Hochgrat (1834 m) - dem Sonnenuntergang entgegen!


Publiziert von 83_Stefan , 31. Mai 2020 um 10:06.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 7 Mai 2020
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Steibis der Beschilderung zur Hochgratbahn folgen. Kostenpflichtiger Großparkplatz an der Talstation.
Unterkunftmöglichkeiten:Staufner Haus (1634 m, DAV-Sektion Oberstaufen-Lindenberg).
Kartennummer:Bayerisches Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung UK50/47 - Allgäuer Alpen.

Der Hochgrat ist der höchste Berg der nach ihm benannten Hochgratkette und aus Nagelfluhgestein aufgebaut, was den Felsen ein charakteristisches Aussehen verleiht. Weil die Hochgratbahn bis knapp unter den Gipfel reicht und der Hochgrat außerdem der Hüttenberg des fast ganzjährig geöffneten Staufner Hauses ist, herrscht hier zu allen Jahreszeiten reger Betrieb. Wer jedoch erst spät startet hat den Berg für sich und wandert beim Gipfelanstieg von der Brunnenauscharte der untergehenden Sonne entgegen. Am Gipfel kann man dann beobachten, wie der glühende Ball hinter dem Horizont verschwindet und sich der Spiegel des Bodensees in zarte, rosafarbene Schleier kleidet. Exakt so sollte ein Besuch des Hochgrats aussehen!

Vom kostenpflichtigen Großparkplatz der Hochgratbahn folgt man dem breiten Fahrweg im Tal der Weißach unter der gebänderten Nordflanke des Hochgrats bis zur Hinteren Simatsgundalpe. Hier zweigt man nach rechts auf den Anstieg über die Brunnenau ab (beschildert).

Der breite Weg führt anfangs am Rande eines Bachs bergauf, quert dann eine Wiese und erreicht an einem auffälligen, alten Ahorn den Waldrand. Kurzzeitig geht es im Wald weiter nach oben, doch schon bald tritt man aus ihm in die Weidefläche des Gratvorsäß hinaus. Man passiert die Alphütte und folgt dem Steig durch das Weidegelände aufwärts. Schließlich geht es im lichten Wald weiter, rechter Hand bringt der Bach schöne Wasserfälle hervor und man betritt den felsumrahmten Kessel der Brunnenau. Ein schönes Fleckchen Erde!

Im mit nur wenigen einzelnen Fichten bestandenen Kessel gewinnt man rasch an Höhe und der Steig leitet teilweise über künstliche Treppenstufen an den Fels heran. Auf einem Band quert man kurzzeitig versichert zwischen den Felsen hindurch und erreicht sodann erstaunlich unproblematisch die Brunnenauscharte. Hier öffnet sich erstmals der Blick nach Süden über den Siplingerkopf zum Allgäuer Hauptkamm und zum Hohen Ifen.

Der Steig folgt dem Kamm nach Westen bergauf, im Rücken zeigt sich das benachbarte Rindalphorn. Nach einer steileren Etappe legt sich der Kamm zurück, man erblickt das Gipfelkreuz und schlendert ohne größere Anstrengung dem höchsten Punkt und zur richtigen Zeit auch dem Sonnenuntergang entgegen. Neben dem großen Metallkreuz befinden sich zwei Sitzbänke, auf denen sich der prächtige Ausblick hervorragend genießen lässt. Im Norden geht der Blick über Oberstaufen ins Westallgäu, im Osten und Süden präsentiert sich der Allgäuer Hauptkamm und im Westen erblickt man den Bodensee und den Alpstein. Zum Sonnenuntergang wird man auch am Hochgrat seine Ruhe haben, der Trubel ist um diese Zeit mindestens eine Etage nach unten gewandert. Wenn die Sonne hinter dem Horizont verschwunden ist und der Bodensee in zartem Rosa leuchtet, ist die Zeit für den Abstieg gekommen.

Der Weg führt am Kamm in westlicher Richtung - teilweise mit einem Geländer versichert - hinunter zur Bergstation der Hochgratbahn. Hier beginnt der Fahrweg, dem man vorbei an Staufner Haus und Oberer Lauchalpe teilweise steil nach Nordwesten, später nach Westen folgt. Man hält sich rechts und wandert über die Untere Lauchalpe entspannt zurück ins Tal der Weißach, das nahe der Talstation der Hochgratbahn erreicht wird. Nach rechts sind es nur wenige Meter an der Straße entlang zurück zum Parkplatz.

Schwierigkeiten:
Aufstieg via Brunnenauscharte: T3 (beim Anstieg zur Scharte, sonst meist T2).
Abstieg über Staufner Haus: T2 (bis zur Bergstation der Hochgratbahn, dann T1).

Fazit:
Eine lohnende 3*-Runde, die besonders mit dem abwechslungsreichen Aufstiegsweg und dem Rundumblick am Gipfel punktet; der Abstieg auf dem Fahrweg ist recht monoton. Die Tour bietet sich wegen des problemlosen Abstiegs als Sonnenuntergangstour an, meist ist es dann auch sehr ruhig am Gipfel. Das Staufner Haus bietet die Option der Übernachtung und Einkehr.

Mit auf Tour: Francesca.

Anmerkung:
Der Nagelfluh am Hochgrat ist Geotop Nummer 77 der Reihe "Die schönsten Geotope Bayerns" des Bayerischen Landesamts für Umwelt.

Kategorien: Allgäuer Alpen, Sonnenuntergangstour, 3*-Tour, Bayerns schönste Geotope1800er, T3.

Tourengänger: 83_Stefan


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Geodaten
 48395.gpx Tourenskizze (kein GPS)

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