Steinkart Rundweg in Bad Griesbach oder den Kelten auf der Spur (jetzt: Strammer Max Pfad)


Publiziert von jagawirtha , 4. Mai 2020 um 10:35.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Sonstige Höhenzüge und Talgebiete
Tour Datum: 3 April 2020
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 430 m
Abstieg: 430 m
Strecke:19 km

Vor fast genau acht Jahren bin ich diese Runde schon einmal gegangen, damals mit neuen Schuhen, schwere zwiegenähte von Meindl. Für meine ersten Berge in den Alpen wollte ich noch etwas Kondition tanken und die Schuhe einlaufen. Einmal hatte ich mir damit schon Blasen geholt und bei der Runde natürlich auch, deshalb hab ich damals die Runde etwas abgekürzt. Diese Scharte wollte ich schon immer mal ausbügeln, was mir aber erst in Zeiten von Corona geglückt ist. Die Fahrt zum Ausgangsort habe ich auch brav mit einer fälligen Einkaufstour verbunden.

Heute sollte es der komplette Steinkart – Rundweg sein mit allen Sehenswürdigkeiten, die die Runde vor zu weisen hat, insbesondere die aus der Keltenzeit. Die Runde ist nicht schwierig, jedoch fordernd und auch lang. Einkehrmöglichkeiten sind nur mit Mehraufwand möglich. Durch das ständige Auf und Ab geht sie zum Schluss auch an die Kondition. Hat man den Einstieg in die Runde gefunden, ist es durch die sehr gute Beschilderung mit der Nr. 6 in beide Richtungen nicht schwierig auf der Runde zu bleiben. Dazu muss man aber erst mal wissen, dass mit der  Nr. 6 der Steinkart – Rundweg gemeint ist.

Meine Tour heute habe ich wieder in St. Salvator gestartet, wegen der kürzeren Anfahrt. Es gibt aber auch zwei Wanderparkplätze (beide mit Wegpunkten) an der Staatsstraße zwischen Ortenburg und Bad Griesbach . Vom Parkplatz der Pfarrkirche in St. Salvator gehe ich über die Luisenburgstraße nach Süden Richtung Steinkart – Forst. Schon beim Eintritt in den Wald steigt der Forstweg an und bald kommt der Hinweis für den Kelten-Kultstein, der über einen Stichweg zu erreichen ist. Leider gibt es vor Ort keine ausreichenden Hinweise zu diesem Kultstein, auch zu den nachfolgenden Sehenswürdigkeiten gibt es leider an Ort und Stelle zu wenige Infos.  Der weitere Weg führt  über schöne  Waldwege zur Luisenburg, eine Kult- und Opferstätte der Kelten. Wieder keine Erklärungen über Namen oder Geschichte des Steins, aber Golfer interessiert das wahrscheinlich nicht (Kritik an der Stadtverwaltung/Tourismus). Nach der Luisenburg erreiche ich das “bewaldete“ (massive Sturmschäden)  Plateau, von dort führt ein Forstweg nach Westen vorbei am Waldkindergarten und ehemaligen Steinschlammerl  Richtung Uttlau.

An der Waldgrenze genieße ich einen tollen Überblick über das obere Wolfachtal. Hier dreht der Rundweg ab nach Süden zu den Golfanlagen des Hartl-Resorts, die aber auch alle geschlossen sind wegen Corona. Das anschließende Waldgebiet weist eine Vielzahl von Trichtergruben auf die der vor- und frühzeitlichen Erzgewinnung dienten. Immer wieder kommt die Wegführung an den Waldrand heran, sodass immer wieder schöne Aussichten ins Rottal und nach Bad Griesbach zu bestaunen sind. Der Wanderparkplatz an der Staatsstraße wird erreicht und die Straße überquert um jetzt auf der östlichen Seite des Steinkart - Forstes zu wandern. Der Wald wird verlassen, ein  kleiner Weiler, Geisberg am Wald, wird über eine Gemeindestraße verlassen um die kleine Kapelle in Dobl zu besuchen. Hier bietet sich bei einer bombigen Aussicht nach Osten eine kleine Brotzeit an.

Nach der Pause starte ich in Richtung Norden, der Weg taucht wieder in den Wald ein und führt Richtung Adlmörting. Bevor man den Weiler erreicht, dreht der Weg nach links auf einen Feldweg ab. Anschließend steige ich ein Waldgebiet auf, das keines mehr ist. Die Stürme von 2017 und von 2020 haben alles an Wald niedergelegt, ein trauriges Bild. Aber kurz vor Erreichen der Anhöhe dreht der Weg nach rechts ab in einen Steig, wo der Wald noch intakt ist. Eine Junganpflanzung wird durch eine Art Tunnel durchschritten. Eine gute Einstimmung für die kommende Keltenhöhle, die wohl auch bewohnt war. Drei Viertel des Rundweges habe ich bereits hinter mir, der Rest wird zum Großteil auf Forstwegen zurückgelegt. Einmal muss ich nochmals in einen romantischen Graben absteigen, dann jedoch bleibt man lange Zeit auf dem Plateau.

Die letzten Meter im Wald geben nochmals eine große Sturmfläche frei, die teilweise noch nicht aufgearbeitet wurde, der Weg ist aber frei begehbar und es wird nebenan auch gearbeitet. Jetzt habe ich auch immer wieder schon einen Blick auf mein Ziel mit der Pfarrkirche in St. Salvator. Noch einmal muss ich die Staatsstraße überqueren und über einen Feldweg nach St. Salvator hinab gehen. Der Ortskern liegt etwas in einer Senke und zum Schluss ist nochmals ein kleiner Anstieg zum Parkplatz neben der Pfarrkirche zu bewältigen. Beim Blick auf die Uhr war ich etwas verwirrt, denn im Auto war noch Winterzeit. Insgesamt war ich fünf Stunden unterwegs, wovon etwa  viereinhalb Stunden reine Gehzeit waren. Zum Schluss war ich dann auch froh, dass ich die komplette Runde geschafft hatte.

Tourengänger: jagawirtha


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