Winterbesteigung der Gargellner Madrisa

Bei Beginn meiner Anreise nach Gargellen bemerkte ich im Zug von Garmisch nach Ehrwald, dass ich meine Kamera zuhause vergessen hatte. Wäre ich mit Auto unterwegs gewesen, wäre ich zurückgefahren. Aber mit öffentlichen Verkehrsmitteln kam eine Rückfahrt, um die Kamera zu holen, nicht in Frage!

Am folgenden Morgen begann ich an der Madrisahütte eine Skitour, die mich in die Südflanke der Gargellner Madrisa führte. Ich bog zu früh nach rechts in den ca. 35° steilen Hang ab, in dem man allerdings bei geringer Lawinengefahr beliebig aufsteigen kann. Ich gelangte weiter oben in das unter dem Madrisajoch gelegene, lange Kar. In etwas über 2500m Höhe machte ich Skidepot u. stieg zu Fuß den ca. 40° steilen Hang zur noch etwas steileren Rinne auf. Durch diese erreichte ich wenig schwierig, aber mühsam den Westgrat der Madrisa. An ihm entlang stieg ich Richtung Gipfel auf, wobei ich einen Felskopf auf der Nordseite umging.

Den höchsten Punkt konnte ich (nur) mit Hilfe der am Gipfelaufbau angebrachten Drahtseile erreichen.

Die Aufstiegszeit war deutlich länger, als ich vorher erwartet hatte!

Ich verfolgte den Grat nach Rückkehr zum Beginn der Rinne ein Stück Richtung Frygebirge, musste aber am Vorgipfel umdrehen. Zum Frygebirge muss man wenige Meter fast senkrecht über Felsen klettern. Vielleicht ist es nur Schwierigkeit II?

Weil für die Besteigung des Oswaldkopfs keine Zeit mehr blieb, fuhr ich nach Rückkehr zum Skidepot gleich wieder zur Madrisahütte ab.