Haustürwanderung Hornberg im Hotzenwald
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Aus der Haustüre raus und los. Heute wird’s energiegeladen. Mit Eggbergbecken, Schaltanlage Kühmoos, Abhau (Hornberg 2), Hornbergbecken und Energiemuseum werden bedeutende Einrichtungen zur Stromversorgung aufgereiht.
Trotz erster Lockerungen des allgemeinen Corona-Shutdowns, muss das Wandern immer noch angepasst werden. Keine Kontakte, Abstandsregel, kein ÖPNV. Bei Haustürwanderungen ist das glücklicherweise kein Problem. Schön, dort zu wohnen, wo andere Urlaub machen.
Start und Ziel ist die Markierung am Landschaftsschutzgebiet Thimos, wo man auch das Auto abstellen kann. Auch heute führt die erste Etappe über den Pflanzgarten und den Schlossweg ins Murgtal und zur Burgruine Wieladingen, die „ Wie eine scheue Schöne sich im Hotzenwälder Murgtal versteckt“. www.burgruine-wieladingen.de. Bei Alpensicht genießt man den Ausblick vom Bergfried und erkennt über den Jurahöhen die Gipfel vom Glärnisch bis ins Berner Oberland.
Von der Burg sind es nur noch wenige Höhenmeter zur Hochfläche des Hotzenwalds, die man bis zum weit sichtbaren Sendeturm von Jungholz überquert. Das Schluchseewerk unterhält hier auf dem Eggberg die Schaltanlage „Kühmoos“. Zahlreiche Stromtrassen treffen hier aufeinander und das Brummen der Transformatoren ist weithin hörbar. Von Jungholz geht es nun abwärts Richtung Wehr zum Naturdenkmal Solfelsen. Die zahlreichen Steinformationen sorgen für einen fast schon mystischen Eindruck. Beim Solfelsen wird der Hochrhein Höhenweg verlassen und die Ödlandkapelle wird zum Fernziel auf den Wegweisern. Nachdem man am Panoramabänkli Kreiselbach nochmals die beeindruckende Aussicht über Rheinfelden bis Basel genießen konnte, beginnt nun eine nahezu horizontale Passage entlang der historischen Wallmauer an der Westflanke des Hotzenwalds. Etwa eine Stunde folgt man dem Pirschweg in leichtem auf und ab über den Klingenfelsen. Erst kurz vor Rüttehof nimmt die Steigung merklich zu. Die Querung baumfreier Stromtrassen und mehrere Kahlschläge ermöglichen schöne Blicke ins Rheintal, über Wehr hinweg den Dinkelberg entlang, ins vordere Wiesental sowie zum Hochblauen, zur Hohen Möhr und zum Belchen. Alternativ kann man ab der Wegkreuzung am Klingenfelsen auch zum Segelflugplatz Hütten aufsteigen, um dann gemütlich Rüttehof zu erreichen.
In Rüttehof muss man einige Meter an der Straße entlang, bevor der Wanderweg über den Rossrücken Richtung Hornberg führt. Der wegverlauf führt weiter nach Strick und vermeidet so eine weitere Passage an der Straß0e entlang. Nach genau vier Stunden lege ich am kleinen Wanderparkplatz Strick in beeindruckender Panoramalage meine Mittagspause ein.
Der letzte knackige Anstieg führt nun auf die höchsten Erhebungen des Hotzenwaldes. Auf dem Weg zum Hornbergbecken nehme ich noch schnell den „Abhau“ mit, jenen Bergrücken, der nach Planungen der EnBw das Hornbergbecken 2 hätte tragen sollen.
Mit dem Aussichtspunkt „Alpenblick“ am Hornberg Speichersee ist der höchste Punkt im Hotzenwald erreicht (Googler finden jetzt die erweiterte Definition und erkennen höhere Gipfel bei Gersbach oder Ibach. Ich bleibe bei der klassischen Definition, die den Hotzenwald zwischen Wehra und Alb verortet). Aus frühen Kindertagen erinnere ich mich an die gewaltigen Baustellen hier oben und unten an der Talsperre der Wehra. Mehrere Informationstafeln liefen Hinweise zum Bau und zur Nutzung.
