nach knapp 11 Jahren wieder mal über den NE-Grat zu den Sibe Hängste
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Zu Beginn mit Sonne und blauem Himmel unterwegs, ziehen bald einmal Wolken auf und trüben die Wiederholungstour entlang des Grates zu den Sibe Hängste doch merklich; auch der unerwartet viele Schnee bis in tiefe Lagen macht uns unerwartet viel zu schaffen …
Im Schatten ziehen wir beim Parkplatz Vordere Unterschwand in Innereriz los via Drüschhubel bis nach der Steilstufe des Baches vor (Fall). Ausgangs Wald stechen wir weglos hinunter zum Fallbach, welcher hier problemlos mittels zweier Bretter überschritten werden kann.
Von der Sonne beleuchtet erhebt sich vor uns der nach vielen Jahren wieder einmal „traktandierte“ etwas ungewöhnliche Weg zu den Sibe Hängste. Rasch einmal reduzieren wir unsere Kleiderschichten - kommen wir doch in Anbetracht der im oberen Abschnitt (oberhalb der Fulflue) durchgehend 30-40° Hangneigung leicht ins Schwitzen … Wenige kurze Abschnitte auf der Nordseite sind nass und teilschneebedeckt - und sehr abschüssig, so dass, nur hier, grosse Vorsicht angebracht ist. Insgesamt jedoch ist der gut 450 m hohe Steilhang auf meist gut ersichtlicher Spur unproblematisch zu begehen - zieht sich jedoch dahin …
Wie wir dann aus der bewaldeten Zone des NE-Grates auf Grätli hinaustreten, ist der Himmel bereits von Wolken überzogen - die Fernsicht so eine geringe, diffuse.
Nach einer Pause steigen wir kurz weglos zum Gipfelgratpfädchen hoch - dabei die ersten Flueblüemlis dieses Jahres sichtend. Rasch nähern wir uns so einem der Gipfel; um jedoch Sibe Hängste, Nordgipfel, zu gewinnen, müssen wir den nur sanft ansteigenden Gratweg verlassen und weglos steil aufsteigen. Von hier aus ergibt sich ein eindrücklicher Blick Richtung Sichle, zu Burst, unserem Gipfelziel sowie dem weiter entfernten, nur wenig deutlich erkennbaren
Gemmenalphorn; einiges an Schnee liegt an den (weniger) steilen Abschnitten der NW-Flanken der Hängste sowie im Sulzigrabe.
Wie wir weit vor P. 1882 in mehrheitlich grasiges Gelände überwechseln, erkennen wir weit vor uns ein Gämsenrudel; wie wir beschliessen, dieses unter- oder oberhalb zu umgehen, springt uns die diensthabende Rudelwächterin entgegen, beäugt uns aus knapp 30 m - und zieht sich dann wieder zu ihren „Angehörigen“ zurück. Friedlich ziehen sie aufwärts davon - und wir können unseren Weg auf der Wegspur fortsetzen; eine sehr bemerkenswerte Sequenz!
Der anschliessende Schlussaufstieg zu Sibe Hängste wirkt nun bedeutend alpiner: meist im Fels, entlang schönster Karrenstrukturen, jedoch an einigen „gfürchigen“, tiefen, Löchern vorbei und über ein leicht ausgesetztes Grätchen zwischen diesen, empfinden wir den finalen Zustieg doch beträchtlich anregend …
Etwas unterhalb des Grates - mit Blick zu den wolkenverhängten BO-Gipfel, Hohgant und Brienzergrat - suchen wir uns einen leicht windgeschützteren Rastplatz.
Unter der grauen Wolkendecke benutzen wir für unseren Rückmarsch erst dieselbe Route - inklusive (nochmaliger) Besteigung von Sibe Hängste, Nordgipfel, und wählen anschliessend eine unschwierige weglose Variante zum Abstieg zur Hütte auf Charefeld.
Der hier liegende Schnee lässt böse Vorahnungen aufkommen, was uns auf dem nachfolgenden Abstieg erwarten könnte … Und tatsächlich, die ~ 1 km lange Strecke bis um den Ramsgrind herum hat es in sich: rasch einmal sehen wir uns in Steilhängen - mit uns instabil erscheinender Nassschneedecke - nach den bestmöglichen „Weg“-Varianten suchen. Ein Ausrutschen auf dem Schnee oder ein Abgleiten der Schneemassen endete bestenfalls in einer Baumreihe vor felsigen Abgründen - wir gehen mit grösster Behutsamkeit und Sicherheitsabständen zu Werk. Der tiefe Schnee und die Suche nach möglichen Routen fordert Zeit und Umwege. Glücklich sind wir, wie wir den (Ramsgrind) umrundet haben und östlich davon ein letztes nur noch auf uns wartet …
Wenig später folgen wir stets deutlicheren Spuren, schliesslich dem Weglein hinunter zum Grüeneberg. An der Hütte vorbei erreichen wir - nun effektiv wieder im grünen Bereich - P. 1344; dem bestbekannten WW entlang stromern wir talauswärts der Alp Fall zu, wo wir uns Alpkäse erstehen.
Via Drüschhubel - wo nun die nördlichste Hütte neu geschindelt wird - gelangen wir zurück zum Ausgangspunkt, Parkplatz Vordere Underschwand, Innereriz.
▲ 1 ½ h bis Grätli, 1725 m
▲ 1 h bis Sibe Hängste, P. 1951
▼ 2 h 40 min (inkl. ⅛ h Pause)
unterwegs mit Käthi
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