Schreckhorn (4078m)
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Das Schreckhorn gilt als anspruchsvollster Viertausender der Berner Alpen (wenn nicht der ganzen Schweiz?). Zugleich ist es die nördlichste Erhebung der Alpen, die über 4000m hoch ist (oder gar Europas?).
Selbst die Normalroute fordert den kompletten Alpinisten, gilt es doch 1700hm mit Kletterei bis zum III. Grad und einiges an Distanz zu überwinden. Geweckt wird auf der Schreckhornhütte rigide etwas nach 1 Uhr nachts; mit dem langen, landschaftlich fantastischen Hüttenweg zurück ins Tal ein ausgefüllter Gipfeltag!
Abwechslungsreicher, kompletter und langer Ausflug ins Hochgebirge
Am Vortag auf die Schreckhornhütte, ab Pfingstegg in zügigen 2:45 Std. Unter der sengenden Nachmittagssonne ganz schön schweisstreibend... der stetige Blick auf die eisige Nordflanke der Fiescherhörner und das Ischmeer entschädigen die Anstrengung. Der teilweise versichterte Hüttenweg zur Schreckhornhütte kann als Lehrbeispiel für den Klimawandel herhalten: Felssturz am Eiger, Gletschersee unterer Grindelwaldgletscher, abgerutschte Moräne/Murgangtobel bei der Stieregg und das schwindende Ischmeer bezeugen die drastische Erwärumung. Der Weg ist ist von alpstein hier detailliert beschrieben.
(Extrem-)Frühstück mitten in der Nacht um 1.30, Start nach zwei Uhr mit 100 hm Abstieg zum Oberen Ischmeer. Ca. einen Kilometer auf der Seitenmoräne oder dem Glescher selbst, bis Steinmannli (eines mit altem, weissem Helm verziert) den Weg links hinauf in den "Gaag" weisen. An einem kurzen Fixseil auf Wegspuren im Geröll (T4) an vereinzelten Steinmännern vorbei bis zum Schriftzug "Gaag", wo die Steigeisen montiert werden. Leicht aufsteigend in den Kessel zwischen Lauteraarhorn und Schreckhorn queren, Achtung: riesige Spalten! Hier von Vorteil mit dem ersten Tageslicht etwa in der Fallinie des Gipfels in die Südflanke hochsteigen und im kombinierten, aber einfachen Gelände (Stellen II) in die Rampe, welche zur markanten Schulter im Südwestgrat hochführt. Liegt noch Schnee, ist die Rampe einfach zu ersteigen (45°), mit zunehmender Ausaperung im Spätsommer empfiehlt sich die linke (westliche) Begrenzungsrippe (II, Stellen III).
Von der Schulter führt der Südwestgrat in zwei grossen Aufschwüngen auf den Vorgipfel. Die Kletterei spielt sich hauptsächlich im I. und II. Grad ab, in IIIer Stellen muss ein wenige Mal etwas zugepackt werden. Alle 15-20m steckt ein solider Standborhaken mit Maillot. Auf Zwischensicherungen verzichteten wir, falls nötig kann mit Zackenschlingen und kleinen Friends/Keilen problemlos abgesichert werden.
Vom Vorgipfel in luftiger, aber leichter Kletterei zum Hauptgipfel, welcher erstaunlich geräumig ist.
Abstieg auf der gleichen Route, die Schneerampe unter der Schulter weicht schnell auf und die Stein- bzw. Eischlaggefahr steigt gegen Mittag raipde an.
Kurzer Gegenanstieg zur Hütte, Wasser und Kalorien tanken und schneller Abstieg zur Pfingstegg. Wir werden noch von einem typischen Eigergewitter überrascht: rascher Wolkenaufzug, Blitz und Donner, eine Stunde später wieder Sonnenschein...
Im SAC-Führer wird der Zeitbedarf mit 6-7h angegeben. Da es sich um eine 4000er Normalroute handelt, hat man selten freie Bahn zwischen zahlreichen (teilweise mit dem III. Grad überforderten) Aspiranten, darum ist die Zeitangabe durchaus realistisch. Schnelle Seilschaften dürften bei optimalen Verhältnissen ohne Stau etwa 5 Stunden benötigen. Im Abstieg ist man am Felsgrat kaum schneller, seilt man alles ab, sind an die 20 Manöver erforderlich. Abklettern ist vielerorts möglich und meist schneller.
Verhältnisse: Fast ideale Verhältnisse, mit viel Schnee für Ende Juli. Gletscher gut eingeschneit, Rampe durchgehend Trittschnee. Am Grat einige Schneeflecken die aber kaum stören. Vom Vorgpifel zum Hauptgipfel mit Steigeisen, in einer, zwei Woche gut ohne möglich; dann können Pickel und Steigeisen auf der Schulter oder sogar am Bergschrund deponiert werden.
Am Südpfeiler (ursprünglich unsere Wunschtour) noch zu viel Schnee und Eis, eine Seilschaft kehrte am Vortag um, an unserem Gipfeltag keine Seilschaft am Südpfeiler. Wird mit wenigen Schönwettertagen besser; gleiches gilt für die Traverse zum Lauteraarhorn (ein anderer Traum...) Andersongrat mutmasslich gut, Zustieg etwas länger aber objektiv sicherer von der Glecksteinhütte.