Vom Hornbergbecken ist es nur ein Katzensprung zur Ödlandkapelle. Dieses Kleinod beansprucht ebenfalls das Prädikat „an der höchsten Stelle des Hotzenwaldes“. Die Aufschüttungen am Hornbergbecken sorgten aber für klare Verhältnisse. Die Ödlandkapelle ist ein beliebtes Ziel für Wanderungen und Skitouren rund um Herrischried. Ursprünglich wurde die Kapelle zum Dank an eine überstandene Tierseuche errichtet. Heute ist die Kapelle auch Teil des „Schicksalsweg der Banater Schwaben“. Urplötzlich bekommt die Geschichte der der Kapelle unglaubliche Aktualität. Das Thema Seuche hatte vor wenigen Wochen noch niemand auf den Lippen und das Kriegsende mit den Schicksalsschlägen der Banater Schwaben liegt 75 Jahre zurück.
Von der Kapelle führt der Weg durch den Wald und entlang schöner Wiesen nach Niedergebisbach. Im Ort zweigt der Wanderweg unvermittelt rechts ab Richtung Rickenbach. Hier fehlt ein Hinweis auf ein Ziel im Murgtal. Wenn man nach dem Ortsende dem Bachlauf folgt und nicht zum Totenbühl aufsteigt, erreicht man bald die Murgbrücke an der Schlagsäge. Von jetzt an folge ich über eine Stunde dem Murgtalpfad bis zur Abzweigung an der Burgruine Wieladingen. Ein Highlight des Vorderen Hotzenwalds ist das Energiemuseum Rickenbach in Hottingen. Hier wird ein Teil der Murg eingefasst und dem Eggbergsee zugeführt, dem Oberbecken des Kavernenkraftwerks Säckingen.
Nach Hottingen beginnt die historische Murgtalstraße, die im 19. Jh den Hotzenwald erschließen sollte. Elendstal und Elendslöchle sind Orts- und Gewannnamen, die Lage in früherer Zeit widerspiegeln.
An der Murgbrücke zur Burgruine Wieladingen verlasse ich das Tal und erreiche über den Schlossweg und den Pflanzgarten wieder den Thimos und kurz darauf, nach knapp 37km die Haustüre. Ich freue mich über die elektrische Energie, die in meinem Kühlschrank ein Bier auf Trinktemperatur runtergekühlt hat.
Trotz erster Lockerungen des allgemeinen Corona-Shutdowns, muss das Wandern immer noch angepasst werden. Keine Kontakte, Abstandsregel, kein ÖPNV. Bei Haustürwanderungen ist das glücklicherweise kein Problem. Schön, dort zu wohnen, wo andere Urlaub machen.
Start und Ziel ist die Markierung am Landschaftsschutzgebiet Thimos, wo man auch das Auto abstellen kann. Auch heute führt die erste Etappe über den Pflanzgarten und den Schlossweg ins Murgtal und zur Burgruine Wieladingen, die „ Wie eine scheue Schöne sich im Hotzenwälder Murgtal versteckt“. www.burgruine-wieladingen.de. Bei Alpensicht genießt man den Ausblick vom Bergfried und erkennt über den Jurahöhen die Gipfel vom Glärnisch bis ins Berner Oberland.
Von der Burg sind es nur noch wenige Höhenmeter zur Hochfläche des Hotzenwalds, die man bis zum weit sichtbaren Sendeturm von Jungholz überquert. Das Schluchseewerk unterhält hier auf dem Eggberg die Schaltanlage „Kühmoos“. Zahlreiche Stromtrassen treffen hier aufeinander und das Brummen der Transformatoren ist weithin hörbar. Von Jungholz geht es nun abwärts Richtung Wehr zum Naturdenkmal Solfelsen. Die zahlreichen Steinformationen sorgen für einen fast schon mystischen Eindruck. Beim Solfelsen wird der Hochrhein Höhenweg verlassen und die Ödlandkapelle wird zum Fernziel auf den Wegweisern. Nachdem man am Panoramabänkli Kreiselbach nochmals die beeindruckende Aussicht über Rheinfelden bis Basel genießen konnte, beginnt nun eine nahezu horizontale Passage entlang der historischen Wallmauer an der Westflanke des Hotzenwalds. Etwa eine Stunde folgt man dem Pirschweg in leichtem auf und ab über den Klingenfelsen. Erst kurz vor Rüttehof nimmt die Steigung merklich zu. Die Querung baumfreier Stromtrassen und mehrere Kahlschläge ermöglichen schöne Blicke ins Rheintal, über Wehr hinweg den Dinkelberg entlang, ins vordere Wiesental sowie zum Hochblauen, zur Hohen Möhr und zum Belchen. Alternativ kann man ab der Wegkreuzung am Klingenfelsen auch zum Segelflugplatz Hütten aufsteigen, um dann gemütlich Rüttehof zu erreichen.
