, wie Schober und Öhler gut erkennen kann. Viel zu schnell erreiche ich den Ausstieg. Man braucht immer wieder die Hände. Da haben es die Gämsen leichter, die links und rechts vom Grat die Schuttfelder hinunter springen. Auf dem Plateau angekommen wende ich mich nach rechts Richtung Gipfel, schaue kurz in die Bockgrube hinein und zur Bergstation der Rax Seilbahn hinüber, und erreiche nach gut 3 1/2 Stunden das Klosterwappen. Leider ist der Gipfel in Nebelschwaden gehüllt. Man erkennt zwar Schneegraben, Krempel Hütte, Wurzengraben, Schauerstein und Kuhschneeberg zwischen den Wolkenfetzen, aber die Hoffnung auf eine warme Suppe und ein Bier in der Fischerhütte lassen mich nicht lange bleiben. 15 Minuten später sitze ich schon im Warmen.
Gestärkt geht es weiter. Ein Abstieg über den Fadensteig würde mich zu weit nach Westen bringen. Der Nandlgrat bietet sich geradezu an. Vorher noch kurz in die Breite Ries hineingeschaut. Im Sommer sieht sie sehr unwirtlich und sehr steil aus ... Bin ich da wirklich schon zwei Mal hinunter gefahren? Knapp vor der Einfahrt in die Lahning Ries zeigen blaue Markierungen auf dem Boden, dass der Nandlgrat nicht weit sein kann. Das oberste Stück ist schwierig. Dass sehr viel Schutt auf dem Weg liegt, macht die Sache nicht leichter. Ich habe Bilder von Winterbegehungen gesehen. Bei Schneelage ist der Nandlgrat ein ernstes Unternehmen, und man wird froh sein, nach der Gedenktafel im obersten Teil, 2 Bohrhaken vorzufinden. Im Sommer kann Nässe zu Schwierigkeiten führen. Weiter unten geht es mehrmals über Erdhänge. Ich halte mich an den Latschen fest, rutsche nach unten, quere, und erreiche schliesslich die Bürkle Hütte. Beim Abstieg auf dem Nandlgrat begegnen mir nur wenige Leute. Ab der Bürklehütte dauert es noch eine gute Stunde, bis ich wieder beim Schwabenhof bin. Dieser Weg bietet immer wieder tolle Rückblicke auf die Fadenwände, Riesen und Grate. Da war ich wirklich heute oben? Kann es kaum glauben, noch dazu, weil es nicht einmal Mittag ist, und nehme mir vor, im Winter wieder einmal die Breite Ries mit Tourenschiern abzufahren.
Tourengänger:
Leopold
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