Selbst die Normalroute fordert den kompletten Alpinisten, gilt es doch 1700hm mit Kletterei bis zum III. Grad und einiges an Distanz zu überwinden. Geweckt wird auf der Schreckhornhütte rigide etwas nach 1 Uhr nachts; mit dem langen, landschaftlich fantastischen Hüttenweg zurück ins Tal ein ausgefüllter Gipfeltag!
Abwechslungsreicher, kompletter und langer Ausflug ins Hochgebirge
Am Vortag auf die Schreckhornhütte, ab Pfingstegg in zügigen 2:45 Std. Unter der sengenden Nachmittagssonne ganz schön schweisstreibend... der stetige Blick auf die eisige Nordflanke der Fiescherhörner und das Ischmeer entschädigen die Anstrengung. Der teilweise versichterte Hüttenweg zur Schreckhornhütte kann als Lehrbeispiel für den Klimawandel herhalten: Felssturz am Eiger, Gletschersee unterer Grindelwaldgletscher, abgerutschte Moräne/Murgangtobel bei der Stieregg und das schwindende Ischmeer bezeugen die drastische Erwärumung. Der Weg ist ist von alpstein hier detailliert beschrieben.
(Extrem-)Frühstück mitten in der Nacht um 1.30, Start nach zwei Uhr mit 100 hm Abstieg zum Oberen Ischmeer. Ca. einen Kilometer auf der Seitenmoräne oder dem Glescher selbst, bis Steinmannli (eines mit altem, weissem Helm verziert) den Weg links hinauf in den "Gaag" weisen. An einem kurzen Fixseil auf Wegspuren im Geröll (T4) an vereinzelten Steinmännern vorbei bis zum Schriftzug "Gaag", wo die Steigeisen montiert werden. Leicht aufsteigend in den Kessel zwischen Lauteraarhorn und Schreckhorn queren, Achtung: riesige Spalten! Hier von Vorteil mit dem ersten Tageslicht etwa in der Fallinie des Gipfels in die Südflanke hochsteigen und im kombinierten, aber einfachen Gelände (Stellen II) in die Rampe, welche zur markanten Schulter im Südwestgrat hochführt. Liegt noch Schnee, ist die Rampe einfach zu ersteigen (45°), mit zunehmender Ausaperung im Spätsommer empfiehlt sich die linke (westliche) Begrenzungsrippe (II, Stellen III).
Von der Schulter führt der Südwestgrat in zwei grossen Aufschwüngen auf den Vorgipfel. Die Kletterei spielt sich hauptsächlich im I. und II. Grad ab, in IIIer Stellen muss ein wenige Mal etwas zugepackt werden. Alle 15-20m steckt ein solider Standborhaken mit Maillot. Auf Zwischensicherungen verzichteten wir, falls nötig kann mit Zackenschlingen und kleinen Friends/Keilen problemlos abgesichert werden.
Vom Vorgipfel in luftiger, aber leichter Kletterei zum Hauptgipfel, welcher erstaunlich geräumig ist.
Abstieg auf der gleichen Route, die Schneerampe unter der Schulter weicht schnell auf und die Stein- bzw. Eischlaggefahr steigt gegen Mittag raipde an.
Kurzer Gegenanstieg zur Hütte, Wasser und Kalorien tanken und schneller Abstieg zur Pfingstegg. Wir werden noch von einem typischen Eigergewitter überrascht: rascher Wolkenaufzug, Blitz und Donner, eine Stunde später wieder Sonnenschein...
Im SAC-Führer wird der Zeitbedarf mit 6-7h angegeben. Da es sich um eine 4000er Normalroute handelt, hat man selten freie Bahn zwischen zahlreichen (teilweise mit dem III. Grad überforderten) Aspiranten, darum ist die Zeitangabe durchaus realistisch. Schnelle Seilschaften dürften bei optimalen Verhältnissen ohne Stau etwa 5 Stunden benötigen. Im Abstieg ist man am Felsgrat kaum schneller, seilt man alles ab, sind an die 20 Manöver erforderlich. Abklettern ist vielerorts möglich und meist schneller.
Verhältnisse: Fast ideale Verhältnisse, mit viel Schnee für Ende Juli. Gletscher gut eingeschneit, Rampe durchgehend Trittschnee. Am Grat einige Schneeflecken die aber kaum stören. Vom Vorgpifel zum Hauptgipfel mit Steigeisen, in einer, zwei Woche gut ohne möglich; dann können Pickel und Steigeisen auf der Schulter oder sogar am Bergschrund deponiert werden.
Am Südpfeiler (ursprünglich unsere Wunschtour) noch zu viel Schnee und Eis, eine Seilschaft kehrte am Vortag um, an unserem Gipfeltag keine Seilschaft am Südpfeiler. Wird mit wenigen Schönwettertagen besser; gleiches gilt für die Traverse zum Lauteraarhorn (ein anderer Traum...) Andersongrat mutmasslich gut, Zustieg etwas länger aber objektiv sicherer von der Glecksteinhütte.
Tourengänger:
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