In Rüttehof muss man einige Meter an der Straße entlang, bevor der Wanderweg über den Rossrücken Richtung Hornberg führt. Der wegverlauf führt weiter nach Strick und vermeidet so eine weitere Passage an der Straß0e entlang. Nach genau vier Stunden lege ich am kleinen Wanderparkplatz Strick in beeindruckender Panoramalage meine Mittagspause ein.
Der letzte knackige Anstieg führt nun auf die höchsten Erhebungen des Hotzenwaldes. Auf dem Weg zum Hornbergbecken nehme ich noch schnell den „Abhau“ mit, jenen Bergrücken, der nach Planungen der EnBw das Hornbergbecken 2 hätte tragen sollen.
Mit dem Aussichtspunkt „Alpenblick“ am Hornberg Speichersee ist der höchste Punkt im Hotzenwald erreicht (Googler finden jetzt die erweiterte Definition und erkennen höhere Gipfel bei Gersbach oder Ibach. Ich bleibe bei der klassischen Definition, die den Hotzenwald zwischen Wehra und Alb verortet). Aus frühen Kindertagen erinnere ich mich an die gewaltigen Baustellen hier oben und unten an der Talsperre der Wehra. Mehrere Informationstafeln liefen Hinweise zum Bau und zur Nutzung.
Vom Hornbergbecken ist es nur ein Katzensprung zur Ödlandkapelle. Dieses Kleinod beansprucht ebenfalls das Prädikat „an der höchsten Stelle des Hotzenwaldes“. Die Aufschüttungen am Hornbergbecken sorgten aber für klare Verhältnisse. Die Ödlandkapelle ist ein beliebtes Ziel für Wanderungen und Skitouren rund um Herrischried. Ursprünglich wurde die Kapelle zum Dank an eine überstandene Tierseuche errichtet. Heute ist die Kapelle auch Teil des „Schicksalsweg der Banater Schwaben“. Urplötzlich bekommt die Geschichte der der Kapelle unglaubliche Aktualität. Das Thema Seuche hatte vor wenigen Wochen noch niemand auf den Lippen und das Kriegsende mit den Schicksalsschlägen der Banater Schwaben liegt 75 Jahre zurück.
Von der Kapelle führt der Weg durch den Wald und entlang schöner Wiesen nach Niedergebisbach. Im Ort zweigt der Wanderweg unvermittelt rechts ab Richtung Rickenbach. Hier fehlt ein Hinweis auf ein Ziel im Murgtal. Wenn man nach dem Ortsende dem Bachlauf folgt und nicht zum Totenbühl aufsteigt, erreicht man bald die Murgbrücke an der Schlagsäge. Von jetzt an folge ich über eine Stunde dem Murgtalpfad bis zur Abzweigung an der Burgruine Wieladingen. Ein Highlight des Vorderen Hotzenwalds ist das Energiemuseum Rickenbach in Hottingen. Hier wird ein Teil der Murg eingefasst und dem Eggbergsee zugeführt, dem Oberbecken des Kavernenkraftwerks Säckingen.
Nach Hottingen beginnt die historische Murgtalstraße, die im 19. Jh den Hotzenwald erschließen sollte. Elendstal und Elendslöchle sind Orts- und Gewannnamen, die Lage in früherer Zeit widerspiegeln.
An der Murgbrücke zur Burgruine Wieladingen verlasse ich das Tal und erreiche über den Schlossweg und den Pflanzgarten wieder den Thimos und kurz darauf, nach knapp 37km die Haustüre. Ich freue mich über die elektrische Energie, die in meinem Kühlschrank ein Bier auf Trinktemperatur runtergekühlt hat.
Tourengänger:
Frankman

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